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Zweifel an der Beziehung/falsche Entscheidung?

V
@Ella Ich bedanke mich für deine ausführliche Antwort!

Ich beobachte es auch so in meinem Freundeskreis, dass Männer oftmals mit dem Alter noch reifer werden. Trotzdem ist er mittlerweile 30 Jahre alt, und eben keine 20 mehr. In so einem Alter erwarte ich schon eine gewissen Reife bzw. ein Interesse daran, Dinge wie Kommunikation in einer Beziehung zu verbessern. Wenn ich so darüber nachdenke, hatte ich jedoch gestern bei unserem Gespräch nicht das Gefühl, dass er dazu bereit ist, etwas zu optimieren bzw. reifer zu werden. Er würde das alles nur mir zuliebe machen, und ich weiß nicht, ob das als Grund ausreicht. Ich befürchte, dass er seine teils problematischen Einstellungen ja nicht ändern möchte, weil er selbst auch erkannt hat, dass diese problematisch sind, sondern eben um es mir recht zu machen und diese Beziehung aufrecht zu erhalten. Ich habe Angst, dass das in 5 Jahren nicht mehr Grund genug sein wird, bei mir zu bleiben.

Mit dem Umfeld hast du recht, aber auch hier: Dieses Umfeld ist er nicht bereit, zu verändern. Er wird sich weiter mit seinen Arbeitskollegen, Freunden und Familienmitgliedern über Verschwörungstheorien etc. austauschen, nur wird er es wohl mit mir nicht mehr teilen oder sich so darauf konzentrieren wie bisher (Natürlich kann ich nicht erwarten- und das tue ich auch nicht- dass er sich jetzt von seinem ganzen Umfeld abwendet). So habe ich das gestern rausgehört, als er mir das erklärt hat. Dementsprechend kann ich ihn auch nicht da rausholen bzw. retten, zumal er ja offensichtlich garnicht gerettet werden möchte, weil in seinen Augen hat er ja die Wahrheit über so Vieles bereits erkannt (in Bezug auf Verschwörungstheorien).

Sorry für die ganzen Romane, aber ich bedanke mich nochmals für deine Antwort! Die unterschiedlichen Denkanstöße bzw. der Austausch helfen mir gerade enorm…

13.06.2024 13:03 • #31


Jane_1
Zitat von Vanessa97:
Und jetzt denkt er, er könne aufhören, sich damit zu beschäftigen, nur weil mir das nicht geheuer ist? Sein Gedankengut wird sich nur mit einem Umzug und Neuanfang ja nicht verändern.

Wird es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch nicht.
Zitat von Vanessa97:
Da kam dann bei mir der Gedanke auf, dass er eigentlich immer noch nicht versteht, was das Problem ist. Und es so eigentlich keinen Sinn macht.

Das denke ich auch.

Aber erstmal: Respekt, dass du für dich eingestanden bist. Und dir verbeten hast, sofort entscheiden zu müssen.
Nimm dir weiterhin die Zeit, die du brauchst.

Du hast für dich entschieden, dass das zuvor gewünschte Zusammenziehen jetzt nicht in Frage kommt. Auch dazu: Glückwunsch!

Ich persönlich denke, dass eine Paartherapie vergeudete Zeit ist und du bei der Trennung bleiben solltest. Aber das sage ich, aufgrund meiner Erfahrungen. Du musst deine Erfahrungen noch machen. Und wenn du meinst, ihr solltet das noch machen, mach das.
Zitat von Vanessa97:
Dieses Umfeld ist er nicht bereit, zu verändern. Er wird sich weiter mit seinen Arbeitskollegen, Freunden und Familienmitgliedern über Verschwörungstheorien etc. austauschen, nur wird er es wohl mit mir nicht mehr teilen oder sich so darauf konzentrieren wie bisher

Du liest dich wie eine kluge und reflektierte Frau. Was willst du mit so einem?

13.06.2024 13:07 • x 3 #32


A


Zweifel an der Beziehung/falsche Entscheidung?

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V
Zitat von Jane_1:
Du liest dich wie eine kluge und reflektierte Frau. Was willst du mit so einem?

Vielen Dank erstmal dafür.
Er war zu Beginn unserer Beziehung mein Ruhepol. Er war lieb, besonnen, humorvoll, lebensfroh, und hat mich so respektvoll behandelt wie ich es zuvor nie gekannt habe. Er hat mir damals die Zeit gegeben, die ich brauchte (und das waren doch mehrere Wochen/Monate), um mich vollends für diese Beziehun zu entscheiden. Aufgrund meiner Verlustangst ist es für mich sehr schwer, eine Beziehung einzugehen. Er war da als ich ihm gesagt habe ich brauche Zeit, und er war da als ich mich entschieden habe. Ich konnte immer auf ihn zählen.

Ein weiterer Punkt, den ich bis jetzt nicht erwähnt habe und auch nicht erwähnen wollte, da es mir sehr sehr unangenehm ist, ist, dass ich zu Beginn unserer Beziehung ungeplant schwanger wurde. Ich habe mich damals aus vollem Herzen gegen dieses Kind entschieden, und bereue diese Entscheidung seitdem sehr. Seitdem ist auch mein Kinderwunsch sehr groß, davor wusste ich nicht einmal, ob ich überhaupt Kinder möchte.
Auch hier war er da für mich, hat mich unterstützt, das mit mir gemeinsam durchgestanden, und hat mir auch damals immer gesagt, egal wie ich mich entscheide, er wäre da für mich. Und wenn ich das Kind bekommen hätte bin ich mir auch sicher das er da gewesen wäre und geblieben wäre.
Ich fürchte, dieses Ereignis hat mich damals sehr an ihn gebunden, und ist mitunter auch ein Faktor, warum es mir jetzt so schwer fällt zu gehen. Denn ich denke mir oft, was wäre passiert, wenn wir dieses Kind jetzt hätten? Wäre alles anders gekommen?
Wahrscheinlich bringt es nichts darüber zu Grübeln, ich kann meine Entscheidung von damals nicht mehr rückgängig machen

13.06.2024 13:15 • #33


Jane_1
Liebes, natürlich wird er seine guten Seiten gehabt haben. Und es tut mir leid, dass dich die Erfahrung mit der Abtreibung so schmerzt. Immerhin weißt du jetzt, dass du dir Kinder wünschst.
Aber schau dir den Ist-Zustand an, nicht wie er war oder wie er sein könnte.
Niemand ist perfekt. Aber du bist jung, wünschst dir Kinder und einen Partner fürs Leben an deiner Seite. Kann er das für dich sein? Möchtest du, dass er der Vater deiner Kinder wird?

13.06.2024 13:30 • x 1 #34


V
@Jane_1 Es werden viele die bis jetzt hier mitgelesen haben sicher nicht verstehen, aber ich habe mir bis jetzt immer gewünscht, dass er der Vater meiner Kinder wird. Und ich glaube ehrlicherweise, dass er ein guter Vater wäre. Ich sehe, wie er mit meinen Katzen umgeht (und ich weiß wie dumm das klingt, und mir ist sehr wohl bewusst, dass man Katzen nicht mit Kindern vergleichen kann).
Würde ich jedoch wollen, dass er sein Gedankengut an seine Kinder weitergibt? Dass meine Kinder nach Hause kommen und mir von ihrer Schulkollegin mit Kopftuch erzählen würden und mir sagen würden, dass das falsch ist, weil der Papa das auch so gesagt hat? Oder dass mein zukünftiger Sohn, der vielleicht merkt, auf Männer zu stehen, Angst davor hat, dass seinem Vater zu sagen, weil er weiß, dass sein Vater denkt das sei nicht richtig oder normal? Diese Dinge kann ich mit einem ganz klaren Nein beantworten.

13.06.2024 13:36 • x 2 #35


B
Zitat von Vanessa97:
Das weiß mein jetziger Expartner auch, und er weiß auch wie schwer ich mir tue mich aus Dingen zu lösen

Achso. Dann wusste er, dass er machen kann was er will, weil du eh bleibst.
Grenzen austesten, nicht ernst nehmen uvm.
Zitat von Vanessa97:
Nun habe ich also an mir gearbeitet, und bin bei meiner Trennung vor 4 Tagen das erste Mal seit langem wirklich für mich eingestanden und habe mich für MICH entschieden.

Glückwünsche für deine Weiterentwicklung.
Dann mache das, genau das auch weiter. Stehe für DICH ein.
Zitat von Vanessa97:
Und dann kommt er gestern hier her, und wirft in meinem Kopf nochmal alles durcheinander, was ich die letzten Wochen zu mühselig geordnet hatte. Ich fühle mich wirklich verar****.

Vielleicht hat er dich auch verarscht?

Was möchtest du und kann er dir das geben?

Die Antwort lautet nein, es sind nur nette Worte und das Oh Oh , Sie ist echt gegangen, Kontrollverlust.


Vanessa, stehe weiter für dich ein, der ist es dann nicht.

13.06.2024 14:35 • x 2 #36


Happylife1981
Du siehst das schon ganz richtig. Er tut das alles nur um Dich zu halten. Nicht aus eigener Überzeugung.
Seine Werte ändern... Ich weiß nicht, ob das geht. Er kann sich eine Zeit verstellen, ja. Dann zieht ihr zusammen, bekommt vielleicht ein Kind und dann gehts richtig los...

Du hast es geschafft Dich zu trennen, für Dich einzustehen. Zieh es durch, für Dich. Du schaffst das Dich nicht von ihm einlullen zu lassen. Bleib stark!
Arbeite weiter an Dir und Deiner Persönlichkeit, das lohnt sich auf jeden Fall mehr.

14.06.2024 06:36 • x 1 #37


V
Hallo liebes Forum, nochmal Ich.
Ich hoffe ich nerve niemanden damit, dass ich jetzt schon wieder hier reinschreibe. Aber momentan bin ich ziemlich down.
Habe meine Trennung wie oben beschrieben durchgezogen und war mir auch so sicher damit, mir ging es die letzten Tage sehr gut mit meiner Entscheidung.
Gestern abend war ich dann noch ein letztes Mal bei meinem Ex, weil ich doch noch einige Sachen bei ihm hatte, die ich nicht dort lassen wollte.
Er dachte wohl immer noch, dass er mich umstimmen könnte, und es kam zu einem erneuten Gespräch. Er will und kann diese Trennung einfach nicht akzeptieren, hat auch immer noch niemandem in seinem Umfeld davon erzählt. Ich habe ihm dann nochmal meine Gründe genannt (für ihn alles überwindbare Differenzen), und er meinte nochmals, dass er bereit wäre, für mich zurückzustecken bzw. sich zu verändern, denn in seiner Welt wäre sowas in Beziehungen notwendig.
Habe ihm nochmals gesagt, dass ich nicht möchte, dass sich jemand für mich verändern muss, und dass er ja gut sei, wie er ist, aber eben nicht für mich. Und ihn dann gebeten meine Entscheidung zu respektieren.

Zum Abschluss haben wir uns dann lange umarmt und er ist dabei in Tränen ausgebrochen, hat mehrmals gesagt ich solle bitte nicht gehen, ich solle bei ihm bleiben. Und es tut ihm alles so leid, er wollte mir nie wehtun.
Habe ihm gesagt, dass er es überwinden wird und ihm gesagt, er soll bitte mit jemandem drüber reden, sei es bester Freund oder Familie. Und dass er das nicht alleine durchmachen muss.

Bin dann nachhause gefahren und seitdem geht es mir so schlecht. Mir tut es leid, dass ich ihm das Herz so gebrochen habe. Und ich habe wirklich einfach Bammel, dass ich diese Entscheidung bereuen werde. Am liebsten hätte ich gestern nachgegeben und wäre in seinen Armen geblieben, aber ich habe mir vorgenommen eben nicht wieder schwach zu werden.
Er hat heute bereits meiner Mutter geschrieben und sich von ihr verabschiedet und für alles bedankt. Irgendwie hat mir das auch wehgetan als sie mir das erzählte, weil ich denke er hat es jetzt doch eingesehen dass es endgültig ist.

Ich weiß garnicht, was ich jetzt von euch hören möchte. Wahrscheinlich ist das eh ein normaler Zustand gerade, aber seit gestern bin ich einfach wieder am Zweifeln dass es falsch war. Ich verspüre momentan keinerlei Erleichterung, dass diese Beziehung beendet ist.
Danke trotzdem falls sich das jetzt noch jemand durchgelesen hat!

25.06.2024 09:50 • #38


Catalina
Zitat von Vanessa97:
Habe ihm nochmals gesagt, dass ich nicht möchte, dass sich jemand für mich verändern muss, und dass er ja gut sei, wie er ist, aber eben nicht für mich. Und ihn dann gebeten meine Entscheidung zu respektieren.

Wow, toll gemacht!
Zitat von Vanessa97:
Bin dann nachhause gefahren und seitdem geht es mir so schlecht. Mir tut es leid, dass ich ihm das Herz so gebrochen habe. Und ich habe wirklich einfach Bammel, dass ich diese Entscheidung bereuen werde.

Dass es dir gerade schlecht geht, ist völlig verständlich und normal, so kurz nach der Trennung. Auch dass du an deiner Entscheidung zweifelst, finde ich normal. Ich denke trotzdem, dass es richtig war, dich zu trennen, denn wenn sich einer von beiden in einer Partnerschaft verbiegen muss, damit es funktioniert, kommt dabei nichts Gutes raus und am Ende sind beide unglücklich.

25.06.2024 11:44 • x 3 #39


V
@Catalina Danke für die Antwort. Ich hoffe du hast Recht

25.06.2024 18:55 • #40


A


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