Hallo liebes Forum, bisher habe ich nur mitgelesen, aber ich merke dass ich allein nicht weiterkomme und würde mich sehr über Antworten freuen. Kurz zur Situation: ich bin im September 2016 mit einem Mann zusammen gekommen, der sehr viel jünger als ich ist und zudem einen anderen kulturellen Hintergrund hat. Es sollte etwas lockeres zum Genießen werden. Im Laufe der Zeit wurde es aber doch sehr intensiv zwischen uns und ich habe mich so richtig heftig in ihn verliebt. Er zeigte mir ebenso, dass ich ihm sehr viel bedeute. Schwierig war es zusätzlich dadurch, dass ich mich gerade erst von meinem Mann getrennt hatte, mit dem ich zwei Kinder habe. Diese haben meinen Exfreund nie getroffen genau wie meine restliche Familie oder meine Freunde. Ich habe wie in zwei abgespaltenen Welten gelebt.
Und ich habe mich total auf diesen Mann fixiert: nur mit ihm war es schön und intensiv, er war wie eine Sucht für mich. Wenn wir nicht zusammen waren, hatte ich ihn dennoch immerzu im Kopf. Seit Oktober hat der Trennungsprozess begonnen. Es war ein hin und her, er war sich unsicher und wollte nachdenken, ich wollte Klarheit und so sprach er es aus: es ist vorbei. Wir haben uns trotzdem noch gesehen und waren intim, und ich hoffte stets er würde es sich überlegen. Als ich merkte dass er daran festhielt, beschloss ich vor einem Monat ihn aus meinem Leben zu streichen,weil ich es nicht mehr aushalten konnte.
Einen Tag danach hatte ich einen Zusammenbruch und bin selbst auf eine psychiatrische Station gegangen und immer noch hier. Mir ist klar geworden, dass ich seit Monaten schon in eine Depression gerutscht bin (keine Freude mehr, finanzielle Sorgen, Arbeitslosigkeit, sozialer Rückzug) und diese mit meinem Exfreund noch kompensiert habe. Die Trennung hat mir den Rest gegeben, jetzt ist alles weggebrochen. Ich weine jeden Tag, kann kaum essen und schlafen, weiß nicht wie es weiter gehen soll.
Diese Woche habe ich ihm geschrieben, wie schlecht es mir geht, weil ich einmal offen meine Gefühle zeigen wollte. Er hat nicht reagiert. Wieder ein Schlag ins Herz. Ich verstehe nicht, wie ich ihm erst soviel bedeutet habe und auf einmal bin ich ihm egal? Das schmerzt so unendlich, dieses Gefühl des weggeworfen Werdens. Mir ist schon klar, dass ich emotional von ihm abhängig war, aber ich liebe ihn eben auch. Und habe so große Sehnsucht. und dann noch die Depression. Bekomme schon Medikamente und ab Januar Psychotherapie, aber jetzt ist es jeden Tag ein Überlebenskampf.
Meine Frage an euch: hat jemand ähnliches erlebt, also Trennung und Depression, und es geschafft durchzukommen? Wie kann ich mich von der Abhängigkeit von ihm lösen? Wird die Traurigkeit jemals vorbei gehen?
Liebe Grüße, Mondstein
01.12.2017 17:29 •
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