Hallo zusammen, ich schreibe diesen Post, weil ich ehrlich gesagt nicht mehr weiß wie ich mit der ganzen Situation umgehen soll. Um es kurz zusammenzufassen: mein Freund hat vor 1,5 Monaten mit mir Schluss gemacht. Wir waren ziemlich genau 2 Jahre zusammen und haben bereits 1,5 Jahre zusammen gewohnt. Anfangs war er der absolute Traumfreund, kleine Gesten der Aufmerksamkeit, liebevolle Worte etc., doch das wurde mit der Zeit bzw. mit dem Alltag immer weniger.
Je weniger von ihm kam, desto trauriger wurde ich doch ich suchte in den letzten Monaten immer nach Ausreden nach dem Motto Ist ja klar, dass es nie wieder so wie am Anfang wird.. Das dieses Desinteresse (menschlich und S.) aber definitiv nicht normal war, hab ich erst an meinem Geburtstag realisiert. Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen und ich fühlte mich noch nie so mies. Wir waren ein Monat lang im Urlaub in Thailand, ich hatte Geburtstag und es war ihm so ziemlich egal. Ihr müsst verstehen, ich bin kein Mensch der große Geschenke erwartet. Im Gegenteil, eine kleine Geste ist mir schon genug. Aber an dem Tag kam einfach NICHTS. Er hat mir gratuliert und das wars. Zumal ich zu seinem Geburtstag eine Überraschungsparty organisiert hatte, nur, damit er einen schönen Tag hat.
Das hatte mich ziemlich mitgenommen, da ich jetzt nicht mehr die Augen verschließen konnte. Aber da wir im Urlaub waren konnte ich das Thema schlecht ansprechen. Nach dem Urlaub fasste ich meinen Mut zusammen und sagte ihm, dass ich das Gefühl habe zwischen und laufe es nicht rund. Im Gespräch betonte er ich möchte nicht nicht mit dir zusammen sein (im Nachhinein gesehen ist diese Aussage schon sehr merkwürdig), aber die Gefühle seien nicht mehr so da und das mit meinem Geburtstag sei nicht so gelaufen wie geplant. Ich sagte dann ich würde eine Weile zu meiner Mutter ziehen, die einen Ort weiter wohnt, sodass er Zeit hat über alles nachzudenken. Beim Abschied bestand er auf einen Kuss und fragte Wir bleiben in Kontakt, ja? Und du kommst bald wieder?. Ich ging also zu meiner Mutter in der Hoffnung, dass etwas Abstand uns beiden guttun würde und er merkt, was er an uns hatte. Aber: es kam nichts. Kein Anruf, keine SMS tagelang. Mir ging es im Leben nicht so schlimm wie in der Woche. Ich konnte nichts essen, nicht schlafen ich stand in der Schwebe. Ich zwang mich arbeiten zu gehen. Nachdem ich paar Tage so vor mich hin vegetierte und es mir immer schlechter ging, bekam ich einen epileptischen Anfall im Büro (hab ich immer mal wieder, v.a. bei emotionalem Stress). Da er mein Notfallkontakt war, riefen meine Kollegen ihn an. Doch er schickte ihnen nur die Nummer von meiner Mutter, die mich dann letztendlich abholte. Er war im Dienst (Polizist) und hätte mich auch selbst abholen können. Das tat er nicht. Und meldete sich auch an diesem Tag nicht. Das war wie ein weiterer Schlag ins Gesicht, da ich wusste, dass es vorbei ist. Es war ihm einfach egal wie es mir geht, weil er schon im Prozess des Abschließens war. (an dem Tag ging er sogar mit seinen Kollegen nach Dienstende zum Feiern).
Am nächsten Tag, als es mir wieder besser ging, schrieb ich ihm, dass ich heute vorbei komme zum reden. Er meinte, er wollte mir auch schreiben und ich solle ruhig vorbeikommen.
Im Gespräch sagte er mir, dass die Woche ohne mich für ihn okay war und dass er gemerkt habe, dass er mir nicht das geben kann was ich brauche und er jetzt seine Freiheit genießen möchte. Ich machte kein Drama, keine Szenen oder Überzeugungsversuche. Ich sagte nur, dass es nicht das ist was ich will, es aber akzeptieren würde.
Ihr müsst dazu wissen, dass ich immer geglaubt habe, er sei ein Guter. Einer der treu ist. In den letzten Monaten beschlich mich aber so ein Gefühl. Er zog sich zurück und ich machte das, was Frauen eben so tun, und ich schaute in sein Handy. Dort fand ich schon einige Nachrichten an Kolleginnen, die mich stutzig machten, aber im Grunde Auslegungssache waren. Es könnte was dran sein, aber eben auch nicht . das Problem ist: er hat mich dabei erwischt und für ihn war die Sache gang ganz schlimm. Vertrauensbruch höchsten Grades, obwohl er am Anfang der Beziehung das gleiche gemacht hat.
Nach dem Gespräch ging ich also zu meiner Mutter und der volle Schmerz traf mich erst ein Tag später. Ich wollte aber in Würde gehen, keine Dramen, keine Anrufe. Das schaffte ich auch. Eine Woche später ging ich in unsere Wohnung, um meine Sachen zu packen, als ich wusste dass er arbeiten ist. Und ich ging an seinen Laptop. Ich weiß, dass ist falsch. Aber ich hatte die ganze Zeit ein ungutes Gefühl und wollte wissen, ob ich mich ihn ihm getäuscht hab. Mir ging es die ganze Zeit so hundeelend und ich gab allein MIR die Schuld am Scheitern der Beziehung. In seinen Mails fand ich eine Registierungsbenachrichtigung von einer S.. Er hatte sich dort angemeldet, EINEN Tag nach der Trennung. Ich war wie gelähmt. Ich weiß nicht wie ich es geschafft habe, aber ich habe all meine Sachen verladen und bin heim gefahren. Am Abend traf mich aber so eine Wut und innere Unruhe, mit der ich nicht umgehen konnte. Also fuhr ich zu ihm und an der Tür hörte ich ihn telefonieren. Er lachte und war offensichtlich bester Laune. Ich ging einfach rein ohne zu klopfen und stellte ihn zur Rede. Er sagte nur, dass er mir keine Rechenschaft mehr schuldig sei und er sich da sowieso wieder abgemeldet hätte. Wir sprachen noch eine Weile und dann sagte er mir, dass es ihm egal wäre, wenn ich nen neuen Typen hätte. Erst später merkte ich wie er den Spieß umgedreht hatte. Er baut sch. und ich bin wieder diejenige, die für alles verantwortlich ist.
Nach dieser Sache vergingen wieder ein paar Tage. Er meldete sich nur, wenn er was brauchte. Es war sehr sachlich und nüchtern. Er verlangte sogar ein Ladekabel, welches ich wohl versehentlich mitgenommen hatte, wieder. Ich war so wütend. Ich musste ausziehen, eine neue Wohnung suchen, ein neues Leben anfangen. Er wusste wie sehr mich das mitnimmt und er schreibt mir wegen einem LADEKABEL!?
Dann kam Tag x. Ich musste zur alten Wohnung und den Keller ausräumen, da ich dort noch Sachen hatte. Ich konnte es aber nicht lassen und schaute wieder in seinen Laptop. Dort sah ich, dass er WhatsApp offen hatte und ich klickte drauf. Da fand ich einen Chat, der nur wenige Tage nach der Trennung anfing, mit einer Kollegin. Der, der er während unserer Beziehung schon geschrieben hatte und weswegen ich so ein ungutes Gefühl bekam. Ich konnte nicht alles lesen und die Sprachnachrichten abhören. Aber es war ziemlich übel. Er legte sich so ins Zeug, um ihr zu gefallen. Er half ihr beim Umzug und wollte sich mit ihr treffen. Er erzählte ihr alles über unsere Trennung. Alles was ich zu ihm in den letzten Gesprächen gesagt hatte. An dem Abend als ich in seine Wohnung stürmte und ich dachte er telefoniert: er verfasste eine Sprachnachricht an sie.
Ich war wie gelähmt. Plötzlich rief er mich an, weil er natürlich eine Benachrichtigung bekam, dass sich jemand in sein WhatsApp angemeldet hat. In 2min stand er mit Blaulicht vor der Tür und riss mir den Hausschlüssel aus der Hand und meinte, dass die letzten zwei Jahre mit mir verschwendete Zeit waren. Ich bekam noch eine abschließende böse Nachricht mit dem Vermerk, mich nie wieder bei ihm zu melden. Ich kann absolut verstehen, dass er sauer ist, weil ich an seine privaten Sachen gegangen bin. Aber es ist mir ehrlich gesagt egal. Nur so konnte ich herausfinden, was für ein Mensch er wirklich war/ist. Er hat schon lange mit uns abgeschlossen und sehnte sich nach Freiheit. D.h. für ihn sich mit verschiedenen Frauen ausleben. Er hat definitiv ein Ego Problem. Er braucht Bestätigung von anderen Frauen, eine reicht ihm nicht. Nicht auf Dauer.
Dazu kommt noch, dass er sich 3 Wochen nach Trennung auf Tinder angemeldet hat und allen erzählt, wie toll es ihm gerade geht und ihm seine Freiheit am wichtigsten ist. Und ich leide, weil ich ihn mir mit anderen Frauen in unserem Bett vorstelle .
Und ich sitze hier und tippe in diese Tasten, weil ich nicht verstehen kann, wie man sich so täuschen konnte. Wie kann man mich anfangs so sehr lieben (und es war echt, das weiß ich) und am Ende bleibt so wenig davon übrig? Kaum war ich aus der Tür, fing er mit dem an, was er wohl schon lange wollte: sich mit anderen Frauen befassen. Ich ging tagelang durch die Hölle und er vergnügte sich und war augenscheinlich null traurig. Ich dachte immer ich sei eine der Frauen, die das merken würden. Es gab schon während unserer Beziehung Hinweise, doch ich wollte sich nicht wahr haben.
Ich fühle mich ziemlich wertlos. Nicht gut genug. Ich weiß das ist falsch und ich werde da raus kommen. Nur weiß ich nicht, wie ich je wieder vertrauen kann. Ich werde immer denken naja mal sehen, in einem Jahr zeigst du auch dein wahres Gesicht.
Das alles ist ziemlich beschissen und nimmt mich ziemlich mit. Ablenken geht kaum, da Corona einem ein Strich durch die Rechnung macht.
Ging es jemandem ähnlich? Wie seid ihr mit dem Gefühl klar gekommen, dass jemand froh war euch los zu sein? Dass es jemanden ohne dich besser geht? Er war für mich irgendwie perfekt, zumindest so wie er am Anfang war. Ich hab das Gefühl etwas Gutes verloren zu haben und es nie wieder finden zu können.
Eure
-nicht ganz so- LuckyGirl
01.05.2020 11:50 •
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