Hallo,
nun, habe mich vor ein paar Minuten hier im Forum registriert, weil ich das Bedürfnis verspüre, mich mit Personen austauschen zu müssen, da ich glaube, über die Trennung von meinem Freund nicht hinweg zu kommen!:-(( Es fühlt sich schrecklich, diese innere Leere, permanente Weinkrämpfe, temporäres Hoffen, dass sich evtl doch alles zum Positiven wendet - aber dies bleibt wohl eine Illusion. Es ist eine komplexe Geschichte und weiß nicht, an welchem Punkt ich bestenfalls beginne. Ich bin 25 Jahre alt und lernte im vergangenen Oktober über einen Bekannten in einer Kneipe einen sehr netten Mann kennen, der mir auf Anhieb sehr sympathisch war und auch gefiel. Wir unterhielten uns eine Weile angeregt und schon bald besuchte ich ihn in seinem Laden, den er seit über zehn Jahren führt und damit auch relativ glücklich zu sein scheint (hatte vorher studiert und hat es allerdings abgebrochen)
Zunächst war natürlich auch meine Motivation, ihm ein paar Sachen abzukaufen und mit ihm ein wenig zu plaudern. Aufgrund dessen, dass ich nicht in der gleichen Stadt wohnte und nur am Wochenende dort Zeit verbrachte, sahen wir uns nur ein paar Mal kurz und an Silvester begegneten wir uns zufällig auf der gleichen Silvesterparty und es war ein sehr schöner Abend. Daraufhin sah ich ihn die nächsten anderthalb Monate nicht mehr und ich kam erst Ende Februar wieder in seinen Laden, weil ich zu jener Zeit beruflich sehr gefordert war. Ich fragte ihn, ob er Lust hätte, mit einer Freundin und mir etwas Essen zu gehen - er willigte sofort ein und es wurde erneut ein sehr schöner sowie spannender Abend und ich merkte, dass wir voneinander angetan waren. Es folgte zwei weitere Dates, diesmal natürlich zu zweit und es war herrlich. Anfang März hat es dann zwischen uns gefunkt - wir hielten uns an den Händen und strahlten einander an - ich war sooo aufgeregt und nachdem wir das Café verlassen hatten küsste er mich:-). Bald kamen wir uns etwas näher und ich lernte schon bald seine Eltern kennen, was im nachhinein sehr überstürzt war! Von Ende März bis Ende Mai erhöhte sich der Stress, da ich kurz von meinem Abitur stand und primär wegen meinem Freund sowie der Tatsache, dass es mir in meiner Wahlheimat nicht gefiel, die Wochenenden in der Heimat verbrachte. Ich war permanent hin- und hergerissen, wollte natürlich mit ihm an den Wochenenden Zeit verbringen und er fragte mich auch regelmäßig, ob ich ihn zu diversen Privat- oder Geburtstagsparties seiner Freunde begleite - ich brachte es einerseits nicht übers Herz, sofort abzusagen und habe es häufig offen gelassen, d. h. ich sagte ihm, dass ich evtl. nachkomme und habe es letztlich doch nicht getan, woraufhin er mir Vorwürfe machte, dass ich kein Interesse hätte, seine Freunde kennenzulernen und überdies unzuverlässig sei, da ich nicht früh genug absagte...ausgesprochen kompliziert...ich hatte es meist so gehandhabt, dass ich ihn, sobald ich mein Lernpensum am Wochenende vollendet hatte, ihn noch kurz besuche, bevor ich weiter in die Wahlheimat reiste und meldete mich oftmals spontan Sonntag Abend bei ihm, dass ich jetzt fertig sei und losfahre und ob er noch Lust hat, etwas zu unternehmen. Daraufhin kam seinerseits ein erneuter Vorwurf, er würde sich wie auf Abruf fühlen...wobei er doch wusste, dass ich an den Wochenenden sehr mit Lernen beschäftigt war bzw. mich mit Schulsachen beschäftigen musste, um ein gutes Abitur zu schaffen. Da ich Prüfungsangst hatte, bekam ich für eine mündliche Abiturprüfung eine schlechte NOte, was mich sehr aus der Bahn warf und es natürlich meinem Freund erzählte, welcher sich erneut beschwerte, als ich, wohlgemerkt Stunden(!) über meine schlechte Note jammerte, statt endlich etwas Positives zu äußern. Wobei es doch plausibel erscheint, dass man, gerade wenn es um das Abitur geht, sehr in Stress und Angst lebt und ich mir wünschte, es gut zu bestehen. Anfang Mai äußerte er zum ersten Mal, dass er kein Beziehungsmensch wäre und dass es ihn belastet, wenn ich über eine schlechte Note spreche und allgemein über Probleme aus dem schulalltag berichtete... er dachte, er müsse für meine Probleme Lösungen finden, wobei es mir doch primär wichtig erschien, dass er mir in dieser schwierigen Zeit beisteht. Gerade dies sollte doch in einer Beziehung möglich sein. Ende Mai fand meine Abiturprüfungswoche statt und es ging mir psychisch sehr schlecht; war sehr aufgeregt, fühlte mich unter einem enormen Druck konnte es kaum erwarten, endlich das Abitur in der Tasche zu haben. Nach meiner letzten Abiturprüfung folgte der Eklat: ich hatte einen Blackout, war mit meinen Nerven am Ende und rief ihn am gleichen Tag an, dass mein Leben zu Ende scheint, da ich mein Abitur komplett in den Sand setzte und ich nicht weiter weiß (obwohl ich mein Abitur natürlich gut bestanden habe!:-)) es war ein Affekt, er versuchte mich zu beruhigen, doch er kam nicht an mich heran...es war schrecklich...nach diesem Wochenende kam er am Montag aus dem Urlaub zurück. Wir telefonierten Dienstag Vormittag und er fragte, ob wir uns abends treffen könnten, doch ich war etwas kurz angebunden und sagte, dass ich mir noch nicht sicher sei, am Abend zu ihm zu kommen oder nicht. Am Nachmittag schickte er mir eine SMS und bat mich, ihn zu besuchen, weil wir uns seit nunmehr einer Woche nicht gesehen haben. Ich dachte, er hätte mich vermisst...er wartete abends in seinem Laden, ich ging hinein, wollte ihn begrüßen und er saß mit ernster Mimik auf dem Stuhl. Ich setzte mich und plötzlich äußerte er den Satz, dass er die Beziehung nicht mehr möchte...es war ein Schlag für mich, da ich überhaupt nichts geahnt hatte, was mich an jenem Abend erwartete. Danach folgte ein ca. dreistündiges Gespräch, in welchem er mir alles Mögliche an den Kopf warf; u. a. viele unwichtige Dinge (bspw. warf er mir vor, ich hätte nicht angemessen reagiert, als ich kürzlich mit ihm in einem Restaurant eine abgeänderte Bestellung aufgab und jene allerdings nicht so gemacht wurde, wie ich sie bestellte...daraufhin ärgerte ich mich sehr und reagierte etwas zickig, wobei ich weder zu ihm, noch zur Kellnerin unfreundlich war. Laut seiner Aussage hätte ich nicht angemessen reagiert und ich würde deshalb auf ihn fremd wirken. Als Grund, weshalb er die Beziehung beendete gab er an, dass es ihm zu viel war, als ich ihn völlig aufgelöst nach meinem Abitur angerufen hatte und er keine Kraft hat, sich bis Ende Juni bzw. zu jenem Tag, bis ich meine Abiturergebnisse erhalte, anzuhören, dass ich mein Abitur nicht bestehe. Das war seine größte Furcht! Wobei dem gar nicht so wahr, denn allein aufgrund meiner Vornoten konnte ich nicht durchfallen - dies wurde mir allerdings erst ein paar Tage nach meiner letzten Prüfung bewusst. Ca. eine Woche später bat ich um ein Gespräch, um ein paar Dinge loszuwerden. Er willigte ein und wir trafen uns im Park, um ein bisschen zu plaudern. Er sagte, es hätte ihm gut getan, endlich mal offen zu reden, da er während unserer Beziehung nie in der Lage war, darzulegen, sofern ihn etwas stört. Meiner Meinung nach sehr nachteilig und dies sollte doch ein wichtiger Aspekt in einer Beziehung sein: sich auch mal die Meinung zu sagen! Ich wollte einige Dinge klarstellen, die er falsch interpretierte, doch bekam ich es leider nicht auf die Reihe. Nach diesem Gespräch herrschte etwas Ruhe - ich ging nur noch sporadisch in seinen Laden, um ein paar Dinge einzukaufen und stellte mich als außergewöhnlich stark dar: es würde mir prima gehen, ich würde ihm nie eine Träne nachweinen und zu guter Letzt äußerte ich den Satz, dass die Beziehung zwischen ihm und mir ein Fehler war. Letzteres äußerte ich nur, weil mir bis dahin nicht klar war, ob er wirklich in mich verliebt war oder nicht. Er stellte klar, dass er sich in mich verliebt hatte. Am nächsten Tag schickte ich ihm eine SMS, in der ich fragte, ob er Lust hätte, mit mir etwas zu unternehmen. Er reagierte etwas distanziert und sagte, dass es etwas zu früh sei und stattdessen schlug er mir vor, dass wir uns treffen, wenn ich meine Prüfungsergebnisse erhalten hatte. Ich ging allerdings nicht auf seinen Vorschlag ein. Damals bot er mir an, mit mir befreundet bleiben zu wollen - ich freute mich darüber und dachte mir, dass es wohl ernst gemeint war, da er mit all seinen Exfreundinnen befreundet ist. Als ich vorletzten Samstag in seinen Laden ging, traf ich auf eine seiner Exfreundin und unterhielt mich sehr nett mir ihr und fragte ihn, ob er Lust hätte, mit mir etwas zu unternehmen - er willigte ein und dahingehend dachte ich vergangenen Mittwoch zu fragen, ob er Samstag schon etwas vorhätte; am nächsten Tag bekam ich die Antwort, dass er keine Zeit hätte und er an den nächsten Wochenenden ausgebucht sei und er überdies Abstand benötige...Hmm, merkwürdig, doch gleichzeitig bietet er mir an, ihn jederzeit im Laden besuchen zu können. Sein Verhalten ist sehr ambivalent und ich kann es nicht wirklich einordnen. Ich stellte mich erneut als starke Frau dar und stellte klar, dass es mir ausschließlich um einen freundschaftlichen Kontakt ginge, da ich jetzt einen neuen Partner hätte etc. (dem ist natürlich nicht so!) Meinen Vorwand, einen neuen Partner zu haben, verwendete ich ausschließlich deshalb, sodass er sichergehen konnte, dass ich ihn nicht als Partner zurückerobern wollen würde. Ich beschloss, ihn direkt zu fragen, was jetzt los ist und fragte ihn am Freitag, wie lange er am Samstag seinen Laden geöffnet hätte und ich ein paar Dinge klarstellen möchte. Seine Resonanz war alles andere als positiv: er stellte klar, dass dies keine gute Idee sei, er dazu nicht bereit ist sowie die Tatsache, dass es für ihn nichts mehr klarzustellen gibt, da wir damals bereits diskutiert hätten (dummerweise hatte ich bei jenem Gespräch nicht dies besprochen, was ich mir vorgenommen hatte:-( er hätte seine Sicht der Dinge und ich meine... während ich diese SMS las, bekam ich erneut einen Weinanfall und konnte mich nicht mehr beruhigen! Ich habe die quälende Befürchtung, dass er mit mir NIE eine Freundschaft haben und mich NIE wieder sehen möchte! Dieser Gedanke lässt mich verzweifeln - nachts ist es mir nicht mehr möglich, durchzuschlafen und tagsüber fühle ich mich leer, hilflos und bin der Meinung, dass es mein Verschulden war, weshalb sich mein Freund von mir trennte. Ich weiß nicht, wie es jetzt weitergehen soll! Ich möchte mit ihm auf alle Fälle befreundet bleiben, würde ihn dies sehr gerne fragen, doch habe ich große Angst, ihn dadurch zu bedrängen und seinen Entschluss, keinen Kontakt mehr mit mir haben zu wollen, endgültig herbeiführe. Mir ist nicht klar, wie ich jetzt am besten handeln sollte; ich möchte auf der einen Seite wissen, ob er sich mit mir eine Freundschaft vorstellen kann (hatte er mir nach Beendigung der Beziehung angeboten), oder endgültig ein Schlussstrich gezogen wird. Vielen Dank für zahlreiche konstruktive Beiträge, die meine momentane Hoffnungs- sowie Orientierungslosigkeit mildern.
16.07.2012 01:54 •
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