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Zwei Trennungen, ich verkrafte das nicht

C
Hallo,

ich nehme all meinen Mut zusammen, um hier zu schreiben, weil ich endlich mein Leben ändern will. Ich möchte nicht mehr so unglücklich sein. Seit über zwei Jahren führe ich das Leben, das ich führe und so geht es nicht weiter. Ich bitte auch darum, nicht für die Fehler, die ich gewiss gemacht habe, verurteilt zu werden, denn unter denen leide ich schon mehr als genug.
Ich brauche Hilfe.
Ich habe jetzt nach über 20 Jahren mich endlich aus einer Ehe gelöst, die nur noch auf dem Papier und leider immer noch auf finanzieller Abhängigkeit beruht. Es hat mich unendlichen Mut gekostet. Zeitgleich mit dem Scheitern meiner Ehe, die natürlich auch mal glücklich war, habe ich die Liebe meines Lebens kennengelernt. Zumindest dachte ich das. Dieser Mann und ich hatten begonnen, unser Leben, wenn ich sauber gegangen wäre, zusammen zu planen. Leider stellte er fest, dass ihm mein Paket doch zu groß und zu schwer war. Er ist auch erheblich jünger als ich. Und ich habe ein Kind, für das ich die Verantwortung trage.

Jedoch schaffen mein, was auch immer er nun ist, eben der Mann, den ich liebe, und er mich, und ich es nicht, uns voneinander zu lösen. Dazu kommt, dass wir uns aufgrund einer komplizierten Jobkonstellation mehrmals pro Woche sehen. Das lässt sich auch nicht mal eben ändern. Habe mich schon verzweifelt beworben. Also so viel zum Thema, ich breche alle Kontakte ab. Das klappt nicht.

Ich hatte gehofft, es würde sich bessern, wenn ich endlich raus sei, aus meiner kaputten Ehe. Auch für mein Kind. Aber das Gegenteil ist der Fall. Er blockt noch mehr. Wäre mein Kind nicht, so wäre ich weggegangen, hätte irgendwo versucht, neu anzufangen. Aber ich kann meinem Kind nicht den Vater nehmen. Also sitze ich hier fest.

Es gibt diejenigen, die mir raten, mich auf mich zu konzentrieren. Aber mir macht das Alleinsein eine grässliche Angst. Ich kann es nicht aushalten. Dann sind da die, die mir sagen, ich muss raus und jemand Neues kennenlernen. Und ich stelle fest, auch dazu fühle ich mich noch nicht bereit, so gerne ich es wäre, weil ich vollkommen blockiert bin. Von einem Mann, der kein Leben mit mir will. Das ist doch Wahnsinn.

Oh, und ein Therapeut ist keine gute Empfehlung fürchte ich, da war ich natürlich schon, das Geld hätte ich mir besser gespart.

Darum bin ich jetzt hier. Vielleicht weiß jemand etwas, was hilft. Ich bin bestimmt zu vielem bereit, damit es mir endlich besser geht.

Danke

24.07.2017 15:16 • #1


gala
Ich kann dir genau sagen was hilft:
Beweg dich von der Stelle!

Du erzählst hier davon, dass du still stehst und dies nicht geht, das nicht geht, du dich hierfür nicht bereit fühlst, du da blockiert wirst usw. ...
Du musst in eine Richtung gehen. Es gibt manchmal keinen einfachen Weg ohne Widerstand.
Du wirst leiden müssen, andere werden leiden müssen... da kommt man manchmal nicht drum rum.
Je schneller du dich dem ganzen stellst, desto schneller hast du es hinter dir.

Bezüglich Therapeut:
Nur weil du eine schlechte Erfahrung hast, solltest du die Option nicht vollkommen ausschließen.
Der passende Therapeut ist das beste was du haben kannst um deine Probleme zeitnah in den Griff zu bekommen.

24.07.2017 16:40 • x 4 #2


A


Zwei Trennungen, ich verkrafte das nicht

x 3


Vegetari
Hallo,
Du willst Dein Leben umkrempeln ,Dich vom alten Leben lösen ,Lösen von ein Mann der Dich nicht liebt. Das macht Sinn!
Ich befürchte , dass du das ohne eine anständige Therapie nicht allein gelöst bekommst, weil Du alte , blockierende und zumTeil selbst -schädigende Denk-und Verhaltensweisen wohl nicht allein ändern kannst. Du spiegelst Dich allein und mit Therapie bekommst Du mehr Reflektionsmöglichkeiten. Wenn Dir der 1. Therapeut nicht zugesagt hat , kannst Du wechseln.
Machmal ist das Leben zu kompliziert , lass Dich professionell helfen!

24.07.2017 16:49 • x 2 #3


O
Ein Therapeut wird in der Regel von der Krankenkasse bezahlt. Da die Wartezeit je nach Region sehr lang ist, kannst du dich schon mal provisorisch auf eine Warteliste setzen lassen. Absagen kannst du ja dann immer noch

An dir arbeiten kannst du aber auch erst mal allein. Als ersten Punkt solltest du dich fragen, warum du nicht allein sein kannst und das obwohl du gar nicht allein wärst. Du kommst nach Hause und dein Kind wartet auf dich. Das ist sehr viel mehr, als die meisten haben. Deshalb ist die Frage, wovor genau du Angst hast? Und auch noch so viel, dass du es als Panik beschreibst. Das sollte deine wichtigste Baustelle sein.

Wegen dem Wegzug, da kann ich dich sehr gut verstehen, dass du das nicht kannst. So 'egoistisch' könnte ich auch nicht sein. Alles was mein Kind betrifft, geht vor bei mir. Nicht immer gut, aber so bin ich.

Beim Job, kannst du vielleicht nach einer Versetzung fragen?

24.07.2017 16:50 • x 3 #4


U
Zitat von Chaosqueenie:
Oh, und ein Therapeut ist keine gute Empfehlung fürchte ich, da war ich natürlich schon, das Geld hätte ich mir besser gespart.Darum bin ich jetzt hier. Vielleicht weiß jemand etwas, was hilft. Ich bin bestimmt zu vielem bereit, damit es mir endlich besser geht.Danke


Hallo Chaosqueenie, willkommen im Forum!

Der Weg ist das Ziel und zum Ziel kommt man nur über dem Weg.

Wie die Vorschreiber schon mitgeteilt haben, Du musst anfangen zu laufen. Solange Du verharrst, wird sich nichts ändern.

Gehe es schrittweise an, arbeite eine Baustelle nach der anderen ab. Und wichtig, sich nicht unnötig mit neuem Ballast überfrachten. Denke vornehmlich an Dich und das Kind und Eure Bedürfnisse.

Ein Therapeut kann eine wertvolle Hilfe sein, dieses kategorisch auszuschließen macht speziell bei Dir keinen Sinn - Du stehst ja auf der Stelle. Sicherlich ist nicht jeder Therapeut geeignet, die Chemie muss stimmen. Nur generell ablehnen würde ich das nicht.

Geh doch als erstes mal die berufliche Schiene an, die scheint u.U. am ehesten zu lösen zu sein. Dann ggf. einen Wohnortwechsel in Angriff zu nehmen. Das klappt eh nicht von heute auf morgen. Aber die Weichen solltest Du langsam stellen.

Ansonsten bleibst Du, wo Du bist. Das Forum wird Dir sicher Tipps geben, lese Dich mal hier in den unterschiedlichen Beiträgen durch, Da findest Du bestimmt einige hilfreiche Beiträge!

L.G.
Udi74

24.07.2017 17:15 • x 2 #5


K
Bitte hinterfrage mal, ob Du nicht zu leichtfertig mit dem Begriff Liebe meines Lebens hantierst. Dein Mann wird ja auch mal die Liebe Deines Lebens gewesen sein, als Du ihn geheiratet hast.

Es wäre auch ein größer Zufall, wenn Dir zum Zeitpunkt Deiner Trennung gleich die nächste Liebe Deines Lebens über den Weg gelaufen wäre.

Was ich sagen will (das klang ja in vorherigen Beiträgen auch schon an), überprüfe mal lieber, warum Du anscheinend nicht alleine sein kannst. Was macht Dir so Angst? Du bist volljährig, konntest heiraten, ein Kind in die Welt setzen, darfst Autofahren und wählen und konntest gleich schon wieder eine neue Beziehung eingehen. D.h. Du bist dem Alter nach mündig.

Es gibt reichlich Menschen, die nicht mit einem hohen IQ gesegnet sind und die dennoch in der Lage sind, Ihr Leben zu meistern. Da können wir alle das doch auch, oder?

Also suche Dir Hilfe, um herauszufinden, wovor Du eigentlich Angst hast. HIlfe zu suchen und zu haben, ist keine Schande. Ganz im Gegenteil, wer sich eingesteht, dass er HIlfe braucht, zeigt in meinen Augen Größe. Denn das zeigt, dass er sich weiterentwickeln und seine Defizite angehen will.

Ohne mehr zu wissen, liest sich für mich die Geschichte mit der Liebe Deines Lebens eher so, als wenn sich da zwei etwas verlorene und orientierungslose Seelen gefunden haben. Aber Liebe bedeutet in erster Linie, sich selbst zu lieben und von dieser Ausgangsbasis aus, auch einen anderen lieben zu können.

Falls ich damit richtig liege, ist es aus meiner Auffassung heraus Deine Verantwortung, den jungen Mann nicht zu blockieren sondern loszulassen, da er schon bekannt hat, dass Dein Päckchen zu groß für ihn ist. Liebe für ihn wäre, ihn loszulassen und Dich um Dich selber zu kümmern und Deine Stellung in Deinem eignen Leben zu stärken.

24.07.2017 19:57 • x 3 #6


C
Hallo Leute,
zunächst einmal vielen Dank.
Therapie: Ich war bei zwei verschiedenen Therapeuten. Keiner hat mir tatsächlich zugesagt. Ich fand keinen Zugang.
Beruf: Nein, es ist speziell und es ist eine kleine Firma. Deshalb geht ja auch ein Wohnortwechsel nicht. Sie braucht Ihren Vater. Wir wollen sie auf keinen Fall entwurzeln. Es ist sehr wichtig, dass sie trotz aller Umstände, in ihrem Umfeld bei ihren Freunden, ihrer Schule und eben bei uns beiden sein kann.
Und ja, natürlich habe ich meinen Mann auch mal sehr geliebt. Ich war noch sehr jung als ich ihn kennenlernte. Ich habe nur nie gemerkt, dass wir schon sehr lange wie Bruder und Schwester gelebt haben. Es waren eben sehr viele Jahre nebeneinander her.
Dieser neue Mann beteuert immer, dass er mich liebt. Aber er ist der Verantwortung nicht gewachsen. Warum ich nicht alleine sein kann? Ich weiß es nicht, ich war es eben nie, seit ich 17 war. Ich bin jetzt Mitte 40. Das macht mir einfach riesige Angst. Ich habe das Gefühl nichts zu können allein. Auch Angst, zu alt zu sein, um wieder jemanden zu finden. Ich denke immer, so etwas findet man nie wieder. Aber ich möchte es gerne lernen.

24.07.2017 22:22 • #7


Vegetari
Jeder muss mal lernen auf eigene Füßen zu stehen! Krise=Chance!

Du kannst nur über dich hinaus wachsen, wenn Du das lernst, was du ab18 Jahren nicht lernen konntest.

24.07.2017 22:44 • x 2 #8


K
Auch bei meinen Therapeuten war es nicht gleich Liebe auf den ersten Blick. Ich hatte während einer einzigen ambulanten Therapie drei verschiedene Therapeutinnen, weil zwei von ihnen im Verlauf der Therapie krank wurden. In einer psychsomathischen Klinik hatte ich eine weitere. Richtig gut passte nur eine von ihnen. Das war sehr schade, denn durch die Umstände ging viel Zeit verloren.

Aber ich wollte für mich etwas erreichen. Das Ganze ist ein Prozess, dem man eine Chance und Zeit geben muss.

Bitte denke auch daran, was Du Deiner Tochter mit Deinem Verhalten vorlebst. Als Frau ist sie nur komplett und vollständig lebensfähig, wenn sie einen Mann hat? Das kann doch nicht Dein Ziel sein.

Dein Ziel sollte doch sein, sie zu einer selbständigen und eigenverantwortlichen jungen Frau heran zu ziehen, die selbst gut für sich sorgen kann.

Und nochmal:

Liebe lässt los und klammert nicht. Gib den jungen Mann frei, damit er seinen Weg gehen kann, auch wenn er beteuert, dass er Dich liebt. Du bist die Ältere und solltest so reif sein. Ich finde, Du bist es ihm schuldig, ihm nicht Deine Päckchen aufzubürden. In erster Linie hast Du die Verantwortung für Dich und Deine Tochter und nicht er.

Du kannst übrigens ganz viel, was andere Menschen nicht können. Du hast Dich aus einer langjährigen Ehe gelöst. Du bist in der Lage, Dein Kind in dieser Situation nicht zu instrumentalisieren sondern sein Wohl im Auge zu haben. Du arbeitest. Du weißt, wie man eine lange Beziehung führt usw. Das ist leider alles nicht selbstverständlich. Das sind Leistungen.

24.07.2017 23:49 • x 2 #9


H
Wenn du dein Kind und deine beiden Männer komplett weglässt: Was willst du?
Für dich wäre das Alleinsein wohl der richtige Anfang.

Chaosqueenie ist ein treffender Nick.

25.07.2017 00:01 • #10


E
Zitat von Chaosqueenie:
Aber er ist der Verantwortung nicht gewachsen. Warum ich nicht alleine sein kann? Ich weiß es nicht, ich war es eben nie, seit ich 17 war. Ich bin jetzt Mitte 40.


Wie sieht es denn mit Deiner Verantwortung aus. Dir gegenüber? Ich habe eher den Eindruck, dass Du die Liebe deines Lebens gebraucht hast, um Dich aus deiner Ehe zu lösen.

25.07.2017 07:53 • #11


C
Ja, ich weiß. Das mit dem Nickname. DankeDiese Frage beschäftigt mich natürlich sehr. Ich denke sehr oft, er war der Auslöser, aber nicht der Grund. Ich habe lange für die Erkenntnis gebraucht. Fakt ist, dass ich ihn zwischenzeitlich weggeschickt haben, und versucht habe, meine Ehe zu retten, denn ich wollte nicht für einen anderen gehen bzw. mir sicher sein, das nicht zu tun. Da habe ich erst festgestellt, wie wenig mein Mann bereit war, für uns zu tun. Für mich. Zu investieren. Das war zutiefst erschreckend. Denn ich habe immer sehr gerne gegeben. Und niemals nachgefragt.

29.07.2017 14:55 • #12


A


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