Hallo,
ich versuche mir mal alles von der Seele zu schreiben, es dennoch nicht ausufern zu lassen.
Bei meinem Ex war ich 9 Jahre angestellt und wir waren fast 8 Jahre ein Paar. Wir haben zusammen seine und meine Kinder großgezogen und auch zusammen gewohnt. Um die Beziehung zu entlasten, zog ich allerdings im November 2017 aus, was er mir nie verzeihen hat, so sagte er nach dem Schluss machen. Er beendete die Beziehung im November 2018 per SMS als ich zur Kur war. Ich habe bis Ende März bei ihm gearbeitet und nun einen neuen Job. Wir haben nach der Trennung viel zusammen geweint, versucht die Dinge zu verstehen und zu klären. Als ich auf Arbeit ging weinten wir beide, wollten es nicht wahrhaben.
Er hat wegen der dauerhaften Streitigkeiten bezüglich der Kinder in einer emotional angespannten Situation mittels Kurzschlusshandlung mit mir Schluss gemacht sagt er. Um nicht wankelmütig zu erscheinen hält er an seiner Entscheidung fest und hat nun auch seit einigen Wochen eine neue Partnerin. Jemand aus seinem Freundeskreis, was sich so ergeben hat und er weiß noch nicht wohin die Reise geht, sagt er.
Mich traf das sehr hart, da er immer wieder weinend vor mir steht, mir erklärt, dass er mich liebt, immer lieben wird, es die tollste Zeit in seinem Leben war und die schweste Entscheidung mich nicht mehr in seinem Unternehmen und in seinen Armen zu wissen. Obwohl er die Neue hat, sind wir oft genug im Bett gelandet (ich wusste allerdings zu der Zeit nicht, dass er neu liiert ist). Es war schön, dennoch fühle ich mich nun irgendwie hingehalten und veralbert. Auch sagt er immer wieder, er mag sich in Liebe trennen, will um unsere Vergangenheit kämpfen, hat noch alle Fotos von uns rumstehen und erklärt mir immer wieder, dass man niemals nie sagen soll und niemand weiß, wohin einen das Leben spült. Natürlich hat er damit nicht unrecht, aber ich will mich nicht an diesen Strohhalm klammern.
Jeder von uns hat weiterhin zu den Kindern des anderen Kontakt, die sind ein Glück groß genug, sodass wir hier keine Schnittpunkte haben und das jeder ohne den anderen ausleben können.
Ich habe dennoch irgendwie das Gefühl im Kreis zu laufen und das er mich hinhält. Er betont immer wieder, dass er keine Beziehung will. Loslassen geht für ihn aber auch scheinbar nicht. Ich kann nicht Freude sein.
Ich fühle mich gedemütigt, dass es bei ihm so schnell jemand neues gibt und er gab zu, dass er uns für eine Trennung in Liebe und eine Freundschaft keinen Raum und keine Zeit gelassen hat. Er sieht ein, dass er die Trennung selbst nicht verarbeitet hat, aber er will eben nicht alleine und glücklich sein. Mittlerweile führt er seine neue auch in seinem und vermutlich auch bald in unseren Freundeskreis ein, was mich echt zwickt. Er macht Nägel mit Köpfe, was okay ist, dennoch steht er jedes Mal weinend vor mir und gesteht mir immer wieder, dass das Loch und die Lücke in seinem Herzen sich nie schließen wird. Macht er mir was vor, oder sich? Will er mich hinhalten, oder interpretiere ich die Dinge falsch?
Ich für mich, bin sehr authentisch und wahrhaftig und habe das Bedürfnis die Dinge erst zu verarbeiten und hinter mir zu lassen. Nur so könnte ich mich auch wieder auf eine neue Partnerschaft einlassen. Irgendwie würde ich mich sonst selbst belügen.
An den Fakt, dass wir getrennt sind, habe ich mich gewöhnt. Richtig loslassen fällt mir schwer. Ich will auch nicht auf happy machen, nur damit er denkt mir geht es gut. Nein mir geht es sch., auch wenn er weder die Verantwortung für meinen Schmerz, noch für seinen Schmerz übernehmen will.
Ich kann mir deutlich vor Augen führen, was alles schief bei uns war, wie oft ich selbst am Limit war, er mich genug auseinander genommen, provoziert und getriggert hat. Oft wollte ich in der Beziehung selbst nicht mehr. Dennoch kaue ich an dem Ende. Am meisten an dem wie, per SMS !
Ich idealisiere ihn nicht, mir ist viel klar und auch meine Muster und Schatten und leuchten mir ein (hier sind meine Baustellen, die ich auch alle angehe und bearbeite, nicht wegen ihm, sondern mir zuliebe), dennoch hab oft Gedanken, dass er mich nicht vergessen soll und mich auch vermissen soll. Ich bin getroffen, dass er sich direkt in eine neue Beziehung gestürzt hat. Das kränkt mich, erst recht, wenn er mir dann noch offenbart, dass er total verletzt wäre, wenn ich das SO gemacht hätte. Bitte? Ich wüsste manchmal zu gern, was er mit solchen Aussagen und mit seinen Liebesgeständnissen, seinen Anspielungen hinsichtlich Anziehung, Leidenschaft und S. von mir will. Er hat es beschrieben, in dem er meinte er fühlt sich wie ein Esel zwischen 2 Heuhaufen, er weiß genau, wenn er von dem einem isst (in dem Fall ich) bekommt er Bauchweh.
Immer wenn ich ihm den Rücken kehre, trampelt er und versucht mich wieder einzufangen. Er kennt mich gut und weiß, dass wenn ich losgeflattert bin, mich nicht mehr einfangen lasse.
Und dann schlage ich wochenlang mit den Flügeln und flatter los und schließlich lande ich doch wieder im vermissen und wieder leiden.
Wie komme ich aus dieser Schleife?
Beste Grüße.
03.07.2019 10:02 •
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