Hallo zusammen,
ich stecke fest und weiß mir einfach keinen Rat mehr.
Zu meiner/unserer Geschichte:
Mein Mann und ich sind Anfang bzw. Mitte 40 und in zweiter Ehe verheiratet. Kennengelernt haben wir uns vor knapp 5 Jahren. Wir hatten gerade jeweils eine schlimme Beziehung hinter uns und keine Lust auf etwas Neues. Wir fanden es damals einfach nur schön, jemanden zum reden zu haben, ohne gebagger usw..
Naja, es kam, wie es kommen mußte. Wir haben uns ziemlich schnell verliebt, meine Kinder kamen super mit ihm aus und so zogen wir bereits nach 4 Monaten zusammen. Er hat ebenfalls 2 Kinder, die aber keinen Kontakt zu ihm hatten.
Wir hatten noch etwa ein halbes Jahr von unserer wirklich traumhaften Beziehung, dann kam ein Schlag nach dem anderen.
Wir erfuhren, dass seine Mutter schwer an Krebs erkrankt war und nur noch einige Wochen zu leben hatte. Nicht mal ein viertel Jahr später starb sie. Noch wärend seine Mutter im Sterben lag kam die Nachricht, dass sein Bruder ebenfalls an Krebs erkrankt war.
Er konnte schon nicht mehr an de Beerdigung meiner Schwiegermutter teilnehmen, weil es ihm sehr schlecht ging. Ein halbes Jahr darauf starb auch er.
Kurz vor dem Tod meines Schwagers nahm der älteste Sohn meines Mannes Kontakt zu ihm auf. Die Mutter hatte den Kontakt mehrere Jahre unterbunden und so sahen sie sich nach ca. 6 Jahren wieder.
2 Wochen nach dem Tod meines Schwagers flog mein Stiefsohn bei seiner Mutter raus, weil sie Wind davon bekommen hatte, dass er Kontakt zu seinem Vater aufgenommen hatte.
Wir bekamen ein 17jähriges seelisches Wrack, das nur am PC/an der Spielekonsole saß und niemals auch nur eine Regel kennen gelernt hatte.
Das Zusammenleben mit ihm und meinen beiden Kindern gestaltete sich also schwierig bis anstrengend, da auch regelmäßig zur Schule gehen nicht zu seinen Paradedisziplinen gehörte.
Er war knapp 4 Wochen bei uns, da wurde mein Mann schwer krank. Innerhalb von 2 Tagen war aus einer Erkältung ein lebensbedrohlicher Zustand und eine ganze Woche war nicht klar, ob mein Mann überlebt.
War mein Mann bereits durch Krankheit und Tod seiner Mutter und seines Bruders und das Wiedesehen mit seinem Sohn bereits seelisch angeschlagen, brachte ihn seine eigene Krankheit nun vollens aus der Bahn.
Gesundheitlich immer noch schwer angeschlagen fing er wieder an zu arbeiten und verrannte sich völlig in dem Gedanken nicht genug zu verdienen. Er ließ sich von nichts und niemandem bremsen.
Zu dem Zeitpunkt fing dann auch noch mein Ex an mir Probleme zu machen. Er setzte Gerüchte über mich, meinen Mann und seinen Sohn in die Welt und hat sogar versucht mir die Kinder weg zu nehmen. Aus purem Neid. Je besser es mit meinem 'neuen' Mann an meiner Seite lief umso schwieriger lief es mit meinem Ex. Ständig saß ich beim Jugendamt, Kinderpsychologen oder Gericht mit den Kindern, nur um zu beweisen, dass nicht an den Unterstellungen von meinem Ex stimmt.
Nach einem Jahr kam dann der völlige Zusammenbruch.
Eine beginnende Alk., Burn-Out, Nichts ging mehr.
Nach dem Koplettzusammenbruch meines Mannes, war auch ich am Ende meiner Kraft und hatte einen schweren Nervenzusammenbruch. Wir trennten uns.
Nachdem mein Mann in sich zur Entgiftung einweisen lassen hatte und ich auch halbwegs wieder klar kam, redeten wir nach langer Zeit das erste Mal wieder richtig miteinander. Erst am Telefon, nach einen Streit mit meiner Tochter und deren darauf folgenden Auszug fuhr ich ihn besuchen. Er war übers WE aus der Klinik zu seiner Schwester gefahren. Wir redeten wieder. Über unsere Therapien und auch über uns. In dieser Nacht entstand unser Sohn. Ich war ganz schön geschockt, als ich merkte, dass ich schwanger bin. Wir hatten doch verhütet (Spirale).
Trotz aller Umstände haben wir uns natürlich für unser Kind entschieden. Um ganz sicher zu gehen enschloß sich mein Mann auch noch zu einer Langzeittherapie über 12 Wochen und einer zusätzlichen Psychotherapie die parallel zur Langzeit lief und bis heute in unregelmäßigen Abständen läuft.
Nun könnte man meinen jetzt ist Alles gut. Leider ist es das nicht.
Wärend der Langzeittherapie haben wir eine neue Wohnung bezogen und wollten dort neu anfangen. Mein Mann hat ziemlich merkwürdige Macken entwickelt, mit denen ich nicht zurecht komme.
Abgesehen davon, dass er die ganze Woche aus beruflichen Gründen nicht zu Hause ist und nur am WE bei uns ist, benimmt er sich, als ob er Single ist.
Rücksicht? Fehlanzeige!
Er raucht wo es ihm gerade passt (auch wenn der Kleine keine Armläge weg ist), läßt seine Klamotten überall liegen, verbreitet um sich herum Chaos und Schmutz, Körperhygiene findet das ganze WE auch nicht statt. Dazu kommt, dass er nur noch schlecht gelaunt ist und ständig genervt reagiert.
Seine Ausdrucksweise war schon imer eher grob, was sich in seinem Beruf leider nicht vermeiden läßt, zu Hause ließ er sich bisher immer einbremsen. Das geht nun nicht mehr. Er hält sich an keine Regel und wenn ihn jemand darauf anspricht wird er ausfallend und beleidigen. Hinterher feixt er sich dann auch noch Eins. Agressiv, provokant, s.istisch und fremdenfeindlich bis *beep*. Das beschreibt es wohl am ehesten.
Ich bin die ganze Woche mit Allem allein. Wenn ich mit ihm etwas absprechen will wiegelt er genervt ab, aber wenn es dann nicht in seinem Sinn läuft nörgelt er rum. Alles muß sich nur noch um ihn drehen. Er macht sich über meine Gewichtszunahme während der Schwangerschaft lustig und freut boshaft darüber, dass er ja abgenommen habe, wieder Muskeln bekommen hätte und ihm die Mädels nachschauen würden. Da wir dann auch fleisig mit Verkäuferinnen etc. geflirtet, wenn er mich am Telefon hat.
Ich fühle mich immer mieser in seiner Nähe, aber ihn interessiert das nicht. Im Gegenteil, er findet meine Reaktion auf sein Verhalten lächerlich und spießig.
Ich hatte ihm eine Trennung vorgeschlagen, doch er sagt er liebt mich und will mich auf keinen Fall verlieren. Erst gestern sagte er in einem Gespräch, dass er sich wünscht mir irgendwann zeigen zu können wieviel ich ihm Wert bin.
Ich mag so aber nicht mehr leben.
Jemand eine Idee, wie wir Das noch retten können?
03.06.2013 19:55 •
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