Zwei Affären

Affären beendet. Eine ganz schnell, die andere vor knapp sechs Wochen. Da flossen Tränen, er fehlt mir immer noch sehr.

Zuhause keine Veränderung, trotz Reden. Irgendwie denk ich manchmal, der Plan war doch nicht so gut. Oder es ist ein Zwischenschritt gewesen, auf dem Weg zum zufriedenen Single.

Der alte Mann fehlt mir. Aber jetzt ist er weg, ich weiß nicht, wie's ihm geht, was er macht. Er wäre nie ein Mann zum Zusammenleben gewesen, viel zu schwierig, viel zu viele rote Flaggen. Traurig bin ich trotzdem.

Zitat von FranziMarc:

Zuhause keine Veränderung, trotz Reden.

Was und wie hast du denn da genau angesprochen?

Hut ab, dass du die Affären beendet hast.
Das ist wesentlich mehr als viele hier auf die Reihe kriegen.

Hast du ihm denn sehr deutlich gemacht, wie es um die Beziehung steht?

Es ist gut, dass du dich zu diesem Schritt durchringen konntest, wobei du ohnehin nicht glücklich warst.
Es ist schon bezeichnend, dass du Affärenpartner wählst, die auf keinen Fall für dich als feste Partner in Betracht kommen. Bewusst oder unbewusst willst du doch an deiner Kernfamilie festhalten.
Du wirst deinen Lebensgefährten nicht so leicht zur Eheberatung motivieren können, da ihm ein akuter Anlass (deine Affären) fehlt. Eure Beziehung ist vermutlich nach langer Zeit so eingeschlafen, was nicht selten ist, dass er die Probleme schon längst verdrängt.
Ich bin normaler Weise für Offenheit, aber das Beichten von zwei Affären, die noch dazu gleichzeitig gelaufen sind, überstehen nicht viele Partnerschaften. Vielleicht bist du auch als Single glücklicher?
Ich wünsche dir aber, dass du deine Beziehung wieder in die richtige Bahn lenkst oder alleine glücklich wirst.

Wow, da hast du etwas hinbekommen, das nur wenige Affärenführer können, meinen ganz herzlichen Glückwunsch.
Ich gehöre zu denen, die dich ganz hart angegangen sind, jetzt ziehe ich den Hut vor dir und entschuldige mich nochmals in aller Form.
Dass du beim alten Mann noch immer Nachwehen hast, ist doch ganz natürlich und wird so schnell nicht vergehen. Aber bleibe hart und bleibe bei deinen Entscheidungen.

Zuhause, bitte sprich weiter mit deinem Partner, sag ihm ehrlich, schonungslos und ohne Hemmungen was dir in eurer Partnerschaft fehlt, aber sag ihm bitte nichts von deinen Affärenmännern. In deinem Fall wäre das kontraproduktiv. Und wirf bitte nicht wieder so schnell das Handtuch.

Er ist doch ganz sicher nicht aus Holz, es könnte ja sein, dass auch er einiges vermisst was einmal war, auch dein Partner hat ganz sicher Gefühle für dich, finde sie und du wirst zu Hause wieder glücklich sein. Aber, so heiss wie mit den Lovern wird wahrscheinlich nicht, das ist in langen Partnerschaften anders und da sind dafür andere Sachen, die zusammenschweissen.

Gib nicht auf, probiere ihn zu verführen, gehe schön essen mit ihm etc. kleide dich anziehend, ich nehme mal an, das musstest du doch bei deinen Liebhabern.
Ich drücke dir ganz fest beide Daumen, dass du das hinbekommst.

Nein, ich hab's nicht deutlich genug gemacht, das weiß ich selbst. Noch nicht, Schritt für Schritt geht's hoffentlich auch zum Ziel.
Ich weiß nicht so richtig, wie anfangen. In meiner Vorstellung wäre das am Wochenende, am besten gemütlich im Bett, weil ich mich sicherer fühle, wenn ich jemandem beim Reden über wichtige Dinge auch nah bei mir hab. Weil man vielen Punkten die Schärfe nimmt, wenn die Hände gleichzeitig sagen können, ich mag dich, du bedeutest mir was.
Aber diese Situation gibt es nie. Wir liegen nie zusammen im Bett, sind beide wach und ausgeruht. Ich liebe Frühstückskaffee im Bett, er könnte sich nie vorstellen, nach dem Aufwachen noch länger als 20 Sekunden liegenzubleiben. (Was früher anders war.)

Aber ich find schon eine Möglichkeit. Vielleicht ist der Zeitpunkt noch nicht da.

Ansonsten bleib ich bei meiner Entscheidung, was soll ich da auch zurück? Corona hat es tatsächlich etwas leichter gemacht, das andere zu beenden. Wir hätten uns sowieso nicht sehen können. In einem Fall war das unproblematisch, das war immer abgemacht, wenn einer Ende sagt, ist Ende. Ohne Nachfragen, ohne Rechtfertigungsdruck. Aber die andere Sache ging schon ganz schön tief. So sehr, dass da auch keine Freundschaft bleiben konnte, obwohl wir uns auch öfter nur zum Reden getroffen haben. Das fehlt mir wirklich sehr, nur die Nähe zu haben und zu merken, dass es für beide gut ist. In dem Moment jedenfalls.

Seine roten Flaggen waren vor allem psychischer Natur, paar körperliche Sachen, das Alter, die familiäre Situation. Aber schon komisch, dass man sich manchmal einbildet, es gäbe nur einen einzigen Menschen auf der Welt, mit dem man über alles reden kann, nur einen, der versteht, was man denkt und fühlt. Und ausgerechnet dem zu sagen, ich will Dich nicht mehr treffen (ja, ich will nicht mehr, hab ich gesagt. Nichts von wegen, wir können nicht mehr usw. Ganz klar, damit es kein Zurück gibt), das war hart.

Ich lenke mich oft ab, mit Sport und Arbeit (hab ich zum Glück, systemrelevant). Aber in ruhigen Momenten ist sehr viel Leere in mir.

Zitat von FranziMarc:

ber diese Situation gibt es nie. Wir liegen nie zusammen im Bett, sind beide wach und ausgeruht. Ich liebe Frühstückskaffee im Bett, er könnte sich nie vorstellen, nach dem Aufwachen noch länger als 20 Sekunden liegenzubleiben. (Was früher anders war.)

Ihr habt doch getrennte Zimmer, wie könnt ihr dann zusammen im Bett liegen.
Ihr solltet euch mal darüber unterhalten, auch darüber, dass ihr euch so nicht nähern könnt.
Sucht dafür eine Lösung, aber ohne euch streiten zu müssen, sag ihm dass du da etwas ändern möchtest und seine Nähe spüren möchtest. Das fehle dir sehr.
Erkläre ihm es so, dass er auch begreift, in welchem Loch ihr da steckt und du den 6 mit ihm verissen würdest.
Verführe ihn mit all deinen Künsten und das ohne Hemmungen, wie du es auch mit den Lovern machtest. Sei anziehend und verführerisch.
Sag ihm auch, dass du dir deswegen Sorgen machst, denn du liebst ihn.

Seit wann haben wir getrennte Zimmer? Er schläft oft auf der Couch ein, aber als getrennte Zimmer würde ich das jetzt nicht bezeichnen.

Ohne Streit leben wir schon immer. Das ist gar nicht so gut auf Dauer.

Und was ich mit meinen Lovern gemacht habe, hab ich hier glaub ich auch nicht ausgebreitet.

Weniger Foren-Threads lesen schützt vor Verwechslungen!

Zitat von FranziMarc:

Seit wann haben wir getrennte Zimmer? Er schläft oft auf der Couch ein, aber als getrennte Zimmer würde ich das jetzt nicht bezeichnen.

Ohne Streit leben wir schon immer. Das ist gar nicht so gut auf Dauer.

Und was ich mit meinen Lovern gemacht habe, hab ich hier glaub ich auch nicht ausgebreitet.

Weniger Foren-Threads lesen schützt vor Verwechslungen!

Ja sorry, da habe ich etwas falsch intepretiert, hast recht.
Das mit den Lovern, na ja... den einen hattest du für 6 und der muss ja nach deinem Geschmack gewesen sein, oder?
Und er ältere Lover war für die Liebe und Gefühle.
Das meinte ich. Was du da gemacht hast interessiert mich eh nicht, wenn jemanden, dann deinen VdK.
Ich dachte oder nehme an, dass du etwas aus diesen Erfahrungen auch auf deinen langjährigen Partner anwenden kannst. Und, hattest ja mal geschrieben, dass er ev. Er...probleme hat. Da würde doch die blaue Pille helfen, die nehmen auch Jüngere wenn sie Affären haben.
Au alle Fälle hoffe ich für euch beide, dass du nicht gleich die Flinte ins Korn wirfst. Wäre schade, und ich drücke dir fest die Daumen