Ich will mal versuchen, das zu beantworten. Also dass seit der Schulzeit keine Freundschaften hängen geblieben sind, liegt sicher auch daran, dass viele damals feste bzw. gute Freunde einfach weg gezogen sind, ich die Schule gewechselt habe und sich das verlaufen hat. Während des Studiums war das ähnlich, viele Freundschaften haben sich verflüchtigt, viele sind weg gezogen, man hatte zwar noch ein wenig Kontakt, spätestens wenn man sich 2-3 x versucht zu verabreden und es klappt nicht, wird es schwer, den Kontakt zu halten, egal an wem das jetzt lag, einige sind inzwischen im Ausland.
Kurzum . 2-3 Kontakte habe ich bestimmt noch, aber auch hier gehen die Interessen einfach etwas auseinander und meine Interessen sind eher Einzelsportarten. Ich wohne eher etwas abseits auf dem Land und hier ist es schwierig, Kontakte aufzubauen in meinem Alter, habe ich sehr lange intensiv versucht, das Vereinsleben hier ist faktisch tot und viele in meinem Alter haben sich irgendwo zurück gezogen mit ihren Familien, entweder selbst recht wenig Anschluss oder sind an sich verschlossen, aber wirklich Kontakte aufbauen kann man auch nur, wenn man sich regelmäßig sieht und das ist bei mir schwierig. Meine Arbeitsstelle ist auch woanders, mit Kollegen bin ich eher distanziert, was aber auch an unserer Grundstruktur im Büro liegt. Da sind viele Egoisten und Einzelkämpfer, eher Konkurrenten als Kollegen.
Ich bin aber auch eher jemand, der für sich gut zurecht kommt und auch nicht (mehr) den Anspruch hat, einen größeren Kontaktkreis zu haben. Früher war das anders, vor 10 Jahren habe ich mich da teilweise selbst erwischt, wie ich fast verzweifelt versucht habe, Kontakte aufzubauen und das geht meiner Erfahrung nach eher nach hinten los.
Als Problem oder als Sehnsucht danach empfinde ich das aber um ehrlich zu sein auch nicht, also wenn es sich ergibt, trifft man sich, aber alle 3-4 Wochen vielleicht, ich bin da nicht so scharf drauf, lieber bin ich abends zu hause. Wie gesagt, früher war das ein bisschen anders, da hätte ich glaub ich gern mehr Anschluss gehabt, aber da ich hier wohne, hier meine Familie, Geschwister usw habe und arbeite nicht ganz so weit weg, wollte ich auch nicht weg ziehen, um etwa den Ort zu ändern.
Zur Beziehung: Für mich gibt es unterschiedliche Zustände. Die Verliebtheit geht irgendwann in einen anderen Zustand über, was normal ist - ich empfinde das spätere eher als Vertrauen, sich aufeinander verlassen können und auch schlichtweg mit einander klarkommen. Also der Alltag muss klappen, sonst hilft (mir) das alles nichts. Probleme hatte ich bisher häufig, wenn die Freundin einen komplett anderen Tagesablauf hatte als ich oder einfach andere Uhrzeiten, wenn ich morgens aufstehe und sie noch 2 Stunden schläft, mit mir dann aber wach wird (und bleibt) und umgekehrt ich deutlich früher schlafen muss als sie und das gegenseitige Verständnis da nur begrenzt ist, wird's dauerhaft schwierig, das sind so diese völlig unromantischen Dinge, die man anfangs ausblendet oder übergeht, aber wenn sie dann nach Monaten nicht funktionieren, funktioniert das Ganze dauerhaft aus meiner Erfahrung nicht. Daran sind nicht wenige Beziehungen gescheitert, oder man eben völlig unterschiedliche Lebensplanungen hat, wobei sich das ab 40 eher etwas setzt und festigt, die konfusen Ideen vieler Partnerinnen sind bei mir eher schon 5 Jahre und mehr zurück, wo die ein oder andere plötzlich nochmal im Ausland leben möchte und ich aber hier gebunden will und so weiter. Damit steht und fällt bei mir vieles - funktioniert nichts, kann ich Gefühle nur schwer aufbauen oder auch halten, bin ich irgendwann nur noch genervt, schwinden auch die Gefühle bzw. die Liebe.
24.11.2019 18:43 •
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