Leider zeigen diese Medien jedoch nur einen Teilbereich der Liebe. Das wahre Leben funktioniert ein wenig anders.
Obwohl über 70% aller Deutschen laut Forsa-Umfrage an die große Liebe glauben, sieht das reale Leben anders aus: Scheidungen, Beziehungsprobleme, ewig suchende Singles, die zwar bindungswillig sind, aber aus vielerlei Gründen keinen Partner finden. Und zwischen all diesen Problemfällen, wenn man fast schon den Glauben an die Liebe verliert, sieht man doch immer wieder Paare, die selbst nach Jahren noch das Funkeln in den Augen haben, wenn sie einander ansehen.
Eine glückliche Partnerschaft führen – wie geht das?
Was also machen diese Paare anders? Was ist ihr Geheimnis?
Einer der wesentliche Punkte, die von langjährigen Paaren als wichtigster Faktor für deren Zufriedenheit genannt wird, ist, Krisen gemeinsam zu meistern.
Auch der alte Spruch „Gleich und Gleich gesellt sich gern“ ist zumindest bei Langzeitpaaren ein weiterer Faktor, der die Beziehung stärkt. Aktuelle Studien bestätigen, dass eine ähnliche soziale Herkunft und ähnliche Wertvorstellungen, sowie gleiche Interessen oder Hobbies die Beziehung positiv beeinflussen.
Man fühlt sich bei einem derartigen Partner gut aufgehoben und hat füreinander Verständnis. Dadurch ist auch das Konfliktpotential minimiert, was wiederum die Partnerschaft stärkt. Viele Paare meinen, mit Kindern könnten sie die Beziehung stärken, aber Kinder allein reichen als gemeinsames Interesse nicht aus, um dauerhaft miteinander glücklich zu sein. Wichtig ist eine Passion, wie bspw. ein Sport, die Sie gemeinsam erleben und über die Sie sich austauschen können. Das schweißt zusammen und die Chancen stehen gut, miteinander alt zu werden.
Zärtlichkeit in der Beziehung
Wer träumt nicht von leidenschaftlicher Zärtlichkeit und das am besten ein Leben lang? Schönes Wunschdenken, aber meist eben nur ein Traum. Tatsächlich spielt dieser Aspekt für eine Beziehung nämlich nur eine untergeordnete Rolle. Viel wichtiger für das Gelingen sind körperliche Zuwendung wie bspw. berühren, umarmen, ansehen, streicheln und küssen. Diese Aktivitäten schütten nämlich jede Menge Bindungshormone aus. Binden Sie also kleine Liebesrituale in Ihren Alltag ein. Das kann ein abendliches Kuscheln auf dem Sofa sein, oder ein zärtlicher Gute-Nacht-Kuss oder das Hinterherwinken mit Kusshand, wenn der Partner zur Arbeit fährt.
Dem Partner Freiräume lassen
Kleine Freiräume beleben und vertiefen die Partnerschaft, denn wer eingeengt wird, bricht zwangsläufig irgendwann aus und wird schlimmstenfalls sogar untreu. Die völlige Selbstaufgabe ist auf jeden Fall das schlimmste, was man einer Beziehung antun kann. Machen sie etwas nur für sich allein, entfalten Sie sich. In einer Partnerschaft, in der beide selbstbewusst sind, unterstützen sich die Partner gegenseitig bei der freien Entfaltung. Entwickeln Sie sich weiter, denn dadurch wird Frust minimiert und Sie bleiben für den Partner geheimnisvoll und interessant. Natürlich ist Vertrauen die Grundvoraussetzung auch hierfür. Versuchen Sie auch, die Freiräume in der Waage zu halten. Mal hat der eine mehr Freiheiten, mal der andere. Das ist ganz normal, sollte aber im Endeffekt ausgewogen sein.
Die rosarote Brille
Paare, die lange Jahre glücklich sind, sehen ihren Partner immer noch durch eine rosarote Brille. Sie erzählen positiv von ihrer Beziehung, haben ein idealisiertes Bild voneinander und übersehen die kleinen Fehler und Schwächen ihres Partners. Auch die Forschung bestätigt die positive Wirkung dieser Idealisierung. Daher verinnerlichen Sie sich immer wieder, was Sie anfangs so an Ihrem Partner begeistert hat, frischen sie Ihre Kennenlerngeschichte auf und schmücken Sie die Details Ihrer Beziehung aus. Damit drängen Sie Zweifel zurück. Und denken Sie daran, dass Ihr Gefährte es Ihnen wert ist, denn sie mögen ihn, so wie er ist.
Ist streiten in der Beziehung wichtig?
Gehört auch Streit zum Glück?
Diese Frage hört sich im ersten Moment verrückt an, ist allerdings gar nicht so abwegig. Tatsächlich gehört eine gute Streitkultur zu den Säulen einer guten Partnerschaft. Nur Paare, die in der Lage sind, konstruktiv miteinander zu streiten und Konflikte anzusprechen, haben das Potential, dauerhaft glücklich zu sein. Dabei ist durchaus auch Türknallen oder Anschreien erlaubt, jedoch niemals unter der Gürtellinie und ohne Kontrolle. Es ist erwiesen, dass negative Äußerungen im Verhältnis eins zu fünf durch positive Äußerungen wieder aufgehoben werden. Das heißt also, für jede „Gemeinheit“ müssen fünf positive Dinge Aussagen den Partner erreichen, bspw. ein Lachen, ein Zuzwinkern, ein nettes Wort, eine Umarmung, etc. Daher, halten sie Ihren Ärger nicht zurück, aber bleiben Sie sachlich und fair. Falls Sie schlechte Laune haben, treiben Sie lieber Sport, als sich an ihrem Partner auszulassen. Nach jedem Streit ist es wichtig, wieder aufeinander zuzugehen. Ein Gesprächsangebot ist dann tatsächlich ein Liebesbeweis.