Bei dem Thema ist wichtig genauer hinzuschauen. Natürlich kann Zocken eine Sucht sein und ist im Vergleich mit anderen Hobbys auch prädestiniert dafür. Die Psychologie dahinter hat viel mit Macht/Ohnmacht zu tun. Wenn Probleme auftauchen und keine adäquaten Mittel zur Bewältigung gefunden werden, kann Zocken als Realitätsflucht dienen. In Spielen ist die Welt überschau- und berechenbar, es gibt klare Regeln und Erfolge stellen sich schnell ein. Da wird Dopamin freigesetzt, fühlt Euphorie und Macht. Das alleine muss keine Sucht auslösen, kann aber eine Sogwirkung entwickeln, wenn eine Person bei realen Herausforderungen Ohnmacht fühlt. Problematisch wird so eine Dynamik, wenn Herausfoderungen/Konflikte/Probleme dauerhaft nicht angegangen werden, sich kleine Steine im Weg zu Monstern aufblähen und der Grad an Ohmnacht im realen Leben zunimmt. Da ich grad in Schwatzlaune bin: Vor kurzem habe ich von einem Rattenexperiment gelesen. Da wurden zwei Gehege angelegt, ein karges und ein Rattenparadies. Bei beiden wurden zwei Arten Trinkbehälter installiert, Wasser pur und Wasser versetzt mit Dro.. Die Ratten im Rattenparadies haben entgegen der Kollegen im kargen Gehege das Dro.wasser gemieden!
Liebe TE, wenn Dein Freund regelmässig Verabredungen wegen Zocken cancelt, ist das selbstverständlich Mist. Das ist weder Qualitätszeit noch ein Miteinander. Wie häufig kommt das vor? Immer oder nur gelegentlich? Wenn das ganze Suchtcharakter hat, ist Dein Bauchweh absolut berechtigt. Möglich, dass er sich nicht richtig auf die Beziehung mit Dir einlassen möchte oder kann. Nehm' Dir das bitte nicht zu Herzen, wenn es sich so rausstellt. Den Umstand nicht klar zu kommunizieren, sprich sich dem Konflikt zu stellen, drückt eine extreme Unreife und Unfähigkeit aus. An der Stelle solltest Du Dich fragen, ob der Kerl überhaupt geeignet für Dich ist...
15.12.2017 00:44 •
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