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Wie kann man es schaffen einem Täter zu vergeben?

V
Ich weiß gar nicht wie ich es schaffe mich mal kurz zu fassen, bei all dem Durcheinander in meinem Kopf meinem Bauch dem zerstückelten Herz.

Ich hatte mich vor ein paar Wochen schon mal dazu durchgerungen endlich zu schreiben. Es ging um meine kurze aber leider intensive (überwiegend negative) Begegnung mit einem Psyho- bzw. Soziopathen.
Das übliche unglaubliche charmante Schauspiel am Anfang, das typische haargenaue analysieren der Seele der Beute (in dem Fall mir) zu Beginn, das sadistische Manipulieren durch immer verwirrendere Lügen und Versprechen, die typische Schuldumkehr (d.h. egal was man tut, dem Opfer die Schuld geben) und am Ende schließlich zur seelischen Gewalt noch die körperliche und daraufhin die Einschüchterungen und Drohungen. Um Macht über das Opfer zu behalten. Nicht zu vergessen, parallel dazu die schlimme Erkenntnis, dass außer mir noch etliche andere Frauen glaubten eine monogame Beziehung mit ihm zu haben, sie auch daran glaubten er würde mit ihnen zusammenziehen, und sie ihm auch glaubten er würde in Berlin leben und dort arbeiten.
Obwohl er in Wirklichkeit in einem Kaff 300km weiter in Niedersachsen lebt und arbeitet und dort vor allem mit seiner Ehefrau, seit 25 Jahren ! Mir erzählte er, er sei seit 9 Jahren von ihr getrennt. Einer anderen Beziehung hingegen sagte er die Ehefrau sei seit 9 Jahren tot. U.s.w. .......
Und das Beste, er gibt diese Lügen auch nicht auf, wenn die Fakten nicht mehr zu leugnen sind. Zur Not, wird dann einfach behauptet, der Bekannte, der mir mitgeteilt hat, dass mein Ex seit 25 Jahren mit seiner Ehefrau zusammenlebt, sei ein dreckiger Lügner und Lump!
Oder als mich eine weitere Beziehung von ihm im Internet kontaktierte und mir mitteilte, sie sei seit einem Jahr mit meinem Ex zusammen, verleugnete er sie einfach, und meinte sie sei seit 8 Jahren seine beste Freundin (völlig as.uell), und lüge mich in diesem Punkt an. Ihr wiederum erzählte er, das mit mir sei auch alles platonisch.
Aber ich verzettele mich schon wieder.

Also als ich vor einigen Wochen darüber schrieb, war ich noch an einem anderen Punkt. Ich war immernoch hocgradig davon abhängig, dass er mitfühlt, was er mir angetan hat, Schuld zugibt, ehrlich bereut und sich ehrlich entschuldigt.
Der völlige Schwachsinn, hatte ich doch nächtelang darüber gelesen, dass Psychopathen dazu tatsächlich aufgrund einer verkleinerten Amygdala (der Teil im Hirn der uns Empathie ermöglicht). Hinzukommt ihre Lust am Zerstören anderer Menschen, und ihre Lust sich an dem selbst verursachten Elend und der Verzweiflung ihrer Opfer zu weiden. Und natürlich die Gier nach ewiger Macht über jedes einzelne Opfer.
Rational betrachtet war mir das also alles längst klar, aber emotional gab es da eben diese suchtartige Sehnsucht (doppelt gemoppelt) meinerseits, in meinem durch ihn verursachten Leid wenigstens wahrgenommen zu werden.
Aber Fehlanzeige. Da er also guter PSychopath natürlich genau weiß, dass Einsicht dem Opfer Linderung verschaffen würde, würde er selbst wenn er dazu fähig wäre, dazu nie bereit sein. Denn dann hätte er ja plötzlich keinen Spaß mehr an seinem Opfer und dem zerstörerischen Spiel und vor allem würde das auch Machtverlust bedeuten.
Er sagte mir ja auch mal, als ich schon so vor Schmerz gelähmt war, dass ich gar nicht mehr von ihm loskam, als ich immer wieder fragte warum,warum,warum gibst Du deinen Opfern für das was Du tust, immer auch noch die Schuld? .... weil ich weiß, dass sie dann nicht gehen können.

Er trieb das Ganze sogar noch auf die Spitze. Nachdem er mir das Gesicht grün und blau geschlagen hatte, weil ich ihm in einer der üblichen Lügendiskussionen irgendwann sagte, dass er für mich nun endgültig gestorben sei, schickte er mir nach der Gewalttat boshafterweise auch noch tagelang miese SMSe mit Schuldzuweisungen und Drohungen.
Wie etwa Du wolltest es so, denn Du wolltest immer, dass ich ehrlich bin. Jetzt war ich mal ehrlich, oder Dein Gesicht wird jetzt jedes Mal schlimmer aussehen. Böse.....
Und das Allerschlimmste war, dass es im Rahmen dieser Gewalt sogar zu einer versuchten Vergewaltigung kam. (Ich vermute, man darf in einem Forum über Trennungschmerzen über solche Dinge gar nichts schreiben. Aber ich habe so lange dazu geschwiegen, weil dieses Themen so schambehaftet sind.)

Und wie so viele Frauen vor und leider bestimmt auch nach mir, ging ich weder zum Arzt noch zur Polzei.
Im Gegenteil, ich war ihm in den ersten Tagen sogar noch dankbar, dass er es ja bei einem Versuch belassen hat, aufgrund meiner Gegenwehr.
Weil ich es gar nicht verkraftet hätte, mir die Tat einzugestehen. Noch zu all dem anderen, was mich schon wochenlang an den Rand des Abgrunds gebracht hatte.
Ich lag also einfach tagelang in meinem Bett im abgedunkelten Zimmer, und verdrängte diesen Teil, und nach Möglichkeit auch alles andere.
Nach draußen traute ich mich lange nicht mit dem blauen Gesicht.
Wenn ich mal mit jemandem telefonierte erzählte ich bestenfalls von der Körperverletzung. Leider sagte auch keiner, geh endlich zum Arzt.
Dazu würde ich an dieser Stelle auch gerne jeden aufrufen. Ermutigt bitte Frauen (oder auch Männer) die einer Beziehung gerade Gewalt erlebt haben unbedingt zum Arzt zu gehen, auch wenn sie 1000 Ängste und Ausreden haben. Denn ganz oft schaffen sie das nicht alleine.
Und hinterher ist es leider zu spät.

Ich ging erst nach 13 Tagen zur Polizei. Sofort fragte man wie sehen sie denn aus? Obwohl mein Gesicht schon wesentlich besser aussah, war es noch schlimm. Aber ich sagte nur ich möchte jemanden nicht anzeigen, sondern seinen Namen hinterlassen. Falls mir was passiert, wissen sie in welche Richtung sie recherchieren müssen. Die Polizei sagte natürlich, dass das ohne Anzeige nicht ginge. Aber ich hatte noch Angst, weil er mir gesagt hatte, wenn ich ihn anzeigen würde, würde er mich vernichten.
Man holte einen sehr netten Polizisten, der mit mir sprach und mich ermutigte eine Anzeige zu machen. Aber ich sagte ich bräuchte noch Bedenkzeit (von der versuchten Vergewaltigung sprach ich noch gar nicht), und das die Gerichte den Frauen ohnehin nie glaubten, und ich diesen Horror nicht erleben möchte. Der Polizist wusste schon wovon ich redete, und auch, dass man den Opfern vor Gericht gerne unterstellt, sie hätten sich die Verletzungen selbst zugefügt, um ihrem Ex aus Rache was anzuhängen. Dennoch sagte er, ich solle mir das überlegen, und ob ich nicht wenigstens eine Anzeige wegen Stalkings machen wolle.
Aber leider riet er mir nicht, wenigstens noch zum Arzt zu gehen, und die Verletzung die man noch sehr deutlich sah attestieren zu lassen .
Ich ging nach Hause und verdrängte weiter. Völlige Isolation und schlafen, schlafen, schlafen. Erst zwei Wochen später machte ich die Anzeige. Und beim Arzt war ich erst 6Wochen nach der Tat, als man nichts mehr sah, in der Hoffnung man würde noch was beim Röntgen sehen. Natrülcih war nichts mehr zu sehen. Ich habe also nur die Fotos auf meinem Handy.
Inzwischen war ich zweimal bei einer Anwältin, und sie riet mir neulich, das Ganze zurückzuziehen, weil ich niemals beweisen könnte was vorgefallen ist, und sie nicht mal die Chance sähe, dass es überhuapt zu einer Anklage käme. Auf eine Verurteilung habe ich mir ohnehin keine Hoffnung gemacht, um mich vor der Riesenenttäuschung bei einem Freispruch zu bewahren. Mir würde es schon reichen, wenn die Sache vor Gericht käme, damit dies in seinen Akten stünde, und wenn sich in 10 Jahren mal wieder eines seiner Opfer traut, das Schweigen zu brechen, sie es dadurch leichter hat.
Aber keine Chance, die Anwältin sagt, sie geht zu 100% davon aus, dass die Sache nicht vor Gericht geht, und er in seiner Bosheit noch bestätigt wird (von staatlicher Seite sozusagen) noch mehr triumphiert und ich daran zerbreche.
Als sie das sagte, war ich dnn zu 99% so weit, ihrem Rat zu folgen. Aber ich merkte wie mir das den Boden unter den Füßen wegzog. Und dann sagte ich zu ihr, dass ich den Strafantrag nicht zurückziehen würde.
Ich hätte mir das nie verziehen.
Aber ich weiß, es wird ein schrecklicher Tag sein, an dem der Brief kommt, mit der Mitteilung Verfahren eingestellt. Und kurz danach seine miesen selbstgerechten SMSe.
Er sagte ohnehin immer, als ich sagte ich zeige ihn an, denn es gab so einen Vorfall schon mal im Januar, ich werde niemals vor Gericht erscheinen müssen.
Meine Anwältin sagte, er kenne die Gesetzeslücken genau, und er nutze sie wahrscheinlich schon seit Jahren.
Und auch meine ganze Recherche im Internet, im Rahmen derer ich von einem Mann erfuhr, dass seine Partnerin, noch heute Angst vor meinem Ex hätte, und sie ein anderes Opfer kenne, dass man Ex mit dem Tod bedroht hat, bringt nichts. Ich habe diese Internetnachricht per Screenshot der Polizei und meiner Anwältin vorgelegt.
Aber alle sagen das Gleiche. Es interessiert die Justiz nicht, denn es hat nichts mit meinem Fall zu tun. Die anderen Opfer müssten erst selbst Anzeige erstatten. Aber das tun sie nicht aus Angst, und weil sie den Text der Gerichte ja auch schon oft genug aus anderen Fällen gehört haben.
wieso waren sie nciht gleich beim Arzt und er Polizei, kann jemand bezeugen, dass er sie misshandelt und vergewaltigt hat? u.s.w.
Und waren die Frauen direkt beim Arzt und er Polizei, nützt es auch nur selten, denn dann heißt es eben, sie haben sich die Verletzungen selbst zugefügt aus Rache auf den Ex. Siehe z.B. im Fall Kachelmann.
Gleichzeitig wundern sich die Gerichte aber, dass die Frauen so lange Schweigen.
Und wo sollen bei häuslicher Gewalt eigetlich die Zeugen herkommen.
Gibt es das tatsächlich, dass ein Mann seine Partnerin misshandelt oder vergewaltigt, wenn Zeugen zu Besuch da sind?

Es tut mir sehr Leid, dass ich so abschweife, aber ich musste das Mal los werden. Vielleicht hilft mir das ja auch schon..
Ich habe mich so lange nicht getraut, dieses Thema hier anzuschneiden, denn man fühlt sich damit so asozial und stigmatisiert, weil es so ein Tabuthema in der Gesellschaft ist. Aber in der Broschüre die mir die Polizei mitgab, steht, dass jede 4.Frau! in ihrem Leben Opfer von häuslicher Gewalt wird. D.h. es gibt auch hier im Forum rein statistisch ne Menge Frauen die betroffen sind, und sich vielleicht schämen und den Teil mit der Gewalt rauslassen.
Versteht mcih nicht falsch, ich möchte hier kein Frauenrechtsforum eröffnen, und im übrigen gibt es ja auch Männer, die von Frauen geschlagen werden. Und für die ist es noch schwieriger zur Polizei zu gehen, weil sie verhöhnt werden. Aber wir reden hier alle täglich von seelsichen Verletzungen und auch seelischer Grausamkeit, und warum sollte es da nicht möglich sein, auch körperlich Gewalt mal erwähnen zu können. (ich muss mir gerade mal selbst Mut machen).

So nun kommt aber meine eigentliche Frage (Stunden später).
Da ich ja nun schon ein wenig weiter bin, und nicht mehr so abhängig, von der Einsicht, dem Mitgefühl und dem Schuldeingeständnis dieser Bestie bin, aber damit konfrontiert, dass ich auch auf dem Rechtsweg nicht zu Gerechtigkeit und Wiedergutmachung im Sinn von Bestrafung der tat komme, denke ich, wird der einzige Weg, wenn ich an dieser Ungerechtigkeit nicht zerbrechen will sein, dass ich es schnellstens hinbekomme, den Täter auf irgendeine Art zu verstehen (aus seiner Sicht) und ihm zu vergeben. Ihm auch zuvergeben, dass er es mit anderen Opfern wieder und wieder so tun wird. (Das ist für mich die Schlimmste Erkenntnis.)
Ich lag sogar schon nachts im Bett und fragte mich, ob es nicht möglich wäre, einem Täter ein Mindestmaß an Nächstenliebe entgegenbringen zu können, das jedem Lebewesen zusteht. Ich meine die Art von Liebe, die man jedem Lebewesen ob Pflanze, Tier oder Mensch entgegenbringen sollte.
Bitte haltet mich jetzt nicht für bekloppt. Ich bin auch weder Esoteriker, noch Christ noch Buddhist oder sonst was.
Ich muss zugeben, dass ich leider auch glaube in einer Beziehung nicht wirklich lieben zu können.
Weil ich selbst in diesem Leben nie erfahren habe was Liebe ist, das also auch womöglich nicht geben kann. Deshalb habe ich mich auch gegen eigene Kinder entschieden, weil ich diese Kette in der Familie nicht fortsetzen wollte. Das wäre sehr egoistisch das einem Kind anzutun.

Aber dafür kenne ich dieses Gefühl der Liebe gegenüber fremden Menschen. Vor allem, wenn es ihnen schlecht geht. Das habe ich besonders auf meinen unzähligen Reisen schon sehr oft erlebt und es zerreißt einen wirklich förmlich. Ich wünschte mir schon oft, so ein intensives Gefühl der Liebe mal in einer Beziehung empfinden zu können. Aber egal, das gehört jetzt hier nicht hin.

Glaubt also irgendjemand hier, man kann das schaffen, dem Täter zumindest eine Art von Mitgefühl entgegen zu bringen (ich rede hier um Himmels Willen nicht von einem Wiedersehen), und ihm zu vergeben, um selbst besser heilen zu können (also nicht unegoistisch )? Und wenn ja, vor allem wie?
Ich kapier das ja schon, dass ein Psychopath nichts dafür kann, dass er mit anderen, also auch seinen Opfern, nicht mitfühlen kann. Das hilft mir ja auch, ihn zu verstehen, und wie einen Kranken zu sehen. Aber da ich weiß, dass Psychopathen nicht zwanghaft böse und zerstörerisch sind, sondern freiwillig und nicht krankhaft, fällt mir das so unglaublich schwer, den Täter in diesem Punkt zu verstehen. Also kann ich da bis jetzt nicht vergeben . Und mir fällt es auch sehr schwer, seinem sozialen Umfeld zu vergeben, das einfach wegschaut. Und auch den anderen Zeginnen die einfach einknicken, statt sich zu solidarisieren.
Und ich möchte mir auch nichts selbst vormachen, oder über Autosuggestion etwas so lange einreden, bis ich selbst dran glaube.
Ich möchte aufrichtig vergeben können.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir dazu eure Gedanken und vielleicht sogar Erfahrungen schreiben könntet. (Ist wahrscheinlich ein Fall für Aleena, ahne ich ). Denn ich sehe das als meine einzige Chance, gefühlsmäßig zu überleben.

Bitte verzeiht mir die unverschämte Überlänge des Textes, falls überhaupt jemand bis hierher gelesen hat.
Und auch, dass das alles etwas konfus klingt. Das kommt durch das wochenlange Kopfkino und die Verzweiflung.
Aber noch hat er es nicht geschafft mich in die Klappse zu bringen, und ich gebe den Kampf auch nicht auf.

Vielen Dank schon mal für´s Lesen.

30.03.2012 00:30 • #1


M
Hallo Verzweifelte,
für mich ist das hier eine gute Methode um Mitgefühl zu entwickeln:
http://www.buddhaproject.de/about_this_ ... avana.html

lg
Mike

30.03.2012 01:03 • #2


A


Wie kann man es schaffen einem Täter zu vergeben?

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V
Hallo Mike,

danke erstmal für die schnelle Antwort. War gerade auf der Seite, und habe gesehen, dass man die Methode nicht auf jemanden anwenden soll mit dem man im Streit. Oder wie in der Erläuterung steht nicht auf einen unlieben Menschen anwenden soll .
Gibst da vielleicht noch eine andere Methode, die man auch auf Menschen die solche Strafttaten an einem begangen haben anwenden kann?

30.03.2012 01:45 • #3


A
Zitat von Verzweifelte:
Glaubt also irgendjemand hier, man kann das schaffen, dem Täter zumindest eine Art von Mitgefühl entgegen zu bringen (ich rede hier um Himmels Willen nicht von einem Wiedersehen), und ihm zu vergeben, um selbst besser heilen zu können (also nicht unegoistisch )? Und wenn ja, vor allem wie?

Also kann ich da bis jetzt nicht vergeben
Und ich möchte mir auch nichts selbst vormachen, oder über Autosuggestion etwas so lange einreden, bis ich selbst dran glaube.
Ich möchte aufrichtig vergeben können.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir dazu eure Gedanken und vielleicht sogar Erfahrungen schreiben könntet. (Ist wahrscheinlich ein Fall für Aleena, ahne ich ). Denn ich sehe das als meine einzige Chance, gefühlsmäßig zu überleben.


hallo verzweifelte

leider hat er in dir ein ideales opfer gefunden - weil du ihm spiegetest: ich bin nichts wert, nicht liebeswert, ich nehme alles hin, für ein klitzekleines krümelchen.

du fragst wegen vergebung ?

das kann nur geschehen wenn du dir erstmal selbst vergibst! für alles was du dir angetan hast und antun liessest!
die verantwortung bleibt beim täter.
deine verantwortung hast du - weil du nicht gelernt hast dich zu schützen - nicht übernehmen können. auch das darfst du dir erlauben : dir selbst zu vergeben!

vergeben bedeutet nicht gutzuheissen was der andere oder ich selbst getan habe, sondern es ist ein akzeptieren und damit freiwerden von den behaftungen - eine befreiung!

du kannst es wenn du wirklich von herzen dazu bereit bist - mental unterstützen.

du schildest hier dein leid - was du für andere empfinden kannst,
es ist, aus meiner sicht nur dein eigenes leid was andere für dich ausdrücken - in ihnen spürst du dich innen selbst. mitgefühl sieht anders aus - wir leiden nicht - wir fühlen es nur mit - es durchstörmt uns, berührt unser herz und erwärmt es ... und wir geben diese wärme weiter.

unter all deinem leid, deiner traurigkeit, deiner angst ist deine liebe noch da - du hast sie nur zugedeckt - kommst nicht an dein inneres gefühl heran. das andere darüber müsste erstmal freigeschaufelt werden.

vor allem deine vorstellung über dich selbst, selbstbewusstsein aufbauen!
du bist es wert geliebt und geachtet zu werden - allein aus dem grund, dass du so bist wie du bist!

du könntest für die aufarbeitung viel unterstützung gebrauchen,
ich denke da an einen erfahrenen traumatherapeuten,
ein stationärer klinikaufenthalt könnte auch möglich sein,
damit du dort aufgefangen werden kannst,
wenn alles aus dir herausbricht.

es wird ein langer weg - aber du kannst ihn schaffen - und dich befreien - vor allem dein inneres, verletztes, alleingelassenes kind - den das ist es was in dir leidet - deine seele - die wieder fröhlich werden möchte ...

lass dich mal drücken und gebe die hoffnung niemals auf - du hast ein grosses potential in dir - denn du hast überlebt - ganz früh schon - in deinem leben !

30.03.2012 01:53 • x 1 #4


V
Zitat:
du könntest für die aufarbeitung viel unterstützung gebrauchen,
ich denke da an einen erfahrenen traumatherapeuten,
ein stationärer klinikaufenthalt könnte auch möglich sein,
damit du dort aufgefangen werden kannst,
wenn alles aus dir herausbricht.


Hallo Alena,

vielen Dank für deine Hilfe.

Ich sehe das schon seit Jahren so, dass ich einen Traumatherapeuten oder einen Klinikaufenthalt bräuchte. Danach sehne ich mich sehr.
Aber - wie ich schon mal an anderer Stelle schrieb, bin ich selbstständig, und habe, um meine laufenden Kosten zu drücken, dasa Krankentagegeld in meiner Privatversicherung gestrichen. D.h. ich hätte während eines Klinikaufenthalts kompletten Verdienstausfall.
Aus der beknackten Privatversicherung komme ich nur raus, wenn ich wieder eine Festanstellung hätte. In meinem alten Beruf undenkbar, ich war Regisseurin, und in dem Idiotenjob, den ich inzwischen mache erst Recht. Ich würde sogar in eine Putzkolonne gehen, wenn es ne Festanstellung wäre und ich endlich wieder gesetzlich versichert wäre. Das schwöre ich.
Tja, und außerdem zahlt meine Kasse keine Psychotherapieaufenthalte. Das hab ich damals im Vertrag (Mit Ende zwanzig nicht so eng gesehen).
Mal zehn Einzelsitzungen das würde gehen. Aber ich bräuchte mindestens gefühlte 300. Schon seit vielen Jahren.
Und hinzu kommen die 1.200.- Euro Selbstbeteiligung, bei meiner Versicherung, die ich momentan überhaupt nicht aufbringen kann. Gehe ja deshalb nie zum Arzt. Als ich jetzt letzten Samstag wegen der zurückliegenden Körperverletzung endlich doch da war, schlug das gleich mit 150.- Euro aus der eigenen Kasse zu Buche. Und as auch noch umsonst, weil es viel zu spät war, um noch was zu von den Verletzungen zu sehen. Ja, muss ich mir auch erstmal verzeihen, diesen Fehler.
Ich habe ja weniger Einnnahmen als Hartz4. Und Hartz4 kriege ich nicht, so lange ich nicht meine privaten Rentenersparnisse aufbrauche.
Hab das schon alles durchprobiert.
Ein schwer zu durchbrechender Teufelkreis. Ist eben manchmal so.

Aber es ist wirklich so wie Du sagst, man braucht fachleute, wenn das aus einem rausbricht.
Neulich ist es aus Versehen ausgerechnet bei der ersten Vernehmung vor einem Polizisten aus mir rausgebrochen. Ich regte mich so über die Justiz auf, und dass die die Opfer immer wie Lügner oder Täter hinstellen. Und erklärte ihm, wie das eben funkitoniert in solchen Gewaltsituationen, dass man das durch Abspaltung aushält und sich oft deshalb auch physisch nicht wehrt (was die Blödmänner ja nicht kapieren). Und icih forderte von ihm ganz wütend, dass man endlich mal anfangen müsse, den Opfern auch ihre Verhaltensmuster einzugestehen, was die Justiz in Deutschland bei den Tätern ja problemlos tun würde. Und dass das von Kindheit an gelernte Verhaltensmuster nun auch mal bei unendlich vielen Opfern dazu führen würde, dass man nicht gleich aus einer Abhängigkeit ausbrechen könne, nur weil man vom Partner misshandlet wurde. Und dass das mal aufhören müsse, dass man dafür immer von der Gesellschaft und den Juristen Schuld zugewiesen bekäme. Schließlich würde sich ja auch kein Jurist damit schwer tun einem päd. einzugestehen, dass er eben auf Grund seines Musters sein Leben lang zu Kindern hingezogen fühlen würde. Also solle man gefälligst Frauen die als Kinder missbraucht und misshandelt wurden auch mal eingestehen, dass sie ohne therapeutische Hilfe nicht mir nichts Dir nichts aus einer Gewaltbezeihung ausbrechen könnten. Das wäre doch wohl da mindeste was man von der Justiz an Küchenpsychologie erwarten könne. Und während ich so selbstbewusst und kampflustig meinen Vortrag hielt, war ich auf einmal so erschöpft, dass ich aus Versehen mit piepsiger heiserer Stimme hinterher schob, dass ich das als Kind eben auch erlebt hätte.
Und dann brauch´s aus mir raus. Das war der falscheste Ort an dem ich sowas sagen konnte. Und ausgerechnet einem Mann. Ich war nur noch peinliches Schluchzen und am Ende eher Hyperventilieren, sodass der Polizist völlig überfordert das Zimmer verließ.
dann kam er mit ner Flasche Wasser und Taschentüchern zurück, ich entschuldigte mich peinlich berührt mit entschuldigen sie, ich heule sonst nie, wirklich... und spaltete wieder brav alle Gefühle ab. Gelernt ist gelernt.
Ich verachte die Welt dafür, dass man nur seine körperlichen Schmerzen zeigen darf, aber nicht seine seelischen.

30.03.2012 02:24 • #5


A
Zitat von Verzweifelte:
Neulich ist es aus Versehen ausgerechnet bei der ersten Vernehmung vor einem Polizisten aus mir rausgebrochen. Ich regte mich so über die Justiz auf, und dass die die Opfer immer wie Lügner oder Täter hinstellen.
Und dann brauch´s aus mir raus. Das war der falscheste Ort an dem ich sowas sagen konnte. Und ausgerechnet einem Mann. Ich war nur noch peinliches Schluchzen und am Ende eher Hyperventilieren, sodass der Polizist völlig überfordert das Zimmer verließ.


es gibt auch bei der polizei einige ausgebildete leute, die darauf spezialisiert sind - du bist leider nicht an einen geeigneten für dich geraten.

es gibt hier bei uns eine tolle not- und beratungsstelle für frauen und mädchen, die unter gewalterfahrungen leiden. da gibt es gute sozialarbeiterinnen, die einem weiterhelfen können.
auch kirchliche institutionen, die fachkräfte in dieser richtung haben, können dir - kostenlos - weiterhelfen.

versuche mal ob du dort unterstützung für dich bekommst.

schreibe - alles auf - ohne bewertung frei von der seele weg kann auch helfen etwas druck abzubauen.

30.03.2012 02:41 • x 1 #6


M
Hallo Verzweifelte,

Zitat:
Auch soll man Menschen, mit denen man im Streit liegt, nicht in diese Meditation einbeziehen .

es heißt soll und nicht zwangsläufig sollst nicht.

Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung berichten, dass man sich besser fühlt. Das machen auch die Gespräche mit den anderen mehr als deutlich.
Ich meditiere alleine und auch in der Gruppe (in einem buddhistisches-Zentrum) unter fachkundiger Führung.

30.03.2012 07:17 • #7


R
Liebe Verzweifelte,

wie lange seid ihr zusammen gewesen?

30.03.2012 08:22 • #8


R
Und bitte komme heraus aus der OPFERROLLE.
Das wahre Opfer ist dieser Mensch, der nicht anders kann.
Er ist ein Gefangener in sich selbst.
Er ist das Opfer und NICHT Du.

Wie schaut es mit professioneller Hilfe bei Dir aus?
Hast Du dir professionelle Gesprächspartner gesucht?

30.03.2012 08:27 • #9


V
Heute ist mein 16.Tag Kontaktsperre. So lange habe ich das noch nie geschafft. Ein paar Tage merkte ich auch, dass es mir ein wenig besser ging. Das lag daran, dass ich nachdem ich meinen Ex endlich angezeigt hatte, das Gefühl hätte, ich hatte den ganzen Horror einfach bei den Behörden abgegeben.
Aber seit mir meine Anwältin sagte, sie geht zu 100% davon aus, dass der Staatsanwalt nicht mal Anklage gegen meinen Ex erhebt, aus Mangel an Beweisen, drehe ich total durch.
Dass mein Ex so ungerecht ist, ist ja schon schwer zu auszuhalten, aber dass es dann auf dem juristischen Weg auch so ungerecht läuft, ist nicht zu ertragen . Auch wenn ich das Prinzip, im Zweifel für den Angeklagten ja verstehe, und einsehe dass es wichtig ist.

Ich möchte durch diese Ungerechtigkeit jetzt noch viel mehr, allen Menschen Umfeld meines Ex´ mitteilen, wer er wirklich ist.
Was er in seinen vielen Parallelbeziehungen den Frauen seelisch und körperlich antut.
Ich möchte, dass seine zig-fach betrogene Ehefrau es erfährt (aber sie hört am Telefon nicht zu, weil er ihr sagte, ich sei eine von ihm abgewiesene, verliebte Stalkerin aus einem Lesezirkel, mit der er nie was hatte!). Ich möchte, dass seine Familie es erfährt, seine Angestellten, seine neuen Flirts (und zukünftigen Opfer) aus dem Internet.
Aber es würde niemand glauben.

Und das Schlimmste und sehr paradoxe ist, ich halte es nicht aus, dass er es seit 3 Tagen schafft, sich nicht mehr zu melden.
Ich weiß es ist für Außenstehende unvorstellbar, dass sich das für mich schlimm anfühlt. Jeder wird sagen er hat Dir so viel angetan, sei froh, dass er sich nicht mehr meldet.
Vor allem wurden seine SMSe und Nachrichten während meiner 16tägigen Kontaktsperre immer gemeiner.
Aber jetzt, wo er sich nicht mehr meldet, habe ich solche Angst, dass er mich einfach vergessen kann, wo er mir doch so viel angetan hat.

Kaputt gemacht und vergessen. Das ist unerträglich. Auch wenn es für normal funktionierende Menschen nicht nachvollziehbar ist, ich hatte die ganze Zeit, während all der Horrorerlebnisse das Gefühl, wenn er mich schon so belogen, betrogen und misshandelt hat, habe ich es doch wenigstens verdient, dass er mich niemals vergisst.
Ich hatte es ihm einfach gemeinerweise gewünscht, dass er mich, sein Opfer, niemals vergessen könne. Sozusagen als Strafe, wenn er schon rechtlich für seine Taten nicht belangt wird.

Ich würde ihm so sehr wünschen, dass er all seine Opfer nie vergisst.
Aber es ist so nicht. Ich habe es ja selbst in seinen Erzählungen gehört, dass er das was er anderen Frauen angetan hat, einfach aus seiner Erinnerung löscht, oder verdreht. Und dann auch noch seine Opfer als Täter beschimpft, die alle angeblich böse Lügengeschichten über ihn verbreiten und ihn auch noch grundlos verlassen.
Für ihn sind die Opfer, die es geschafft haben ihn zu verlassen, gemeine Verräterinnen.
Wenn es einen Gott gibt, warum öffnet er ihm nicht die Augen? Warum gibt er ihm nicht ein Herz?

Morgen ist es 7 Wochen her, dass er mir mein Gesicht blau schlug (und noch schlimmeren Horror antat). Er hat es seitdem nicht einmal für nötig gehalten, sich zu entschuldigen. Und wenn, wäre es - wie üblich bei Psychopathen - nur geheuchelt gewesen. Denn sie fühlen ja nicht mit ihren Opfern.

Das letzte was er von mir sah, war mein blaues, melonenartig angeschwollenes Gesicht, und mich in einem absolut jämmerlichen Zustand.
Kurz vor dem verschwinden rief er aus dem Nebenzimmer seine Frau an, die (wie immer ) dachte, er sei geschäftlich unterwegs.
Das letzte was er mir live sagte war: Ruf jemanden an, der sich um Dich kümmert, Du kannst in dem Zustand nicht alleine bleiben, und ich kann nicht bleiben. Versprich mir, dass Du mir aufmachst, wenn ich wieder komme, sonst muss ich deinen Schlüssel mitnehmen.
Ich machte ihm nie mehr die Tür auf, einmal stand er noch davor.
In den Tagen danach schrieb er mir viele egoistische SMSe. Wie schlecht es ihm ginge, und ich solle ihm helfen. Was für ein feiger Verräter ich sei.
Und nicht zu vergessen, die für mich schmerzhafteste SMS
Morgen habe ich ein Date. Sie ist jünger, schöner und hat Arbeit. Und das alles während ich noch mit schwarzblauen Augen völlig fertig mit der Welt wochenlang im Bett lag.

Und jetzt bin ich vergessen, und ich merke wie schlimm sich das anfühlt.
Er sagte mir schon zu Beziehungszeiten wenn Du glaubst, dass was Du mit mir in der Beziehung erlebt hast, war schon die Hölle, dann warte mal ab, was danach kommt. Das ist erst die wahre Hölle. Er meinte damit natürlich auch seine Drohungen, seine miesen SMSe, seine verbalen Gemeinheiten und Opferverhöhnungen, aber auch den Seelenschmerz und das Vergessen werden.
Er weiß auch, dass Opfer die Täter nicht vergessen können.
Aber warum lässt Gott dann zu, dass die Täter ihr Opfer so schnell vergessen können?
Gott Du bist Sadist, und komm mir jetzt nicht wieder mit der billigen Nummer, dass Du den Menschen ihren freien Willen lässt. Diese beknackte christliche Ausrede.
Wenn Du den Kunstfehler Psychopathie in die Schöpfung mit eingebaut hast, die ja dazu führt, dass Psychopathen kein Mitgefühl und keine Schuld gegenüber ihren Opfern empfinden können, dann kümmer Dich wenigstens auch um die Folgen. Denn angeblich bist Du allmächtig

31.03.2012 23:06 • #10


A
hallo verzweifelte

Zitat von Verzweifelte:
Kaputt gemacht und vergessen. Das ist unerträglich. Auch wenn es für normal funktionierende Menschen nicht nachvollziehbar ist, ich hatte die ganze Zeit, während all der Horrorerlebnisse das Gefühl, wenn er mich schon so belogen, betrogen und misshandelt hat, habe ich es doch wenigstens verdient, dass er mich niemals vergisst.
Ich hatte es ihm einfach gemeinerweise gewünscht, dass er mich, sein Opfer, niemals vergessen könne. Sozusagen als Strafe, wenn er schon rechtlich für seine Taten nicht belangt wird.

glaubst du wirklich das das wahr ist - was du hier oben gedacht niederschreibst ? möchtes du wirklich - das er sein lebenlang an dich denkt ? in deinem energiefeld, in deiner aura anhaftet ?
willst du wirklich, das er dir damit weiter deine energie rauben kann ?

wie fühlst du dich damit - wenn du mit diesem gedanken in deinen körper hineinspürst ?
wie gehst du mit diesem gedanken durch dein leben ?
was du denkst - begleitet dich (wenn auch unbewusst) 24 stunden am tag! willst du, dass es dir weiter schlecht geht ?

drehe das mal um! du hast es nicht verdient, dass DU ein lebenlang an ihn denken musst! wie fühlt sich das an für dich ?

Zitat:
Gott Du bist Sadist, und komm mir jetzt nicht wieder mit der billigen Nummer, dass Du den Menschen ihren freien Willen lässt. Diese beknackte christliche Ausrede.
Wenn Du den Kunstfehler Psychopathie in die Schöpfung mit eingebaut hast, die ja dazu führt, dass Psychopathen kein Mitgefühl und keine Schuld gegenüber ihren Opfern empfinden können, dann kümmer Dich wenigstens auch um die Folgen. Denn angeblich bist Du allmächtig

ich kann deine verbitterung und deinen frust verstehen!
gott -wer immer das für dich sein mag- hat den menschen erschaffen und die welt auch.
aber unsere eigene welt erschaffen wir immer nur selbst - ich kann der schöpfung nicht die schuld dafür geben, dass ich selbst nicht die verantwortung für mich übernommen habe.
ich selbst trage auch die verantwortung dafür, dass ich nicht rechtzeitig von ihm gegangen bin - ich habe meinen verstand, meine beine, meinen mund - um das zu tun.
ich selbst habe auch die verantwortung dafür, dass ich mir keine hilfe hole, wenn ich angst habe, dass ich es alleine nicht schaffe.
ich selbst habe die verantwortung dafür, dass ich mir beim arzt kein attest hole- damit anwalt und die justiz beweise bekommen - und ihnen nachgehen können - dafür kann gott auch nichts wenn ich das unterlasse ...

dann hätte man nachweislich etwas gegen ihn in der hand und könnte DICH und zukünftige opfer vor ihm schützen!

bitte verstehe das hier nicht als kritik oder schuldzuweisung - sondern nur als eine möglichkeit deine gedanken zu überprüfen - wenn du an deinen alten gedankenmuster hängenbleibst - wirst du nie aus deiner opferrolle herauskommen können.

er konnte dir das nur antun weil du es viel zu lange zugelassen und erduldet hast - das ist die realität.

opfer von gewalt bekommen auch ihre anklagen durch - leider noch zu selten - aber immer öfter! das liegt oft an den menschen, die aus angst und scham zu lange schweigen - das üble spiel viel zu lange mitmachen und die täter auch noch decken.
das alles ist verständlich - aber um etwas zu unternehmen und die opfer rechtlich zu schützen und neuen opfern vorzubeugen reicht leider das verständnis nicht aus. das ist unser gesetz und unsere gesetze sind von menschen gemacht - nicht von gott!

03.04.2012 04:44 • #11


O
Lies mal das Buch Ich vergebeDer Radikale Abschied vom Opferdasein,von Colin C. Tipping.
Kannst auch mal googeln,da findest du die Arbeitsblätter,die auch im Buch sind.Haben mir etwaiger geholfen,und ist ein reines Arbeitsbuch,was man nicht nur in der Partnerschaft,sondern für alle in deinem Umfeld anzuwenden ist.Es macht wirklich frei.
Alles
Iebe für dich,und Pass auf dich auf
Ohne dich

03.04.2012 17:04 • x 1 #12


V
[/quote]ich selbst habe die verantwortung dafür, dass ich mir beim arzt kein attest hole- damit anwalt und die justiz beweise bekommen - und ihnen nachgehen können - dafür kann gott auch nichts wenn ich das unterlasse ... [quote]

Ja Du hast Recht Alena, wenn Du sagst, man hat slebst die Verantwortung, wenn man sich kein Attest beim Arzt holt.
Aber dieses Phänomen ist doch unter Psychologen und Therapeuten nicht unbekannt. Die Mehrheit der Frauen, ist dazu nach Gewalttaten insbesondere wenn diese im häuslichen Bereich stattfinden nicht in der Lage. Es gibt dafür wohl viele Gründe. Angefangen von Traumatisierung, über Depression und Schock bishin zur Unentschlossenheit, die Tat überhaupt anzuzeigen. Aus Angst vor dem Täter, oder Angst davor, dass einem nicht geglaubt wird. Und das lässt sich nun mal nicht bestreiten, dass dieses Problem nunmal existiert. Auch zu mir sagte ein Polizist, könnte ja therotisch sein, dass ich mir die Verletzung selbst zugefügt habe, um ihrem Ex eins auszuwischen.
Und auch im Fall Kachelmann wurde es der Frau die ihn anzeigte unterstellt. Und auch meine Anwältin bestätigte mir, dass das ein immer wieder in Gerichtssälen gehörtes Argument ist.
Und ganz nebenbei, beweist ein Attest lediglich, dass eine Verletzung vorlag, und überhaupt nicht, wer der Täter ist. Was hat denn im fall kachelmann der Klägerin ihr Attest und die sofortige Anzeige genützt?
Ich will damit nicht sagen, dass man deshalb, kein Attest einholen sollte. Um Himmels Willen nicht. Aber wir sollten auch nicht so tun, als würden all diese Widerstände und Unterstellungen mit den Frauen die Vergewaltigungen und Körperverletzungen anzeigen seit ewigen Zeiten zu kämpfen haben nicht existieren! Selbst im Fall von Kindesmissbrauch wird nicht davor zurückgeschreckt, den Opfern zu unterstellen sie würden phantasieren. Ich habe das selbst vor Jahren erlebt, als ich mich dafür stark machte, dass der Missbrauch an einem Kind durch einen Nachbarn angezeigt wird. Selbst eine meiner besten Freundinnen, vermutete am Ende, das Kind würde lügen. Der Täter wurde freigesprochen, das Kind wird sein Leben an der Tat und viel mehr noch an den Erfahrungen mit unserer Horrorjustiz zu leiden haben.
Ich bin mir dessen bewusst, dass ich in einem Staat lebe, in dem es weitaus besser zugeht als in den meisten anderen Ländern der Welt, aber ich weiß auch was hier an horrenden Ungerechtigkeiten bezüglich dieser Themen läuft.

Und so lange, eine überwiegend männliche Justiz die Opfer bei Verhandlungen so seelisch misshandelt wie sie es tut, muss man sich auch nicht wundern, dass die meisten Frauen davor zurückschrecken Anzeige zu erstatten.
Im Fall Strauß-Kahn berichtete eine junge Journalistin, die Tochter einer bekannten französischen Politikerin, dass sie vor vielen Jahren auch von ihm s.uell belästigt worden sei. Man fragte sie, warum sie dass nie angezeigt hätte. Sie sagte darufhin, dass ihre Mutter, die Politikerin, ihr davon abgeraten hätte, weil man ja wisse, was für eine Tortur einer Frau, die so eine Straftat anzeige bevorstehe. Ganz Frankreich regte sich über den Rat der Mutter auf. Dabei sagte sie doch die Wahrheit.
tja, nur das ist genau das Problem. getreu dem Motto, es kann nicht sein, was nicht sein darf, will die Gesellschaft solche Wahrheiten nicht hören, denn dann müsste sich an den bestehenden Verhältnissen etwas ändern.

Nachdem was ich jetzt gerade erlebe, mit Kripo, Justiz und Anwältin, kann ich ehrlicherweise auch nur jeder Frau sagen, überlege es Dir gut, ob Du diesen Schritt gehst. Und wie gesagt, empfiehlt mir meine eigene Anwältin den Strafantrag zurückzuziehen, weil sie davon ausgeht, dass die Verteidigung sagen wird, mein Ex war zum Tatzeitpunkt woanders.
Da nützt auch kein Attest was. Denn ich muss beweisen dass er da war.

Und was meine Vorwürfe an Gott betrifft, bleibe ich dabei. Wer sich in der Schöpfung Kunstfehler wie Psychopathie erlaubt, durch den bedingt, Psychopathen neurologisch bedingt sich nicht in ihre Opfer einfühlen können und so zu unglaublichen Grausamkeiten fähig sind, ohne jegliches Schuldgefühl, der sollte als allmächtiger und barmherziger Gott sich wenigstens darum kümmern, dass es den Tätern irgendwann dämmert, was sie getan haben. Da ist es etwas einfach zu sagen, wir Menschen schaffen uns die Welt selbst. Und selbst, wenn ein Opfer einen Täter ncih gleich verlassen kann, gibt es dem Täter nicht das Recht ein Opfer zu misshandeln. wo kämen wir denn da hin, wenn jeder einen Menschen der abhängig von ihm ist, seelisch und körperlich misshandeln dürfte.

Aber ich denke Alena, da sind wir uns einig. Denn Du sagtest selbst in einem Kommentar weiter oben, selbst, wenn ich versäumt habe mich zu schützen, ist es die Entscheidung des Täters selbst, das zu missbrauchen.

Und hier noch ein kleiner Erklärungsversuch, der von dem Arzt selbst kam, bei dem ich leider erst 6 Wochen nach der Tat war. Als ich ihm sagte, dass mein Ex in Panik über meinen Zustand und die Kopfverletztungen, mich vor dem Krankenhaus absetzen wollte, und ich dies vehement mit den Worten nein keine Öffentlichkeit, keine anderen Leute ablehnte, was ich rückblickend einfach selbst nicht begreife, sagte der Arzt sie haben sich wahrscheinlich für etwas geschämt, wofür sie sich nicht hätten schämen müssen. Für mich war das Balsam auf die Seele, da ich mich nicht mehr schuldig dafür fühlte, dass ich mich nicht habe zum Krankenhaus bringen lassen. Man muss aber dazu sagen, dass dieser Arzt einer der wenigen Ärzte ist, die im Rahmen des Berliner Projekts Signal zur Prävention häuslicher Gewalt speziell geschult wurden. Was man von der Krankenschwester im Empfangsbereich nicht sagen konnte. Die nur blöd rummuffelte na da haben sie sich ja ne tolle Uhrzeit ausgesucht, um sich die Verletzungen attestieren zu lassen.
Das ist nämlich eher der Alltag.

Aber Alena ich möchte nicht, dass der Eindruck entsteht, ich hätte die Quintessenz deines Kommentars nciht verstanden. Das habe ich. Es geht Dir nicht um Schuldzuweisung, sondern darum zu erkennen Verantwortung zu übernehmen .

03.04.2012 23:10 • #13


A
Zitat von Verzweifelte:
Die Mehrheit der Frauen, ist dazu nach Gewalttaten insbesondere wenn diese im häuslichen Bereich stattfinden nicht in der Lage. Es gibt dafür wohl viele Gründe. Angefangen von Traumatisierung, über Depression und Schock bishin zur Unentschlossenheit, die Tat überhaupt anzuzeigen. Aus Angst vor dem Täter, oder Angst davor, dass einem nicht geglaubt wird. Und das lässt sich nun mal nicht bestreiten, dass dieses Problem nunmal existiert. Auch zu mir sagte ein Polizist, könnte ja therotisch sein, dass ich mir die Verletzung selbst zugefügt habe, um ihrem Ex eins auszuwischen.
Selbst im Fall von Kindesmissbrauch wird nicht davor zurückgeschreckt, den Opfern zu unterstellen sie würden phantasieren. Ich habe das selbst vor Jahren erlebt, als ich mich dafür stark machte, dass der Missbrauch an einem Kind durch einen Nachbarn angezeigt wird. Selbst eine meiner besten Freundinnen, vermutete am Ende, das Kind würde lügen. Der Täter wurde freigesprochen, das Kind wird sein Leben an der Tat und viel mehr noch an den Erfahrungen mit unserer Horrorjustiz zu leiden haben.
Ich bin mir dessen bewusst, dass ich in einem Staat lebe, in dem es weitaus besser zugeht als in den meisten anderen Ländern der Welt, aber ich weiß auch was hier an horrenden Ungerechtigkeiten bezüglich dieser Themen läuft.

Und so lange, eine überwiegend männliche Justiz die Opfer bei Verhandlungen so seelisch misshandelt wie sie es tut, muss man sich auch nicht wundern, dass die meisten Frauen davor zurückschrecken Anzeige zu erstatten.
Im Fall Strauß-Kahn berichtete eine junge Journalistin, die Tochter einer bekannten französischen Politikerin, dass sie vor vielen Jahren auch von ihm s.uell belästigt worden sei. Man fragte sie, warum sie dass nie angezeigt hätte. Sie sagte darufhin, dass ihre Mutter, die Politikerin, ihr davon abgeraten hätte, weil man ja wisse, was für eine Tortur einer Frau, die so eine Straftat anzeige bevorstehe. Ganz Frankreich regte sich über den Rat der Mutter auf. Dabei sagte sie doch die Wahrheit.
tja, nur das ist genau das Problem. getreu dem Motto, es kann nicht sein, was nicht sein darf, will die Gesellschaft solche Wahrheiten nicht hören, denn dann müsste sich an den bestehenden Verhältnissen etwas ändern.

Nachdem was ich jetzt gerade erlebe, mit Kripo, Justiz und Anwältin, kann ich ehrlicherweise auch nur jeder Frau sagen, überlege es Dir gut, ob Du diesen Schritt gehst. Und wie gesagt, empfiehlt mir meine eigene Anwältin den Strafantrag zurückzuziehen, weil sie davon ausgeht, dass die Verteidigung sagen wird, mein Ex war zum Tatzeitpunkt woanders.
Da nützt auch kein Attest was. Denn ich muss beweisen dass er da war.

Aber ich denke Alena, da sind wir uns einig. Denn Du sagtest selbst in einem Kommentar weiter oben, selbst, wenn ich versäumt habe mich zu schützen, ist es die Entscheidung des Täters selbst, das zu missbrauchen.
... sagte der Arzt sie haben sich wahrscheinlich für etwas geschämt, wofür sie sich nicht hätten schämen müssen. Für mich war das Balsam auf die Seele, da ich mich nicht mehr schuldig dafür fühlte, dass ich mich nicht habe zum Krankenhaus bringen lassen.

hallo verzweifelte

ja, ich kenne das ja alles selbst - mit 3 jahren s. missbraucht - irgendwann verdrängt - weil meine familie mir nicht glauben wollte. als es wieder an die oberfläche kam - war die zeit verjährt - der täter verstorben - ist inzwischen auch ohne bedeutung für mich.

ich habe einige prozesse live - wegen damaliger arbeit mit gewalt-missbrauchsopfern miterlebt - und weiss wie es da abgeht.

ich weiss auch, dass opfer zu angst- schuld- und schamgefühlen neigen - dass hat man ihnen ja von klein auf eingeimpft und der täter verstärkte diesen selbstglauben nur noch.

was ich auch weiss ist - das mein denken darüber anders werden musste und ich selbst zulange in beziehungen war - in denen meine gutmütigkeit oder besser mein minderwertsgefühl ausgenutzt wurde. andere waren immer wichtiger als ich selbst.
dem täter, den eltern die schuld an meinem elend zuzuweisen war leichter - aber ich war erwachsen inzwischen und musste erkennen, ich selbst habe das alles viel zu lange mitgemacht. ich konnte gott-sei-dank da aussteigen - ein jahrzehnte langer prozess - und nur als ich bereit war, die verantwortung für mich selbst zu übernehmen - die alten glaubenssätze, die ich innerlich gespeichert hatte umzuwandeln - konnte ich heilen - glücklicher und zufriedener werden.

und so hast du es ja auch verstanden - das wollte ich dir mitteilen - ich verstehe dich sehr gut!

04.04.2012 00:12 • x 1 #14


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