Hallo,
Mein Partner und ich sind seit mehr als 5 Jahren ein Paar, leben seit drei Jahren zusammen und sind seit ein paar Monaten verlobt. Meine Tochter hat er wie seine eigene Tochter angenommen, die lieben sich und sind ein Dreamteam. Und ich bin sicher, er liebt uns beide sehr.
Er ist witzig, klug, humorvoll und Frauenfreund. Ich will damit nur ausdrücklich betonen, dass es eben nicht nur die folgenden Schattenseiten gibt.
Aber es gibt einige Probleme, mit denen ich einfach nicht leben kann und will.
Folgendes ist einfach MEIN Gefühl und MEIN Problem. Manchmal denke ich schon,
ich spinne uns warum ich nicht einfach zufrieden sein kann, wie es ist.
Wenn unsere Beziehung immer so super wäre wie am Abend, wo wir den Supermond fotografiert haben. Das wäre toll
Da waren wir an einem ruhigen, wunderschönen Ort in der Natur. So, wie ich seit Jahren gerne leben würde. Und wir haben etwas getan, was ausnahmsweise KEINE Routine war.
Wir leben aber in wahren Leben in einer Kleinstadt mit sehr viel Straßenverkehr, tierisch viel Lärm, gefährlich auch für meine Tochter, die Motorräder rasen hier wie die Bekloppten, es ist einfach immer laut, viel zu laut für mich. Ich bin ein sehr gehörsensibler Mensch und leide wirklich sehr darunter, dazu arbeite ich noch im Dauernachtdienst (Pflege) und muss tagsüber schlafen, was nahezu unmöglich ist.
Ich kämpfe nun seit Jahren für einen Umzug, denn ich liebe meinen Job. Doch nix geht weiter nach vorne, er sieht gar nicht, dass das für mich wirklich ein echtes Problem ist.
Das ist nur ein stellvertretendes Bild für vieles, was irgendwie schief läuft. Er ist ein Routinemensch, ich brauche Veränderung und Weiterentwicklung. Er ist harmoniebedürftig, ich gehe auch in die Auseinandersetzung, wenn es sein muss.
Und er kommuniziert nicht mit mir, dafür ich umso mehr mit ihm. Er ist der einzige Mensch, den ich kenne, dem es in 5 Jahren Beziehung angeblich IMMER gut ging. Obwohl ich merke, wenn er gereizt / gestresst / angespannt ist.
Auf Nachfragen kommt immer Alles gut. Was also automatisch impliziert, dass meine komplette Wahrnehmung falsch ist und ich schon oft deswegen an meiner eigentlich sehr guten Menschenkenntnis und meinem Verstand gezweifelt habe.
Ich glaube, wir hängen da irgendwo fest. Ich teile klar und deutlich mit, dass ich an diesem Wohnort, in diesen ganzen Routinen und auch berufsmäßig unglücklich bin.
Beruf, weil alles sich um seinen Job dreht. Obwohl ich genauso gut verdienen kann wie er und als Pflegefachkraft ÜBERALL Arbeit finde, müssen wir hier im Umfeld bleiben. Und ausschließlich ich muss meinen Beruf an das Leben unserer Tochter anpassen und ständig umplanen, was mir ungerecht vorkommt.
Er nickt dann, sagt, er versteht mich und wieder vergeht ein Jahr ohne Änderung.
Ich fühle mich unfrei und gefangen in 1000 Routinen und habe das Gefühl, für jede Veränderung, und sei sie noch so klein, extrem kämpfen zu müssen und dennoch jahrelang keine Veränderung zu erzielen.
Vielleicht hat ja hier jemand Tipps und Inspirationen, wie man aus so einer Phase gemeinsam herauskommen kann.
Ich bin langsam echt verzweifelt und erwäge, ob ich so mein Leben lang weitermachen kann.
16.08.2022 23:02 •
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