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Weihnachtszeit, verlorene Familie, Traurigkeit

E
Hallo ihr Lieben,
auch wenn das Thema im Prinzip noch dasselbe ist wie in meinem letzten Beitrag: Es muss raus und ich möchte es mir kurz von der Seele schreiben.
Nach meiner letzten Coaching Sitzung habe ich nochmal sehr viel Klarheit erhalten, warum mir das Loslassen so schwer fällt.
Ich wurde leider von meiner Mutter abgelehnt und habe wohl in meinen Beziehungen immer auch die Mutter im Partner gesucht. Ganz auf mich gestellt (ich war bisher in zwei langen Beziehungen) wird mir die fehlende Liebe (eines Partner plus die fehlende Mutter) so richtig stark bewusst. Und halt einfach der Wunsch nach Familie.
Mein Noch-Mann kam gerade auf der Rückreise an unserem Haus vorbei, rief an und fragte, ob er unsere Tochter kurz sehen könne.
Wir haben dann für unsere Verhältnisse friedlich und vernünftig am Tisch gesessen und etwas geredet. Er hat sich auch im weihnachtlich dekorierten Haus umgesehen.
Als er wieder gefahren ist, wurde mir die Leere mal wieder so richtig bewusst. Mein Wunsch nach Leben und Familie im Haus, besonders in der Weihnachtszeit. Der Trauer, dass offenbar nur ich dem Ganzen hinterhertrauere und er hier sitzt, sich unterhält und von seinem Leben erzählt, als hätte es uns nie gegeben. Ich weiß nicht, ob ich da einfach zu emotional bin. Mir würde es einen Stich versetzen, in mein altes Heim zu kommen. Auch die Unterhaltung ging komplett nur über ihn, seine Arbeit, seine Finanzen. Null Interesse oder Fragen über mich und mein Leben. Was ja wiederum die Trennungsgründe bestätigt. Dennoch macht mich das alles immer wieder aufs Neue traurig. Die verlorene Familie, das Alleinesein, die Weihnachtszeit, Zukunftsängste.

Geht es noch jemanden so?

29.11.2020 19:17 • x 2 #1


M
Hallo Emmalove, ich kann das gut nachfühlen. Selbst eine gemeinsame Freundin meinte letztens, dass man meinem Bald-Exmann gar nichts anmerken würde. Fröhlich und Späße machend, als wäre nichts. Ich glaube Männer können es nicht so gut zeigen ... hoffe zumindest, dass er auch leidet. Aber ja, wenn wir uns sehen, frage ich wie es ihm geht. Die Gegenfrage kommt nicht. Ich habe gar keine Lust auf Weihnachten und eigentlich auch etwas Angst vor dem 1.Weihnachten ohne ihn. Zum Glück ist unsere Tochter Heiligabend bei mir und meinen Eltern. Manchmal fragt man sich, ob es dem Mann auch so elend geht wie einem selber.

29.11.2020 19:33 • x 1 #2


A


Weihnachtszeit, verlorene Familie, Traurigkeit

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T
Auch uns Männern geht es da nicht anders, als euch Frauen. Egal wer verlassen wurde, derjenige wird vom Ex allein gelassen und aus seinem Leben mehr oder weniger verbannt.Dem der verlassen hat geht es gut, auch wenn manch einer behauptet er leide genauso. Meine hat Ablenkung durch Familie und Freunde und dazu noch das Verliebt sein in ihren neuen, und ich habe nichts und niemanden mehr. Ich leide auch nach zweieinhalb Monaten noch genauso stark, wie seid dem ersten. Ich hoffe das Jahr geht schnell vorbei und im nächsten Jahr wird alles anders und viel besser.

29.11.2020 19:44 • x 1 #3


M
Hallo Emma, ja, Weihnachten ist immer noch schwierig, auch wenn es jetzt das dritte Weihnachten ohne ihn ist. Mit jeder Christbaumkugel, die ich raushole, kommen Erinnerungen. An die schöne Zeit, die schönen Weihnachten, an seine Kinder und die kleine Patchworkfamilie, die wir hatten. Dieses Jahr notgedrungen zuhause, werde ich es so machen, dass ich am 21.12. ( = Wintersonnenwende) ein Holzmännle baue und dann anzünde. Ds Alte muss weg, und ab dem 21.12. gibt es wieder mehr Licht, mehr Sonne, kürzeres Dunkel und mehr Helles. 2021 kann es nur aufwärts gehen.

01.12.2020 19:11 • x 2 #4


MrXYZ
Es kommt natürlich immer drauf an, wie die Situation ist.

Von wem ging die Trennung aus bzw. wer sehnte sich nach ihr, aus welchen Gründen auch immer.

Ich denke in deinem Fall, dass für ihn die Trennung das optimale bzw. eben die Befreiung war (er sie aber nicht geradlinig herbeigeführt hat) und die von deiner Seite aus unfreiwillig entstanden ist.

Da sind Feiertage im allgemeinen natürlich eine schwierige Sache, aber man muss unbedingt und dringend das allein sein erlernen bzw. sich aneignen bzw. es eines Tages können, egal welcher besonderer Tag von wem oder was auch immer ansteht und im Alltag sowieso.

Ich habs geschafft, ich Klammer mich an keinem einzigen Tag mehr an nichts und niemanden, egal wie schön irgendetwas war und wie nicht, ich komme zurecht, alleine auch ohne Partner und auch sonst ohne jemanden würde ich in der Lage sein, zu überleben ohne psychisch zu zerfallen, wir müssen alle diesen Zustand erlangen, was diese (heutige) Gesellschaft angeht.

Meine aktuell vergangene Partnerin ist auch wieder davongerannt, zurück zum verflossenen, nachdem sie mir das gelbe vom Ei gepredigt hat und wird mit diesem auch z.B. das Weihnachtsfest feiern, ist mir aber so ziemlich egal, denn mit so jemandem würde ich niewieder irgendetwas feiern wollen, ich mag Menschen, die ehrlich, aufrichtig und gerade sind, aber wenn sie es nicht mal zu sich selbst sein können, dann soll sie von mir aus feiern was sie zu feiern vermag, ich mach meine eigene Party, alleine, aber ehrlich und aufrichtig und vor allem gerade.

Sehr sehr wichtig ist, dass man mit diesem klammern aufhört und dass man sowas niemals mehr zulässt, es macht dich nur selbst irre ohne Ende, wer nicht (ernsthaft) mit dir sein möchte, der soll bitte (mit Gott) gehen.

Ich wünsche dir, dass du eines Tages diese Stärke erlangst, auch die Stärke, deine Emotionen niemals mehr von jemand anderes abhängig zu machen, sehr wichtig.

01.12.2020 19:23 • x 2 #5


M
Es ist ja kein Klammern. Es sind Erinnerungen, die einfach da sind. Wiederkommen. Manchmal nur für 3 Minuten. Manchmal einen ganzen Tag. Kann man aufhören, sich zu erinnern? Das nennt man wohl Demenz. Ist auch nicht gerade gesund. ich glaube, der Mittelweg ist am besten. Erinnern ja, aber zurückwünschen, nein. Akzeptieren, dass immer mal wieder Schmerzen kommen. Denn die gehen ja auch wieder. Und trotzdem ... Weihnachten ist wirklich nicht einfach.

01.12.2020 23:31 • #6




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