Hallo ihr Lieben,
habe hier in den letzten Tagen schon einiges gelesen, was mir oftmals geholfen hat. Jetzt würde ich gerne meine Geschichte erzählen und hoffe auf euren Rat und eure Meinungen.
Vor vier Tagen hat sich mein Freund nach drei Jahren Beziehung von mir getrennt. Eigentlich hätte ich darauf gefasst sein müssen, wir waren schon Einmal fast an diesem Punkt. Wir sind einfach zu verschieden, haben unterschiedliche Vorstellungen von der Zukunft und führten außerdem auch noch seit einem halbe Jahr eine Fernbeziehung mit der er nicht klar kam. Seine Worte: Wenn er mich so lange nicht sieht, sei es als würden wir uns nicht kennen, als ob es mich gar nicht gegeben hätte und ich nur Fantasie gewesen sei.
Eigentlich sehe ich das alles durchaus ein und wir haben uns auch im Guten getrennt. Ich weiß, dass es so nicht weiter ging und dass es so auch für mich keine glückliche Beziehung mehr war. Obwohl es aber eigentlich viele Vorzeichen gab, hat mich die Trennung jetzt völlig ins Schwarze getroffen. Es fällt mir sehr schwer, mich auf irgend etwas anderes zu konzentrieren. Ich bin ein sehr, sehr emotionaler Mensch und habe meine Gefühle - vor allem Trauer - meist nur sehr schwer im Griff.
Ich weiß immer noch nicht ob ich überhaupt realisiert habe, dass wir getrennt sind oder ob ich unbewusst immer noch hoffe, obwohl ich das eigentlich auf keinen Fall möchte
Ich will einfach akzeptieren, wie alles kam und ihm Glück auf seinem Weg wünschen, da ich ihn ja dennoch sehr gern habe und schätze. Aber irgendwie schaffe ich es einfach nicht:
Gestern war er auf einer Party, auf die ich eigentlich auch gehen wollte. Als ich erfuhr, dass er dort ist, blieb ich zu Hause. Obwohl ich ja selbst auch feiern gehen wollte um mich ab zu lenken, hasse ich ihn gerade unglaublich dafür, dass er das getan hat. Außerdem fühl ich mich ihm gegenüber benachteiligt weil er jetzt dort war und ich mich dadurch hab einschränken lassen. Dieses Gefühl hat mich auch während der Beziehung schon sehr oft eingeholt, ich dachte immer irgendwie mit ihm mithalten zu müssen, als ob wir einen Wettbewerb bestreiten oder so. Kennt das jemand und hat Tipps, wie man solch ein ständiges Vergleichen, Abwägen und Konkurrenzdenken los wird?
Außerdem hab ich furchtbare Angst davor, dass er sich auf en One-night-stand eingelassen hat, er war schon immer der flirtende Typ.
Ich will ihm das alles aber eigentlich nicht übel nehmen und weiß einfach nicht wie ich das schaffen soll. Wie bekomme ich es hin zu wissen, dass er sich amüsiert, ihm das aber zu gönnen und es ihm nicht übel zu nehmen?
Wie ihr vielleicht schon merkt, herrscht in mir absolutes Gefühlschaos mit dem ich nur schwer zu Recht komme.
Ich weiß genau, dass es besser ist wenn wir getrennt bleiben, trotzdem würde ich am liebsten alles rückgängig machen und mich wieder gesund fühlen.
Ganz oft wusste ich vor der Trennung auch nicht mehr, ob ich wirklich ihn liebe, oder ob es einfach die Zuneigung von seiner Seite war die mir so gut tat und von der ich so unglaublich abhängig zu sein scheine.
Außerdem bin ich vermutlich auch deshalb so schockiert, weil wir während der Trennung, was sich über zwei Tage zog, das erste Mal wieder über alles gesprochen haben, also wirklich über alles. Ich habe das Gefühl wir haben unsere Probleme jetzt zwar erkannt, aber ohne zu versuchen etwas zu ändern einfach aufgegeben. Das habe ich ihm auch gesagt, worauf er meinte er versteht was ich meine aber er braucht das jetzt so, weil er rausfinden will, wo er hin will und wer er sein will.
Gestern war das erste Mal seit den vier Tagen wieder ein wirklich guter Tag, ich war sehr optimistisch, dass ich das alles schaffe, dass es richtig so ist,... Ich war mir sicher, dass wir es auch eines Tages wieder schaffen, befreundet zu sein, da die Trennung ja nicht an fehlenden Gefühlen scheiterte sondern weil wir einfach nicht gut füreinander sind. Doch allein die Nachricht, dass er feiern geht, hat mich komplett aus der Bahn geworfen. Ich weiß nur selbst nicht was ich ihm daran denn eigentlich so übel nehme. Ich will doch, dass er glücklich ist und sein Leben wieder auf nimmt. Trotzdem hasse ich ihn gerade und weiß einfach nicht woher das Gefühl kommt und vor allem wie ich es wieder los werde. Wie schaffe ich es, emotional nicht mehr so unglaublich abhängig zu sein?
Ich sehne mich einfach total nach einer Pause von diesem Gefühlschaos. Selbst in unserer Beziehung war es für mich immer wieder ein riesiger emotionaler Kampf, da ich sehr viel in Situationen hinein denke und furchtbar eifersüchtig war. Weil ich wusste, es war immer unbegründet, hab ich meist versucht allein damit klar zu kommen und so hatte ich schon in den letzten Jahren immer mit solchen Gefühlen zu kämpfen. Jetzt habe ich jedoch Angst davor, dass ich trotz Trennung nicht aus diesem Gefühlschaos heraus komme und mich immer so emotional durch ihn oder andere leiten lasse. Kennt jemand dieses Gefühl?
Ich weiß, meine Gedanken sind hier sehr verworren, aber genau so fühle ich mich und musste mir das alles mal von der Seele schreiben.
Ich wäre sehr Dankbar um eure Meinungen, Ideen und Anregungen.
Danke schon Mal im Voraus, ich hoffe sehr, dass ihr mir ein bisschen helfen könnt.
06.04.2015 08:11 •
#1