Wieso gibt er uns auf? Wieso kämpft er nicht für uns?

Hallo Jules93,

Zitat von Jules93:

Ich habe aber im Gegenzug sehr viel Druck erfahren dahingehend dass er unbedingt Kinder wollte.

Habt Ihr vor der Ehe über Eure Vorstellungen gesprochen, was Kinder betrifft? Wenn eine/r unbedingt möchte und der/die andere partout nicht, dann sind beide Entscheidungen absolut legitim. Es geht dann halt nur nicht zusammen.

Ich kann gut verstehen, dass es ein Trennungsgrund ist, wenn die Wünsche nicht miteinander kompatibel sind.

Zitat von Jules93:

Aber einfach aufzugeben.. daran mag ich nicht mal denken..

Es allerdings angesichts der aktuellen Situation die einzige Option sein, die Dir bleibt.
Du kannst niemand zum bleiben zwingen, der gehen will.

Zitat von Jules93:

Es widerstrebt mir zu sagen okay dann lassen wir es einfach. Eine Beziehung ist Arbeit.

Und Du erwartest, dass er Dir das nach all den Jahren, in denen Du ihn emotional hast verhungern lassen, freudestrahlend abnimmt und alles rückgängig macht?

Zitat von Jules93:

Er hat sich dadurch auch die Aufmerksamkeit bei anderen Frauen gesucht.. und das nehme ich ihm auch nicht übel weil ich verstehe dass dies nur eine verzweifelte Reaktion auf mein Verhalten ist.

Ganz ehrlich: Wie großzügig von Dir!
Ob das was mit Verzweiflung zu tun hat, sei mal dahingestellt, es ist auf jeden Fall eine nachvollziehbare Reaktion auf Dein Verhalten ihm gegenüber. Daher streiche mal ganz schnell das nur.

Hallo @Jules93

Es tut mir sehr leid für dich, in welcher Situation du gerade bist.

Sie erinnert mich teilweise an eigene Phasen, die ich durchlebt habe.

Man muss aber wohl leider sagen, er wirft es nicht einfach weg. Hat ja in der Vergangenheit oft das Gespräch gesucht. Dazu andere Einstellungen. Manchmal ist eine Person einfach weiter als man selbst.
Man selbst wacht meistens erst auf, wenn alles vorbei ist. Will alles ändern, sieht seine Fehler ein und will kämpfen. Der andere ist da aber bereits weiter, konnte er sich davor ja mit dem Gedanken schon befassen.

Auch wenn es dir schwer fällt, aber Abstand würde da wohl jetzt sehr gut tun. Damit du dich mal wieder sammeln kannst, keine unnötigen Rettungsversuche startest oder sonst was.
Mit etwas Abstand denkst du anders darüber und wer weiß. Er vielleicht auch.

Ich danke euch allen für eure ehrlichen Antworten und Reaktionen.

Ich bin doch kein Unmensch. Es tut mir wirklich Leid wie ich mich verhalten habe.
Ich wurde einfach grad aus meinen Leben gerissen. Bin ausgezogen und weiß nicht mehr wo oben und unten ist.
Es tut aber grad umso mehr weh dass ich wirklich die einzige sein soll die Schuld an dem ganzen hat und es von Anfang an die Beziehung zum Scheitern verurteilt war.

Ich werde eure Reaktionen definitiv für mich selber hinterfragen müssen. Aber dazu bin ich grad nicht in der Lage. Ich versuche einfach momentan jeden Tag aufs neue zu überstehen.

Mir tun die Worte von einigen von euch so unglaublich weh. Ich will diese Realität grad nicht sehen.
Es war wohl einfach zu früh sich hier anzumelden und ich hatte die falschen Erwartungen.

Alles Gute euch allen.

Zitat von Jules93:

Es tut aber grad umso mehr weh dass ich wirklich die einzige sein soll die Schuld an dem ganzen hat und es von Anfang an die Beziehung zum Scheitern verurteilt war.

Wir scheitern in Beziehungen nicht am Partner, sondern in der Regel an unserer eigenen Vergangenheit.
(Eva-Maria Zurhorst)

Und vergiss bitte mal für einen Moment diesen Schmarrn um den Begriff Schuld - absolut nicht hilfreich.
Es geht um wechselseitige Anteile - und das ohne jede ethisch-moralische Bewertung.

Zitat von Jules93:

Natürlich wäre Verhütung eine Möglichkeit gewesen. Ich habe aber im Gegenzug sehr viel Druck erfahren dahingehend dass er unbedingt Kinder wollte. Ich hatte diesen Vorschlag gemacht aber das hatte ihn nur wütend gemacht.

Ich muss hier mal nachhaken. Kinder bekommen ist doch eine gemeinsame Entscheidung. Habt ihr das nicht gemeinsam entschieden? Wie kam es dazu das hier ein Kind geboren werden sollte du aber offenbar gar nicht bereit warst? Wieso habt ihr nicht drüber geredet und einen Weg gefunden den ihr beide gehen könnt?

Wer hat Schuld ist doch gar nicht wichtig! Ihr habt beide versucht eine Beziehung zu führen und am Ende seid ihr beide daran gescheitert! Es ist egal wer Schuld hat. Wichtig ist das du auf dich schaust! Es muss dir gut gehen. Versuch raus zu finden was dir fehlt und was du brauchst. Dann sorge für dich. Ich denke das hast du nicht getan. Wenn es dir gut geht, kannst du auch eine gute Beziehung führen.

@Jules93 er ist müde. Er hat vielleicht gekämpft ohne daß dies wahr genommen hast.
So. Macht eine Paartherapie. So etwas ist ein augenöffner

@Nickschonweg sie war im februar das letzte mal hier!

Guten Abend. Ich bin selbst gerade im akuten Liebeskummer. Nach gut 3 Jahren hat sich mein Partner für mich völlig überraschend entschieden, unsere Beziehung nicht fortzuführen. Obwohl er mich über alles liebt. Ich war in den Monaten vor der Trennung selbst unglücklich und unzufrieden, aber ich wollte uns nicht aufgeben und habe um uns gekämpft. Ich habe Gespräche gesucht und ihm auch erklärt, wie unsicher ich mich fühle. Er hat seine Kämpfe wohl mit sich selbst ausgetragen, ein großer Knackpunkt war, dass seine Kinder mich als neue Partnerin abgelehnt haben.
Was ich nun sagen will: Ich habe auch immer geglaubt, dass unsere tiefe Liebe zueinander uns alles überstehen und schaffen lässt. Aber die Realität sagt wohl: Liebe allein reicht nicht. Und wenn die Leichtigkeit verloren geht, es sich nur noch schwierig anfühlt, muss man vielleicht akzeptieren, dass ein Mensch sich daraus lösen will. Obwohl ich mir auch gewünscht hätte, dass er mich früher in seine Gedanken einbezogen hätte, mit mir Lösungen gesucht hätte, um uns gekämpft hätte.
Nun arbeite ich an mir selbst, vor allem an meinem Selbstwertgefühl. Und hoffe, dass der Schmerz irgendwann geht und ich jemanden finde, der mich als Gesamtpaket liebt, auch in schwierigen Zeiten hinter mir steht und dass ich eines Tages einfach wieder glücklich sein werde. Das wünsche ich dir auch.

Hey. Ich weiß nicht ob diese Nachricht noch jemanden von euch erreicht - ich möchte mich noch einmal für eure Anteilnahme bedanken.
Jetzt - ein Jahr später - bin ich wirklich überrascht über meine Worte und verstehe was ihr mir sagen wolltet. Ihr hattet mit vielen Dingen recht.
Ich bin seit Anfang des Jahres in Therapie und ich versuche mich wieder ins Leben zurück zu kämpfen - bzw. zurück zu mir selbst.

@Jules93 wie ist denn Dein aktueller Beziehungsstatus und wie sieht Dein Alltag heute aus.?

Hast Du in Deinem Umfeld Familoe, Freunde und Bekannte?

Wie sieht es mit Hobbys, z.B. Sport?

@aequum
Hm naja was wird wohl der Grund sein, weshalb es mich wieder auf diese Seite verschlagen hat?..

Ich habe das Gefühl im letzten Jahr gewachsen zu sein und eine andere Seite von mir gefunden zu haben, mit der ich mich mehr identifizieren und mich wohl fühlen kann - aber eigentlich weiß ich nicht so recht was mich ausmacht. Leider genau das spiegele ich mit Sicherheit in Beziehungen wieder. Die Therapeutin sagte mal ganz treffen: Wenn Sie nicht Ihren Wert erkennen, wie soll es jemand anderes tun?

Meine Freunde sind mir geblieben und haben mich wirklich sehr gut aufgefangen. Ich gehe wieder zum Sport.
Aber ich merke dass ich noch nicht geheilt bin.

Zitat von Jules93:

Ich habe das Gefühl im letzten Jahr gewachsen zu sein und eine andere Seite von mir gefunden zu haben, mit der ich mich mehr identifizieren und mich wohl fühlen kann

Das ist doch bereits ein sehr guter Fortschritt.

Zitat von Jules93:

aber eigentlich weiß ich nicht so recht was mich ausmacht. Leider genau das spiegele ich mit Sicherheit in Beziehungen wieder.

OK aber das wirst Du sicherlich finden, bzw. erkennen. Was eine Beziehung ausmacht wirst Du doch sicherlich bereits für Dich erkannt haben und nun musst Du es halt nur noch real umsetzen. Die wesentlichen Punkte sind doch gar nicht so schwierig zu benennen.
Liebe ist natürlich die Voraussetzung aber dazu gehören selbstverständlich noch: Sich gegenseitig zu sehen, zu hören, zu verstehen, miteinander zu kommunizieren, sich wertschätzen, füreinander da sein und niemals seinen Partner oder seine Partnerin für selbstverständlich zu halten.

Zitat von Jules93:

Die Therapeutin sagte mal ganz treffen: Wenn Sie nicht Ihren Wert erkennen, wie soll es jemand anderes tun?

Das ist wirklich ein treffender Satz von Deiner Therapeutin.

Zitat von Jules93:

Meine Freunde sind mir geblieben und haben mich wirklich sehr gut aufgefangen. Ich gehe wieder zum Sport.
Aber ich merke dass ich noch nicht geheilt bin.

Ich finde es toll, dass Dir Deine Freunde erhalten geblieben sind und das sie zu Dir stehen. Soziale Kontakte sollte man tunlichst pflegen denn sie helfen uns , das Leben besser gestalten und leben zu können.

Auch Sport zu treiben ist eine sehr positive Komponente. Sport fördert nicht nur die körperliche sondern auch die mentale Fitness.

Natürlich bist Du noch nicht komplett geheilt weil das bedarf viel Zeit. Sei geduldig mit Dir und gehe weiterhin Deinen Weg. Du wirst sehen und fühlen, dass es Dir sukzessive besser gehen wird.

Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute und das Du von Tag zu Tag glücklicher und selbstbewusster wirst.

Du tust mir so leid! Ich möchte mich mit Ratschlägen zurückhalten. Ich versuchte mir eine funktionierende Partnerschaft herbei zu reden oder zu erkämpfen. Aber es gehören 2 dazu. Ich hab meinen mal gefragt :aber wo soll denn die ganze Liebe auf einmal hinsein? Die geht doch nicht einfach weg?! Er hatte da nicht viel für übrig, ist halt einfach weg. Fühlt sich bei mir nicht so an und das ist so unverständlich. Was ich dir sagen kann: der Schmerz wird etwas besser werden, auch wenn es lange dauert und jeder einzelne Tag verdammt hart ist. Und du es jetzt nicht glaubst. Ob man will oder nicht, die Erde dreht sich immer weiter. Vor einer Woche habe ich mich auch hier angemeldet. Es tröstet etwas unter gleichleidenden zu sein, aber man darf nicht vergessen, was man an Arbeit vor sich und mit sich selber hat. Ich wünsche dir ganz viel Kraft für deinen Weg! Hat mich sehr berührt. Diese Kälte, wo mal Wärme war... die spüre ich leider auch, tut verdammt weh.