Einen Schritt vorwärts und zwei zurück

Hallo Ihr Lieben,

kennt Ihr dieses Gefühl auch?

Immer wieder versuche ich mich selbst hochzuziehen, raus aus meinem Tief und aus meinem Schmerz. Es gelingt mir, wenn ich die Trennung als gegeben hinnehme und es für mich als Chance sehe, etwas über mich und meine Art Beziehungen zu führen, zu lernen.
In diesen Momenten erkenne ich, dass es wohl irgendwie so sein sollte und für etwas gut, sowohl die Beziehung und auch die Trennung.

DOCH; wie schnell falle ich wieder in mein seelisches Tief, es reicht oft schon ein Gedanke, eine Erinnerung an etwas, oder ich sehe andere Paare und schwupps, hat es mich wieder voll im Griff.

Und dann, wieder die Gedanken ändern, wieder raus - manchmal kommt mir das als schwere Arbeit vor, während es mir wohl sehr leicht fällt, mich in dieses Tief zu katapultieren.

Wahrscheinlich gehört das ja auch alles dazu; es tut gut hier zu lesen, dass es wohl anderen genau so geht; irgendwie hiflt mir das auch.

Liebe Grüße
Kinga

Oh ja, diese Gefühle kenne ich auch sehr gut! Es reicht eine winzige Kleinigkeit, um mich wieder in mein Tief zurückfallen zu lassen! Ich habe manchmal das Gefühl, ich drehe mich im Kreis und ich bin komme einfach nicht aus der Schleife heraus! Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es sich eines Tages ändern wird....und das solltest Du auch nicht! Es kommen wieder bessere Zeiten, versprochen!

LG
Ziva

Zitat:

In diesen Momenten erkenne ich, dass es wohl irgendwie so sein sollte und für etwas gut, sowohl die Beziehung und auch die Trennung.

So ist es mal meine kurze Geschichte, ich habe vor einigen Jahren durchs Internet eine Frau kennengelernt. Es war ein anderes Bundesland , eine andere Stadt , ich bin mit ihr zusammengezogen , habe viele neue Freunde kennengelernt meine Schule abgeschlossen.
Danach kam eine extrem harte Trennung für mich, ich floh. Durch meine Kontakte aber , lerne ich eine Frau kennen von der ich hin und weg war.
Ich war lange Single und nach langer Zeit kam ich mit ihr zusammen Es war eine ruhige und schöne Beziehung, die Sie beendet hat.
Deshalb frage ich mich heute, wäre ich damals niemals zu meiner EX-EX gezogen, hätte ich meine Ex nicht kennengelernt und hätte 10 Freunde weniger auf der Welt

Und wer weiß vieleicht lerne ich irgendwann durch diese zufälle die richtige kennen.

alles hat einen Sinn.

Gruß Enqui

Hi kinga,

wie lange seid ihr denn schon auseinander? Der Prozess loslassen ist ein langer und schwerer. Es ist wirklich so, wie du es beschreibst. Am Anfang scheint es nur ins bodenlose zu gehen...keine Freude, kein Spaß - nur die kreisenden Gedanken und das Gefühl, körperlich total am Ende zu sein.
Dann irgendwann geht es bergauf und wir können wieder nach vorne sehen. Wir sind gerade in dieser Phase des Übergangs noch sehr anfällig für Störfaktoren - ein Bild vom Ex/von der Ex, eine Nachricht, Paare, unser Lied im Radio. All das wirft einen wieder zurück. Und das ist völlig normal.
Dennoch geht es mit jedem Tag bergauf. Der Rückschlag, der sich für einen selbst katastrophal anfühlt, ist in Wirklichkeit nur ein kleiner. Wir haben in Wochen nach der Trennung eine innere Stärke aufgebaut - diese kleinen Rückschläge ziehen uns nur noch kurz runter. Wenn du soweit noch nicht bist, dann lass dir gesagt sein, dass du auf jeden Fall den richtigen Weg eingeschlagen hast. Es dauert...und unterstützen kannst du diesen Prozess durch Ablenkung, Freunde, Familie...komm auf andere Gedanken, umgib dich mit Menschen, um deinen negativen Gedanken keinen freien Lauf zu lassen - um nicht zu grübeln und dich damit fertig zu machen.

Nun, auch da hat wahrscheinlich jeder sein eigenes Rezept zur Hand. Wichtig ist jedenfalls Kopf hoch, Brust raus und nach vorne schaun...niemals zurück. Das Vergangene können wir leider nicht mehr ändern - es ist passiert und das vielleicht wirklich aus einem guten Grund.

Zitat von Ziva:

Oh ja, diese Gefühle kenne ich auch sehr gut! Es reicht eine winzige Kleinigkeit, um mich wieder in mein Tief zurückfallen zu lassen! Ich habe manchmal das Gefühl, ich drehe mich im Kreis und ich bin komme einfach nicht aus der Schleife heraus! Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es sich eines Tages ändern wird....und das solltest Du auch nicht! Es kommen wieder bessere Zeiten, versprochen!

LG
Ziva

Danke dir; ich gebe dir Hoffnung auch nicht auf, ich bin nur zu ungeduldig, wahrscheinlich

Hi Westi,

wir sind seit 4 Wochen getrennt, also noch nicht so wirklich lange.
Wenn ich es mir jetzt so recht überlege, bin ich ja doch schon ziemlich weit
nein- nicht wirklich, es kommt jeden Tag mehrmals ein schlimmes Gefühl in mir hoch, besser geworden ist es schon, die ersten beiden Wochen war der ganze Tag ein schlimmes Gefühl.

Ich danke dir; besonders der Hinweis, dass vergangenes vorbei ist und für etwas gut, genau das ist der Punkt; wenn ich das vergesse falle ich wieder; und das will ich nicht mehr, zumindest nicht so oft.

Liebe Grüße
Kinga

Hallo Enqui,

eine sehr schöne Geschichte, die Mut macht.

Ich glaube ja auch daran, dass nichts geschieht ohne Grund und alles uns zu etwas Neuen führen kann.
Bin mir ziemlich sicher, dass nach dieser schlimmen Zeit etwas Gutes auf mich wartet.
Ich bin ein leider ungeduldiger Mensch, will es zu schnell, wahrscheinlich sollte ich zuerst das einmal einsehen und an mir üben.

Alles Liebe für Dich
Kinga

Bei ist es noch ganz frisch, vor zwei Wochen hat er mich nach 13-jähriger Beziehung wegen einer Anderen verlassen. Es ist schön zu lesen, dass es immer besser wird, auch wenn ich das momentan nicht glauben kann. Es ist mir einfach unverständlich, dass meine Liebe noch so groß sein kann und von seiner Seite nichts mehr da sein soll? Er sieht meine Tränen, meine Verzweiflung und er sieht mich zwar mitleidvoll an, aber mit Liebe hat das gar nichts mehr zu tun. Wie kann es sein, dass von heute auf morgen eine Liebe einfach so stirbt, nur weil man einen anderen Menschen kennenlernt? Sitze gerade wieder mit einem Heulkrampf vorm Computer und weiß nicht weiter! Es tut so weh!

Hallo Andrea,

ich kann gut nachvollziehen, wie du dich jetzt fühlst. Wie ausgetauscht. Ich kann auch nicht nachvollziehen, wie man jahrelanges Vertrauen wegen einer anderen, die man gerade kennt, einfach aufgibt. Bei dir ist es ja noch ganz frisch, es ist schwer nachvollziehbar und tut unheimlich weh, zu wissen, dass der Partner nun alles mit der anderen teilt.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft das durchzustehen. Man muss, ob man will, oder nicht.

Liebe Grüße
Engel13

Danke Engel!
Der Verstand sagt das eine, das Herz etwas anderes, ich weiß. Am schlimmsten ist es einfach, wenn ich weiß, dass er frei hat und dass Sie jetzt bei ihm sein könnte und was sie alles machen miteinander! Das zerreißt mir das Herz. Auch das ewige Auf und Ab ist schlimm, Minuten, in denen man denkt, na ja, jetzt fängt ein neues Leben an und du kannst nun machen was du willst, und Sekunden später wieder der Schlag mit dem Hammer, dass er nie wieder zurückkommen wird. Ich hoffe, die Phasen des Mutes werden bald länger und die anderen Phasen kürzer.

Liebe Grüße Andrea

Er hat mir letztens erzählt, dass sie bei ihm übernachtet hat und Mittwochs wieder kommt. Das war der schlimmste Mittwoch in meinem Leben. Zu wissen, sie liegt jetzt bei ihm im Bett, ich wußte nicht mehr wohin mit meinem Schmerz. Und jetzt kommt Pfingsten, so ein langes einsames Wochenende und der Gedanke, dass sie wieder da ist, ist schon wieder so schmerzvoll. Ich kann sehr gut nachvollziehen, was du mit machst. Ich habe noch nie so einen Schmerz verspürt bei einer Trennung. Ich habe auch niemanden zum Reden, das ist einfach nur grauenhaft.
Wir können wirklich nur hoffen, dass es immer besser wird, und das wird es bestimmt, es kann ja nicht ewig so weiter gehen.

Liebe Grüße
Engel

Wahnsinn Engel! Habe gerade Deine anderen Beiträge gelesen und sehe mich in Dir so wieder! Dieses Forum ist wirklich eine gute Sache. Man sitzt zu Hause und denkt sich, niemandem kann es so schlecht gehen wie mir und hier liest man von einem Menschen, der einem einfach nur aus der Seele spricht! Auch bei Dir ist ja die Sache noch ganz frisch. Ich wünsche uns beiden viel viel viel viel Kraft und Stärke und Geduld! Wir schaffen das!
Liebe Grüße an Dich Engel

Andrea

Kannst du denn arbeiten gehen? Oder schaffst du das noch nicht. Mich hat es immer gut abgelenkt, obwohl es auch sehr anstrengend war, die Tränen zu unterdrücken, und im Bus erst. Jetzt nach 2, 5 Monaten habe ich das nicht mehr so oft, dass ich überall heulen möchte. Und manchmal kommen schon ein paar Stunden, wo der Schmerz etwas nachläßt. Das tut richtig gut. Umso blöder ist es, wenn er plötzlich wieder da ist. Aber man soll den Schmerz auch zulassen, nur so kann man verarbeiten. Ich habe mir ein Buch geholt von Dr. Doris Wolf: Wenn der Partner geht. Das ist wirklich gut mit vielen Anleitungen zum los lassen. Man versteht sich auch selber besser. Vielleicht hilft dir das auch ein wenig.
Bist du denn auch wütend, oder einfach nur traurig und verletzt?

Liebe Grüße
Engel

Heute war ich zum Beispiel zu Hause, weil ich mich nicht aufraffen konnte. Aber es ist einfach ein großer Fehler weil ich dann zu Hause herumsitze und erst recht nur nachdenke. Darum gehe ich morgen wieder arbeiten! Das Buch werde ich mir morgen sofort besorgen! Bin für jede Hilfe dankbar!
In erster Linie bin ich verzweifelt und traurig. Und dann kommen wieder Minuten, wo ich ihn anschreien, ohrfeigen und schütteln möchte, weil er mich so verletzt. Er fragt mich immer, ob er sich nicht mehr melden soll bei mir. Für ihn ist das alles freundschaftlich, er mag mich ja immer noch, nur liebt er mich nicht. Und mein Verstand sagt, er soll sich nicht mehr melden, aber mein Herz sagt, bitte bitte melde dich. Ich weiß, dass ich mir damit selber weh tue, aber ich könnte es nicht ertragen, wenn ich gar nichts mehr von ihm hören würde und wenn es nur Belangloses ist. Aber ich weiß, ich interpretiere in seine Kontakte etwas anderes hinein als er mir vermitteln will. Und darum ist es ein Fehler, wenn ich möchte, dass er sich meldet. Aber ich kann ihm das nicht sagen, dass er mich in Ruhe lassen soll ... noch nicht .....

Andrea

Ich kann euch so gut verstehen. Auch ich stehe vor einem großen Loch. Bin am Boden zerstört.
Nach 20 Jahren soll alles vorbei sein.
Okay, ich habe den Anfang gemacht, weil ich nicht merh konnte. Ich sagte es ihm, aber dann merkte ich , wie sehr ich ihn liebe und doch gern mit ihm daran arbeiten würde. Aber er wollte nicht. Nun bin ich hier und weiß nicht mehr ein und aus.
Das schlimmste ist, er liebt mich auch noch. ABer er denkt, es wird wieder wie früher, wenn wir es noch einmal versuchen. Ich hab ihm versucht klarzumachen, dass es so wie früher nie mehr sein wird. Da wir aus unseren Fehlern gelernt haben.
Ich weiß nicht wie mir geschiet. Es geht mir so schlecht, hatte einen Nervenzusammenbruch. Nun steht das WE vor der Tür und ich bin allein. Ich fahre nun weg zur Familie und einer Freundin, da meine Kinder auch bei ihm sind die ganze nächste Woche, und ich nicht allein bleiben kann.
Bin auch zu Hause, kann nicht arbeitwn, obwohl es mich ablenkt, aber in dieser Verfassung geht es nicht. Ich muss mich ja auch ein wenig konzentieren dabei. Und wenn ich dann wieder die Attacken bekomme. Ich wäre so froh schon aus dieser Lage zu sein, dieses Leiden hätte schon ein Ende, aber am ANfang ging es noch nun wird es immer schwieriger.