Einfach nur, um es mal von der Seele zu schreiben:
1999 - aus einer Begegnung, aus einer Kollegialität wurde eine tiefe Freundschaft. Ich konnte mit dir Spass haben, lachen, weinen. Wir haben jede Minute miteinander verbracht. Als ich ein berufliches Angebot bekam, trennten sich unsere Wege. Kurz. Wir wollten den Kontakt nicht verlieren, wir trafen uns und an jenem Abend im März 2000 kamen wir drauf, dass es nicht nur beste Freundschaft war, sondern Liebe, die uns verband.
Wir wussten damals schon nicht, wie wir das alles regeln sollten, du wohntest nach deiner letzten Beziehung wieder bei deinen Eltern, ich zog von meinem damaligen Freund aus - wohin? Wo sollten wir bleiben?
Die erste gemeinsame Wohnung bekamen wir erst 1 Jahr später zugeteilt. 3 Tage später fand unsere Hochzeit statt. Wir waren einfach nur glücklich miteinander, denn für uns beide war es die grosse Liebe. Wir gingen in all den Jahren durch viele Höhen und Tiefen, meistens durch letzteres. Krankheit, Schicksalsschläge - wir haben immer zusammen gehalten, wenn niemand anderer bei mir war - du warst es! Ich konnte immer auf dich zählen.
2005 warst du als Servicetechniker im Ausland. Wochenlanges Wegbleiben von daheim, der Umgang mit Kriminalität und Armut brachten uns in unsere erste Krise. Du bist ins Burn Out geschlittert, sagtest mir nur am Telefon, dass du am Abgrund stehst, ein Fuss hängt schon runter, du brauchst dich nur mehr fallen lassen, und du wüsstest nicht, ob du zurückkommst, wohin dein Weg führt, ob du dein Leben mit mir verbringen möchtest. Ich hörte wochenlang nichts mehr von dir, wusste nicht, wann und ob du zurückkehrst. Du bist zurückgekehrt, hast eine Therapie gemacht und bliebst von nun an im Inland.
Lange haben wir auf Nachwuchs gewartet. Er kam nicht. Deine Eltern machten uns Druck. Der einzige Sohn und kein Stammhalter? Alle herum bekamen Babies, nur wir nicht. Nach jahrelangem Warten und nach abgeklärter OP zur Diagnostik war dann klar, dass es bei uns nicht klappen würde. Ich hab noch einige Monate gehofft, aber irgendwann dann 2006 sagte ich zu dir, dass ich mit der monatlichen Warterei nicht länger leben kann und in meinem Kopf mit dem Kinderwunsch abschliesse und du sagtest zu mir, dass das ok ist für dich.
Im August des selben Jahres wurde ich schwanger, schenkte meinem 1. Sohn das Leben. Du warst überglücklich!
Nicht lange darauf kündigte sich unser 2. Sohn an, ok, das ging aber schnell, dafür, dass man uns sagte, wir würden nie Eltern werden! Aufgrund der zweiten Schwangerschaft kündigten sich neue Probleme an, wir mussten aus finanziellen Gründen in euer Elternhaus ziehen, für mich 2,5 Jahre die absolute Hölle, keine Privatsphäre, zu 4t wohnten wir auf 40m2 im Kellergeschoss ohne Tageslicht. Du wurdest aus Rationalisierungsgründen arbeitslos, du merktest nicht, wie schlecht es mir ging bei diesen Zuständen, die Kinder liefen bei jedem nein von mir zur Oma bzw die Oma herunter, unser Wohnbereich war die Durchzugsstrasse für sämtliche Besucher und Familienmitglieder - nach 2,5 Jahren konnte ich nicht mehr - gesundheitlich und psychisch. Oft haben wir gestritten, weil du nicht sehen konntest, was mir psychisch von deiner Mutter angetan wurde - du meintest immer, ich nörgle und hab an allem was auszusetzen.
Wir zogen notgedrungen in eine kleine Wohnung, hauptsache, weg. Du warst nicht einverstanden damit, aber ich gab keine Ruhe, meine Magengeschwüre machten mich schon fertig. Hier hoffte ich, Ruhe zu finden.
Deine Abende verbrachtest du immer mehr vorm PC als mit mir. Mit den Kindern wusstest du nichts anzufangen, wir hatten nur 2 Zimmer, schliefen alle in einem Schlafzimmer. Du wurdest distanziert und immer ignoranter und demütigender zu mir. Ungeplant und unerwartet wurde ich wieder schwanger. Du wolltest die Abtreibung. Ich hab mich dagegen entschieden. Kurz danach zog nebenan ein Mädel ein, 10 Jahre jünger als du, frisch getrennt, sie hat sich von Beginn an in unserem Leben präsent gemacht. Ich wollte dich warnen, mir war das suspekt, du meintest wieder, ich hab ja immer zu nörgeln, wenn jemand freundlich ist, ich war schwanger, du hast dein Handy codiert, du warst nicht mehr zuhause, ständig diese Frau an unserer Tür, ja, da hast du dich immer von deiner besten Seite gezeigt! Ich lief Amok, du wurdest plötzlich so anders, offenes Hemd, pünktliches Weggehen in der Früh, bis ich dahinter kam, dass du dich mit ihr unten am Parkplatz getroffen hast. Ich sprach sie an, ich fragte sie, ob sie auf meinen Mann steht, sie meinte, das würde sie doch nie machen. Die Situation eskalierte und du meintest, du brauchst eine Auszeit von mir. Ich hab mich eingelassen drauf, in der Hoffnung, dass es sich bessert. Du bist nie in deiner Schlafstelle angekommen - 1 Tag später fanden meine Kinder beim Spazierengehen dein Auto in einer Seitengasse, ich drehte um, läutete bei ihr und erwischte euch frisch nach dem *beep*. Eine andere Frau *beep*, während meine Kinder daneben in der gemeinsamen Wohnung gespielt haben, getobt haben, du sagtest mir, du hast sie sogar toben gehört.
Du wolltest die sofortige Scheidung, ich meinte, ich unterschreib jetzt gar nix, ich verlor die Wohnung, weil ich hätte sie mir nie leisten können alleine und neben eurer Bumserei wohnen bleiben - niemals. Ich wusste, dass ich in 2 Monaten in Karenz gehen, 3 Kleinkinder an der Hand haben werde, kein Geld, keine Bleibe, keinen Mann. Mein bester Freund hat mich belogen und betrogen. Nach 3 Wochen machtest du Schluss mit ihr.
Ich fand eine Bleibe, hab sie alleine hergerichtet. Es war ein Loch, aber ich konnte in Ruhe meine Tochter zur Welt bringen. Du hast mich nie ausgelassen, immer wieder standest du vor unserer Tür. 3 Monate später starteten wir einen Neuanfang. Ich fragte dich mehrmals, ob du denn nun weisst, wo du hingehörst, du hast mir geschworen, dass es für dich nur uns gäbe. Ich hab dich zurückgenommen, versuchte, zu verarbeiten, was ich gesehen habe, was ich erdulden musste. Ich wusste nicht, wie ich wieder vertrauen sollte, aber ich wollte es doch so gerne für uns probieren.
Im August diesen Jahren brachte ich meine Kids aus dem Loch raus. Du hast mir nicht wirklich dabei geholfen. Du musstest ja trainieren gehen oder Freunde treffen. Wieder hab ich alles alleine organisiert, getragen, hergerichtet. Ich wollte es doch schön haben für uns 5.
Du hattest die letzten Wochen sehr viel Kontakt mit einem neuen Busenfreund, einem Arbeitskollegen (ja es war wirklich einer), der immer mehr Stellenwert in deinem Leben einnahm. Er war es, der dir den Floh ins Ohr setzte, sich im Ausland mit den Maschinen der jetzigen Firma selbständig zu machen und dort die grosse Kohle zu verdienen. Mit dir als Materialisten hatte er leichtes Spiel. Und noch dazu hast DU ja die Connections zu den Chefitäten, die die Ausleihung der Maschinen genehmigen sollen. Du wurdest wieder stiller, zurückgezogener. Ich hab es wieder nicht gemerkt. Und ja war die Mauer vor mir wieder aufgezogen und ich hatte keine Chance mehr. Am 6.12. bist du gegangen, während ich bei der Arbeit war, hast mir per SMS mitgeteilt, dass du ausgezogen bist. Im nachfolgenden Treffen hast du mich bombardiert mit Vorwürfen, dass du mit mir nie leben konntest, jetzt! jetzt kannst du endlich leben - bist du denn noch der selbe Mann, den ich geheiratet habe? Macht sowas mein bester Freund?
Du sagst, Liebe ist kein Leben für dich. Die Kinder und ich sind kein Leben. Leben ist für dich frei sein, keine Rechenschaft mehr ablegen müssen, tun und lassen können, was du willst. Du hast die Kinder in diesem neuen Jahr genau für 30 min gesehen. Du sagst selbst, du hast bereits auch vor ihnen die Mauer hochgezogen. Du sagst, dein Weg ist schon seit vielen Wochen entschieden und er führt nach Osten (Südostasien) Mit uns hast du emotional abgeschlossen, du willst die Kinder auch nicht mehr sehen.
Wie kannst du die Augen verschliessen vor dem Leid, das du deinen Kindern zufügst? Der erste wird aggressiv, weint nur mehr. Der zweite beginnt zum Bettnässen, verschliesst sich immer mehr, hängt den ganzen Tag an meinem Bein und das einzige, was ich höre, ist: Mama, ich hab dich soooo lieb. Die Kleine ruft bei jedem Pieps von meinem Telefon: Papa? Ich werde gemeinsam mit den Kindern eine Psychotherapie machen, weil meine heile Welt zusammengebrochen ist. Meine und die der Kinder. Du bist so abwehrend gewesen beim letzten Gespräch, das DU wolltest, du wolltest mich absichtlich verletzen, du hast mich absichtlich mit Füssen getreten, mM nur, um zu provozieren, dass ich dich rausschmeisse und dir damit sozusagen dein Gewissen erleichtere. Ich habs nicht gemacht - danke der Psychopharmakaindustrie! Du hast mich sogar beim Abschied noch wie immer auf den Mund geküsst.
Dein Entschluss steht fest - du wirst fix ins Ausland gehen. Du wirst dort auf die Schnauze fallen, aber jegliche Warnungen hast du in den Wind geschlagen, im Gegenteil, du wurdest noch aggressiver gegen mich. Dein super Freund wird dich finanziell in den Ruin treiben, er wird dich fallen lassen, wenn du ihm die Connections und die Unterschrift gegeben hast, wenn du haftest. Ich weiss, dass du irgendwann vor unserer Tür stehen wirst. Ich bete, dass ich bis dahin abgeschlossen habe. Die Kinder werden dich nicht mehr erkennen. Du warst die Liebe meines Lebens. Du warst mein bester Freund. Du - als ich dich geheiratet habe. Der, der du jetzt bist, den erkenne ich nicht mehr. Kein Freund würde mir sowas antun. Ich bin fassungslos, zutiefst verletzt, lieg am Boden, kann nicht mehr aufstehen. Für meine Kinder muss ich es. Mit dir wollte ich alt werden. Zurück bleibt nur die Erinnerung .....
12.01.2014 22:03 •
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