Hallo liebe Forengemeinde!
Ich stehe leider vor vielen Fragezeichen.
Sicher ist es schwierig die Situation so zu beschreiben, dass ihr überhaupt einen Einblick bekommt. Aber ich versuche es einfach mal.
Ich wohne seit ca. Anfang des Jahres in einer 2er WG mit einer ca. 5Jahre jüngeren Mitbewohnerin welche hier nach ihrem Studium aus Rumänien hergezogen ist. Ich hatte mir damals die Wohnung angesehen und sie stimmte meinem Einzug zu, da sie schon 2 Monate dort wohnte.
Die Anfangszeit in der WG war eher so ein vorsichtiges Beschnuppern wie es ja so üblich ist. Jeder hatte gerade neu in seiner Arbeit begonnen und abends in seinem Zimmer gesessen mit offenen Türen und den Feierabend genossen. Ich muss dazu sagen, dass ich damals vom 1.Eindruck her keine Gedanken in Richtung näheres Kennenlernen/Beziehung etc. hatte und mich voll auf die Arbeit und mein Kind konzentrierte (bin geschieden und sehe/hole alle 14 Tage Kind, ca. 7 Jahre).
Ab und an hatte ich sie mal gefragt, ob wir einen Film zusammen schauen wollen und Sie fand das ok. Man lernte sich etwas kennen usw. Komplett flüssig waren die Unterhaltungen obwohl sie schon sehr gut deutsch spricht nicht. Aber es ist ok. Ich erfuhr von ihrem Freund, der max. alle 5 Wochen 1-3 Tage zu Besuch war. Alles für mich kein Problem.
Dann so im Sommer, als eine Studienfreundin von ihr bei uns einzog (ich hatte nichts dagegen war aber über ihren Auszug nach 3 Monaten dann doch erleichtert), da sie hier auch Fuß fassen wollte, fing irgendwie alles an. Es war fast wie zu Studienzeiten. Die beiden schliefen entweder zusammen in ihrem Zimmer oder mal in der Wohnküche auf der Couch. Wir saßen oft abends zusammen. Die Blicke zwischen meiner Mitbewohnerin und mir wurden eines Abends recht deutlich und mehrere Augenblicke lang. Ich fand es schön, habe aber weiter nichts unternomen, da ich 1.von ihrem Freund wusste und 2.mich mit Kind noch schwer tue wie ich überhaupt eine neue Partnerin finden kann oder überhaupt Neu starte.
Andere Male dann nach dem Feierabend zum Tee auf der Couch saß sie dann ab und an so nahe neben mir, dass ich fast schon nur noch meinen Arm um sie hätte legen müssen und das junge Paar hätte sich gefunden. Die Dinge gingen aber von ihr aus und sie hätte auch reichlich Platz zur anderen Seite gehabt wo ihre Freundin saß. Das könnten für mich meinetwegen eindeutige Zeichen gewesen sein. Manchmal hat sogar ihre Freundin die Knie meiner Mitbewohnerin in meine Richtung geschoben/gedrückt als ob sie irgendwie nachhelfen wolle. Eigentlich alles bisschen wie im Kindergarten. Ich habe aber nie weiter Schritte von mir aus unternommen da sie ja vor mir offiziell vergeben ist.
Das wahrscheinlich komplizierte daran ist, das diese Ereignisse ja nicht spurlos an mir vorbeigingen und ich mich auf Arbeit sogar manchmal freute, wenn ich an diese Momente dachte. So nach der Scheidung und als Single sind die Bedürfnisse nach Nähe ... usw. ja nicht gerade auf dem Nullpunkt.
Ihr Freund kam dann im Herbst noch 2Mal zu Besuch, was nun schon schwieriger für mich war, obwohl ich mich mit ihm recht gut verstand. Beim letzten Mal berichtete er mir dann unter 4 Augen (und Google Translate) und genügend Wein, dass die Beiden Probleme miteinander hätten und er wahrscheinlich zum letzten Mal da sein wird. So wurde es dann auch.
Nun kommen dann wohl die Zeichen die keine sein müssen und ich mich verdammt schwer damit tue da irgendetwas meiner Mitbewohnerin zu entnehmen, was sie überhaupt möchte.
Eines Abends (so Herbstende, ihre Studienfreundin hat seit mehreren Wochen eine Arbeit und eigene Wohnung in der Nähe) höre ich aus dem Zimmer der Mitbew. mind. 10 Mal in Folge das Lied wonderful life von Black. Das mag seltsam klingen, aber ich habe nach dem deutschen Songtext gesucht und das passte zumindest mit dem Ende der Beziehung und dass sie sich einen neuen Freund wünscht usw. Ich meine, ich sitze im Nebenzimmer, Türen offen ...ein bisschen angesprochen habe ich mich schon gefühlt. Mädels machen zwar so Dinge und man sollte die nicht immer beachten, doch das da jemand im Nebenzimmer sitzt und das Grübeln bekommt, müsste mindestens in Erwägung gezogen werden. Die Geschichte über Lieder zu kommunizieren begann schon viel früher. Eines Abends vor der Abreise zum Urlaub in ihre Heimat als die Studienfreundin unter anderen das Lied Stay with me von Sam Smith abspielte und die Mitbewohnerin zu ihr leise meinte super, das passt.
Das Ende mit dem Freund wurde dann so beiläufig kommuniziert sodass ich da erstaunt nachfragte und die beiden sogar etwas abschätzig über ihn gesprochen hatten.
Das Ganze geht nun schon fast 1 Jahr so und ich überlege bei einer passenden Gelegenheit das mal anzusprechen. Die Frage ist wie. Ich Würde mir auch eine neue Bleibe suchen, wenn das alles so nicht mehr funktioniert, denn etwas verkuckt habe ich mich schon!
Letztens saßen wir beide Abends nachdem gute Freunde von ihr (ein Pärchen) da waren noch in der Küche und dort gab es wieder so ein Lied mehrmals hintererander Tove Lo von habbits. Ich saß etwas weiter weg auf dem Sofa und sie wollte mir etwas in facebook zeigen. Ein paar Bilder von Familienmitgliedern. Ich bin dann nah an Sie herangerutscht, aber ohne das wir uns berührten. Nach dem 3.Kuck doch mal (also sie hat wieder etwas zeigen wollen) habe ich diesmal meinen Arm hinter ihr auf der Couch um sie gelegt (auch ohne Berührungen) hat es dann nicht lange gedauert bis sie sich fürs Bett vorbereiten wolle. Sie ließ auf dem Laptop diesmal eine Playlist von Titeln eines Konzertes (moderne Band mit christlichen Texten) laufen und hat dann ein Bad genommen während ich auf der Couch saß und den Liedern zuhörte. Bad natürlich verschlossen. Ein Bad nimmt sie sehr selten (also sonst duscht sie fix). So nah zusammen saßen wir allein bisher noch nicht. Und diesmal, weil ich etwas Initiative ergriff. Wie auch noch zu dem Zeitpunkt als die Freunde noch da waren und ich mit meinem Stuhl sehr nah an sie herangerutscht bin. Die Freundin von meiner Mitbewohnerin lächelte mich irgendwie freundlich an, alsob sie zufrieden wäre. Eine andere Sache ist die, dass sie einmal wollten, dass wir alle 3 in der Wohnung ihrer Freundin schlafen wollten und ich mit sollte. Wir schliefen dann zu dritt in einen Doppelbett und meine Mitbewohnerin lag neben mir. Am morgen darauf äußerte sie ihr ginge es total gut. Eine Woche später nach einem Weihnachtsmarktbesuch beschlossen sie in der Straßenbahn, das Übernachten zu dritt zu wiederholen. Ich allerdings lehnte ab da ich keine Zahnbürste und Wechselsachen dabei hatte. Mich überraschte dann, dass sie mich nachts nochmal anrief und fragte, ob ich gut angekommen bin. Als sie sich dann auch schon sofort wieder verabschieden wollte, kam mir nur noch ein bis dann und danke über die Lippen. Ich komme echt mit so zurückhaltenden Verhalten nicht zurecht. Vor ein paar Tagen hatten wir wieder einen Abend zu dritt und ich fand meine Mitbewohnerin mal wieder der Art distanziert, dass ich mein Interesse an ihr schon wieder völlig in Frage stellen kann. Und das geht auch Phasenweise so hin und her.
Noch ein letztes Beispiel: Vorgestern habe ich sie gefragt, ob ich einen Film bei ihr mitkucken kann, den Sie gerade am Laptop angemacht hatte. Sie meinte ja und ich setzte mich neben sie in ihr Bett. Bei einer guten Gelegenheit rutschte ich etwas näher und ich achtete auf ihre Zeichen, ob sie sich evtl entfernt oder abwendet. Einmal hatte Sie ihre Hand etwas ausgestreckt, als ob sie mich berühren wolllte, doch es fehlten leider 1-2 cm. Heute hatte ich Sie gefragt, ob wir wieder einen Film schauen wollen und sie meinte, sie wisse noch nicht genau. Eine halbe Stunde später wollte ich ihr einen Zettel mit einer Liste von Filmvorschlägen geben, doch sie war in ihrem Bett eingeschlafen (es war ca. 20 Uhr). Dann als sie aufwachte, ging sie ins Bad und hat sich fürs Bett fertig gemacht, ohne etwas weiteres zu sagen, als dann 1 h später Gute Nacht als sie ihre Zimmertür schloss.
Ich möchte lieber aufhören mit dem Salat an Beispielen und würde abschließend höchstens noch Dinge zu den Personen schreiben. Die Freundin der Mitbewohnerin ist nicht Gläubig, die Mitbewohnerin ist katholisch und auch richtig gläubig. Ich zwar getauft aber habe öfters meine agnostische Sichtweise dargelegt. Wenn die beiden sich mal auf deutsch unterhalten, sind die Themen eher oberflächlich. Oft über andere Personen, Facebook oder sie ulken oder blödeln einfach nur rum. Es ist wirklich schwer über sinnvolle Themen wie Politik, Philosophie usw. mit ihnen zu reden. Ist evtl. auch ein Grund, wenn meine Mitbewohnerin und ich mal allein zusammensitzen, weshalb von ihrer Seite her für ein sinnvolles Gespräch oft nur 1-2 Ansätze kommen bis hin zu garnichts. Dann sitzt sie einfach nur still da.
Oh man, ich finde es voll chaotisch. Bitte fragt, falls ich noch etwas erklären soll. Ansonsten würde ich mich über hilfreiche Ratschläge/Meinungen sehr freuen.
08.01.2015 01:08 •
#1