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Was war nach Trennung hilfreich und was gar nicht

Purzelbärchen
Hallo an Euch da draussen, ich möchte mal hier her schreiben, was mir nach meiner für mich schrecklichen Trennung geholfen hat und was so gar nicht gut war.

Hilfreich:
- weinen,weinen,weinen. ist schlimm, aber reinigt irgendwie die Seele, und man kann es gar nicht
verhindern. Am besten alleine daheim.
- ablenken mit Arbeit, da muss man doch einige Stunden nicht dauernd daran denken, und das
Gehirn kann kurz durchschnaufen.
- Orte, Tätigkeiten, Gegenstände vermeiden, die man zusammen gemacht hat, was aber oft seeehr
schwer ist
- ein youtube Beitrag von einem Psychologie Professor aus Deutschland, der uns Verlassenen
eine eigene Plattform gegeben hat. im Gegensatz zum Verlust durch den Tod, lieben wir den Täter
und müssen unsere Liebe im Herzen loslassen.
- no contact!
- neue Kontakte schliessen bzw alte Freundschaften wieder aufleben lassen
- wenn man noch nicht soweit ist, einfach zuhause bleiben
- gaaanz langsam versuchen die Welt wieder zu erobern, z.b. kann ich mich an meinen ersten Einkauf
alleine erinnern, war grausam, oder erste Radtour alleine, braucht halt Zeit
- manchmal schimpfe ich laut vor mir hin. beschimpfe ihn und jetzt bestärke ich mich
- abends Telefongespräche mit Freundin , lenkt ab und die Zeit vergeht schneller
- Leute, die dich kurzfristig zum Essen bzw. Kaffeetrinken einladen
- Die Zeit. . leider muss man da durch


Nicht hilfreich:
- Sätze wie: was, jetzt weinst du nach 3 Monaten immer noch um ihn?
du weisst ja gar nicht , ob er dort glücklich ist
hast du ihm oft gesagt, dass du ihn liebst?
naja, du bist schließlich auch nicht gerade einfach
schau, dass dein Herz wieder im 3/4 Takt schlägt.
- Videos von früher ansehen
- Leute , die sagen, melde dich halt, wennst was brauchst
- Online Dating. es tut sehr weh, wenn man jemanden kennenlernt, und sofort vergleicht wie toll
es bei ihm war und wie furchtbar es sich beim jetzigen Date anfühlt
- Menschen, die euch von ihrem ach so tollem Familienleben, Urlaub, Silberhochzeit. etc erzählen
- nach Monaten aus dem Alptraum aufwachen und alles zu realisieren. das tut nochmal sehr weh

Es gibt bestimmt noch sehr viel mehr. aber mehr fällt mir jetzt nicht ein

Lg.purzelbärchen

11.09.2024 12:56 • x 5 #1


Laetitia2024
@Purzelbärchen
Danke für die Auflistung. Besonders schmunzeln musste ich bei dem Punkt Online Dating: Wenn man ihn mit dem Date vergleicht und feststellt, wie toll es mit ihm war und wie fade mit dem Date.
Ich kann dir da nur beipflichten. Das Gefühl kenne ich auch nur zu gut.
Oder der Punkt in deiner Auflistung: Wenn Freunde oder Bekannte davon erzählen, wie glücklich sie gerade mit ihrem Partner sind, Silberhochzeit ect. Einfach zum Kotzen!
Aber wir bleiben standhaft und stehen das durch.....! Viel Kraft wünsche ich dir und allen Gleichgesinnten!

11.09.2024 14:47 • x 1 #2


A


Was war nach Trennung hilfreich und was gar nicht

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Purzelbärchen
Vielen Dank...tut gut zu hören, dass ich mit meinen Gedanken nicht alleine bin
LgPurzelbärchen

11.09.2024 18:42 • x 2 #3


HerzundKerbe
Ich möchte mich ja nicht gleich unbeliebt machen, aber deine hilfreichen Tipps helfen nur bei einem. Beim Verdrängen. Und ich bin immer gegen das Verdrängen. Unterdrückung ist immer gefährlich und giftig. Alles was du unterdrückst erzeugt innere Komplexe die andauern und dich letzten Endes in den Wahnsinn treiben. Unterdrückung führt unweigerlich zum Wahnsinn. Ich rate dir keine Gefühle zu unterdrücken denn alles unterdrückte ist gefährlich. Wenn du etwas unterdrückst kannst du nicht offen sein. Damit schaffst du dir eine privat Welt, die dir nicht gestattet andere zuzulassen. Weil es dir jeder Zeit entschlüpfen kann, lebst du in ständiger Angst. Unterdrückt keine Trauer und keine Wut oder Hassgefühle. Unterdrücke überhaupt nichts. Es ist aber nicht nötig sie an anderen auszulassen. Bringt alles zum Ausdruck aber lasst es an niemanden aus. Das ist dumm und führt zu einem Teufelskreis. Tue es alleine und während du es zum Ausdruck bringst bleibe hellwach. Beobachte, Heute, Morgen, Immer.

Anstatt zu Verdrängen und zu Unterdrücken werde lieber authentisch. Das Leben ist ein ganzes. Wir können nicht wählen. Das ganze Leben muss gelebt werden. Es wird Augenblicke voller Glück geben und es wird Augenblicke voller Leid geben und beide Augenblicke wollen gelebt sein. Du hast keine Wahl, denn das Leben besteht aus beidem. Ohne dem ginge der Rhythmus verloren und ohne Rhythmus gäbe es kein Leben. Leben ist Leiden.

Wenn das Leiden kommt, genießt du das Leiden und wenn das Glück kommt, genießt du das Glück. Wenn der Gast im Hause ist, genießt du ihn und wenn er fort ist, genießt du die Abwesenheit, den Abschiedsschmerz. Genießt beides. Das ist der Weg der Weisheit. Beides zu genießen und nicht zu wählen. Was immer dir geschieht, akzeptiere es. Es ist das Leben und daran lässt sich nichts ändern. Beides ist erforderlich und das Leben existiert zwischen beidem. Hast du das einmal verstanden, dann wählst du nicht mehr, dann weißt du wie das Leben funktioniert. So ist es, das ist seine Art- es geht durch Glück hindurch, es geht durch Leid hindurch. Es gibt dir dadurch Form und verleiht dir Sinn und Tiefe. Beides ist also sehr wichtig. Koste beides aus, lasst beides geschehen. Sei offen und hänge nicht an dem einen und sträube dich nicht gegen das andere. Leiden hat seine ganz eigene Schönheit. Keine Schönheit dieser Welt kann diese Schönheit rühren. Die Nacht hat ihre ganz eigene Schönheit, der Tag hat seine ganz eigene Schönheit. Da gibt es nichts zu vergleichen und nichts zu wählen. Aus diesem nicht wählen entsteht Seligkeit. Seligkeit ist nicht etwa das Gegenteil von Leid. Seligkeit ist eine Qualität, die du überall einbringen kannst. Selbst in das Leiden.

11.09.2024 20:33 • x 2 #4


Forenleitung
Hallo,

dieses Thema ist in diesem Zusammenhang auch sehr hiflreich:

liebeskummer-hilfe-was-hilft-wirklich-t4419.html

Viele Grüße
Alex

12.09.2024 08:18 • x 1 #5


Purzelbärchen
Oh, danke, das hab ich noch gar nicht gesehen, und ich hab gedacht ich schreib mal was besonders hilfreiches von mir
Werd ich mir mal durchlesen...Lg.purzelbärchen

15.09.2024 18:01 • #6


S
Hallo Purzelbärchen,

Deine Tipps sind hilfreich, aber ich möchte an einer Stelle gewaltig protestieren:

Zitat von Purzelbärchen:
im Gegensatz zum Verlust durch den Tod, lieben wir den Täter
und müssen unsere Liebe im Herzen loslassen.

Wie bitte ist das zu verstehen? Denkst Du, die Menschen, die ihren Partner durch den Tod verloren haben, liebten ihn nicht? Und müssen ihre Liebe im Herzen nicht loslassen?

Mir erscheint es bedeutend leichter, ein Beziehungsende zu verarbeiten, wenn die üblichen
Zwistigkeiten vorausgingen, als wenn der Tod zuschlägt! Und ich weiss, wovon ich spreche!

Aber vielleicht habe ich Dich auch nur falsch verstanden?

15.09.2024 18:09 • #7


M
Weinen ist ganz wichtig! Danach bin ich oft wieder handlungsfähig.

Ich habe zwei Lieder, die ich in Dauerschleife laufen lasse: Good Riddance von Green Day und Drive von Incubus. Die helfen mir persönlich beim trauern und gleichzeitig beim nach vorne schauen.

Dinge niederschreiben hilft mir auch, ich habe mir dazu ein eigenes Notizbuch gekauft und immer, wenn mich etwas beschäftigt, schreib ich dort rein. Dort ist z.b. eine Liste drin, was für mich in der Beziehung nicht gut war - und das war einiges! Man neigt ein bisschen dazu, das, was schön war über alles andere zu stellen und zu vermissen - aber es gibt immer auch Dinge, die nicht toll waren.

Der Satz: Ich bin es wert, gut behandelt zu werden.

15.09.2024 19:11 • x 3 #8


Aline_8
Zitat von Purzelbärchen:
Leute , die sagen, melde dich halt, wennst was brauchst


Ich mein, jeder hat ja individuelle Ansichten, was ihm hilft oder nicht.
Aber was ist an dem Satz denn für dich nicht hilfreich?
Mir hilft es zb immer zu wissen, wenn es mir nicht gut geht, dass es Menschen gibt, bei denen ich mich dann melden kann.

Ich finde es zb im Gegenzug für mich persönlich nicht hilfreich, wenn Leute zwar helfen wollen, aber einfach vorbeikommen und anrufen, wenn ich es eigentlich gar nicht möchte in dem Moment

15.09.2024 19:20 • #9


M
Mir ist noch was eingefallen: anderen eine Freude machen oder helfen tut mir auch gut. Mal wem ein Kompliment machen, ...

Bei Bumble und Co schauen, ob es passende Menschen gäbe, find ich meist sehr schmerzhaft, weil man vergleicht. Das braucht noch Zeit!

15.09.2024 19:36 • #10


Hermine47
sich immer wieder vor Augen führen was einen an dem Anderen so gestört hat
bei mir ist es eine besondere Szene gewesen die die Trennung herbei geführt hat

all die negativen Charaktereigenschaften sich daran erinnern
auch daran was einem alles gefehlt hat in der Beziehung

trotzig all die Dinge machen die er gehasst hat

mir hilft es unwahrscheinlich sehr oft bestätigt zu bekommen, das ich froh sein kann ihn los zu sein

15.09.2024 19:48 • #11


QueenA
Mir hilft neben einigen Tipps die schon genannt worden sind:

Sport
Wohnung aufräumen / putzen
Arbeiten
Freunde Familie treffen
Wellnesstime mehr einbauen
Alleine sein genießen, auch wertvoll
Hörbücher /lesen

Hier Texten tut auch zwischendurch gut!

LG

15.09.2024 19:59 • #12


Purzelbärchen
Hallo Sonnenblume 23.. ja , ich denke Du hast es falsch verstanden.
Wenn jemand liebes verstirbt, ist es grausam, aber er geht ja nicht freiwillig und wir dürfen in Liebe trauern und die Liebe in unserem Herzen behalten.
Wenn Dich jemand freiwillig verlässt, noch dazu gleich zu jemanden anders zieht, ist es eine andere Art von Trauer, tut aber genauso weh, teilweise noch mehr, und glaub mir, auch ich weiss wovon ich spreche...beide Sachen erlebt.
Lg.purzelbärchen

16.09.2024 09:08 • #13


A


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