Hallo ihr alle,
hatte auch einen Traum zu Weihnachten. Wollte diese Zeit in Frieden und Harmonie verbringen.
Doch zuvor einen kleinen Einstieg:
Ich (45 w) lebe seit 6 Jahren von meinem Mann, der auch seit 26 Jahren mein Arbeitgeber ist – getrennt. Unsere Kinder (jetzt 16 + 21 ) lebten bei mir. Vor 3 Jahren hat meine Tochter, bedingt durch Anorexie und Bulemie, eine eigene kleine Wohnung bezogen. Sie lebte zwar die meiste Zeit bei mir, hatte jedoch durch ihre eigenen 4 Wände eine Rückzugsmöglichkeit. So weit, so gut!
Seit ca. 3 Jahren habe ich nun eine Beziehung ( besser: hatte ich L). Im letzten Jahr war meine ganze Familie, meine Eltern, Schwester mit Familie, Ex-Mann ( sind jedoch nicht geschieden), Schwiegervater, neuer Freund mit Tochter (18) und dessen Familie – nebst seiner Ex-Frau - bei mir zu Heiligabend. War zwar anfänglich eine etwas angespannte Stimmung, aber die Kinder (junge Erwachsene) fanden es einfach nur toll! Anmerkung: beide Männer sind sich spinnefeind! Im Großen und Ganzen war es ein tolles Fest.
Anfang 2006 meinte mein Ex-Mann, es wäre wohl mal an der Zeit, dass er keinen Unterhalt mehr für mich zahlen müsste – ich solle zu meinem Freund ziehen. Im Mai bin ich dann mit meinem Sohn zu meinem Freund und seiner Tochter gezogen. Vom ersten Tag an war der Wurm drin. Er hat mich und meine Bedürfnisse einfach nicht mehr gesehen. War/ist total auf sich fixiert. Ich war plötzlich für alles alleine zuständig (einkaufen, putzen, waschen, kochen). Nebenbei habe ich einen Job, besuche jedes Wochenende eine Fortbildung ..... und habe natürlich noch 3 Kinder (2+1), deren Probleme auch nicht unerheblich sind. Trotz allem war/bin ich nicht überfordert. Trotzdem wollte ich ein wenig Hilfe und Anerkennung. Partnerschaft verläuft einfach anders. Gespräche verliefen ergebnislos – er wollte mich einfach nicht verstehen.
Er kam also wie es kommen musste........ ich habe meinen Sohn beim Papa geparkt, meine Kleidung und Kosmetika genommen und bin zu meiner Tochter ( auf 40 qm gezogen). Ich wollte ihm einfach nur die Augen öffnen. Hier sitze ich nun seit 8 Wochen. Irgendwie hat mein Plan nichts gebracht. Manchmal – an guten Tagen – kann ich darüber lachen. Manchmal – gestern war so ein Tag – heule ich mir die Augen aus dem Kopf.
Vor 6 Tagen kam wieder eine kleine Annäherung zustande. Klar, wenn man im Radio hört: ......noch ....Tage bis Weihnachten! Ich war voller Vorfreude.
Mit meinen Kindern hatte ich gesprochen, sie wollten Heiligabend beim Papa bleiben (schließlich lebt mein Sohn dort seit 2 Monaten). Ich habe es akzeptiert und verstanden.
Nun kam die Fragen aller Fragen: Mein Freund wollte wissen, wie wir das Weihnachtsfest verbringen! Seine Tochter wollte wie im letzten Jahr alle beieinander haben. ICH mit ihrer Mama tel. und sie überredet. Jedoch sind sich in dieser Familie alle nicht gut gesonnen. Funktionierte also nicht. Mein Vorschlag: Tochter feiert bei Mama u. Großeltern, ich gehe 2-3 Std. zu meinen Kindern ( natürlich zu meinem Ex-Mann)....und um 21h treffen wir uns und verbringen den Rest des 24. Dezembers gemeinsam mit dem Rest seiner Familie.
( Ich schaffe es wirklich nicht, den Heiligabend mit dem Rest seiner Verwandtschaft zu verbringen und auf meine Kinder zu verzichten. Es geht dabei nicht um meinen Noch-Ehemann! )
Das sieht mein Freund jedoch ganz anders. Meine Kinder sollen gefälligst zu ihm kommen ....oder ich soll einfach auf sie verzichten. Vor unserer Trennung war die Planung auch so. Jetzt wollen meine Süßen jedoch erst den Fortbestand unserer Beziehung abwarten. Ist doch total vernünftig!!
Da ich mich für meine Kinder entschieden habe, ist die Beziehung von Seiten meines Freundes nun beendet.
Nun sitze ich wieder auf 40 qm. Mein Ex-Mann ist nicht bereit mir erneut Unterhalt zu zahlen. Mein Sohn soll bei ihm bleiben. Mittwoch habe ich nun einen Termin beim Anwalt. Ich hasse solche Dinge. Möchte immer alles friedlich klären!
Dieses Jahr habe ich noch nicht einmal einen Raum für einen Tannenbaum. Ich habe die Weihnachtszeit so geliebt. Ab Oktober habe ich Weihnachts-CDs gehört. An den Advendssonntagen war mein Haus voller Menschen. Es war immer eine tolle Zeit.
Jetzt ist alles traurig. Heute ziehe ich mit meinen Habseligkeiten zu meiner Freundin. Bei meiner Tochter ist es einfach zu eng. Meinen Sohn sehe ich jeden Tag im Büro (Wohnhaus + Büro) liegen zusammen. Abends unternehme ich manchmal etwas mit meinen Kindern.
Ich bin jetzt 45 Jahre, habe 2006 meine wunderschöne Wohnung aufgegeben, mein Sohn lebt beim Papa, ich versuche immer irgendwo eine Schlafmöglichkeit zu finden. Meine Möbel stehen bei meinem Ex-Freund.
Meine Tochter meinte gestern: „Mama, nächstes Jahr feiern wir Weihnachten schon ab September und holen alles nach.“
Ich schäme mich, dass alles so gekommen ist. Wollte einfach nur eine liebevolle Beziehung zu meinen Kindern (habe ich ja auch) und zu meinem Partner.
Warum müssen Menschen so engstirnig sein?? Ich habe ihn nicht betrogen, wollte mit ihm alt werden. Er sieht aber auch jetzt nur sich. Dies macht mich traurig, aber auch wütend.
Habe natürlich viele Einladungen zu Weihnachten – mit meinen Kindern – bei meiner Familie und auch bei Freunden. Weiß jedoch nicht, ob ich in der Lage bin diese anzunehmen. Bin einfach total entwurzelt – mir fehlt mein Nest.
Pe61
16.12.2006 09:09 •
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