Hallo cherryberry,
ich moechte dir gerne aus einem anderem Blickwinkel antworten, aus dem von Epilepsie betroffenen.
Bei mir ist es mein Sohn und ich kann dir nur sagen, man braucht viel Liebe,Geduld und einen langen Atem.
Ich kann deine Sorgen sehr gut verstehen betr. weiterer Abklaerung etc., aber dein Freund ist fuer sich allein verantwortlich.
Versuche dich mal -nur ein bischen -in seine Situation hineinzuversetzen.
22 J, alles fliegt zu und laeuft glatt, Pruefungen im Fruehsommer und somit ein Meilenstein im eigenem Leben in Aussicht und dann klatscht es dich ploetzlich um und alles veraendert sich erstmal, nichts geht mehr so glatt wie vorher.
Wie wuerde es dir damit gehen? Was wuerdest du dir in dieser Lebenszeit an Unterstuetzung von deinem Liebsten wuenschen?
Kann man natuerlich auch nicht 1 zu 1 vergleichen da jeder anders ist.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dein Freund sich erstmal sortieren muss, da kann man keinen Schalter umlegen und sagen, ja klar, ich hol mir mal fix Hilfe und alles wird wieder super. Nur er spuert in sich hinein und muss selber erstmal damit klarkommen.
Unabhaengig davon ist es nicht verkehrt sich zu informieren, google bspw mal epilepsie forum netz, da sind Angehoerigen Foren sowie Erklaerung zu den verschiedenen Anfallsarten und Medikamenten.
Das allererste was uns der erste Neurologe sagte war, wenn er schlaeft nicht wecken, keinen Stress aufkommen lassen da dies alles triggern kann.
Wir hatten anfangs in der ersten Phase auch mal das Topiramat und ich haette mir neben dem Krankenhauszimmer eine schallgedaemmte Gummizelle fuer mich gewuenscht zum Frust ablassen
Ich wusste, dass hinter dieser Tuer mein Kind liegt, aber er war unter diesem Medikament Lichtjahre davon entfernt, er hatte komplett Ausfaelle im Erkennen und viel gelerntes und viele Woerter waren einfach weg und nicht abrufbar.....
Ich moechte dir damit keine Angst machen, aber verdeutlichen, wenn dir viel an ihm liegt, musst du dich jetzt zuruecknehmen und anders fuer ihn da sein, ihn nicht ueberfordern nicht verzweifeln, wenn er sich z.zt. nicht selber weiter informiert. Die Seele nimmt manchmal den Weg zu Fuss und braucht Zeit Geschehnisse zu verarbeiten, geschweige denn zu akzeptieren.
Dann hat er ja eben nicht nur die Veraenderungen durch die Erkrankung sondern auch die Medikamente, ggf den Frust durch die Medikamente, da ihm ja selbst die Veraenderung nicht entgeht.
Du kannst dich ja umschauen, ob es bei euch einen Neurologen Fachgebiet Epileptologie gibt, respektive ein Zentrum in der Naehe wie Bethel oder Kehl Kork. Ich wuerde ihn dann allerdings immer noch nicht damit ueberschuetten, aber vielleicht ggf zum richtigem Zeitpunkt ineinem ruhigen u d guten Gespraech anbringen, dass du dich mal umgeschaut hast und diese oder jene Option ueberdenkenswert findest.
Fuer Dich selber solltest du ueberlegen, wie kannst du die Zeit erstmal bis zu seinen Pruefungen fuer dich gut strukturieren, damit du ihn nicht unter Stress setzt. Mach dir Gedanken zu Wochenplaenen und woran du fuer dich Spass finden kannst. Wolltest du schon immer mal irgendeine spezielle Fortbildung machen die als Baustein system angeboten werden? Dann buche es dir und mache dir einen eigenen Plan fuer Juni. Et c... viele gute Tipps hast du ja schon erhalten.
Machts gut. Und fuer den mangelnden koerperlichen Bedarf kannst du dir ja ein tolles Teil kaufen und fuer dich halt mal alleine ne Zeit ausprobieren
Gruss
Epi mum