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Wenn Vergangenheit nachhallt - neuer Blick auf Trennung

Ete
@Cagy da hast du Recht. Die Trennung usw. ist auch nur zwei Monate her. Und der Brief ist kein Allheilmittel, aber ich möchte ihn schreiben für mich und klar auch für sie. Natürlich wird das nichts ändern - es ist vorbei…aber ich möchte nie in meinem Leben sagen hätte ich mal oder wäre mal.

Nirgendwo habe ich je eine Wunderstory oder ein Comeback gelesen. Das ist mir bewusst, aber anhand des Briefes oder der verschiedenen Versionen merke ich meine Änderung auf die Sicht der Tatsachen: Von Gejammer komm zur rück bis jetzt wo es wirklich um die Fehler geht hat sich viel geändert.

Ob sie den Brief in die Tonne kloppt oder sagt ach eas für ein Idiot weiß ich nicht - das liegt bei ihr. Aber dann kann ich wenigstens sagen, ich habe es probiert

14.03.2025 07:03 • #16


Ete
Die Trennung ist nun zwei Monate her, und während ich in den ersten Wochen noch zwischen Verzweiflung, Hoffen und völliger Erschöpfung geschwankt habe, wird mir mittlerweile vieles klarer. Ich erkenne meine Fehler, und ich weiß, dass ich es hätte verhindern können. Diese Erkenntnis ist brutal, weil ich sie nicht mehr rückgängig machen kann. Ich muss damit leben, dass ich es selbst verbockt habe – dass ich die Person, die mir am wichtigsten war, so behandelt habe, dass sie am Ende nicht mal mehr mit mir reden wollte. Und das frisst mich auf.

Gleichzeitig merke ich, dass mir die Kraft langsam ausgeht. Ich ziehe meine Routinen durch, ich trainiere, ich versuche, meine Gedanken zu ordnen, aber oft fühlt es sich an, als würde ich einfach nur Zeit absitzen. Der Gedanke, dass ich für immer alleine bleibe, wird immer realer. Ich wollte nie nur für mich selbst leben – ich wollte mit einer Partnerin durch die Berge reisen, gemeinsam Abenteuer erleben, zusammen wachsen. Aber genau da liegt das nächste Problem.

Denn während Frauen in meiner Altersgruppe oft noch viele Optionen haben, sieht es für Männer, die keine Kinder wollen, sportlich sind und einen aktiven Lebensstil führen, verdammt schlecht aus. Der Dating-Markt ist nicht fair. Frauen können sich mit Ende 30 oder Anfang 40 oft noch ihre Partner aussuchen, weil Männer in dieser Gesellschaft flexibler sind und lassen sich auf veränderte Lebensstile, auf ruhigere Phasen ein. Männer, die hingegen eine sportliche, abenteuerlustige Frau ohne Kinder suchen, stehen vor einem viel kleineren Kreis an Frauen, die wirklich passen. Und ja, es gibt sie – aber es sind verdammt wenige.

Das bedeutet für mich, dass ich mich nicht in irgendeine Beziehung stürzen werde, nur um nicht alleine zu sein. Ich habe keine Lust auf Kompromisse, die mich langfristig unglücklich machen, nur weil „man das eben so macht“. Ich weiß, was ich will – und ich weiß, dass es dadurch schwerer wird. Aber ich kann mich nicht selbst belügen.

Parallel dazu arbeite ich immer weiter an dem Brief, den ich irgendwann an meine Ex senden werde. Er verändert sich mit der Zeit, wird klarer, präziser, weniger jammernd. Ich rücke immer mehr von diesem „Ich will dich zurück“-Ton weg, hin zu einem echten Verständnis davon, was in unserer Beziehung schiefgelaufen ist. Ich will nicht nur sagen, dass ich es bereue – ich will zeigen, dass ich verstehe, warum sie sich so von mir abgewandt hat. Dass ich jetzt wirklich nachvollziehen kann, was es bedeutet, Grenzen zu setzen, Schuld auf den anderen zu schieben, jemanden herabzusetzen, ohne es zu merken. Und egal, ob sie ihn liest oder nicht, ob sie ihn ignoriert oder antwortet – ich werde diesen Brief schreiben, weil es mein Herz mir das sagt

Gerade eben • #17




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