Wenn Liebeskummer krank macht
Ein geliebter Mensch verlässt uns und wir können es nicht ändern. Je mehr wir unser Leben um den anderen herum aufgebaut haben, desto mehr stürzt plötzlich alles in sich zusammen. Das gilt für ältere Menschen nach einer langen Ehe ebenso wie für junge Paare. Gemeinsame Gewohnheiten, Zukunftspläne, Sicherheit, Wärme und Geborgenheit lösen sich mit einer Trennung schlagartig in Luft auf.
Nur Menschen, die sich bereits in der Beziehung innerlich vom Partner gelöst haben, können nach der Trennung relativ ruhig bleiben. Für alle anderen ist die Zeit danach die Hölle. Solange sie die Trennung verleugnet haben, gab es etwas, worauf sie sich konzentrieren konnten: Die Hoffnung auf die Rückkehr des Partners. Nachdem die nun zerschlagen ist, kann der seelische Schmerz über den Verlust so stark sein, dass er sogar körperlich krank macht.
Einige greifen sogar zu Alk. und Schmerzmitteln
Liebeskranke weinen sich die Augen aus dem Kopf, haben Magen- und Kopfschmerzen, Herzrasen und fühlen sich unendlich leer. Einige greifen jetzt zu Alk. und Schlafmitteln, andere spielen mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen. Jeder verspürt seinen eigenen Schmerz. Verlassene sehen sich als Opfer und glauben ein anderer müsse kommen, um sie zu erlösen.
Liebeskranke sollten sich viel Zeit zum Trauern nehmen
Doch der Partner ist kein Heilmittel für unsere Schmerzen. Wenn er nur aus Mitleid zurückkäme, hätte der Liebeskranke nichts gewonnen. Wenn er sich mit dem Geliebten versöhnte, bevor er gelernt hätte, ohne den anderen glücklich zu leben, würde er in ständiger Angst vor einer neuen Trennung leben. Ziel hingegen sollte es sein, die Abhängigkeit von dem anderen abzubauen; zu lernen, sich selbst genug zu sein, damit später in neuen Beziehungen nicht wieder dieselben Ängste vor dem Alleinsein hochkommen.
Psychologen raten, sich viel Zeit zum Traurigsein zu nehmen, aber Zeit und Ort dafür ganz bewusst zu wählen. Wenn etwa am Arbeitsplatz immer wieder die Gedanken an den Partner auftauchen, sollte sich der Verlassene sagen, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt dafür ist.
Auch gegenüber Freunden ständig über die empfundene Trauer zu reden, kann auf Dauer für alle Beteiligten zur Strapaze werden.
Gut ist es, die Gedanken aufzuschreiben, in ein Tagebuch oder auch als Brief an den Partner - nur abschicken sollte der Verlassene ihn nicht.
Überhaupt sollte alles, was einen direkten Kontakt zum alten Leben darstellt in einer großen Kiste verschwinden: Bilder, Kleidung und Schmuck des Expartners, wandern am besten direkt in den Keller.
ct-herzdiagnose.de/cda/page/center/0,2845,8-4742,00.html
25.03.2005 00:46 •
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