Hallo
ich habe folgende Situation:
Ich ( 18 ) bin vor etwas mehr als 1,5 Jahren mit meiner ersten Freundin zusammengekommen. Sie ist 1 Jahr älter als ich und hatte schon mehrere feste Freunde vor mir. Die Beziehung entstand vor allem durch ständiges Drängen ihrerseits, obwohl ich eigentlich nur auf Freundschaft aus war. Irgendwie hat ihr Druck aber gut funktioniert und somit waren wir dann irgendwann zusammen. Das hielt über 1 Jahr auch gut, wir wohnten eine 45 minütige Sbahn-fahrt auseinander, was aber überhaupt kein Problem war, wir haben uns auch öfters unter der Woche gesehen. Unsere Beziehung war nie besonders tiefgründig aber sie hat uns beiden trotzdem viel bedeutet. Da sie ein Duales Studium in einer anderen Gegend (3h mit dem Auto/4h Zug) sehr interessierte, fingen die Zukunftsgespräche irgendwann vor dem Sommer an. Da ich noch 1 Jahr länger in der Schule sitzen musste, hatte ich keine Wahl als sie gehen zu lassen. Ich habe zwar versucht sie dazu zu bringen, in der Gegend zu bleiben, jedoch erfolglos. Ihr Plan war es dann eigentlich, mit dem Umzug schluss zu machen, jedoch wurde uns beiden klar, dass wir es wenigstens versuchen müssten, auch wenn alle sagen, dass Fernbeziehungen Mist sind.
Naja und so kam dann der Tag an dem sie abreisen musste, wir hatten vorher schon öfter mal irgendwie Differenzen gehabt wegen irgendwelchen Sachen, dass es ja eh keinen Sinn macht und ähnliches, aber nie wirklichen Streit, nur so komische Gefühle. Als ich sie dann nach ihren ersten paar Tagen in der neuen Stadt besuchte, war eigentlich alles wie immer. Ich war überzeugt, dass wir das schaffen, sie zwar nicht ganz so sicher wie ich, aber das ging schon, dachte ich mir. Naja dann kam das erste Übel. 2 Wochen später war am Wochenende das nächste Treffen ausgemacht, in den Tagen davor haben wir öfter mal geschrieben, auch mal telefoniert. Dann kam das Wochenende, sie sagte aber wegen irgendwelchen Treffen mit anderen Leuten in der Gegend ab und meinte, dass wir uns nur am Sonntag kurz treffen sollten, weil sie mal mit mir reden wollte. Naja sie hatte verschlafen (meinte sie zumindest) also rief ich sie an und verlangte eine Erklärung für das ganze absagen. Darauf meinte sie, dass sie mich nicht mehr lieben würde und deswegen schluss machen würde. Ich war vollkommen am Boden zerstört, verlangte aber, dass wir noch einmal in real life reden. Das taten wir am Abend am Bahnhof auch, jedoch war es sehr hart und traurig für mich. Ich habe deutlich mehr als sie geheult und meinte dass ich um sie kämpfen würde und sie meinte, dass sie mich wohl eh nicht davon abhalten könne.
Die darauffolgende Nacht habe ich nicht geschlafen, dieses Trennungsgefühl war vollkommen neu für mich und meine engsten Freunde und Verwandten hatten auch keine gute Lösung parat.
Am nächsten morgen (ungefähr heute vor 2 Monaten) fasste ich die Entscheidung, spontan zu ihr zu fahren und irgendwie sie zurückzubekommen (Im Nachhinein vielleicht nicht die beste Idee, aber gut).
Ich tat dies und das und kam irgendwie zu ihrer neuen Wohnung (sie hatte noch nichts festes und ist deswegen in Hotels untergekommen), nachdem ich viel rumtelefoniert mit den Eltern und dem Bruder hatte.
Sie war sehr gerührt und schnell erzählte sie mir dann mehr über die Trennungsgründe. Sie hatte mit einem anderen Typen, den sie kaum kannte, zwei Tage nachdem ich gefahren war beim ersten Treffen in der neuen Heimat geschlafen. Ich war sehr verletzt und schockiert, jedoch war das nichts im Vergleich dazu, was ich in der Nacht durchgemacht hatte. Wir redeten sehr viel und mir wurde schnell bewusst, dass die Tatsache der Affäre mich zwar schrecklich stören würde, jedoch auf Dauer kein Grund sei, von ihr getrennt zu sein. Naja, der Abend verlief mit vielen Gesprächen, ich bettelte geradezu darum, dass sie mich zurücknehmen würde, jedoch war alles was ich erreichen konnte ein Lass mir Zeit, ich überlegs mir.
Ich übernachtete bei ihr, da sie dagegen war, dass ich am Bahnhof schlafen solle, was aber vollkommen irrelevant war.
Am folgenden Wochenende waren wir durch unser gemeinsames Hobby beide in Berlin tätig. Mein bester Freund war auch dabei und unser Ziel war es natürlich, sie zurückzubekommen (da er auch gut mir ihr befreundet ist, jedoch wohnt er weit von uns beiden weg).
Der Tag verlief ohne viel Kontakt, jedoch hatten wir uns für Abends verabredet. Ich hatte ihr eine Collage mit Bildern von uns gebastelt, die ich ihr dann am Abend gab. Wir redeten viel und sie meinte, dass sie viel darüber nachgedacht hat in der Woche, ob es nicht ein Fehler war, mich gehen zu lassen. Führte dann irgendwie dazu, dass wir wieder zusammenführten.
Ich war nicht so glücklich, wie ich es hätte sein sollen, aber nicht mehr allzu selbstmordgefährdet wie ohne sie..
Die nächsten Wochenenden haben wir alle zusammen verbracht. Ich war leider immer noch sehr traurig und mental verwirrt von der Trennung, was darin endete, dass ich sehr klammerte. Ich merkte, dass es sie störte, aber was ich auch tat, ich hab sie fast täglich angerufen, meist mit Tränen in den Augen, weil ich sie so sehr vermisst habe, bei ihr war es nicht so schlimm, meinte sie zumindest.
Letzte Woche war unser letztes Treffen, an dem eigentlich alles wie immer war. Wir waren beide nicht wirklich glücklich, aber in mir war langsam irgendwie Ruhe eingekehrt.
Diexe Woche haben wir kaum geschrieben. Ich habe 3 mal an verschiedenen Tagen versucht sie anzurufen, jedoch ging sie entweder nicht ran, oder das Telefonat war nach ein paar Minuten zu ende.
Es kam mir irgendwie wieder wie der Auftakt zu einer neuen Trennung vor, womit ich dann auch recht haben sollte. nachdem sie mir die Frage, ob sie überhaupt noch mit mir zusammen sein will nicht beantwortete, habe ich sie angerufen und sie hat erneut Schluss gemacht. Ich habe sie nach einer Stunde voller neuer Suizidgedanken und Heulerei (ich sass im Zug und die Leute fanden mich schon richtig merkwürdig) nochmal angerufen und sie meinte dass sie mich nicht mehr lieben würde und mich nicht vermissen würde. Das mit der fehlenden Liebe klang so wie beim ersten mal, so unecht irgendwie. Sie meinte sie wär glücklich wenn ich da bin, aber wenn ich nicht da wäre wäre es nicht schlimm. Ausserdem würde sie gerne mal Zeit haben, neue Freunde zu finden und nicht am Wochenende so tun zu müssen, als ob sie glücklich mit mir wäre. Das war Freitag Abend.
Meine Trauer und Verzweiflung ist etwas weggegangen, im Moment habe ich irgendwelche Gefühle, die ich nicht richtig einordnen kann. Eine Mischung aus Depression, Gleichgültigkeit und Trauer.
Die meisten mit denen ich bisher geredet habe meinen erneut, dass ich sie endlich abschreiben soll. Das ist nur leider nicht so einfach. Auch wenn es mir irgendwie nicht so gut tut, mit ihr zusammen zu sein, geht es nicht ohne sie. Mein Leben war sehr langweilig und deprimierend bevor sie kam und dazu und schlimmer scheint es jetzt zu gehen.
Ich werde sie in 3 Wochen sehen, ein Treffen ist nicht arrangiert, jedoch sind wir wegen dem Hobby beide wieder in einer weit entfernten Stadt. Ich überlege mir die ganze Zeit, was ich ihr sagen kann oder tun kann, um ihr irgendwie zu zeigen, dass es auch anders geht. Ist es überhaupt notwendig, dass man sich vermisst? Und dass sie am Wochenende frei hat, ist auch irgendwie möglich, wenn ich alle 2 Wochen mal einen Tag freinehme, oder so. Am liebsten wärs mir eigentlich, wenn ich zu ihr ziehen würde, aber damit zu kommen scheint mir sehr fragwürdig.
Ich glaube, dass ich sie mit genügend Arbeit aus meinem Leben entfernen könnte, jedoch will ich das einfach nicht. Ich will nicht ohne sie leben.
Über Ratschläge und Ähnliches würde ich mich sehr freuen.
23.11.2014 01:10 •
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