Zitat von Brightness2:Bitte entschuldige, wenn das missverständlich rüber gekommen ist, das tut mir leid. Meine Antwort war an @Spreefee gerichtet, die der Meinung ist, die Kinder könnten nicht aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen werden, da sie sonst Schaden nehmen. Daraufhin wollte ich sie bitten, deinen Text als Betroffener zu lesen, um das aktuelle Leid der Kinder erfassen zu können.
Das Ding ist, dass eine solche Handlung zweischneidig ist.
Nimmt man die Kinder aus dem Umfeld, erleiden sie Verlustängste und eine Art Vertrauensbruch. Dieser hinterlässt ebenfalls psychologische Störungen, die durch Fremde, egal wie ehrlich, selten ersetzt werden können. Pflegefamilien gibt es nicht viele. Und in Heimen oder Wohngruppen wechseln heute zu Tage häufig die Erzieher.
Nimmt man die Kinder nicht aus dem Umfeld, geht es in Richtung Stockholmsyndrom, weil sie es nicht anders kennen lernten. Da kann man mit Erzieungshilfen einwirken.
Als ebenfalls Betroffene, der man ins Attest schrieb, Kind einer narzisstisch, vermutlich sadistischen Mutter zu sein, kann ich da auch gut mitreden. Denn als Kind bin ich schon oft bis zu 12 Km zu meiner Großmutter gelaufen, weil ich mitunter sehr hart in der Abwesenheit meines Vaters behandelt wurde. So verstand ich leider erst nach sehr vielen Jahren, und dafür danke ich meiner Mutter von Herzen, dass sie mir sagte, ich bin schon immer ihr größtes Problem. Und trotzdem habe ich sie vom Herzen lieb. Nur Kontakt möchte ich nicht mehr, um mich nie wieder von ihr verletzen zu lassen.
Kann man doch verstehen.
Letztlich tragen heute sehr viele Erwachsene ein Trauma mit sich herum. Ich empfehle dir das Buch Kriegsenkel ,-eine verlorene Generationen- zu lesen. Wer gut ist und wer schlecht für Kinder ist, ist heute sehr schwer zu erkennen.
Mein Mann, der Älteste von vier Kindern, kam ebenfalls aus so einer traurigen Familie, wo sehr viel getrunken wurde. Er kann uns möchte sich nicht mit seiner Kindheit auseinandersetzen. Er liebt seine Mutter. Er ist eher ängstlich und sehr unsicher, was Emotionen, Verhältnisse zu Kinder und Verwandten angeht. Er möchte etwas darstellen, was er nie war oder ist.
Es ist leider so, dass sich die Kinder immer Partner suchen, die dem Elternteil sehr ähnlich sind, dessen Liebe sie versuchten zu erkämpfen.
So tangiert mein Mann in Richtung meiner Mutter und mein ältester Sohn wurde wie meine Mutter, die ihm soviel an finanziellen Mitteln gab, dass er dachte, dass ist Liebe.
Kinder aus Familien, in dem ein Kind Opfer war, wie mein Mann und ich, wie unsere Kinder, können niemals gesund groß werden, ob sie in der Familie verbleiben oder nicht. Sie potenzieren das Heranwachsen weiterer trauriger Generationen. Deswegen auch der extrême Wandel der Gesellschaft, in der ein Familienverband nichts mehr bedeutet.
Meine Tochter Borderlinein, hat einen narzisstischen Partner. Auch dieser trug mit Unterstützung meines ältesten Sohnes dazu bei, dass ich ihr nicht mehr zur Seite stehen kann. Sie geht arbeiten und er spielt, hat Schulden wie ein Major.
Ebenso traurig ist mein Jüngsten dran, der mir ebenfalls sehr von Herzen leid tut mit seiner neuen Partnerin. Wir waren ein Weihnachten dort, wo sie von ihrer Mutter einen Anruf bekam, um 17 Uhr. Seine Partnerin ist dermaßen ausgerastet, weil sie nicht um 19 Uhr anrief. Hat sie ihre Mutter verbal am Telefon zerlegt. Dabei konnte es ihre Mutter nicht abwarten, was sie zu ihrem Geschenk sagte. Um 19 Uhr rief sie dann ihre Mutter an und war eine völlig andere Person. Bedankte sich für die 500 Euro.
Oder, als ich mit ihrer Tochter zum Weihnachtssingen gegangen bin. Das Mädchen hatte sich so gefreut. Doch sie erhielt vor der Abfahrt eine Strafprädigt vom feinsten, in einer Lautstärke, wie sie sich zu benehmen hätte, so böse, als hätte sie was angestellt. Sie ist übrigens Erzieherin in einem Heim, wo Kinder aus solchen Familien genommen werden, was du empfohlen hast.
Das ist dann besser für solche Kinder? Pest oder Cholera?
Wahrnehmung ist subjektiv. Und ebenso von außen einschätzbar, was Kindern mehr oder weniger in ihrer Entwicklung schädigt.