Hallo,
ich versuche mich so kurz wie möglich zu halten. Hoffe das gelingt mir! =)
Meine Freundin hat sich Ende November nach etwas über 2,5 Jahren von mir getrennt.
Wir studieren beide im gleichen Semester und haben unser zweites Beziehungsjahr in den USA zusammen gelebt, sind danach im Sommer in eine gemeinsame Wohnung gezogen.
Ihre Begründung war einfach, dass sie sehr lange überlegt hatte und sie einfach nicht mehr die Gefühle hat, die es rechtfertigen, in einer Beziehung zu sein.
Sie meinte, dass sie jetzt 23 ist und noch einmal eine Beziehung erleben will wo sie die Gefühle umhauen…. Sie sagte auch, dass es zwischen uns einfach wäre, als wären wir seit 10 Jahren zusammen, ohne Probleme, aber auch ohne Prickeln. Und wenn sie 30 wäre sie mich sofort vom Fleck weg heiraten und eine Familie gründen würde, das aber halt nicht der Fall ist.
Diese Überlegungen ging wohl schon seit unserer Zeit in den USA. Wir hatten uns im 1. Halbjahr oft gestritten, weil es sowohl lerntechnisch, als auch mit unseren Mitbewohnern, immer alles sehr angespannt war. Wir hatten auch noch nicht viele Freunde und gingen uns also immer nur gegenseitig auf den Keks. Wir hatten uns aber ausgesprochen und ich habe von meiner Seite alles getan, um die Probleme die es gab zu beseitigen. Das hat auch gut geklappt.
Im 2. Halbjahr dachte ich wirklich alles wäre wieder ok, wir sind viel gereist, hatten Freunde bei uns, haben viel unternommen. Komplett ohne Streits o.ä. … Aber ihre Zweifel waren wohl noch da, auch wenn sie sagt, dass sie zu diesem Zeitpunkt natürlich mit mir zusammen sein wollte. Das glaube ich ihr auch.
In den USA haben wir uns dann auch entschieden eine gemeinsame Wohnung in Deutschland zu nehmen. Das haben wir gleich dort erledigt, weil die Wohnungssituation in unserer Unistadt schwierig ist und haben dann in der Zwischenzeit untervermietet.
Seit September wohnten wir jetzt zusammen und auch hier war alles ohne Streits, Stress etc. abgelaufen. Auch wenn ich gemerkt habe, dass etwas nicht stimmen könnte, war ich nicht sicher was und wenn ich gefragt habe, war alles angeblich ok. War es halt nicht..ihre engsten Freundinnen wussten wohl schon länger Bescheid.
Als sie sich dann von mir getrennt hat, hat sie mir vor allem 3 Sachen gesagt, die den Prozess des „sich unwohl fühlens“ begonnen und weiterentwickelt haben:
Ich habe in den USA schon einiges zugelegt, auch wenn ich mich bemüht hatte das in Grenzen zu halten. Das hat natürlich irgendwie auch den S. beeinträchtigt. (Ich habe mich dann selbst schon irgendwann etwas unwohl gefühlt….vllt auch einfach geschämt)
Sie meinte auch, dass wir zu wenig gemeinsame Interessen haben, wobei das einfach Unsinn ist. Sie macht halt 3 mal in der Woche in der Uni Sport und ich bin halt nicht so sportversessen. Das wars aber eigentlich auch schon. Mehr fiel ihr selber nicht ein...
Und wir haben wohl zu viel gemeinsam, zu wenig getrennt voneinander unternommen. Wir klebten auch nach den USA immer noch nur aneinander und das ging schon auch sehr von mir aus. Ein Fehler den ich erst hinterher erkannt habe.
Das eigentliche Problem ist, dass wir uns beide entschieden hatten nicht aus der gemeinsamen Wohnung auszuziehen. Sie meinte sie mag mich halt gern und wir sind tolle Mitbewohner…
Keiner von uns wollte wieder alleine wohnen in ner 20qm Studentenbude und da wir nicht streiten oder so verlief der Dezember auch komplett problemlos.
Wir sehen uns durch die Uni aber eigentlich nur kurz in der Früh und abends. Das entzerrt.
Wir verhalten uns eigentlich wie immer, nur ohne s.uelle Komponente. Wir lachen und reden gemeinsam. Haben einen gemeinsamen Freundeskreis und inzwischen auch noch einige male etwas unternommen (einmal sogar nur zu zweit auf den Weihnachtsmarkt...ihre Idee). Sie scheut auch keine körperliche Nähe zu mir und hat abends auf der Couch mal die Beine über meine gelegt, damit sie sich ausstrecken kann.
Und ich selbst fühle mich auch überhaupt nicht unwohl dadurch, dass wir zusammen wohnen.
Vorteil ist natürlich, dass sie die Veränderungen an mir direkt bemerkt. Ich macht fast jeden Tag Sport. Wiege weniger und bin fitter, als wir uns kennen gelernt haben. Sie bekommt mit, dass ich aber auch viel mit eigenen Freunden unternehme, ohne sie. Das hat sie mir auch schon gesagt, dass ihr das aufgefallen ist an mir und wie positiv ich mich in der kurzen Zeit verändert habe in diesen Dingen.
Die Weihnachtsferien haben wir jetzt jeweils in unseren Heimatstädten verbracht und sehr wenig geschrieben. Quasi eine kleine Kontaktsperre. (Habe zwischenzeitlich auch angefangen Gitarre zu spielen aus Langeweile. Ich bin mir sicher, das wird sie auch überraschen, dass ich jetzt spiele und Stunden nehme, wenn wir uns wieder sehen)
Sie hat mir nur an Weihnachten geschrieben und ich ihr an Silvester. Dabei sind dann auch immer gleich kleine Plaudereien und gegenseitige Fragen aufgekommen. Aber sie meldet sich auch nicht von sich aus sonst.
Ich weiß aber auch von einer Freundin, dass sie vor ein paar Tagen einen Typen angeschrieben hat (SIE IHN), den sie auf der Wiesn im September kennengelernt hat und der sie damals wohl sehr attraktiv fand.
Sie hatte aber keinen Kontakt mit ihm seitdem, weil sie noch ein Paar waren.
Dem hat sie aber gleich mal erzählt, dass sie jetzt single ist, an Silvester nichts vor hat und ob er nicht ab und an mal in ihre Heimatstadt kommen würde und ihm auch gleich erzählt, wann sie immer dort ist.
Der ist da drauf natürlich gleich mal angesprungen. Die werden sich wohl demnächst mal treffen.
Ihr nicht zu schreiben macht mich jeden Tag irrer, auch wenn ich es ihr keinesfalls zeige.
Und gleichzeitig schreibt sie mir auch nicht, aber dem anderen schon und macht sich mit ihm was aus.
Das macht mich natürlich einfach nur fertig. Ich habe das Gefühl, dass sie unsere Beziehung schon total hinter sich gelassen hat und dadurch, dass sie auch nicht schreibt eigentlich kaum noch Gedanken mehr an mich verschwendet, wenn wir nicht gerade in unserer Unistadt sind.
Ich hatte gehofft, durch das Zusammenwohnen würden ihr die Veränderungen direkt auffallen (was ja auch der Fall ist)
Andererseits habe ich natürlich Angst dadurch endgültig auf die „ewiger guter Freund“ Schiene zu kommen…halt guter Mitbewohner und so aber sonst nichts mehr. Ich möchte aber eigentlich schon wieder attraktiv werden für sie.
Durch die Sache mit dem Typen und von gemeinsamen Freunden weiß ich eben auch, dass sie sich ihrer Sache wohl recht sicher ist im Moment, der Beziehung eher nicht nachtrauert.
Sie sagte wohl auch so etwas wie: Dass es im Moment gut läuft mit der Wohnung und uns, aber sie mich schwer einschätzen kann wie ich es verarbeite und sie schon gespannt ist, wie ich reagiere, wenn sie mal abends weggehen und dann nicht heimkommt danach, falls sie nen Typen kennen lernen sollte.
Irgendwelche Tipps, Ratschläge ? Ich weiß die Situation ist sehr speziell, aber unter dem Semester einfach ausziehen war und ist keine praktikable Lösung und ich kann dadurch aber auch nicht wirklich den Kontakt abbrechen. Nur so viel wie möglich ohne sie machen, sodass sie direkt sieht, dass ich ohne sie klarkomme.
Durch ihre Aussagen und ihr Verhalten befürchte ich aber fast, dass sie wirklich mit „uns“ abgeschlossen hat…
01.01.2015 13:14 •
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