@Hypersenlove
also, du ahnst langsam, dass du dich verrannt hast, und möchtest etwas daran ändern. Das ist super!
Immerhin hättest du z.B. hier ja auch das Missverständnis stehen lassen können, dass sein P.konsum übermäßig ist, und dir hier ganz entspannt mentale Munition abholen können. Dass du den schwierigeren Weg gehst und deine eigenen Glaubenssätze und deine Eifersucht angehst, dafür kannst du dir mal ganz fett auf die Schulter klopfen.
Allerdings meine ich deutlich zu sehen, dass das Thema sehr tief bei dir geht, und deshalb möchte ich dir dringend raten, langsam und achtsam, auch gegen dich vorzugehen.
Letztlich leidest du unter einer Art Eifersucht, und die geht halt nicht weg, weil man vom Kopf her merkt, das ist nicht rational und sie weghaben will.
Die erste Frage wäre, was zu deinem Partner sagen.
Da das Thema eure Partnerschaft ja scheinbar massiv beeinträchtigt, wäre es sicher sinnvoll, was zu sagen, um erst mal den Druck rauszunehmen. Als erstes würde ich mir überlegen, wie die Rahmenbedingungen sein sollten, damit du dich halbwegs entspannt mit dem Thema auseinandersetzen kannst.
Du könntest ihn z.B. bitten, das mit den P. und der SB so zu machen, dass du nichts davon mitbekommst. Oder dass ihr z.B. 2x die Woche feste Zeiten vereinbart, wo ihr euch gegenseitig sagt, was ihr so toll am anderen findet. Oder Kuschelzeiten vereinbaren. Was für dich passt. Aber ohne ihn in die Richtung S. zu pushen.
Mein Tenor wäre vielleicht: Du, ich glaube ich habe mich, was die SB angeht, so ziemlich verrannt. Das ist echt ein tiefes Thema für mich, und ich würde mich dem gerne annehmen. Könntest du mich bitte in der nächsten Zeit x unterstützen, indem du...
Ja, und dann schauen, wo die Eifersucht genau herkommt.
Ich möchte dich nochmal bitten (nicht unbedingt hier, aber für dich selber) der Fragen nachzugehen, ob dieses Gefühl vielleicht weniger drängend wäre, wenn die blöden ersten zwei Jahre nicht gewesen wären. Und wie die zwei Dinge vielleicht zusammenhängen.
Selbst wenn es nicht zusammenhängt, wird diese Wunde ja auch heilen müssen, bevor du/ihr entspannt an so einem tiefen Thema arbeiten könnt.
Und ich möchte dich bitten, eine ehrliche Bestandsaufnahme eurer gemeinsamen S. zu machen, und ob dir das reicht, sei es Quantität oder Qualität, oder ob du in der Hinsicht verhungerst. Nicht falsch verstehen: das bedeutet immer noch nicht, dass ER irgendwas ändern muss, jeder hat andere S. Bedürfnisse, und hat das Recht darauf, auch so wenig S. zu haben, wie er will.
Die Bestandsaufnahme soll dir helfen, festzustellen, ob ihr hier grundsätzlich kompatibel seid, und ob es vielleicht einen gemeinsamen Weg gibt, die Situation für dich zu verbessern. Wenn du ein sehr hungriger Mensch bist, wirst du dich mit dem Gedanken auseinandersetzen müssen, dass es vielleicht wenige Menschen gibt, die dir in der Hinsicht so viel geben können, wie du gerne hättest.
Und dann scheint dieser Glaubenssatz, dass SB eine Konkurrenz zur Beziehungssexualität ist, ja schon viel länger da zu sein. Wo kommt der her? Wie ist deine eigene Entwicklung, was die (alleine) S. angeht, verlaufen? Vielleicht macht es Sinn, ein paar Stunden mit einem Profi darüber zu sprechen? (Musst du auch nicht hier ausbreiten. Nur Ideen, wo ich anfangen würde, zu überlegen.)
Auch, dass die S. einen etwas hohen Stellenwert bei dir zu haben scheint, um dich in einer Beziehung überhaupt sicher zu fühlen wurde schon angesprochen, genauso wie die Selbstwertthematik.
Auch zu zweit halte ich es für überlegenswert, sich jemand dritten, professionellen an den Tisch holen.
Jedenfalls würde ich mich hier auf einen längeren Prozess einstellen. Ich glaube nicht, dass es dir gerecht würde, dieses Gefühl einfach wegzudrücken.
Alles liebe auf deinem Weg!
09.02.2024 10:07 •
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