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Wie funktioniert eine gute, gesunde Ehe oder Beziehung?

U
Liebe Waldfee,

ein sehr interessantes Thema, was Du hier ansprichst - regt zum Nachdenken an.

Vielleicht bin ich ein wenig naiv, trotz meiner bisherigen Erfahrungen. Dennoch hau ich das mal einfach raus, was ich so denke. Liebe sollte frei sein, einfach und beflügeln. Toll ist, wenn es einen harmonischen Einklang gibt. Ein Ineinandergreifen wie bei einem Zahnrad, stillschweigend. Jeder der Partner ist imstande, den anderen immer wieder zu überraschen, somit darf sich jeder entwickeln, auch wenn es dem anderen im ersten Moment suspekt erscheint.

Liebe darf nicht kämpfen bedeuten. Denn Kampf bedeutet für mich, dass ich etwas festhalte, was nicht bei mir sein will. Ich sollte in der Lage sein, mich mit dem Partner gemeinsam zu entwickeln, ohne es in Frage zu stellen. Jeder hat seine Interessen, die er durch Hobbys oder Freunde ausleben kann.

Es muss im Bett, als auch im Alltag eine Harmonie herrschen. Hier gibt es für mich keine faulen Kompromisse. Keiner der Beiden sollte unglücklich sein und in Kauf nehmen. Absolute Offenheit, Ehrlichkeit, Respekt, Rücksichtnahme und Kompromissbereitschaft, Leidenschaft dem Partner gegenüber sollten die Grundpfeiler bilden.

Heute bin ich an einem Punkt im Leben, an dem ich davon überzeugt bin, dass es mehrerer Versuche bedarf, den für sich richtigen Partner zu finden. Gerade in der ersten Ehe oder langjährigen (jung gestarteten) Partnerschaft entwickeln sich Menschen noch zu sehr weiter. Oft befinden sie sich im mittleren Alter in einer Sackgasse, weil der eine nach links und der andere nach rechts gelaufen ist oder im schlimmsten Fall einer stehengeblieben ist.

Die Geschichte der beiden Großeltern ist toll. Aber wer sagt denn, dass sie vorab ein Leben lang zusammen sein mussten? Die Liebe kann bei dem ein oder anderen älteren Paar auch später entstanden sein. Die Ehe, wie wir sie bis heute vorgelebt bekommen haben, funktioniert leider nicht mehr (bin nach wie vor romantisch und glaube nach wie vor daran, aber die Erfahrungen zeigen leider vereinzelt was anderes). Der Wandel, die Menschen, unsere Gesellschaft hat sich entwickelt - das Modell Ehe ist stehengeblieben. Das kann nicht funktionieren, wenn nicht jeder Einzelne an seinen Vorstellungen, Einstellungen und Idealen schraubt.

P.S. Schwiegereltern sind über 45 Jahre zusammen und strahlen nach Außen ein Saubermannimage aus. Hinter den 4 Wänden findet sie, dass er ein Idiot ist und er sagt, sie ist so dumm wie ein Regenwurm. Wenn das mein Preis fürs Kämpfen um die Ehe ist ... den will ich nicht!

31.03.2017 09:43 • x 3 #31


Waldfee47
Hallo Ihr Lieben
ich freue mich sehr über eure Beiträg.
Mein Mann und ich sprechen oft darüber, was in der Ehe nicht passt und ich meinte am Wochenende, dass ich garnicht mehr weiß, wie eine gute Beziehung funktioniert.
Wie seht ihr das mit der gegenseitigen Fürsorge?
Wie ist ein guter Umgang wenn ein Partner auf längere Zeit krank ist?
Alles Liebe, Waldfee

31.03.2017 10:03 • x 3 #32


A


Wie funktioniert eine gute, gesunde Ehe oder Beziehung?

x 3


Giacccomo
Worauf zielte die Frage bei Krankheit ab? Auf s.uelle Enthaltsamkeit?

31.03.2017 10:08 • #33


Waldfee47
Zitat von Giacccomo:
Worauf zielte die Frage bei Krankheit ab? Auf S. Enthaltsamkeit?

Nein.
Ich will hier nicht näher auf die Krankheit eingehen,..
Wie geht der Partner damit um, wenn der andere Partner aus Krankheitsgründen nicht mehr so belastbar ist...nicht mehr so am sozialen Leben teilnehmen kann.. etc...
was kann der gesunde Partner tun um sich nicht aufzugeben?
Darauf zielte es ab.

31.03.2017 10:12 • x 2 #34


Giacccomo
@Unsicher und mafa
Bin voll und ganz bei euch.
Wie zwei Menschen miteinander glücklich werden ist allein deren Sache.
Ich für meinen Teil lebe nicht so wie die Kirche meint, dass ich leben müsste. Oder die Gesellschaft, oder meine Nachbarn oder Verwandten.
Ich lebe mein Leben so, wie ich es für mich am besten halte. Und im Idealfall mit der richtigen Partnerin. Denn wenn ich nicht so leben kann, dass ich glücklich bin, dann lass ich diesen Frust an jemand Anderem aus. Im schlimmsten Fall an meiner Partnerin. Und das killt die Beziehung über kurz oder lang.

Die Schwierigkeit ist sich klar zu werden, wie man sein Leben leben möchte. Und überhaupt erst mal darüber nachzudenken, falls es von der Norm abweicht.

31.03.2017 10:18 • x 2 #35


Giacccomo
Zitat von Waldfee47:
was kann der gesunde Partner tun um sich nicht aufzugeben?
Darauf zielte es ab.

Schwierige Frage. Darauf habe ich so auch keine Antwort. Kommt natürlich auch auf die Schwere der Krankheit an. Meine Schwester ist zum Beispiel nach einem Unfall vom Hals ab gelähmt und muss auch noch beatmet werden. Da wird es dann schon extrem.

Ich denke der gesunde Partner muss sich erst einmal darüber klar werden was ihm wichtig ist.

Ich würde nicht wollen, dass meine Frau ihr Leben für mich aufgibt und nur noch für mich da ist. Schlimm genug wenn ein Leben nicht mehr funktioniert.

Ich denke hier muss man miteinander reden. Was sich beide vom Anderen erwarten und wünschen und was man selbst noch vom Leben erwartet

31.03.2017 10:24 • x 2 #36


herz über kopf
Das habe ich mich auch mal gefragt, mit einem schwer depressiven Ex-Partner. Ich dachte: komm, ihr liebt euch doch. Bei Krebs oder etwas Anderem würdest du doch auch nicht einfach das Handtuch werfen....(habe ich schlussendlich aber doch). Fürsorge: ja. Helfen: ja. Aber auch: sich Hilfe holen und weitere Hilfe zulassen. Sich aufopfern bringt beiden langfristig nichts und der Kranke sollte auch - trotz Krankheit - FÜR seinen Partner sorgen, indem er Raum zur Entlastung schafft, z.B. indem er auch Hilfe von anderen zulässt. Das funktioniert nicht in eine Richtung..so wie alles.

@ Unsicher: natürlich muss man nicht vorher ein ganzes Leben miteinander verbracht haben, aber die Frage bezog sich ja auf lange Beziehungen. Ich glaube auch nicht, dass Ehe heutzutage nicht funktioniert. Ich glaube, unsere Vorstellungen sind an vielen Stellen heutzutage verquer. Ich nehme (auch hier im Forum) sehr viel Egozentrik wahr. Es besteht keine Bereitschaft, sich zufrieden zu geben, es wird immer wieder nach dem Nonplusultra gesucht, weil uns vorgegaukelt wird, dass mit dem richtigen Partner alles gAnz einfach wäre. Die Bereitschaft, sich selbst kritisch in den Blick zu nehmen, sinkt gleichzeitig. Wir schauen auf das Negative, die Defizite und sind so schlecht darin, ehrlich zu loben (uns selbst und unsere Partner), weil gleich die Gefahr von Arroganz, Selbstverliebtheit und Co gewittert wird.
Ich quatsche grade und habe mich verknallt. Natürlich sehe ich auch bei diesem Mann Dinge, die ICH anders vielleicht einfacher fände. Aber das liegt doch an MIR und meiner Sicht darauf. Dagegen stehen viele Eigenschaften, die toll sind. Unter anderem die, dass ich bin ihm ein aufrichtiges Lob ohne Schamgefühl annehmen kann.

Ich sehe das bei meinen Großeltern und glaube eben, dass das zentral ist: aufrichtiges Lob, ohne herablassend zu sein. Tolles beim Partner wahrnehmen und sich darüber freuen. Den Partner als wertvollen Menschen zu sehen, auch mit den Eigenschaften, die einem selbst vielleicht nicht so gefallen und sich Fragen: warum nehme ich das negativ wahr?

31.03.2017 10:27 • x 5 #37


herz über kopf
Waldfee,
Ich denke, Freiräume schaffen. Auch ein kranker Partner kann ja nicht wollen, dass der andere sein Leben aufgibt und zur Pflegekraft wird.
Nicht mehr so belastbar...hm. Ok. Aber vielleicht kann man gelegentlich auch Besuch zu Hause empfangen. Der Gesunde kann an angesprochenen Terminen ausgehen. Man kann Dinge unternehmen, die weniger belasten vielleicht? (Ausstellungen oder Konzerte besuchen, geht auch im Rollstuhl oder so). Die aufregenden Dinge kann der Gesunde auch alleine machen.
Sich Hilfe und Unterstützung holen. Ich hatte immer ein schlechtes Gewissen....da haben einige Gespräche mit anderen betroffenen Angehörigen gut geholfen.

31.03.2017 10:39 • x 2 #38


Giacccomo
Zitat von mafa:
Was aber wenn es gar nicht darum geht den einen Partner für immer zu haben. Was wenn unser Bild, unsere Idealvorstellung eine Lüge ist ? Das muss man sich gleichzeitig auch fragen. Vielleicht gibt es ja mehrere Menschen die die richtigen sind, wo jeder am anderen wächst, aber vielleicht irgendwo ein Schnittpunkt kommt an dem die Wege auseinander laufen müssen ... vielleicht halten wir an falschen Ideologien fest ...


Ich finde das in den ganz tollen Ansatz. Die Kunst ist, seinen eigenen Weg zu finden und den Partner, der diesen Weg gemeinsam mit einem geht.
Bei mir hat es eine Weile gedauert, bis ich meinen Weg gefunden habe

31.03.2017 10:47 • x 5 #39


Eswirdbesser
Hallo liebe @ Waldfee,

ich muss meinen Partner net verstehen, ich darf ihn so akzeptieren und lieben wie er ist...

Die Seiten, die ich an meinem Partner net so doll finde, sind die Anteile die ich an mir nicht akzeptiere, bzw. ablehne, er spiegelt mich..

Überlege für dich was dir wichtig ist, welche Motivation steht dahinter mit ihm zusammen bleiben zu wollen...

Versuch im liebevollen Gespräch zu bleiben und akzeptiere das du auch Nein sagen darfst und dich abgrenzen darfst...

Das heißt, falls die Gespräche in ein Streiten abdriftet, lieber sagen du Schatz ich glaube wir stecken hier grad fest, ich brauch mal eine Gesprächspause...

Auf deine Frage, wie lange muss ich bei einem kranken Partner sein, kann ich aus Erfahrung sagen, solange es sich für dich gut anfühlt...

Ja ich darf auch einen kranken Partner verlassen, wenn ich das mehr tragen kann, denn ich habe immer mein bestes gegeben...

Mehr geht nicht, ja ich liebe meinen Partner, aber ich besitze auch eine Selbstliebe...

Edit
Schuldgefühle bringen keinem was

31.03.2017 14:29 • x 4 #40


fe16
Liebe Waldfee47
Ich lass heute morgen eine schönen Satz :
Vertrauen liebe
Wenn ich mir selbst nicht vertraue, vertraue ich auch meinem Partner nicht. Wenn ich mich selbst nicht liebe , liebe ich auch meinen Partner nicht
So dachte ich beim lesen wie oft liest man ich bin verletzt , kann wieder vertrauen ? Lieben kann ich aber vertrauen nicht . Eine Ehe die über 50 Jahre hält wie z.b bei meinen Eltern, sie sind miteinander verwachsen sie verstehen sich blind . Wenn Respekt , vertrauen und liebe verloren gehen was bleibt dann ? Und an wem liegt es das es verloren geht?

01.04.2017 10:31 • x 3 #41


Balance
Ich habe einen interessanten Thread gefunden, von @Eswirdbesser

ist-es-liebe-oder-ego-t32429.html

Ich finde dieser Thread passt hier gut rein zu diesem Thema, dort geht es um die Liebe und das Ego.

03.04.2017 23:26 • #42


M
Hallo!

Es passt zwar vielleicht jetzt nicht so ganz zu den letzten Antworten, möglicherweise auch nicht wirklich zum Thema, aber ich fand diesen Artikel wirklich sehr interessant. Es geht darum, daß man im Leben 3 Lieben findet. Die 1., die Jugendliebe, wo alles perfekt sein muß, die 2., die Liebe, mit welcher man eine Familie gründet und schlußendlich, wenn man gar nicht mehr damit rechnet, die 3.. Die sich aus einer Freundschaft heraus ergibt. Aber ja, ich kopiere mal den Link rein. Ist echt interessant:
editiert von Forenleitung man-verliebt-sich-im-leben-genau-3x-jedes-mal-aus-einem-anderen-grund/

05.04.2017 04:28 • #43


Balance
[quote=Morgensonne]Hallo!

Es passt zwar vielleicht jetzt nicht so ganz zu den letzten Antworten, möglicherweise auch nicht wirklich zum Thema, aber ich fand diesen Artikel wirklich sehr interessant. Es geht darum, daß man im Leben 3 Lieben findet. Die 1., die Jugendliebe, wo alles perfekt sein muß, die 2., die Liebe, mit welcher man eine Familie gründet und schlußendlich, wenn man gar nicht mehr damit rechnet, die 3.. Die sich aus einer Freundschaft heraus ergibt. Aber ja, ich kopiere mal den Link rein. Ist echt interessant:
editiert von Forenleitung man-verliebt-sich-im-leben-genau-3x-jedes-mal-aus-einem-anderen-grund
Wenn ich mir meine Beziehungen anschaue, weiss ich nicht genau, wohin ich meine Partner einordnen kann...

Ich habe auch mal einen Artikel gelesen, dass man nur einmal im Leben liebt, alles andere ist nur die Suche nach einem Menschen, der so ähnlich ist, wie der, den man geliebt hat... Ob das so ist?... Wenn ja, dann ist es doch traurig...

05.04.2017 05:31 • #44


M
Ich muß sagen, bei mir trifft es absolut zu. Die 1. Liebe war bei mir so, wie ich es mir gewünscht habe. Wie es lt. Filmen, ect. sein sollte. Habe das anfangs sehr genossen. Leider hat uns das Schicksal übel mitgespielt und es ist viel passiert. Er ist immer zu mir gestanden, aber irgendwann war er für mich mehr Bruder, als Partner. Habe irgendwann das s.uelle Interesse an ihm komplett verloren. Da hab ich mich getrennt.
Meine 2. Liebe war mein letzter Ex. Der Vater meiner Kinder. Hier habe ich viel zurückgesteckt. Ich wollte einfach, daß es funktioniert - genau wie in diesem Artikel beschrieben. Wir hatten die Kinder, Haus, Hund, ect. und ich wollte das nicht aufgeben und hab mir lange eingeredet, daß wir zusammengehören. Irgendwann gings einfach nicht mehr und ich habe kapituliert.
Jetzt bin ich 8 Monate umhergeirrt und dachte, ich könne nie wieder jemand in mein Leben lassen. Und da war dieser Freund von meiner Freundin, der auch mittlerweile ein Freund von mir irgendwie wurde. Hab mich immer gefreut, ihn zu sehen, hatte aber keinen Hintergedanken dabei. Und dann ist es doch passiert und diese Beziehung ist halt noch sehr frisch, aber es fühlt sich so an, wie in dem Artikel beschrieben. Ich hätte nie damit gerechnet, aber es passt einfach alles... Noch nie habe ich mit einem Menschen so harmoniert...

05.04.2017 07:00 • x 1 #45


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