Hallo zusammen, hier ein kleines Update:
Also, er ist gestern gekommen und wir waren auch zusammen beim Termin. Vor dem Termin wollte ich mit ihm sprechen, er aber nicht wirklich (er wollte erst warten bis er den Termin beim Psychologen hat). Er konnte mir keine wirkliche Begründung für sein Verhalten geben, nur, dass er nicht mit mir reden möchte, da er mir eh nichts Recht machen kann. Und dass ich ja angefangen hätte mit allem, mit all meinen Vorwürfen. Und auch wenn er sich entschuldigen würde (was er bisher nicht getan hat), dann meinte er, dann würde ich eh sagen ja, hab doch gewusst, dass du so einer bist (was ich in so einer Situation nicht machen würde). Mittlerweile bin ich nicht mehr sicher, ob wirklich ich an allem Schuld bin, ich vielleicht sogar diejenige bin, die beziehungsunfähig ist, obwohl er sehr vieles persönlich nimmt. Ich könnte mich bspw. über einen Vorhang aufregen und er würde es sich auf sich beziehen (schon vorgekommen). Er hat bereits am Anfang der Beziehung mir einmal gesagt, dass sein Selbstwert nicht besonders hoch ist (vor allem in Liebesbeziehungen).
Er meint, der Grund, weshalb er so reagiert hat, war ein Telefonat, das wir geführt hatten: Er wollte zu mir fahren, hat aber vorher noch angerufen, weshalb weiss ich nicht mehr. Es war dann schon spät und ich hab x-mal gefragt, ob er denn jetzt wirklich noch fahren wolle und er jedes Mal ja, ja, ja. Und dann meinte ich, ja, dann wäre es vielleicht mal an der Zeit aufzulegen. Nee, will er nicht, er möchte weiterreden. Irgendwann später dann (nur 30 min. oder so) während dem Telefonat: Ja, ich komme jetzt nicht mehr, es ist zu spät. Ich war dann so wütend und hab ihm vorgeworfen, dass er das mit Absicht getan hat. Alles andere ging mir einfach nicht in den Kopf, vor allem, weil ich mehrmals nachgefragt hatte! Schlussendlich war alles auch total kindisch, ich hätte auch nicht gleich so ein Vorwurf machen und lieber sagen sollen, ja, dann fahre morgen, kein Problem. Ich hab mich auch dafür entschuldigt. Für mich ist das aber immer noch kein Grund, sich so über 4 Wochen lang so ignorant mir gegenüber zu verhalten, mich an Weihnachten und Silvester alleine zu lassen und nicht zu kommunizieren.
Nach dem Ultraschall war er wieder ganz anders. Er hat sich sehr aufs Kleine gefreut, hat plötzlich meine Nähe gesucht und auch gemeint, dass er keine Trennung möchte, sondern zusammen ziehen inkl. Familie haben. Ich war den gestrigen Tag mehr oder weniger sehr oft am Weinen, weil mich das alles extrem mitgenommen und verwirrt hat. Auch heute geht's mir nicht viel besser, bin immer noch sehr viel am Weinen. Auch weil er mich befummelt hat, was ich aber unterbunden habe. Ich hab mich da einfach massiv abgewertet gefühlt mit den ganzen Problemen, die wir haben. Für alles andere scheine ich nicht wichtig genug, aber für S. dann wieder schon. Ich zweifle, ob seine Gefühle mir gegenüber aufrichtig sind oder ob er nur den Wunsch nach einer Familie - egal mit wem - verwirklichen will. Er musste dann abends auch wieder heim, weil er heute einen Termin hatte, was ich ihm aber auch glaube.
Er hat vorgeschlagen, dass wir überlegen, wie wir die Beziehung kitten können (weil ja vorher wieder alles i.O. war) und dies morgen (Sonntag) bei einem Telefonat besprechen. Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher (oder immer noch sicher), dass es keine gute Idee ist, erneut in die Beziehung einzusteigen, doch bin ich emotional wieder sehr gefangen, auch nach dem gestrigen Ultraschall. Einen Teil von mir wünschte wirklich, er wäre gar nicht gekommen. Was mich auch so in den Zwiespalt treibt, ist mein Gefühl, dass er tief im Innern ebenfalls ein psychisches Problem mit sich hat, das er angehen müsste und daher nicht benennen kann, weshalb er so reagiert. Ich kenne das selber; das ist wie ein Film, der automatisch abspielt und über den ich keine Kontrolle habe. Aber ja, das ändert die Tatsache nicht, dass es unheimlich verletzend ist. Ich denke, wir tun uns gegenseitig nichts Gutes. Ich bin selbst irgendwie total widersprüchlich.
22.01.2022 20:12 •
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