Hallo Ihr Lieben,
ich sitze hier im Chaos meiner neuen Wohnung und durchlebe das gleiche Chaos in meinem Inneren.
Kurz zu meiner Geschichte:
Über vier Jahre habe ich in einer Beziehung gelebt, die von Anfang an etwas Besonderes war. Wir konnten und wollten nicht mehr ohne den anderen sein, haben jede freie Minute miteinander verbracht. Und das, obwohl wir in ALLEM grundverschieden sind. Nur ein paar Beispiele, die sich auf alle Bereiche übertragen lassen:
Er isst Fleisch, ich ernähre mich vergan. Er liebt Fussball, ich gucke nur alle vier Jahre die Deutschlandspiele der WM. Er sitzt die meiste Zeit vorm Comuter, weil er viel in seiner Freizeit für die Arbeit programmiert, und auch gern spielt, ich mache Yoga, jogge, fahre Fahrrad, usw. Er ist recht ernst und übervorsichtig, ich bin gern albern und glaube an das Gute in jedem Menschen. Er ist leicht eifersüchtig, ich vertraue, wenn ich jemanden liebe. Gemeinsame Interessen: Fehlanzeige
Trotzdem waren wir beide erfüllt von einer ganz besonderen, tiefen Liebe füreinander, wie man sie selten, manch einer vielleicht sogar nie erlebt.
Dadurch, daß wir auch unsere Welt aber unterschiedlich gesehen haben, kam es immer mal wieder zu Missverständnissen und Reibereien.
Von Anfang an habe ich mich sehr zurückgenommen und ihm angepasst. Denn ich wollte, daß diese Beziehung funktioniert.
Das hat sich nun gerächt. Denn ich wurd immer unglücklicher, weil ich mich selbst irgendwo verloren hatte.
Anfang des Jahres habe ich ihm gesagt, daß ich mich trenne. Mir fehlte irgendwie die Kraft, weiterzumachen.
Da ich so schnell keine Wohnung gefunden habe, haben wir bis vor ein paar Tagen noch zusammen gewohnt. Aber je näher die endgültige, räumliche Trennung kam, desto unsicherer wurde ich. Eigentlich war ich mir nur eine ganz kurze Zeit sicher, das Richtige zu tun. Trotzdem wollte ich nicht zurück rudern, weil wir vor 9 Monaten schon einmal an der gleichen Stelle waren. Ich hatte damals gerade die Zusage für eine Wohnung bekommen, als ich heulend in seinen Armen lag und wusste, daß ich nicht gehen kann. Ich liebe ihn immer noch, und er mich. Seit drei Wochen heule ich jeden Tag und bereue meine Entscheidung.
Um sich abzulenken (Männer können das irgendwie), hat er sich gleich zu Anfang unserer Trennung bei einer Plattform angemeldet und mittlerweile einige Frauen kennengelernt, die er auch datet. Bei einer übernachtet er seit ein paar Wochen ab und zu.
Ich bin total eifersüchtig, was so gar nicht meine Natur ist. Und dann noch diese tiefe Traurigkeit...ich weiß nicht mehr weiter.
Ich sitze hier in einer Wohnung, die ich eigentlich gar nicht will, lebe ohne ihn, was ich noch weniger will. Und ich spüre nicht, daß es irgendwie besser wird.
Beim Auszug lagen wir uns heulend in den Armen. Wir waren uns einig, daß diese räumliche Trennung vielleicht auch ein Neuanfang werden kann. Und er hat mir bestätigt, daß die anderen Frauen ihm nichts bedeuten, weil ich noch in seinem Herzen bin. Das glaube ich ihm, weil er mich nie belogen hat. Er ist ein ehrlicher, anständiger und korrekter Typ. Auch wenn das mit den anderen Frauen ein anderes Licht auf ihn wirft. Es ist seine Art, mit dem Trennungsschmerz umzugehen.
So, jetzt hab ich mal mein Herz ausgeschüttet. Das tat schon mal gut. Denn der Schmerz lähmt mich oft sehr stark.
Was ich mir jetzt erhoffe? Tröstende Worte? Anregungen? Menschen kennezulernen, denen es ähnlich ergeht/ erging? Ich weiß es nicht.
Ich freue mich einfach nur über jede Antwort von Euch!
23.04.2015 09:17 •
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