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Wenn man sich selbst nicht erkennt

L
Hallo liebe Leser,

Ich möchte hier einmal meine Situation beschreiben. Mir ist durchaus bewusst, dass keiner hier mir die Meinung eines Psychologen ersetzen kann, doch ich hoffe auf ehrliche Meinungen und Bewertungen zu meiner Situation.

Ich bin seit einigen Monaten in einer Phase, in der es mir wirklich extrem schlecht geht. Ich bin regelrecht am Boden zerstört. Warum? Das weiß ich selbst auch nicht.

Ich leide unter Alpträumen, Panikattacken, bin ohne Grund den ganzen Tag extrem schlecht gelaunt, kann mich auf absolut nichts konzentrieren. Auf der Arbeit wurde ich oftmals darauf angesprochen, was denn mit mir los sei. Meine Eltern merken es auch und sagen mir, ich solle endlich mal wieder klar im Kopf werden. Ich weiß schon gar nicht mehr, was geistige Klarheit überhaupt ist. Ich hatte seit Monaten keinen klaren Kopf mehr. Die Gedanken schießen blitzschnell durch meinen Kopf und ich schaffe es nicht, auch nur einen dieser Gedanken zu Ende zu denken. In meinem Kopf herrscht Chaos, doch ich werde immer ruhiger in Gesellschaft.

Ich bin massiv von Verlustängsten in Sachen Beziehung geplagt und halte es wirklich nicht mehr lange aus. Ich will endlich mal wieder seelenruhig ein Buch lesen, ohne ständig Sorgen im Kopf zu haben und mir destruktive Fragen zu stellen.

Ich habe keine Ahnung ob ich das hier gerade gut verständlich schreibe, aber ich hoffe das ihr euch ein Bild machen könnt.

Ich male mir oft Szenarien im Kopf aus, die niemals eintreffen werden. Doch mein Gehirn glaubt sie und antwortet mit Emotionen! Das Ergebnis: Manchmal sitze ich heulend da und weiß nicht einmal warum ich überhaupt weine.


Ich halte es nicht mehr aus. Am liebsten möchte ich meine Gedanken stumm stellen, aber das funktioniert einfach nicht.

28.03.2020 18:00 • #1


Kummerkasten007
Bist Du in Therapie?

Falls ja, kennt der Therapeut Deine Gedanken?

Falls nein, warum nicht?

28.03.2020 18:18 • #2


A


Wenn man sich selbst nicht erkennt

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L
Nein, ich bin nicht in Therapie

28.03.2020 18:26 • #3


Lathgertha
Hallo Lukasloko,

ich schätze du fühlst dich alleine, siehst alles negativ und bist überfordert mit diesem Gefühl. Wenn man das Gefühl der Einsamkeit verspürt, prallen zig Tausende Gedanken auf einen ein. Man kennt kein Halten. Ist so müde von diesen ganzen Gedanken, dass man den Faden dieser Gedanken verliert und von einem Thema auf das andere gedanklich springt. Oft haben diese Themen auch keine Verbindung zueinander. Diese Gedanken sind stets präsent.

Versuch die positiven Dinge im Leben stärker wahrzunehmen. Zu schätzen und zu verinnerlichen. Viele Dinge haben durchaus Gedanken verdient. Bis zu einem gewissen Punkt. Es sollte aber in gesundem Maß sein. Lerne auch dir selber zu sagen, hey genug über dies und jenes den Kopf zerbrochen. Reicht nun. Und hake es gedanklich ab. Gib vielen Gedanken, die zu nichts führen - nicht den nötigen Raum in deinem Kopf. Lerne dich zu kontrollieren.

Du brauchst keine Angst/Verlustangst zu verspüren, wenn doch noch gar keine Situation geboten ist. Lass alles auf dich zu kommen. Werde flexibler in deinen Gedanken. Du kannst kaum etwas in deinem Leben zu 100 % kontrollieren. Egal wie sehr du dir den Kopf darüber zerbrichst.

28.03.2020 18:28 • #4


CaveCanem
Äh.... was ist denn mit Deiner Beziehung?

Erzähl mal etwas mehr, bitte. Man wird aus Deinem Post nicht so recht klug.

28.03.2020 18:32 • #5


E-Claire
Zitat von LukasLoko0202:
Ich bin seit einigen Monaten in einer Phase, in der es mir wirklich extrem schlecht geht. Ich bin regelrecht am Boden zerstört. Warum? Das weiß ich selbst auch nicht.

Ich leide unter Alpträumen, Panikattacken, bin ohne Grund den ganzen Tag extrem schlecht gelaunt, kann mich auf absolut nichts konzentrieren. Auf der Arbeit wurde ich oftmals darauf angesprochen, was denn mit mir los sei. Meine Eltern merken es auch und sagen mir, ich solle endlich mal wieder klar im Kopf werden. Ich weiß schon gar nicht mehr, was geistige Klarheit überhaupt ist. Ich hatte seit Monaten keinen klaren Kopf mehr.



Servus und will kommen hier.

Wenn ich Dir diese physischen Symptome schildern würde: Also ich habe Kopfschmerzen, seit Monaten, ich habe extreme Einschränkungen dadurch, andere sprechen mich darauf an, was würdest Du mir als Freund raten?

Meinst Du nicht, Du würdest sagen, geh zu einem Arzt? Du würdest vielleicht nicht sofort sagen, geh zu einem Neurologen, aber Du würdest sagen, geh zu Deinem Hausarzt.

Aller Wahrscheinlichkeit nach hast Du eine mentale Grippe oder so etwas wie Blinddarm, Du gehst zu Arzt, die schauen sich das an und helfen Dir, dauert ein bissl, wird aber wieder gut.

Du bekommst ein Medikament oder Physiotherapie, um bestimmte Muskeln zu stärken.

Es ist völlig OK, sich mal ne Zeitlang richtig doof zu fühlen, wir alle werden hin und wieder krank. Manchmal werden wir das nicht physisch sondern psychisch. Das bedeutet nicht, daß Du morgen den Psychopathen aus einem Hollywood-Film gibst und nie wieder ein normales Leben führst.

Es ist nur, ab und zu bekommen wir die Grippe, eine Lungenentzündung, brechen uns ein Bein oder bekommen eine Depression. Du kannst natürlich weiter mit einem gebrochenen Bein durch die Gegend humpeln und so tun, als wäre das nur eine Zerrung, dann bleibt das halt so, wird nie richtig geschient, wächst nicht ordentlich Zusammen, hat man halt vor 500 Jahren so gemacht.

Aber mal ehrlich, wenn Du seit Monaten nicht genug Luft bekommst und ständig hustest, gehst Du doch auch beim Hausarzt vorbei, oder nicht?

Und bestenfalls sagt der, ist alles in Ordnung, liegt an der trockenen Luft, wärs nicht besser, jemanden zu fragen, der davon etwas versteht.

Noch mal, wir alle werden hin oder wieder krank, nicht mal der beste Chirurg der Welt, operiert an sich selbst, also warum solltest Du das tun.

Alles Gute, geh zum Arzt, lass das abklären und Du wirst sehen, es ist nicht so schlimm, wie Du denkst.

28.03.2020 18:44 • x 2 #6


S
Zitat von LukasLoko0202:
Ich male mir oft Szenarien im Kopf aus, die niemals eintreffen werden


Es gibt Zwangsstörungen. Die können Zwangsgedanken, also sich aufdrängende Gedanken, verursachen. Man weiß sie sind irrational, trotzdem kann man nicht vernünftig sein, denken, handeln.
Geh zum Hausarzt am Montag. Dagegen kann man auch was zur Linderung verschreiben.
Ich wünsche dir alles Gute

28.03.2020 18:53 • #7


R
Zitat von Spiegel:

Es gibt Zwangsstörungen. Die können Zwangsgedanken, also sich aufdrängende Gedanken, verursachen. Man weiß sie sind irrational, trotzdem kann man nicht vernünftig sein, denken, handeln.
Geh zum Hausarzt am Montag. Dagegen kann man auch was zur Linderung verschreiben.
Ich wünsche dir alles Gute


Tatsächlich hört es sich genau danach an,das war auch mein erster Gedanke.
Zwangsstörungen gibt es in ganz verschiedenen Ausprägungen.Du hast eine davon unbewusst beschrieben.
Nämlich dass eine Gedanke ab einem Punkt nicht mehr gestoppt werden kann und du weisst,dass es nicht real ist.
Wenn es das ist,kannst nichts dafür und kannst dich gut therapieren lassen.

Ich würde dir auch zu einer gesicherten Diagnose raten.

Alles Gute!

28.03.2020 23:11 • #8


L
Also eigentlich läuft die Beziehung jetzt gerade wunderbar, doch ich und meine Partnerin hatten eine schwierige Phase. Erst gab es die Verliebtheitsphase, dann vielen Streit, bei dem es nie wirklich zu einem Ergebnis kam und jetzt sind wir beide sehr gut im Einklang miteinander. Konflikte gibt es ja immer, doch diese werden dann geklärt und wir führen oft Gespräche über Bedürfnisse des anderen usw.

Ich habe es auch wieder in den Griff bekommen, meine persönlichen Grenzen klar zu machen und mich gegen respektloses Verhalten zu wehren. So haben wir beide dann auch mit der Zeit gegenseitigen Respekt zueinander aufgebaut. Ich bin glücklich mit ihr, definitiv.

Mit meiner Verlustangst ist das Problem, dass ich diese verstecke. Ich klammere nicht, sondern ich trage diese Angst vor dem Alleinsein nur in mir und ertrage sie. Ich weiß nämlich nicht, wie ich so etwas aktiv angehen soll. Nicht, dass ich klammern als gute Lösung empfinde.

Ich habe mit meiner Freundin ein Gespräch geführt, in dem es darum ging, wie viel Nähe und wie viel Distanz wir beide zueinander haben sollten. Wir sind dann auf ein Ergebnis gekommen, aber diese Verlustangst ist immer noch in mir verwurzelt.

29.03.2020 15:58 • #9


A


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