A
Wenig Selbstbewusstsein - ich muss ihn vergessen
A_little_girl
Zitat:Ich bin gerade dabei, mir ein eigenes Lebe aufzubauen (Studienabschluss, eigene Wohnung, ...). Ich habe einen tollen Job, viele Freunde, bin aber trotzdem einfach immer unglücklich - wie gesagt auch schon vor der Beziehung.
Hatte jemand von euch auch Probleme mit Depressionen bereits vor der Trennung? Und wie seid ihr nach der Trennung damit umgegangen?
Ich würde mich freuen, wenn ihr mir mit euren Geschichten weiterhelfen würdet!
ysabell
Zitat:Ich habe meine Partnerin verloren, weil ich mich zuvor selbst verloren hatte.
Zitat:ähem...ja... jetzt habe ich gerade den Faden verloren.
A_little_girl
Zitat von Keto:Hast du schon mal einen ganzen Tag im Bett gelegen und an die Decke gestarrt?...
Zitat von Keto:Ich verstehe vollkommen, dass du Angst vor dem Alleinsein hast. Ich verstehe vollkommen, dass du deinen Ex zurückhaben willst...
Das musst du nur selbst auch verstehen und akzeptieren.
Zitat von Keto:Denn erst danach kannst du dir selbst verständlich machen, dass du Probleme hast und dass du nie eine zufriedenstellende Partnerschaft führen kannst, wenn du nicht mit dir selbst im Gleichgewicht bist. Und wenn du nicht wieder Lebendigkeit verspürst.
Und weder verspürst du derzeit Lebendigkeit (trotz abgeschlossenem Studium, tollen Job und tollen Freunden), noch hast du ein Gleichgewicht in dir selbst gefunden.
Das lese ich zumindest aus deinem Text heraus. Und es kommt mir verdammt bekannt vor...
Zitat von A_little_girl:
Aber wie kann ich das akzeptieren?
Ich möchte das so gerne, frage mich aber immer, was ich falsch mache, dass es mir einfach nicht gelingt.
Genauso möchte ich gerne akzeptieren, dass die Beziehung jetzt vorbei ist.
Und ich habe das Glück, dass ich ihn nicht ganz verloren habe, sondern dass er immer noch für mich da ist und das auch jederzeit sein wird, wenn ich das möchte. Vielleicht ist aber auch gerade das das Problem, wieso ich mich nicht damit abfinden kann, weil ich ihn halt dann doch wieder regelmäßig höre. Aber wie gesagt, ich schaff es nicht, den Kontakt abzubrechen und auch nicht ihm zu sagen, dass er es tun soll
(...)
Und wie du vorher geschrieben hast, dass deine Probleme und die Tatsache, dass deine Partnerin dir immer beigestanden hat dazu geführt haben, dass du auf sie deine Anziehungskraft verloren hast - ich bin mir so sicher, dass das bei uns auch der Fall ist. Er sagt er hat mich lieb, aber er hat das Gefühl, dass er auf mich aufpassen muss und nicht, dass er mit mir sein Leben als Paar verbringen möchte.
Und ich glaube einfach so fest daran, dass es bei uns wirklich ein bisschen am Zeitpunkt lag, dass alles so gelaufen ist. Das ist mit ein Grund, wieso ich einfach nicht abschließen kann damit, sondern immer noch darauf hoffe, dass es ein Happy End für uns gibt.
Zitat von A_little_girl:Aber mein Zustand, was die Depressionen angeht verändert sich nicht, sondern wird eher immer schlechter, je mehr Zeit vergeht und je länger er mit seiner neuen Freundin zusammen ist. Daher glaube ich einfach, dass es mir nicht besser gehen kann, so lange ich nicht damit abgeschlossen habe und ich weiß aber nicht, wie ich damit abschließen kann, wenn ich so sehr darauf hoffe, dass er wieder zurückkommt.
Irgendwo da stecke ich gerade fest und weiß nicht mehr weiter, weil ich so gern irgendetwas tun würde, damit es mir besser geht!
A_Little_Girl
Zitat von Keto:Du gibst dir deine Antworten bereits selbst. Du kennst die Antworten schon lange.
Es lag nicht am falschen Zeitpunkt, dass es bei euch nicht geklappt hat - es lag daran, dass ihr beide euch auseinander entwickelt habt. In deinem Fall war es seine Fürsorglichkeit für seine angeschlagene Partnerin, die irgendwann in eine großer Bruder-kleine Schwester-Beziehung gipfelte und dein ungelöstes Krankheitsbild, welches dich in deiner Lebendigkeit behindert.
Es war nicht der Zeitpunkt. Es war eure Beziehungsdynamik, die sich schlussendlich als endgültig erwies.
Bei anderen Paaren wäres es die Kinder gewesen oder unerfülltes körperliches Verlangen oder ein Wohnortwechsel oder oder oder....
Wenn du dir DAS klarmachst ...das akzeptierst, die Entwicklung rückblickend nachvollziehst und gleichzeitig akzeptieren kannst, dass du ihn unfreiwillig verloren hast und die ihn (derzeit zumindest) eigentlich nicht als guten Freund haben willst, der sich um dich sorgt... - dann hast du die Chance den Kontakt abzubrechen und diese Sache aufzuarbeiten.
Dann hast du ebenso die Chance deine Depressionen anzugehen und deine Lebendigkeit wiederzufinden (das ist wiederum unabhängig von der Verarbeitung der Partnerschaft und sollte auch zukünftig unabhängig von einem Partner sein...).
Verstehst du?
Akzeptiere deine Geschichte und euer Ende. Ziehe die Kontaktsperre durch. Verarbeite die Trennung und bearbeite die Depressionen. Finde deine Lebendigkeit, unabhängig von einem Mann, wieder.
Es ist hart, den Kontakt abzubrechen, aber wenn er dich wirklich mag, dann wird er das akzeptieren und dich auch in ein paar Jahren noch als Freundin sehen, sollte es dann mal wieder zu einem vorsichtigen Kontakt kommen.
Die Frage ist, ob es für dich zu hart ist?
Sollte dies derzeit der Fall sein, dann musst du auch das akzeptieren und wirst wohl noch tiefer fallen müssen.
Auch das gehört dazu.
Zitat:Nein, ich glaube ich verstehe es nicht ganz. Oder nicht wirklich.
Für mich ist es nicht real, dass die Beziehung vorbei ist, es fühlt sich einfach nicht so an, als wäre das tatsächlich passiert, obwohl ich ja weiß, dass es so ist.
Aber für mich ist die Situation immer Wir bekommen jetzt einmal unsere eigenen Probleme in den Griff und dann können wir wieder zusammen sein und gemeinsam glücklich werden.
A_Little_Girl
Zitat von Keto:Für dich sieht die Situation unterbewusst also so aus, dass ihr euch gerade in einer kreativen Pause befindet, ihr jeweils an euch arbeitet und dann, nach Abschluss aller seelischen Klempnerarbeiten, wieder zusammen kommt.
Gleichzeitig nimmst du aber bewusst und unterbewusst war, dass er eine neue Freundin hat. Das schmerzt dich und macht dich fertig.
Da ist also ein Konflikt zwischen Anspruch (ist nur eine Pause) und Wirklichkeit (er ist weg und hat eine neue Partnerin).
Das rationalisierst du, indem du sagst: Er konnte ja noch nie lange allein sein und Er geht eben seine eigenen Probleme nicht an ... somit erreichst du, für dich, in dir drin, dass du ihn verantwortlich machen kannst (denn wenn er ja mal irgendwann seine Probleme angeht und mal nicht ständig sofort eine Frau suchen würde - DANN wird er schon merken, dass du die Richtige bist. ) und du dich nicht mit der Situation, deiner Situation, auseinandersetzen musst.
Du verharrst also in der schmerzvollen Situation, weil du diese für dich begründen kannst und wagst nicht den Blick nach vorn zu richten.
Deswegen hältst du übrigens auch den Kontakt zu ihm. Damit gibst du deiner Wunschvorstellung unterbewusst neue Nahrung.
Ich kann dir hier keine Anleitung geben, wie du nun endlich begreifen kannst, dass es hier nicht um ihn und seine Probleme geht, sondern dass es hier um dich und deine Probleme geht (und nein, - er und sein Leben ist nicht mehr dein Problem).
Du musst das selbst erfahren, selbst lernen und selbst begreifen.
Und bis dahin wird es dir weiter weh tun und du wirst noch tiefer fallen. Weil du in deinem Kopf noch Wünsche rationalisierst, die eben nur Wünsche sind.
Dazu kommt eben noch die depressive Episode. Das ist unabhängig von der Trennungsverarbeitung, kann aber durch das Fehlen eben dieser noch verstärkt werden.
...
Was bleibt?
Ein Kontaktabbruch muss zwingend am Anfang deiner Gesundung stehen. So viel ist sicher.
Wenn du das nicht schaffst, dann such dir Hilfe, die es mit dir gemeinsam schafft.
Ehrlich.
Zitat von A_Little_Girl:
Das stimmt alles ganz genau, was du sagst!
Ich bin bereits in Behandlung bei einer Psychotherapeutin, seit 2 Jahren immer mal wieder und in letzter Zeit wieder verstärkt und habe auch von einer Psychiaterin leichte Antidepressiva verschrieben bekommen.
Meine Therapeutin sagt auch, dass ich es akzeptieren muss, dass ich den Kontaktabbruch noch nicht schaffe.
Es ist einfach so schwierig, wenn man genau sieht, was man machen sollte, irgendetwas in einem aber sagt, dass man das nicht will und man es deswegen auch nicht schafft.
Das ist mein Problem.
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