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Weltvorstellung der"ewigen Treue" altmodisch?

H
Zitat von Polaris:
Bis dahin bleib ich allein und das gerne. Nicht wenig werde ich deswegen komisch beäugt, wenn ich sage ich brauche keine Beziehung.Doch letztendlich weiß ich das es für mich richtig ist. Das ich besser dran bin weil ich einfach mit mir selbst ziemlich gut zurecht komme und ich fühle mich nie einsam! Es gibt einfach nichts zu vermissen,wenn man sich selbst annimmt so wie man ist. Zb. Zuneigung etc kann man auch ziemlich gut durch Familie und Freunde abdecken und es reicht mir völlig.
Nach meiner letzten Beziehung weiß ich es mehr denn je zu schätzen frei zu sein. Das Leben zu genießen...Allein! Treue steht bei mir auch ganz oben auf der Liste, ohne gehts nicht , ohne kann ich nicht. Nur weil es viele anderst Leben werde ich das nicht ändern.
Manchmal liest man hier ja auch noch das Treue gewünscht und gelebt wird, es gibt also doch noch vertreter dieser Art da draußen. Man muss nur noch zusammen finden^^


Guten Abend, Polaris,

da bin ich ganz bei Dir. Ich war in meinem Leben mehr allein als in Partnerschaften, die dann aber auch immer länger liefen. Das Alleinsein habe ich nie als Einsam sein begriffen, da ich mich generell ungern von anderen Menschen oder Dingen abhängig mache. Das engt mich in meiner Freiheit ein. Was natürlich nicht heißen soll, dass ich die liebevolle Verbindung zu einem Menschen nicht zu schätzen wüsste und wiederum als Einschränkung betrachten würde. Keinesfalls!
Und auch sonst führe ich keine inneren Kämpfe mehr, fühle mich ausgeglichen, ruhe in mir (das wird mir ab und zu von außen so bestätigt), komme gut mit meinen Mitmenschen aus und kann mich hervorragend mit mir alleine beschäftigen. Ich mache mir keine Angst.
Und mir fällt auch nicht die Decke auf den Kopf, wenn ich mal länger allein daheim bin. Es gibt so viele Dinge und Themen mit denen ich mich beschäftige und die mir die Lust am Leben erhalten. Ich blende manchmal auch ganz bewusst das aus, was draußen so passiert. Der ganze Missmut, die Angst und Unzufriedenheit, der man überall begegnet. Ich möchte kein Teil davon werden. Da setze ich mich lieber ans Wasser und beobachte die Wellen oder philosophiere für mich selbst ein wenig herum.
Mir geht es ähnlich, nach dem Zerbrechen meiner Beziehung vor einiger Zeit. Ein Gefühl von Einsamkeit will einfach nicht aufkommen und ich merke, dass ich von meiner Partnerin nicht abhängig war und bin. Bei ihr war das in der Beziehung etwas anders. Aber egal. Das geht mich - zum Glück - alles nichts mehr an. Rückblickend kann ich auch sagen, dass ich in der Partnerschaft nie ernsthaft eifersüchtig war und ihr deshalb auch alle Freiheiten gelassen habe, ohne mich dann in wüsten, ängstlichen Spekulationen zu wälzen. Das kam wirklich nicht vor. Ich vermisse sie natürlich auch ab und zu, aber nicht so stark, dass ich in depressive Fahrwasser geraten könnte oder irgendwelche unüberlegten Rückholversuche anstellen würde. Es sind kleine Wellen, die ab und zu noch an meinen Strand schlagen. Aber das Meer beruhigt sich von Tag zu Tag. Was bleibt, sind Einsichten und Erinnerungen. Gute und schlechte.
Ich bin versöhnt mit mir, erkenne meine Schwächen und Fehler und bin wieder einen Schritt näher zu mir gekommen. Eigentlich schön.

Treue steht bei mir auch ganz oben auf der Liebes-Agenda. Ich könnte mir zwar vernunftsmäßig einreden, dass ein polygames Beziehungskonzept funktionierte, aber ich weiß ganz genau, dass mein Gefühl im Falle des Falles etwas anderes sagen würde. Ich kenne mich. Und ich habe viel zum Thema gelesen und gesehen um zu wissen, dass diese Idee fast immer scheitert und niemanden zufriedenstellt.
Mir geht es nicht um Besitz des Partners, soviel will ich klarstellen. Es ist einfach ein Gefühl. Und ich weiß auch, dass viele Menschen noch so ticken und irgendwann wird mir eine Menschin über den Weg laufen, bei der ich mich zuhause fühle und die mich so annehmen kann, wie ich bin, anstatt mich in ihrem Sinne ummodeln zu wollen. Ich bin nämlich wertvoll, so wie ich daherkomme und wer das nicht zu schätzen weiß, soll sich bitte anderswo umschauen. Das gilt insbesondere für Menschen, die mir die Verantwortung für ihr Glück auf die Schultern legen wollen. So ist das.

Dir einen schönen Abend und danke für die Antwort!

28.07.2014 19:43 • x 1 #16


E
Hallo Ihr,

ich glaube schon, dass es eine ewige Treue gibt, aber bestimmt erst im Alter...
Die Welt ist leider so, dass man sich neue Autos, Wohnungen etc nehmen kann, warum nicht auch
schnell ein neues Umwelt mit einem neuen Partner. Die Generationen vor uns wurden mit dem
Zeigefinger erzogen, so was macht man nicht , wurde einem beigebracht.

Heute spricht man von Selbstverwirklichung und ein neuer Partner bringt neue Ideen.
Im Alter hat man das vielleicht erkannt, deshalb sagt man ja auch, dass die zweiten Ehen besser funktionieren, weil jeder aus seinen Fehlern gelernt hat,

Aber Ausnahmen bestätigen die Regeln.
LG Else

29.07.2014 09:17 • #17




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