Wo sind all die Gefühle hin?

U
Gerade überkommt mich wieder eine Welle von Wehmut, Sehnsucht...
In drei Tagen wären wir 1/2 Jahr zusammen. Wie die Zeit vergeht. Nun ist es schon 4 Monate her seit er mich verlassen hat. Doppelt so lange, wie wir überhaupt zusammen waren. Man sollte meinen, das würde reichen, um abzuschließen.
Aber ich denke, das hängt wohl nicht von der gemeinsamen Zeit sondern von der Intensität der Gefühle ab.
Ja, und nun sitze ich hier und frage mich, wo all die Gefühle geblieben sind, die Nähe, die Vertrautheit.
Wir waren so verliebt, wir konnten nie genug voneinander kriegen und auch er hat ständig meine Nähe gesucht.
Und jetzt? Wir haben uns zwar auf einen freundschaftlichen Umgang geeinigt, solange ich noch in der Firma bin, und das klappt auch ganz gut, aber trotzdem reden wir kaum noch miteinander. Nur, wenn es sich zufällig mal ergibt. Und das passiert höchstens zwei/drei Mal am Tag.
Wir waren uns so nahe, wo ist das jetzt alles hin?
Obwohl er nebenan sitzt, ist er so unerreichbar weit weg.
Ich fühle mich so leer und schrecklich allein.
Kann Liebe einfach vergehen? Können alle tieferen Gefühle plötzlich weg sein? Kann die Anziehung (auch die s.uelle) so einfach aufhören? Nach so kurzer Zeit? Ohne ersichtlichen Grund? Ich versteh es noch immer nicht.

Liebe ist schon eine große Macht. Sie kann so viel geben, aber auch so viel zerstören und so viel Schmerz bringen.
Aber wo geht sie hin, nach der Trennung?

Uschi

15.10.2002 14:12 • #1


E
Hallo U.K,

sie sind verheiratet, nicht wahr?
Er wird Angst haben vor ihr. Sie wird irgendwas gegen ihn  in der Hand haben, was ihm böse zusetzen kann.
Ich glaube, Männer können das. Einfach Gefühle auf Eis legen.
Er ist sich jetzt selbst der Nächste sprich ein Egoist.
Du weißt garnichts von seinen schlechten Seiten, dafür ward ihr nicht lange genug zusammen, sie aber schon.
Bitte versuche es nicht persönlich zu nehmen. Du schaffst das.
Es ist einfach Dein Pech, das er nicht frei war, verstehst Du?
Das würdest Du jetzt alles nicht erleben, wenn sie nicht da wäre.
Dann wärst Du jetzt nicht in dem Klintch, in dem Du jetzt steckst.  
Dein Problem hatte ich auch schon. Mußte auch vertrauen,
und dem Glauben schenken, was mir gesagt wurde.
Ich habe vertraut. Wurde böse enttäuscht. Was soll man daraus lernen?

Bei mir war es noch etwas anderes. Er hatte ein Kind.
Mir wurde gesagt, Du bist die Liebe meines Lebens. Ich liebe Dich unendlich. So etwas wie mit Dir habe ich noch nie erlebt.
Was war?

Ich versuchte ihm begreiflich zu machen, daß meine
innere Stimme mich warnt und er besser sich seiner Vaterschaft stellt anstelle hier bei mir zu sein.
Verstehst Du nicht - ich liebe Dich! war der Kommentar, auf den ich hereinfiel, dem ich Glauben schenkte. Bei dem ich wirklich zutiefst schwach wurde, weil das alles war, was ich mir all die Jahre zutiefst gewünscht hatte. Geliebt zu werden.
Ich konnte garnicht anders als sie ihm zu erwidern. All die schönen Liebesbriefe, dieses Feuer in Deinem Herz, die Aufmerksamkeiten, Blumen, es war wie ein romantischer Traum, wie im Film.
Was war? Ich konnte nicht widerstehen und mich durchsetzen, obwohl mein Gewissen mich aufwühlte und
darauf hätte vertrauen können, daß wenn das wirklich wahr ist
was er sagt, ich darauf vertrauen hätte sollen, daß er
sich erst mal von ihr trennt und dann wenn er wirklich frei ist
auch wirklich frei ist für mich und seine Liebe somit mir bewies.

Du hast ein Anrecht darauf nur von einem geliebt zu werden,
und mußt Dich nicht verstricken lassen von jemand, der noch etwas mit einer anderen hat. In solchen schwachen Momenten
sich durchsetzen und auf sich vertrauen.
Dein Selbstvertrauen sollte größer sein als das Mißtrauen
an die Schlechtigkeit der Männerwelt in solch schwachen
Momenten.
Es ist egal geworden, ob er mich eiskalt belogen hat, benutzt
und vielleicht nur zu schwach.
Fest steht, das er tot sein könnte und ich weiß bis heute nicht, warum er sein Wort brach. Vielleicht liegt er schon unter der Erde, dann brauch ich mich nicht zu wundern warum.

Ich habe ihm geglaubt, ihn weggedrängt in die Arme einer anderen Frau, nur damit er sich seiner Vaterschaft stellt.
Ich habe darauf vertraut, daß er mir die Wahrheit sagt und
gedacht, daß sie es akzeptieren würde, er zurück kommen würde zu mir, sie sich einen anderen schnappt, der sie wirklich liebt und sie Freunde bleiben. Aber da habe ich mich haushoch geirrt.
Seine Freundin ist eine eiskalte berechnende Hexe. Muß er selbst wissen, wie er das bei ihr aushalten wird ohne dabei drauf zu gehen. Er schützt nur sein Kind vor ihr und wer weiss,
vielleicht lieben sie sich ja doch noch. Kann mir egal sein.
1000Tode wird er leiden. Egal. Für mich zählt der, der mich liebt und glücklich macht. Du weißt garnichts von dem warum
er nicht loskommt von ihr, und kann Dir auch egal sein. Es betrifft Dich nicht. Im Grunde genommen brauchst Du niemand in Deinem Leben, der Dich so unglücklich macht, oder?!


Lieben Gruß
wilde Flocke

15.10.2002 15:09 • #2


A


Wo sind all die Gefühle hin?

x 3


U
Liebe wilde flocke,

danke für Deine Antwort.

Erstmal muß ich klarstellen, daß er nicht mit ihr verheiratet ist. Sie waren vor mir ca. 3-4 Jahre zusammen, haben aber erst ca. 1 Jahr zusammen gewohnt und es gab absolut keine Hochzeitspläne oder ähnliches. Im Endeffekt haben die ganzen Probleme, die die beiden hatten mit der gemeinsamen Wohnung angefangen.

Du hast Recht, ich weiß nicht warum er seine Meinung, seine Gefühle geändert hat, ob er sie wirklich liebt oder aus welchen Gründen auch immer zurückging, ob er mich wirklich geliebt hat und was er jetzt für mich empfindet.
Und eigentlich sollte es mir egal sein, denn ich hätte jemanden verdient, der mich bedingungslos liebt.

Wenn es nur so einfach wäre. Ich möchte sagen können, es ist mir egal, was er macht und ob er unglücklich ist. Ich möchte sagen können, ich will ihn garnicht mehr zurück. Aber das zu sagen wäre gelogen. Ich will nicht, daß er unglücklich ist, ich will nicht, daß er mit dieser Hexe zusammenbleibt, ich will nicht, daß das alles gewesen ist und wir uns nie wiedersehen. Ich liebe ihn immernoch. Er hat mich enttäuscht und sehr verletzt, aber er ist immernoch der Mensch, in den ich mich verliebt habe, mit dem ich mir vorstellen konnte, den Rest meines Lebens zu verbringen. Und wenn ich ihn ansehe, ist die Wärme und die Nähe da, und wenn ich an ihn denke sind all die positiven Gedanken und Erinnerungen da. Nicht, weil ich die negativen verdränge sondern weil sie im Vergleich nicht so wichtig oder unverzeilich erscheinen.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß meine Gefühle für ihn irgendwann aufhören, daß er mir irgendwann egal ist.
Er scheint das aber ganz gut hinzukriegen. Und das tut einfach nur weh!

Uschi

15.10.2002 16:29 • #3


E
Hallo UK,

Er scheint das aber ganz gut hinzukriegen und das tut einfach ganz schön weh.
Ab damit in die Tonne, brauchst Du nicht für Dich.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß meine Gefühle irgendwann für ihn aufhören.
Doch, die Dir weh tun, werden aufhören. In dem Moment,
wo der kommt, der Dich nicht enttäuscht.
In dem  Moment, wo er sich bei Dir entschuldigt.
In dem Moment, wo ihm klar wird, was für einen Fehler er gemacht hat.
In dem Moment, wo Dir bewußt wird was Dein wahrer
Wert ist und das niemand auf der ganzen Welt das Recht hat
Dich so schei. fühlen zu lassen.
Du weißt nur noch nicht, wie Du Dir am besten die Ärmel aufkrempeln kannst und Dich für Dich einsetzen kannst und wieder glücklich wirst. Aber Du wirst es schaffen!

Lieben Gruß
wilde Flocke
 

15.10.2002 17:08 • #4


U
Habe gerade die Beiträge zur Definition von Liebe gelesen.
Sara hat sehr schöne Sätze dazu formuliert.

Doch was ist die Liebe wirklich? Wieso ist sie so was besonderes, wenn sie nur Bestand hat, solange sie erwiedert wird? Klar, ich liebe ihn immernoch, obwohl er mich verlassen hat. Aber mit der Zeit soll das ja angeblich nachlassen und ich soll mich wieder auf was neues einlassen können. Aber ist Liebe nicht ein Gefühl, das ich einem Menschen bedingungslos entgegenbringen sollte? Dann dürfte sie doch auch nicht ausschaltbar sein, oder? Natürlich kann sie nur wachsen und glücklich machen, solange sie auf beiden Seiten gegeben ist. Aber sie entsteht doch durch die Anziehung die ein anderer Mensch auf einen ausübt. Sei es das Wesen, das Aussehen, der Charakter, irgendwelche biologischen Feromone oder einfach das unerklärliche. Und sie entsteht doch nicht nur, wenn wir wissen, daß sie erwiedert wird oder daß die Chancen gut stehen. Wie kann sie dann wieder verschwinden? Der Mensch, den ich liebe ist doch immernoch der gleiche. Das einzige was sich geändert hat ist, daß er mich nicht mehr liebt. Aber kann ich ihm das wirklich vorwerfen? Liebe ist doch auch, wenn ich ihn so liebe wie er ist und hinter ihm stehe, egal welcher Meinung er ist oder welche Entscheidung er für sein Leben trifft. Ich liebe ihn doch nicht nur, weil er mich liebt bzw. in diesem Fall geliebt hat. Wie kann ich sagen, er war nicht der Richtige, nur weil er gegangen ist? Wie kann ich glauben, daß ein anderer kommen wird, bei dem ich weiß, daß er der Richtige ist? Für mich war das er. Für mich war alles perfekt. Ich hatte das Gefühl, das ist der Mann, mit dem ich alt werden will, mit dem ich jeden Tag meines Lebens verbringen will. Ja, er hat mich verlassen. Aber ist das ein Grund, ihn nicht mehr zu lieben? Und wenn nicht, wie kann ich dann jemals wieder glücklich werden? Ohne ihn.
Was bleibt denn, wenn die Liebe geht?

Uschi

17.10.2002 14:13 • #5


S
Liebe Uschi,
Deine Gedankengänge finde ich sehr interessant. Ich habe mich auch manchmal gefragt, wie kann ich aufhören einen Menschen zu lieben, nur weil er nicht mehr mit mir zusammen ist? Er ist doch der gleiche geblieben, auch wenn er mich verlassen hat. Andererseits hat er mich verlassen, weil er aufgehört hat, mich zu lieben, obwohl ICH die gleiche geblieben bin. Wie konnte das passieren?

Eine Lösung dafür habe ich ja leider auch nicht. Mein erster Freund hat nach seiner Trennung von mir als Erklärung gesagt: Gefühle ändern sich nun einmal, dafür sind wir Menschen. Diesen Satz habe ich nie vergessen. Dadurch ist keine meiner Trennungen einfacher geworden, aber vielleicht ist das die einzige Antwort, die es auf die Frage, wo die Liebe hingeht, gibt. Warum sich die Gefühle ändern, weiß wohl niemand. Vielleicht für den, der geht, weil ihm irgendetwas nicht mehr gefällt. Und für den, der zurückbleibt, einfach, weil es auf Dauer unerträglich wäre, jemanden zu lieben, der nicht in meiner Nähe ist. Vielleicht vergißt man die Liebe für den Ex-Partner einfach, weil er nicht da ist und man sie ihm nicht geben kann.

Fakt ist, daß Gefühle vergehen, daß Liebe vergeht, wenn man sie nicht pflegt und dazu gehören eben immer zwei Menschen. Wenn nur einer die Liebe pflegt, kann sie nicht gedeihen. Vielleicht so wie Blumen Sonne UND Regen brauchen, da sie eingehen würden, wenn sie nur eins davon bekämen. Aber Tatsache ist eben auch, daß Gefühle, daß Liebe auch wachsen kann. Auch wenn ich mir im Moment nicht vorstellen kann, jemand anders jemals so zu lieben, wie ich meinen Ex-Freund geliebt habe, weiß ich doch, daß es durchaus passieren kann. Vielleicht nicht auf genau die gleiche Art, aber vielleicht ähnlich schön, irgendwann. Wenn ich diese Hoffnung nicht mehr hätte, könnte ich nicht mehr weitermachen.

Liebe Grüße
Shannon

17.10.2002 14:41 • #6


U
Liebe Shannon,

danke für Deine Antwort.
Deine Erklärungen finde ich sehr interessant. Vor allem das Beispiel mit der Blume ist sehr schön. Ist wohl war, wenn die Liebe einseitig gepflegt wird geht sie ein wie eine Blume, die welkt. Das mit dem vergessen trifft es wohl auch ganz gut. Ich denke, wenn die Liebe nicht schon in der Beziehung stirbt oder irgendwas passiert, was Hass, Abscheu oder was auch immer gegenüber dem Partner aufkommen lässt, dann wird man wohl immer tiefere Gefühle für diesen Menschen in seinem Herzen behalten. Nur geraten sie wohl mit der Zeit in Vergessenheit, wenn dieser Mensch nicht mehr da ist oder einem zumindest nicht mehr nah ist.
Ich finde es nur so unglaublich traurig, daß nach einer Zeit von solch intensiven Gefühlen und einer so starken Verbundenheit und Nähe nur so wenig oder garnichts mehr übrig bleibt. Aus Freundschaft wurde Liebe. Und jetzt ist nichts mehr übrig. Ich habe keinen Anteil mehr an seinem Leben und er nicht an meinem. Wir sind beide noch die gleichen Menschen, aber das Band zwischen uns ist zerissen.

Ich möchte vergessen, loslassen, um neu anfangen zu können. Aber ich möchte auch festhalten, weil er ein Teil von mir ist, ein wichtiger Teil meines Lebens. Ich habe immer das Gefühl, ich gebe einen Teil von mir selbst auf.

Mit diesen verwirrenden und traurigen Gedanken verabschiede ich mich für heute. Wünsche allen einen möglichst angenehmen Abend.

Uschi

17.10.2002 16:42 • #7


E
liebe uschi,

würde es dir helfen davon auszugehen, dass ihr beiden (noch) keine liebe, sondern vielmehr eine intensive verliebtheit miteinander hattet? dieses wort enthält auch liebe, ist eher als vorstufe zur liebe bzw. als gefühlsdurcheinanderwirbelnder höhenflug (höhenflug im positiven sinne) einzuschätzen. im rahmen dieses höhenfluges habt ihr beide intensives erlebt: er hat dich nach kurzer zeit in seine familie eingeführt, hat zukunft geplant (möbelkauf); du konntest an dir spüren, dass du alles für ihn tun würdest, er war dein erster mann .... eine fülle an intensiven meilensteinen.

in dieser verliebtheitsphase ist alles möglich: entweder man mündet irgend wann in die liebe (das kann auch mit einigen reibungen ablaufen!) oder die verliebtheitsphase endet .... irgendwann oder abrupt; aus sicht des anderen höhenflugpartners am höchsten punkt und keinesfalls nachvollziehbar.

unabhängig davon kann die liebe auch irgendwann zu ende sein .... sonst wären die meisten nicht hier. aber ich glaube, dass dies ein eher langsamer prozess ist, wo sich teilchen an teilchen fügt ....

liebe grüße,
c-c-l






17.10.2002 17:30 • #8


E
p.s. habe vergessen zu erwähnen, dass der schmerz und die trauer in beiden fällen bestimmt gleich stark sind .... manchmal in der verliebtheit sogar noch ein bisschen intensiver, weil noch zu frisch, zu illusorisch, zu ungeprägt ...

17.10.2002 17:32 • #9


U
Liebe c-c-l,

kann schon sein, daß Du Recht hast und es nur Verliebtheit war. Von seiner Seite aus ziemlich wahrscheinlich. Aber wenn es (noch) keine Liebe war, müßten die Gefühle dann nicht auch bei mir nach 4 Monaten emotionaler Distanz, Abweisung etc. nachlassen? Müßten mich dann nicht nur die schönen Erinnerungen an der Sache festhalten lassen? Sollten die Gefühle für ihn als Person sich dann nicht ändern (nachlassen), wo er sich doch mir gegenüber ganz anders verhält und eine spürbare Distanz vorhanden ist?
Sollte ich dann nicht wütend auf ihn sein können, auf sein Verhalten? Und aufgrund dessen sollte doch das Hochgefühl aufhören und die Sachlichkeit sich einstellen, die mir sagt, daß er mir sehr weh getan hat und sich mir gegenüber egoistisch, rücksichtslos und gefühllos verhält. Warum versuche ich alles zu rechtfertigen und zu entschuldigen? Warum bleiben die zärtlichen Gefühle ihm gegenüber trotz allem gleich?
Da kommt wieder die Frage auf, wie definiert man Liebe?
Sicher war es bei uns noch in der Anfangsphase. Solange waren wir ja nicht zusammen, daß sich das soweit hätte entwickeln können. Das ist mir schon klar. Ich kann auch nicht sagen, ob es beim Übergang in den Alltag Probleme gegeben hätte. Soweit kam es ja nie. Deshalb verstehe ich ja noch weniger, warum er mich verlassen hat. Wir waren beide total verliebt und haben jeden Tag die Nähe des anderen gesucht. ER wollte mich von Anfang an Tag und Nacht um sich haben und hat mich nach ein paar Wochen gefragt, ob ich mit ihm zusammenziehe. Und dann fällt ihm von heute auf morgen ein, daß er das garnicht mehr will? Das ist und bleibt mir unverständlich. Auch wenn es nur Verliebtheit war hört die doch nicht von heute auf morgen auf wenn alles super läuft und weder ein Streit noch der Alltagstrott das Glück irgendwie beeinträchtigt, oder?
Nun, ich muß es akzeptieren. Aber verstehen werde ich es wohl nie.
Es hilft mir also nicht wirklich, es als Verliebtheit und nicht als Liebe anzusehen. Dadurch habe ich auch das Gefühl, das was war irgendwie abzuwerten. Und ich möchte es wenigstens als was wirklich Besonderes in Erinnerung behalten. Verstehst Du, wie ich das meine?
Vielleicht klammere ich mich zu sehr an etwas, was es nicht mehr gibt, aber ich kann nichts für meine Gefühle.
Heute wären wir genau 1/2 Jahr zusammen! Ich kann nicht glauben, daß das alles schon so lange her ist.
Drei große Fragen kann ich einfach nicht aus meinem Kopf verbannen: Warum hat es nicht gereicht (bzw. was hat gefehlt)? Warum mußte es so enden? und nachwievor: Wo sind all die Gefühle hin?

Uschi

18.10.2002 11:42 • #10


K
Hallo Uschi,

Deine gestrige Nachricht hat sich für mich schon ganz gut angehört. So als ob Du dabei wärst Dir die Dinge im Geiste zurechtzulegen um den Ausstieg zu schaffen.

Behalt es im Kopf wie es für Dich war.

Gefühle sind ja nichts Unbewegliches, sie sind höchst lebendig und die Liebe ist nur so lange wirklich Liebe so lange sie kein 'Muss' ist. Sobald ich mir die Liebe erwarte beginnt sie zu sterben. Natürlich ist es wahrscheinlich dass ein Mann der Dich heute liebt auch noch morgen liebt, aber ganz sicher kann man nie sein.
Die Gefühle gehen halt woanders hin. Seine haben sich seiner Exfreundin zugewandt, Deine werden sich irgendwann jemand anders zuwenden.
Verstehen musst Du das auch nicht. Es ist immer schmerzhaft. Eines der Schmerzhaftesten Dinge die einem Menschen passieren können ist es verlassen zu werden. Steigerbar nur durch Verlassenwerden weil eine Dritte Person ins Spiel gekommen ist. Insofern bist Du eh bedient.

Dass Du so lange leidest liegt wahrscheinlich an der unglückseligen Kombination von erstem Mann ( wie ich gelesen habe?) mit totalem Hineinfallenlassen in das Gefühl - ohne Vorbehalte.

Das würd ich nicht mehr tun. Schau Dir den nächsten Typen genau an, denk Dir Testfragen aus, stell ihn Deinen Freundinnen vor, entwickle eine leichte Krankheit und schau ob er Dich fragt ob Du was brauchst.... Gib nicht Dein Gefühl jemandem, der es nicht verdient. Natürlich kann man das Gefühl auch steuern, viele benutzen 'Ich hab mich halt so verliebt' als Ausrede wenn sie irgendeinen Typen anschleppen, der sie nur unglücklich macht. Ausrede für die Schwäche nach dieser Erkenntnis die Konsequenzen zu ziehen sage ich einmal höchst patzig.

Der Passende hat Verständnis für Deine Vorsicht und vielleicht auch schon Erfahrungen gemacht, die ihn vorsichtig haben werden lassen.
Und wenn er alles mit Leichtigkeit bestanden hat, dann kannst Du ihm auch mehr Gefühl geben, kannst Du Dich ihm mehr schenken, und natürlich auch umgekehrt.

Die Liebe auf den ersten Blick gibt es bestimmt, aber sie ist ja nicht Garantie für das Gelingen einer Beziehung. Alle sagen dass man in der Verliebtheit komplett ausrasten muss und nicht mehr denken darf und dass es nur dann was Richtiges ist. SO EIN SCHWACHSINN!!

Es hat nicht gereicht, weil Ihr halt nicht die Richtigen füreinander wart. Jemand, der für Dich besser ist und umgekehrt wird schon kommen. Man kann halt nichts erzwingen was nicht sein soll im Universum.

Du kommst da schon durch, hörst Dich jedenfalls viel besser an.

Liebe Grüsse

Kathi


18.10.2002 15:47 • #11


A


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