Wieso hat sie beim ersten Problem gleich abgeschlossen?

Da ich meinen Mitmenschen schon ziemlich auf die Nerven gegangen bin, hat mich meine Mama darum gebeten doch mal nach einem Forum im Internet zu suchen. Und hier bin ich nun

Meine Trennung ist jetzt genau 4 Wochen her.
Wir waren nur 3 Monate zusammen, aber wieso auch immer nimmt es mich dann doch ziemlich mit.

Nach knapp 2 Monaten in der Beziehung hatte ich das Gefühl, als ob ich immer alles mache. Das ich immer Gespräche suche, etwas unternehmen will, körperliche/intime Nähe suche und den ersten Schritt mache, Zuneigung/Unterstützung nur von mir ausgeht und so weiter. Ich habe kaum Komplimente bekommen, hatte nicht das Gefühl eine bedeutende Rolle in ihrem Leben zu haben, hab mich kaum begehrt gefühlt oder allgemein kaum Interesse an meinen Interessen ihrerseits gespürt. Ich habe ihr das gesagt und sie hat es zur Kenntnis genommen.
In den nächsten paar Wochen hat sie sich angeblich sehr bemüht, aber ich habe davon nicht wirklich was mitbekommen. Hab dann aber einfach probiert mich auf die Kleinigkeiten zu konzentrieren und dankbarer zu sein.

Im 3. Monat unserer Beziehung (im Mai) ging es mir dann ziemlich sch.. Ich habe in der Arbeit gekündigt, weil es mir kaum noch Spaß gemacht hat und das Arbeitsklima sehr schlecht war. Ich hatte Probleme zuhause mit meiner Familie und kaum noch Kontakt zu Freunden. Bezüglich der Beziehung hab ich mir auch ständig Sorgen gemacht, weil ich das Gefühl hatte, dass sie ihr Interesse verliert. Wir haben kaum noch miteinander geredet, uns ziemlich häufig kritisiert (bzw habe ich das Gefühl, als ob ich immer unzufrieden war). Haben uns auch einfach keine Zeit genommen, um ordentlich miteinander zu reden. Haben dann auch oft nichts gesagt, weil wenn wir mal was gesagt haben, hat es den anderen oft verletzt und dann haben wir es in uns hineingeschoben.

Ich habe mich dann oft nicht mehr auf die Treffen gefreut, weil mein Tag in der Arbeit kake war und ich hab die schlechte Laune leider mit durch den Tag genommen. Hab dann auch nicht ordentlich mit ihr geredet, sondern bin dann einfach still geblieben und wusste nicht was ich sagen soll, weil ich das Gefühl hatte, als ob sie von meiner schlechten Laune genervt war.

Dann haben wieder die Zweifel angefangen, dass alles von mir ausgeht. Mir ging es schlecht, dass wusste sie, aber ich hatte nicht das Gefühl Unterstützung zu bekommen oder das sie sich Sorgen macht.
Ich bin dann z.B. zu ihr Heim nach der Arbeit und als sie gesehen hat, dass ich wieder schlecht drauf bin, war sie genervt davon und hat auch kaum das Gespräch mit mir gesucht. Hab mir dann anhören dürfen, was denn wieder los ist oder wieso ich sie zur Begrüßung nur umarmt habe. Hatte dann ein schlechtes Gewissen mit der Zeit und im Laufe des Treffens habe ich mich wieder zusammengerissen und versucht die Stimmung zu heben.

(Kann mich aber gut daran erinnern, dass sie sehr sehr oft schlecht drauf war während unserer Beziehung. Sei es wegen Prüfungen in der Schule, Arbeit, Fahrstunden oder Unsicherheiten mit ihrem Körper. Ich hab ihr dann immer stundenlang gut zugeredet, versucht sie abzulenken, versucht ihr eine schöne Zeit zu machen in der sie abschalten kann. Ich habe ihr in regelmäßigen Abständen auch eine nette Nachricht vor der Arbeit oder einer Fahrstunde geschickt, ihr Komplimente gemacht oder eine Kleinigkeit mitgenommen. Wollte das es ihr gut geht und sie sich nicht Sorgen macht oder sich unwohl fühlt.)

Naja nachdem es dann eine Zeit lang so weiterlief (3 Wochen; haben uns 3-4 Mal gesehen in der Zeit) und ich das Gefühl hatte sie distanziert sich immer mehr, habe ich die Geschichte wieder angesprochen. Diesmal in einem Anruf, weil wir uns in der Woche nicht sehen konnten. Bin ziemlich viel losgeworden und habe auch gesagt, dass ich mich schlecht fühle und nicht weiß, ob ich zu viel verlange oder was mit mir los ist. Sie hat da wieder nicht viel dazu gesagt. Muss im nachhinein sagen, dass ich mich schlecht fühle, weil ich das Gefühl habe zu kritisch gewesen zu sein in dem Anruf.

Am nächsten Tag habe ich eine SMS bekommen, in der sie gesagt hat, dass sie das Ganze zurzeit fertig macht. Das wir uns nur noch kritisieren und es uns gegenseitig nicht recht machen können. Sie will sich in den Punkten die ich angesprochen habe nicht ändern müssen (will auch nicht, dass ich mich ändere), weiß aber auch das man sich in einer Beziehung ein bisschen anpassen muss. Sie weiß auch, dass sie nicht perfekt ist und nicht mehr soviel Zuneigung zeigen kann und jetzt mal eine Pause braucht.
In mir ist eine Welt zusammengebrochen und ich hab erstmal so richtig realisiert, was eigentlich in mir vorgegangen ist. Ich habe mich für mein Verhalten entschuldigt und meine Fehler eingesehen. Hab ihr gesagt dass ich dran arbeiten werde und ihr ihre Pause gebe.
Dachte mir, dass ihr das alles zu viel ist gerade, weil sie in der Woche auch ihre Abschluss Klavierprüfung hatte. Sie hat gesagt sie meldet sich, wenn der Stress dieser Woche vorüber ist.

Ich habe die Zeit genutzt und über die Situationen reflektiert. Hab gesehen was meine Schwächen sind. Z.B. das ich schnell was persönlich nehme und mich dann einfach abschotte oder dass ich außerhalb der Beziehung nicht wirklich einen Ausgleich hatte. Es sind mir einfach so viele Fehler aufgefallen, die ich jetzt einfach sehr bereue.
Nach der Klavierprüfung wollte ich unbedingt wissen, ob sie es geschafft hat und da hab ich ihr dann kurz geschrieben. Sie hat dann ganz normal geantwortet und paar Minuten danach nach einem Telefonat gefragt, weil sie über das Thema nicht schreiben wollte.

Ich habe sie dann angerufen und schon an ihrer Stimmte gehört was gleich passieren wird. sie hat gemeint, dass es besser so ist. Wir haben dann noch 2 Stunden miteinander telefoniert und über die Probleme miteinander gesprochen. Ich habe mich entschuldigt und gesagt was ich jetzt herausgefunden habe während der Pause. Wir haben gemeinsam gelacht und wirklich konstruktiv über die Problemsituation geredet. Es war ein so schönes Gespräch. Habe sie dann gefragt, ob sie nicht glaubt, dass es mit den Erkenntnissen nicht besser laufen könnte, aber sie meinte Ich hab einfach schon damit abgeschlossen. Meine Mutter hat da so ein Zitat: Der Apfel ist vom Apfelbaum gefallen.
Sie wollte sich unbedingt im guten trennen und im Kontakt bleiben und nach dem schönen Gespräch habe ich den Schmerz nicht realisiert und wollte ähnliches. Hab mich dann sogar 2 Tage danach nochmal für das schöne Gespräch bedankt und ihr gesagt, dass wir das Kapitel gemeinsam abgeschlossen haben und jetzt schauen müssen, was uns gut tut.

Da wir uns gar nicht mehr persönlich gesehen haben, habe ich ne Woche danach nach einem persönlichen Treffen gefragt, aber darin sah sie keinen Sinn. Sie war der Meinung, dass wir schon alles ausgeredet haben und es nicht gut tun würde. Hab sie dann in Ruhe gelassen und ihr erst an ihrem Geburtstag wieder geschrieben (18.6 - das war eine Woche nach meiner letzten Nachricht). Habe sie zu dem Zeitpunkt echt sehr vermisst und ihr geschrieben, dass es mir schwerfällt mich nicht zu melden, weil ich sie schon sehr vermisse.
Das tut mir leid. Ich hoffe, dass es dir dennoch gut geht. war die Antwort darauf. Danach hab ich sie wirklich komplett aus meinem Leben gelöscht (Nummer, Snapchat, Instagram, alle Bilder und Nachrichten,. ).

Ich fand es einfach unfair, keine Chance bekommen zu haben. Bis zur Pause würde ich nichts rückgängig machen wollen, weil ich sonst nicht gesehen hätte was ich will und brauche. Sonst hätt ich auch nicht die anderen Probleme in meinem Leben in Angriff genommen oder erkannt, wie ich mich in einer Beziehung verhalte und was daran nicht allzu gesund ist.
Jetzt würde ich sogar behaupten auch die Trennung nicht rückgängig machen zu wollen, weil auch die Zeit danach noch sehr viele neue Erkenntnisse für gebracht hat. Was will ich in einer Beziehung? Was erwarte ich mir von meiner Freundin? Was sind meine Ängste und meine Probleme?
Sie hat einfach nach der ersten schlechten Phase die Beziehung weggeworfen, ohne dass sie daran arbeiten wollte. Ohne jemals wirklich darüber zu reden (erst nach dem es zu Ende war).

Der letzte Kontakt ist jetzt 2 Wochen her und sie ist grad auf Projekttage in Kanada. Sie hat sich damals immer Sorgen bezüglich ihrer Gastfamilie gemacht und ich würde echt gerne wissen wie es ihr dort geht. Hab ihr immer gut zugeredet wenn sie sich Sorgen darüber gemacht hat.
Will ihr schreiben nach dem sie wieder heim gekommen ist. Weiß aber nicht ob das Sinn macht. oder was ich mir davon erhoffe.

Ich gebe mir ständig selbst die Schuld, dass ich meine schlechte Laune besser in den Griff bekommen hätte sollen oder einfach mal dankbarer und die Kleinigkeiten wertschätzen. Oder zumindest mich nicht abschotten und Sachen besser kommunizieren.

Falls sich das wer bis zum Ende durchgelesen hat - DANKE bist echt ein toller Mensch
Habe eigentlich nicht einmal eine richtige Frage. Wollte nur die Meinung anderer hören, weil ich so einen Druck in der Brust habe. Irgendwie hätte ich sie gerne wieder zurück, weil ich das Gefühl habe, dass wir uns jetzt glücklicher machen könntenn und es besser laufen würde.
Ah doch eine Frage: Soll ich mich jetzt echt nie wieder bei ihr melden?

LG Timi

Wie alt seid ihr?

Wahrscheinlich sehr jung oder? Ich denke deine Ex Freundin ist im Kopf noch gar nicht so weit eine Beziehung zu führen. Sie weiß gar nicht was es heißt eine Leidenschaft für den anderen zu entwickeln.

So etwas braucht Zeit und vor allem braucht es Erfahrung.

Nimm es als Erfahrung mit und lerne daraus, sie muss ihre Erfahrungen sammeln.

Sie war nur eine Station auf dem Weg zur wahren Liebe für dich.

Zitat von Chrome:

Wie alt seid ihr? Wahrscheinlich sehr jung oder? Ich denke deine Ex Freundin ist im Kopf noch gar nicht so weit eine Beziehung zu führen. Sie weiß gar nicht was es heißt eine Leidenschaft für den anderen zu entwickeln. So etwas braucht Zeit und vor allem braucht es Erfahrung. Nimm es als Erfahrung mit und lerne ...

Ich bin 20 und sie ist vor 2 Wochen 18 geworden.

So wie du es beschreibst, sehe ich es auch oft. Das sie einfach noch nicht wusste, was sie will oder was eine Beziehung wirklich bedeutet. Darum war es mir umso wichtiger nicht gleich aufzugeben, sondern gemeinsam daran zu arbeiten.

Danke für deine Antwort

Wenn man in den ersten Monaten schon nur mit schlechter Laune auf den anderen trifft, sich gegenseitig ständig kritisiert, immer wieder klärende Gespräche führen muss- wie sollen da schöne, tiefe Gefühle entstehen? Es war einfach zu problembehaftet und damit ist das Pflänzchen kaputt gegangen. In den ersten Monaten ist man voller Schmetterlinge - aber doch nicht ständig mies gelaunt. Ich habe mir in der ersten Verliebtheit nie die Laune vermiesen lassen - die Gefühle haben das einfach übertüncht.

Nimm es als Erfahrung mit. Es hat nicht gereicht und sie war einfach nur ehrlich. Gefühle kann man nicht herbei reden- und ihr habt eindeutig zu viel Knatsch gehabt.

Zitat von Lavidaloca:

Wenn man in den ersten Monaten schon nur mit schlechter Laune auf den anderen trifft, sich gegenseitig ständig kritisiert, immer wieder klärende Gespräche führen muss- wie sollen da schöne, tiefe Gefühle entstehen? Es war einfach zu problembehaftet und damit ist das Pflänzchen kaputt gegangen. In den ersten ...

Mit der schlechten Laune hast du recht, aber klärende Gespräche hatten wir leider nie. Ich glaube, dass sie einfach nicht dieselben Gefühle hatte wie ich. Das sie sich nicht so sehr eingelassen hat wie ich auf die ganze Sache, weil ich schon sehr viel Einblicke in meine Gedanken und Gefühle gegeben habe und sie eher weniger.

Ich schließe mich meiner Vorrednerin an, wenn schlechte Laune sogar die Schmetterlinge im Bauch zum Schweigen bringt, dann sollte man sich selbst klarmachen, dass ich selbst nicht genug für den Anderen empfinde und mich vielleicht an etwas klammere, was gar nicht da war, es klingt für mich so, dass sie in Deinen Augen nichts so war wie Du es gerne haben würdest, aber dann ist sie ganz einfach nicht die Richtige, denn es geht in Partnerschaft nicht darum sich zu ändern bis es passt, sondern jemanden zu finden bei dem es passt ohne dass einer sich ändern muss