Wie werde ich die Wut auf meinen Mann los?

Ja, ich liebe ihn sehr.

Aber inzwischen habe ich manchmal Angst vor ihm. Dass er wieder ausrastet, weil ich etwas falsches gesagt habe.

Er sagt immer, er will keine Ja-Sagerin, sondern eine selbstbewusste Frau, die auch mal Kante zeigt.

Zeige ich aber mal Kante und sage meine Meinung, flippt er aus. Dieses Kante zeigen war ja völlig falsch - wie kann man nur so blöd sein.

Wie kürzlich, als er meinte, die Strickjacke, die ich trug, wäre grauenhaft. Ich wollte sie erst anlassen, da wir eh daheim waren und sie niemand sah, aber er schmierte es mir weiterhin aufs Brot. Irgendwann hatte ich keinen Bock mehr, mir das anzuhören und mir gefiel sie auch nicht mehr, also habe die Jacke in den Sack für die Altkleidersammlung getan. Daraufhin ist er auch total ausgetickert - ich wäre so ein kleines Licht, dass ich die Jacke gleich wegtun würde. Das rege ihn total auf und er hat tatsächlich Gift und Galle gespuckt. Da wir an dem Nachmittag ein paar Tage an die Nordsee fahren wollten, habe ich natürlich alles gegeben, um die Harmonie wieder herzustellen. Aber es kostet mich total viele Nerven.

Auf der Fahrt an die Nordsee ist er mich auch wieder wegen irgendwas belanglosem angegangen, das ging 3 Stunden lang im Auto und im Hotel noch 2 Stunden lang weiter. Am nächsten Tag war ich wie erschossen, traurig, leer und entsprechend schweigsam. Das war natürlich neues Futter für ihn - ich würde die Beziehung zerstören, weil ich nie etwas rede blablabla... So ging es weiter. Die Tage hätten wir uns sparen können - total für'n Ar..

Ich habe selbst schon umgekehrt als Mann ähnliche Erfahrungen gemacht, allerdings 200x mehr Contra gegeben. Das Endergebnis dürfte aber gleich ausfallen: Solche Menschen ändern sich in der Regel nie bzw. kaum, aber lassen jede Beziehung, die sie eingehen, auf immer dieselbe Weise an die Wand fahren, die können nicht anders, weil ihr Verhaltensschema fast so alt ist wie sie selbst.

Boah, trenn dich. Ernsthaft. Heute, sofort. Braucht kein Mensch sowas.

@Luto: Klingt ja traurig. Ist es dir auch so schwer gefallen, das zu erkennen, einzugestehen und irgendwann den entscheidenden Schritt zu tun?

Zitat von Gast2016:

@Luto: Klingt ja traurig. Ist es dir auch so schwer gefallen, das zu erkennen, einzugestehen und irgendwann den entscheidenden Schritt zu tun?

Ich hab's nur in 1 von 3 Fällen geschafft, den Schritt selbst zu tun.Bei der war die Quote 3mal in der Woche Terror, bei den anderen beiden war es dosierter und kam nur ab und zu hoch, dadurch etwas besser zu vertragen. Gleich war bei allen drein: die wurden irgendwann von sich selbst müde und resignierten in selbstgerechtem Gestank. Gleich war auch: Kommunikation absolut unmöglich!