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Wuerdet ihr die Next kontaktieren?

Löwin45
Zitat von Gast-xy:
(Ich glaube dir eines nicht - dass dein Mann nie gearbeitet hat seit seinem Sportunfall - ich glaube auch hier spricht nur deine Verbitterung, um ihn in einem sehr schlechten Licht darstellen zu können).

Na komm @Gast-xy
Damit unterstellst du der TE, dass sie lügt.
Das geht so nicht.
Ob hier im Forum immer die komplette Wahrheit beschrieben wird oder zu einseitig formuliert ist, können wir als Leserinnen und Leser nicht bewerten.
Zu schreiben: ich glaube dir nicht...x finde ich respektlos - sorry.

Auch ich habe mich durch diesen Thread gelesen.
Ich empfinde nur Bestürzung und Mitgefühl, bei dem was die TE erleben musste.
Ich kann ihre Verbitterung sehr gut verstehen.

Ob es nicht dennoch besser für sie wäre, nach vorne zu schauen und das alles hinter sich zu lassen, ist eine ganz andere Sache.
Zitat von Gast-xy:
Nach drei Jahren weiß sie was sie an ihm hat - nach drei Jahren ist es keine Verliebtheit mehr, sondern Liebe.

Ja klar. Lies dir doch mal Bergblumes Thread durch und dann beantworte die Frage, wer von beiden (EF und AF) geliebt wird.
Solche Aussagen als Statement kann man einfach nicht treffen.
Ob die AF ihn liebt oder nicht - wer weiß das schon.
Zitat von Ema:
Aber eins weiß ich:
Ich habe deinen gesamten Thread gelesen und kein einziges Wort der Liebe darin entdecken können

@Erna
Ganz ehrlich - ich bin super froh, dass ich das nicht erleben musste.
Wie ich dann wäre? Keine Ahnung.
Aber, bei allem Respekt..
der TE zu unterstellen, nicht lieben zu können, geht nicht!

08.08.2019 16:57 • x 3 #61


L
Zitat von Gartenfee17:
Aber wenn ihm komplett das Geld ausgeht, waere das für ihn die letzte Moeglichkeit, noch irgendwie an Geld zu kommen.


Was macht es aktuell überhaupt an Sinn sich über ungelegte Eier den Kopf zu zerbrechen? Ob er irgendwann doch noch auf eine Scheidung besteht kannst du nicht wissen, was es bringen soll die neue Frau anzuschreiben begreife ich auch nicht wirklich.

Ziemlich verfahrene Lage, da es kein Vertrauensverhältnis zueinander gibt. Selbst wenn alles so läuft wie du es dir wünschst als verheiratete Frau hast du ja auch Pflichten, zB falls er sich krass verschuldet oder ihm die neue Frau wegrennt und er gepflegt werden müsste.

Wärst du in dem Fall doch auch in der Pflicht, oder?

08.08.2019 17:13 • #62


A


Wuerdet ihr die Next kontaktieren?

x 3


G
Zitat von Löwin45:
Damit unterstellst du der TE, dass sie lügt.
Das geht so nicht.


Wer so arg austeilt, wie die TE, ist sicher auch in der Lage mal einstecken zu können. Und ganz ehrlich, wenn geflunkert wird, nur um selbst besser dazustehen - wie soll man da eine ehrliche Meinung aufbauen können. Immerhin behauptet sie, dass er in den vielen Jahren faul rumsaß und alles Ersparte ausschließlich von ihr erwirtschaftet wurde - wer soll sowas bitte glauben. Bei Vaterschaft oder Hausmann-Aufgaben - okay. Mag ja sein, dass er aufgrund des damaligen Unfalles vorübergehend nicht mit wirtschaften konnte - aber während der gesamten Ehe
Und immerhin geht es der TE doch auschließlich um das Materielle - sie möchte hier Meinungen lesen - also kann man auch erwarten dass sie ehrlich bleibt


Zitat von Löwin45:
Ja klar. Lies dir doch mal Bergblumes Thread durch und dann beantworte die Frage, wer von beiden (EF und AF) geliebt wird.
Solche Aussagen als Statement kann man einfach nicht treffen.
Ob die AF ihn liebt oder nicht - wer weiß das schon.


Hier geht es nicht um eine dreijährige Affäre wie in den von dir erwähnten Threads, sondern um eine dreijährige Lebensgemeinschaft. Die leben den Alltag seit drei Jahren miteinander - darum kannst du davon ausgehen, dass sie sich tatsächlich lieben

Ich weiß. dass es die TE nicht leicht hatte, als er ging. Aber es sind jetzt drei Jahre vergangen - ich würde ihr wünschen, dass sie wieder das Leben lebenswerter kennenernt. Sie würde ihn doch sicher eh nicht zurücknehmen. Nach vorne schauen - und LEBEN

08.08.2019 20:08 • x 2 #63


VictoriaSiempre
Zitat von Gast-xy:
Immerhin behauptet sie, dass er in den vielen Jahren faul rumsaß und alles Ersparte ausschließlich von ihr erwirtschaftet wurde - wer soll sowas bitte glauben.


Hier gibt es massenhaft Threads, in denen - grade von Affärenfrauen - davon geschrieben wird, dass die Ehegattin faul rumsitzt und vom Erwirtschafteten des armen Mannes lebt. Das wird komischerweise selten in Frage gestellt. Wieso sollte das nicht auch umgekehrt mal so sein? Soll ja auch Männer geben, die die Arbeit nicht erfunden haben! Wie die Absprachen während der Ehe war, wissen wir nicht, davon hat die TE nichts geschrieben (oder ich habe es überlesen?).

08.08.2019 20:28 • x 2 #64


G
Zitat von VictoriaSiempre:
dass die Ehegattin faul rumsitzt und vom Erwirtschafteten des armen Mannes lebt.


Das wiederum ist nicht selten. Die Frauen erziehen die Kinder, werfen den Haushalt und halten den Männern den Rücken frei. Das ist absolut nicht ungewöhnlich. Häufig bleiben die Frauen selbst dann noch zu Hause, wenn die Kinder längst aus dem Haus sind.

Aber all das hat ja der Mann der TE angeblich alles nicht getan. Sie möchte eine Ligimation dafür, dass er auf nichts ein Anrecht hat.

08.08.2019 21:50 • x 1 #65


VictoriaSiempre
Das ist Deine Interpretation, davon hat die TE nichts geschrieben. Sie hat ihm ja auch schon eine große Summe zur Verfügung gestellt und wiederholt mitgeteilt, dass sie ihm viele Rentenpunkte abgeben muss. Dass das weh tut, kann ich nachvollziehen, egal, ob Mann oder Frau abdrücken muss - trotzdem ist es ja richtig. Warum sollte der Staat dafür aufkommen?

Ich kenne übrigens etliche selbstständige Selbstverwirklicher, die nie wirklich was zum Familieneinkommen beigetragen noch in die Rentenkasse eingezahlt haben. Geschweige denn sowas wie eine entsprechende Ausfall-Versicherung haben. Das ist nichts ungewöhnliches und geht so lange gut, wie die Ehe funktioniert und der andere Partner das auffängt. Wenn das nicht mehr gegeben ist, wird es eben schwierig. Der eine freut sich, der andere hat das Nachsehen.

Der TE hier Lügen zu unterstellen finde ich nicht okay.

08.08.2019 21:59 • x 3 #66


Gartenfee17
Zitat von Gast-xy:
Wer so arg austeilt, wie die TE, ist sicher auch in der Lage mal einstecken zu können. Und ganz ehrlich, wenn geflunkert wird, nur um selbst besser dazustehen - wie soll man da eine ehrliche Meinung aufbauen können.

Du musst dir ueber mich keine Meinung aufbauen. Ja, ich teile aus. Das tun hier viele. Der Verbitterungsvorwurf ist recht plump. Du bist AF, deshalb wundert er mich nicht. Und ob du mir glaubst oder nicht, ist mir nicht so wichtig. Er waere jedenfalls wohl kaum auf mein Geld angewiesen, wenn es so waere wie du glaubst. Unsere Ehe war nie kalt, nach der Herz-OP standen wir uns sogar noch einmal besonders nahe. Nach dem Schlaganfall war er wie ausgewechselt. Falls dich dieses Thema interessiert, google doch mal Mein Mann, sein Schlaganfall und der Wahnsinn danach. Dann bekommst du eine vage Vorstellung davon, was ich erlebt habe. Der NM ist krank, er hat einen erworbenen Hirnschaden. Leider. Ich habe die AF angeschrieben, weil ich vermutet habe, dass sie sich nicht im Klaren darueber ist, dass er dort von unseren Ersparnissen lebt, die ja nun mal endlich sind. Eine freundliche Reaktion habe ich nicht von ihr erwartet. Aber ich habe durch diesen Brief festgestellt, dass sie dumm ist wie ein Brot. Das hatte ich so nicht erwartet und bin darueber entsetzt. Es erklärt nun aber vieles, was in den letzten 3 Jahren passiert ist. Leider.
Zitat von Gast-xy:
Hier geht es nicht um eine dreijährige Affäre wie in den von dir erwähnten Threads, sondern um eine dreijährige Lebensgemeinschaft. Die leben den Alltag seit drei Jahren miteinander - darum kannst du davon ausgehen, dass sie sich tatsächlich lieben

Ich habe den NM nicht mehr zurückgenommen. Er wollte das nach rund 9 Monaten. Er hat keine andere Wahl, als diese LG weiter zu führen. Seine Rente reicht nicht, um auf eigenen Beinen zu stehen.
Zitat von leilani:
Was macht es aktuell überhaupt an Sinn sich über ungelegte Eier den Kopf zu zerbrechen? Ob er irgendwann doch noch auf eine Scheidung besteht kannst du nicht wissen, was es bringen soll die neue Frau anzuschreiben begreife ich auch nicht wirklich.

Ziemlich verfahrene Lage, da es kein Vertrauensverhältnis zueinander gibt. Selbst wenn alles so läuft wie du es dir wünschst als verheiratete Frau hast du ja auch Pflichten, zB falls er sich krass verschuldet oder ihm die neue Frau wegrennt und er gepflegt werden müsste.

Wärst du in dem Fall doch auch in der Pflicht, oder?

Naja. Hier wird ein älterer Thread hochgehohlt von einer Userin, die sich woanders ueber mich geaergert hat, aber dort offenbar die Auseinandersetzung um die jeweiligen Sachfragen scheut.
Ich habe dem NM inzwischen mitgeteilt, dass ich nicht mehr zahlen werde und einer Scheidung nunmehr aufgeschlossen gegenüber stehe. Er hat mir geantwortet, dass er nach wie vor keine Scheidung will.
Ja, das Vertrauensverhaeltnis ist erschüttert, seitdem ich weiß, dass er das Geld, das seinen Lebensunterhalt lange sichern sollte, in kurzer Zeit zum Fenster rausgeworfen hat. Dass seine neue LG weder Willens noch in der Lage ist, auf ihren kranken Partner positiv Einfluss zu nehmen, sondern ihm sogar noch Geld abknoepft, hat mich darin bestärkt, dass hier auch in Zukunft ein anderer Umgang mit dem Geld von dem NM nicht zu erwarten ist.

08.08.2019 22:33 • #67


P
Genau wie die TE es jahrzehntelang normal fand ihren Mann zu finanzieren kann es durchaus sein, dass seine jetzige Lebensgefährtin da auch kein Problem mit hat.

Der Satz sie knöpft ihm sogar Geld ab ist doch lächerlich, natürlich hat er bei einer normalen Frau zum Lebensunterhalt beizutragen.

Sie jetzt nach 3 Jahren zu konfrontieren ist meiner Meinung nach nur der Versuch die neue Beziehung zu sabotieren.
Und jemandem die gesamte Altervorsorge zu überlassen ist nicht nur naiv, sondern dumm.

Eigentlich erntet die TE jetzt nur was sie gesät hat. Was ihr passiert, passiert vielen Männern täglich, also nichts besonderes.

Pirol

(Wer Kritik nicht aushält, sollte andere nicht nach ihrer Meinung fragen)

09.08.2019 05:29 • x 2 #68


Gartenfee17
Zitat von Pirol:
Sie jetzt nach 3 Jahren zu konfrontieren ist meiner Meinung nach nur der Versuch die neue Beziehung zu sabotieren.
Und jemandem die gesamte Altervorsorge zu überlassen ist nicht nur naiv, sondern dumm.

Ach Pirol. Nach drei Jahren will ich die Beziehung sabotieren? Da haette ich dann wohl früher mit angefangen.
Zitat von Pirol:
Und jemandem die gesamte Altervorsorge zu überlassen ist nicht nur naiv, sondern dumm.

Eigentlich erntet die TE jetzt nur was sie gesät hat. Was ihr passiert, passiert vielen Männern täglich, also nichts besonderes.

Na, dann scheint es wohl mehr dumme Maenner als Frauen zu geben.

09.08.2019 15:05 • x 1 #69


Gartenfee17
Einige Beiträge hier, aber auch in anderen Strängen, verwirren mich etwas. Bin ich denn nun die böse Hexe, die den armen Haensel 41 Jahren lang in ihrem Knusperhaus gefangen hielt? Oder doch das kleine Dummchen, das sich über Jahrzehnte einen Faulpelz herangezuechtet hat und dafür nun die unausweichliche Quittung erhält?


Ich möchte euch ein wenig mehr über meine Ehe erzählen. Ich glaube, meine Ehe hatte einiges, was für Langzeitbeziehungen typisch ist. Aber eben auch vieles, was so sehr vom Üblichen abweicht, dass es einigen hier unglaubwürdig erscheint. Stimmt auch, manches ist so unglaublich, dass selbst ich mir heute noch manchmal die Augen reibe. Sorry, dieser Text wird fast so lang wie meine Ehe. Es ist eben eine lange Geschichte.

Der NM und ich waren ein Paar, seid wir 17 waren. Mit 18 sind wir zusammen gezogen. Wir hatten kaum Geld, ich ging die ersten Monate sogar noch zur Schule. Vor allem ich wollte nie Kinder. Denn ich bin selbst ein frühes Scheidungskind, und meine Eltern haben beide nach mir noch viele Kinder in die Welt gesetzt, denen sie nicht gerecht wurden. Der NM hat meine Entscheidung immer mitgetragen. Ich war immer voll berufstaetig. Er eigentlich auch, es sei denn ein Sportunfall oder andere höhere Mächte hielten ihn davon ab.

Unsere Beziehung war recht harmonisch. Wir hatten gemeinsame Interessen und auch einige verschiedene, so wie es sein soll. Seine übergroße Begeisterung für seinen Sport habe ich weitgehend mitgetragen, denn so hatte ich ihn ja kennengelernt. Ein bisschen hat er mich damit sogar angesteckt. Viele Stunden meines Lebens habe ich bei Wind und Wetter am Spielfeldrand verbracht und seine Mannschaft angefeuert. Ja, ihr Lieben, ich weiß genau, was Abseits ist, und sogar, wie eine Abseitsfalle geht. Und wir hatten die gleiche Weltanschaung, waren, wenn auch an verschiedenen Stellen, beide lange Zeit politisch aktiv. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass uns in 41 Jahren jemals der Gesprächsstoff ausgegangen ist.


Wir haben relativ spät geheiratet, wollten uns mit zunehmendem Alter gegenseitig absichern. Mein und Dein hat es zwischen uns niemals gegeben, nicht vor und nicht während der Ehe. Vor der Ehe hat auch er ganz gut verdient, während der Ehe fast nichts mehr. Und weil der Gesetzgeber die voreheliche Zeit nicht gelten laesst, fügt es sich eben, dass ich bei einer Scheidung praktisch die Alleinzahlerin wäre. Der NM war auch bass erstaunt darüber, dass ich unser Modell der lebenslangen Guetergemeinschaft - was mein ist, bleibt sein nach seinem Einzug bei einer anderen Frau so nicht einfach weiterführen wollte.
Denn geplant hatte er einfach mal gar nichts. Wie auch? Ist ihm ja alles einfach so passiert. Er ist ein MLCer wie er im Buche steht. Nur dass bei ihm zur MLC-typischen Verwirrtheit auch noch kognitive Einschränkungen kommen, die Folge von Schlaganfall und inzwischen 4 Hirn-OP sind. Nein, verrückt ist er nicht, er ist verlangsamt im Denken und handelt noch mehr als früher aus dem Bauch heraus.


Er war immer ein wenig Typ Luftikus, machte sich um ein Morgen wenig Sorgen. Dafür hatte er ja mich. Ich war immer die Nachdenklichere von uns beiden. Das hat sich lange ganz gut ergänzt. Leute, die mich mögen, schätzen meinen trockenen Humor. Leute, die mich nicht mögen, nennen mich zynisch. Dann gibt es noch die, die Ironie gar nicht verstehen und sie für bare Münze nehmen. Diese Leute interessieren mich am wenigsten. Ich bin eigentlich ganz zufrieden, dass ich meinen etwas dunklen Humor inzwischen wieder gefunden habe. Hat also mit Verbitterung wenig zu tun ist, liebe Fories. Ich war immer so. Und ob ihr es glaubt oder nicht: Der EM hatte den gleichen Humor wie ich.

Nein, zu alter Stärke habe ich auch bald vier Jahre nach dem Start unserer Beziehungspause noch nicht zurück gefunden. So ein Warmwechsel ist eben hart für die Verlassenen. Sie fühlen sich entsorgt wie ein alter Lappen. Und wer dann noch so lange das Geld herangeschafft und seinen Partner durch schwere Krankheiten getragen hat, fühlt sich doppelt und dreifach benutzt. Das kann ich den vielen Maennern, die ähnliches erleben, durchaus nachfühlen.

Fortsetzung folgt..

12.08.2019 17:15 • x 3 #70


Gartenfee17
...Ja, im letzten Drittel unserer Beziehung haben wir auch manchmal gestritten, und zwar eigentlich immer nur über zwei Themen. Ich fand zum einen, er könne im gesetzten Alter sportlich mal etwas kürzer treten, weil er damit seine Gesundheit und seine berufliche Karriere gefährdete. Sah er anders. Ich würde immer zu schwarz sehen. Dass er sich heute ein Bein gebrochen hatte, hieß ja nicht, dass er sich morgen gleich wieder eins brechen würde. Nein, ist dann eben ein Arm gewesen.
Zum anderen ärgerte ich mich auch von Zeit zu Zeit darüber, dass er sich während seiner langen Arbeitslosigkeit so wenig in eine Hausmann-Rolle einfinden wollte. Meine Vorstellung vom Beinehochlegen nach Feierabend wurde schon öfter mal bitterlich enttäuscht.


@Ema Die folgenden Zeilen sind allein für dich, denn ich schätze manche deiner Beiträge durchaus:
Ich habe mit dem NM so viel Händchen gehalten, dass es für drei Leben reicht. Allein vom Hand halten an Krankenhausbetten sind mir noch heute die Hände wässrig. Auch Kuesschen hier, Kuesschen da, einschlafen als Loeffelchen, tägliche Liebes-SMS bis zum Tag des Auffliegens der Affaire.
Gibt dir das zu denken? Vielleicht? Schließt du daraus, dass die Ehe deines AM trotz Händchenhalten wohl doch ganz schrecklich war? Vermutlich.

Zugegeben. Der S. blieb zuletzt zwischen den vielen Operationen schon ein wenig auf der Strecke. Lag aber weniger an mir. Oder vielleicht doch. Ich hätte ihn nicht mehr so recht genießen können. Hätte immer Angst gehabt, dass er mir wegbleibt, wenn er zu allen anderen Medis auch noch blaue Pillen schluckt. Die AF war da wohl, vorsichtig ausgedrückt, unbefangener.

Der Vorwurf, unsere Beziehung hätte ganz oder wenigstens überwiegend auf Materiellem gefusst, macht mich ein wenig ratlos. 100 Anzüge im Schrank und 200 Paar Schuhe, jedes Jahr das neueste Auto vor der Tür diese Art Materialismus haben wir nie gelebt. Das Geld sollte reichen, um reisen zu können, wenn wir wollten, und ab und an ins Theater, ins Kino oder in Konzerte zu gehen. Dafür reichte es immer, auch als er Zuhause war.
Für mich war es nichts als wieder eine Phase, in der ich allein unser Geld verdiente, dieses Mal zog sie sich halt etwas. Denn, wie erwähnt, Mein und Dein kannten wir nicht. Und als die Bedenkentraegerin von uns beiden habe ich beruflich sogar noch etwas angezogen. Denn ich wollte, dass wir unseren Lebensstandard auch im Alter halten können und wusste ja, dass der NM nicht viel Rente haben würde.
Im Nachhinein mag das naiv erscheinen. Aber nicht eine Zehntelsekunde wäre ich auf den Gedanken gekommen, dass wir ausgerechnet im Alter einmal getrennte Wege gehen. Klingt abgedroschen, aber fühlte sich so an: Dieser Mann war ein Teil von mir und ich ein Teil von ihm. Huuuch, ganz ungesunde Symbiose!? Mag ja sein. Aber eben doch etwas ganz anderes als die Eiseskaelte, von der ich hier immer wieder verwundert lese, dass sie meine Ehe beherrscht haben soll.


Als der NM ernsthaft krank wurde, spielte das alles ohnehin keine Rolle mehr. Krankenhaus Reha, Krankenhaus Reha, Reha Krankenhaus. Ich bin vor Angst, dass er sterben könnte, fast selbst gestorben, und habe mich dennoch bemüht, Optimismus zu verbreiten. Dann noch der Schlaganfall, der verändert den Menschen. Alle Aggressionen, die aus Hilflosigkeit geboren sind, bekommen nur die Nächsten ab. Wer weiter weg steht, bemerkt kaum etwas. Ich habe mir den Popo dafür aufgerissen, dass er wieder auf die Beine kommt. Immerhin das hat ja auch geklappt.
Fortsetzung folgt..

12.08.2019 17:25 • x 2 #71


Gartenfee17
...Wir standen beide unter Schock, um nicht das vielzitierte traumasiert zu verwenden. Ich bin heute überzeugt: Wir hätten beide psychologische Hilfe gebraucht. Er noch mehr als ich. Aber gerade er hätte sie nicht angenommen, denn von Seelenklempnerei hält er nichts.
Statt dessen bin ich irgendwann wieder arbeiten gegangen, um für mich etwas Normalität herzustellen. Er suchte in der Zeit Ablenkung auf Seitensprungportalen und fand dort die AF.

NMs Verwandte (ich habe keine mehr) deuteten manchmal an, dass die AF nicht die allerhellste Kerze auf der Torte ist. Über diese Frau wollte ich anfangs aber lieber gar nichts wissen. Sie war in meinen Augen austauschbar. Es hätte auch jede andere sein können, die ihn von seinen Ängsten ablenken sollte. So sehe ich das bis heute.

Wie im Affairenlehrbuch stand er hier mehrmals schluchzend im Garten, als die Schmetterlinge verflogen waren. Er habe ja vollkommen unterschätzt, wie sehr ihm eine Trennung von mir zu schaffen mache. Ja, ich habe recht gehabt. Er sei nur im Hormonrausch gewesen. Er könne gar nicht sagen, wie unendlich leid es ihm taete, was er alles zerstört habe.
Ich habe mich auf nichts mehr eingelassen. Aus reinem Selbsterhaltungstrieb, obwohl ich ihn damals noch immer sehr liebte. Denn es ging mir so dreckig wie noch nie in meinem Leben. Ich war bis auf die Knochen abgemagert, konnte nur mit starken Medikamenten schlafen. Einige Menschen waren durchaus besorgt um mein Leben. Nur der NM war es nicht. Er beweinte sich selbst und seine vielen Verluste.
Solange ich es zuließ, und ich ließ es viel zu lange zu, nutzte er meine anhaltende Sorge um ihn weitlich aus. Als er schon sehr lange bei der Next lebte, war ich immer noch die erste, die er anrief, wenn bei ihm gesundheitlich wieder etwas aus dem Ruder lief. Mir blaeuten damals in der Tagesklinik die Psychologen ein, ich habe in den Krankheitsjahren des NM komplett verlernt, auf mich zu achten. Da lagen sie richtig.

Unser Deal, dass er einen großen Teil unserer Altersruecklagen mit zu Next nimmt, um nicht doch irgendwann auf eine Scheidung sprich meine Rente angewiesen zu sein, mag ja manchem hier fahrlässig erscheinen. Mir schien er tragfähig. Denn ich hatte ihm geglaubt, dass er mir nichts nehmen wollte und schon gar nicht meine Rente. In meinem derangierten Zustand war ich erst einmal froh, diesen Punkt von meiner Liste der Zukunftsaengste streichen zu können. Und bis heute glaube ich, dass der NM eines zu allerletzt haben will: Scheidungsstress.
Hätte ich wissen müssen, dass er nach dem Einzug bei seiner Seelenverwandten komplett durchdrehen und mit Geld um sich werfen würde nach dem Motto: Ich habe nun eh nichts mehr zu verlieren? Ich glaube nicht. Dass diese Menschen nicht mehr paktfaehig sind, habe ich erst mit der Zeit gelernt.

Noch ein Hinweis an die EF-geht-es-nur-ums-Geld-Fraktion: Als der EM im rosa Nebel verschwunden war, wäre es mir ein Leichtes gewesen, ihm den Geldhahn zuzudrehen. Dass er aus Geldnot zurückgekrochen kommt, war aber das Letzte, was ich wollte.

Erst als ich von seiner vorzeitigen Pleite wusste, habe ich angefangen, mir über Next Gedanken zu machen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass irgendeine Frau auf der Welt ihrem kranken Lebensgefährten dabei zusieht und sogar noch dabei mitmischt, wie er sein gesamtes Geld in kurzer Zeit auf den Kopf haut. Das gefährdet doch die gemeinsame Zukunft, jedenfalls in meiner Gedankenwelt. Ich habe sie kontaktiert, weil ich dachte, sie schätzt die Lage falsch ein. Und das tut sie tatsächlich. Denn sie meint, er könne ja, wenn er pleite ist, jederzeit bei mir Unterhalt abrufen.

12.08.2019 17:36 • x 3 #72


Gartenfee17
...Inzwischen weiß ich über diese Frau sehr viel mehr als mir lieb ist. Denn die Welt ist eben klein. Sie hatte ein bewegtes Leben mit oft wechselnden Maennerbekanntschaften.

Was hat sie ihm gegeben, was ich ihm nicht mehr geben konnte? Ich glaube, Leichtigkeit. Nach Auffliegen der Affaire wurde ich erst richtig anstrengend für ihn.

Ich glaube aber auch, die Leichtigkeit ist dort schon gewichen und es wird noch schwer für die beiden. Meine These lautet: Diese Lebensgemeinschaft besteht aus materiellen Gründen weiter. Er hat sich arrangiert. Denn er kann nun nirgends mehr hin. Es sei denn, er findet eine weitere Frau, die ihn aufnimmt.

Ihr seht also, alles eine Frage der Perspektive.

Ganz nebenbei bemerkt, hat Next meinen schwerst herz- und gefaesskranken Haensel ganz schön gemaestet. Denn für sie geht Liebe eben durch den Magen. Und sie raucht auch gern mit ihm ein Zigarettchen. Das Rauchen, das er sich unter Schmerzen nach seinem Herzinfarkt abgewöhnt hatte, hat er dort vor lauter Glück wieder angefangen.

Muss er aber alles selbst wissen. Ihr habt recht. Ich liebe ihn jetzt nicht mehr. Gott sei Dank. Gerade deshalb wünsche ich mir, dass diese nun gar nicht mehr neue Beziehung halten möge. Denn wer mit einem Menschen fast sein ganzes Leben verbracht hat, bleibt, gefühlt und auch rechtlich, für ihn verantwortlich. Und diese Verantwortung möchte ich nicht mehr tragen. Dass ich in diesem Dreieck, das ich nicht konstruiert habe, offenbar die einzige bin, die sich überhaupt für irgendetwas verantwortlich fühlt, geht mir allerdings allmählich richtig auf den Zeiger.


Ja, liebe Leute, die (Affairen-)Welt ist bunt, und es wird immer bunter. Sollten die beiden heiraten wollen, wenn wir in einigen Jahren vielleicht geschieden sind, werde ich bunte Blümchen streuen.

12.08.2019 17:46 • x 2 #73


Löwin45
Liebe Gartenfee17
Vielen Dank für deine Offenheit!

Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was ich dir raten könnte.
Ich glaube, ich würde mir juristische Unterstützung suchen.

Aber hilft dies dir wirklich - in deinem Leid?
Ja, schau nach vorne.
Aber, ich weiß auch, dass sich das viel leichter rät, als tatsächlich umsetzt.

12.08.2019 17:46 • x 2 #74


Ema
Zitat von Gartenfee17:
Die folgenden Zeilen sind allein für dich, denn ich schätze manche deiner Beiträge durchaus:
Ich habe mit dem NM so viel Händchen gehalten, dass es für drei Leben reicht. Allein vom Hand halten an Krankenhausbetten sind mir noch heute die Hände wässrig. Auch Kuesschen hier, Kuesschen da, einschlafen als Loeffelchen, tägliche Liebes-SMS bis zum Tag des Auffliegens der Affaire.
Gibt dir das zu denken? Vielleicht? Schließt du daraus, dass die Ehe deines AM trotz Händchenhalten wohl doch ganz schrecklich war? Vermutlich.


Liebe Gartenfee,

nein, ich schließe daraus nicht, dass die Ehe meines AM trotz Händchenhaltens ganz schrecklich war oder ist.
Ich denke, die beiden haben sich im Grunde genau verdient und passen ganz wunderbar zusammen. So wie alle, die zusammenbleiben, obwohl sie nicht oder nicht mehr glücklich sind.
Und das mit dem sie haben sich verdient meine ich nicht abwertend oder zynisch. Ich meine es auf einer schwer zu benennenden, eher metaphysischen Ebene. Man ist genau dort, wo man hingehört. Und zwar so lange, bis man etwas dazugelernt hat. Und dann lernen entweder beide etwas hinzu - dann können sie zusammenbleiben - oder nur einer von beiden. Und dann muss derjenige gehen, wenn er ehrlich ist.

Auf zwei Sachen möchte ich dich hinweisen:
Es ist nicht mehr mein AM. Ich habe zum Glück keinen AM mehr. Er interessiert mich schon lange nicht mehr. Ich bin schon seit etwa einem Jahr in einer anderen Beziehung und schlage mich dort mit ganz anderen Sachen herum.

Aber ich gebe zu: Du hast Recht: Damals habe ich ungefähr das, was du schreibst, tatsächlich gedacht. Das war dumm und naiv. Aber ich wusste es damals nicht besser.

Deinen Schmerz, Gartenfee, kann ich sehr gut verstehen. Vielleicht besser, als du denkst. Weißt du, ich bin nicht als Affärenfrau geboren und ich habe weißgott nicht vor, als solche zu sterben.
Ich war auch einmal in einer langjährigen Beziehung. Nicht so lang wie deine, aber doch immerhin über siebzehn Jahre.
Und die Rolle, die ich in dieser Beziehung hatte, war deiner nicht unähnlich. Ich glaube sehr gut zu verstehen, wie es dir geht.

Ich verstehe übrigens auch das, was du über deinen Zynismus sagst. Mein Umgang mit Zynismus war ähnlich wie deiner und ist es (leider) auch heute noch manchmal.
Aber ich habe meine Meinung darüber geändert. Ich glaube, Zynismus vergiftet die eigene Seele und schadet den Beziehungen, die man führt.
Ich glaube, Zynismus ist ein häufig gewählter Umgang sehr starker Menschen mit ihrem eigenen Kummer.

Ich glaube, dass du, Gartenfee, eine sehr starke und in vieler Hinsicht sehr bewundernswerte Frau bist und ich glaube, dass du großen Kummer hast.
Und ich glaube - oder besser vermute - dass dieser Kummer viel älter ist als deine Ehe und deine aktuelle Situtation.

Ich bin nicht deine Feindin, weißt du, auch wenn ich mal mit einem verheirateten Mann zusammen war und du gerade deinen Mann an eine Affärenfrau verloren hast.

Ich habe diesen Kerl damals aus ganzem Herzen geliebt. Und ich wollte niemandem wehtun. Das kannst du mir glauben oder auch nicht.

12.08.2019 17:48 • x 5 #75


A


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