Hallo Julius,
ich hatte in den zwei Jahren in denen ich von meinem Mann getrennt war, ein halbes Jahr lang einen Freund, den ich sehr geliebt habe.
Er interessierte sich für mich und begehrte mich und ich umgekehrt,
und wir erzählten uns viel aus unseren Leben, wir trafen uns erst zwei-, dreimal, dann einmal die Woche bei ihm, da ich nur ein kleines möbliertes Appartment
hatte.
Nach anfänglicher Begeisterung seinerseits wurde immer mehr
Bemühen meinerseits daraus uns zu sehen.
Als ich in eine freiwerdende kleine Wohnung in seiner Nähe ziehen
wollte, trennte er sich und hatte
wenige Wochen später eine Neue Unverbindliche, aus einer anderen Stadt.
Ich hatte ihn sehr geliebt und ihm in den ersten Wochen nach der
Trennung täglich geschrieben, was er alles las und mir so einmal die Woche antwortete er.
Dann kam keine Antwort mehr. Ich schrieb ihm so jede Woche, er las es
immer, antwortete aber nicht mehr.
Er hatte mich beim Jobwechsel und
im Hobby sehr bestärkt. Da er gesundheitlich und beruflich im Umbruch war, schrieb ich ihm auch
deshalb, weil ich ihn auch bestärken wollte, das nahm er an, und befolgte auch manche Empfehlungen.
Er antwortete aber nicht mehr persönlich und blockte mich dann auf Whatsapp.
Dann ließ ich los und habe bis heute nichts mehr gehört, das liegt nun
fast ein Jahr zurück.
Ich hatte ihm geschrieben, und mied zugleich alle Plätze an denen er sein
könnte, das tu ich bis heute,
und tat alles weg, was mich zu sehr an ihn erinnerte.
Heute denke ich, dass er keine liebt,
sondern bei Frauen Selbstbestätigung sucht und das früher oder später zu wenig ist und dann trennt er sich.
Er hat zwei erwachsene Kinder und mehrere gescheiterte Beziehungen.
Dass er sich von mir getrennt hat, werte ich heute als indirektes
Zeichen von Liebe.
Ich vermute, dass Frauen sich jeweils um ihn bemüht haben, seine erste Frau war sogar mit ihm nach Kanada ausgewandert, nach der
Rückkehr nach Deutschland ließ er sich wegen einer anderen von ihr scheiden und sie ging mit den Kindern nach Kanada zurück.
Ich bin schon froh, dass ich ihn noch bestärkt hatte, denn das hatte er mich auch. Doch ich würde ihm ansonsten nichts mehr schreiben, sondern klar annehmen, dass er
mich nicht liebt und das schnellstmöglich akzeptieren.
Ich weiß nichts von Borderline,
doch dieser starke helferkranke Sog, sich bemühen zu wollen, mehr als bei einer 'normalen' Trennung, erinnert mich sehr an meine Geschichte.
Alles Gute !
18.01.2016 05:39 •
#17