Zitat von Sashimi:Völlig richtig. Niemand kann einen anderen Menschen verletzen der dies nicht zulässt.
Naja. Man ist ja immer verletzbar, wenn man Leute an viele Facetten der eigenen Persönlichkeit ranlässt, inklusive der schwachen Stellen, wo man sich hilflos verhält, was ja auch spannend ist, weil ein Potential für Heilung und Entwicklung. Ich halte das für eine gesunde Sache, wenn man jemandem vertraut. Das Selbstzerstörerische fängt da dan, wo man sich nicht schützt, obwohl die Vertrauensbasis eigentlich zerstört ist.
Zitat von Sashimi: Dein Problem ist, dass Du Dich in Egozentrik und Realitätsverlust übst.
versteh ich nicht. also kannste gerne erklären, aber vielleicht ist es auch nicht der Punkt. Dein Problem ist, dass du das in jeden Thread reinschreibst, um Leute zu verletzen, geb ich jetzt mal im selben Ton zurück. Falls es doch einen Bezug zu meiner Geschichte hat: ich halte ja generell nix von dieser Zeigefinger-Übervater-Erziehungsmethode, und glaub auch nicht dass du das für deine Adressaten machst, sondern für dich, zweifle aber daran, dass es dich weiterbringt.
Zitat von Sashimi:Warum fängt man was mit einem Typen an, der mit seiner Freundin einen Fremdgeh-Deal hat? Das kann niemals gut gehen.
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Obwohls ja eher ne rethorische Frage/ein Vorwurf zu sein scheint, finde ich das tatsächlich eine interessante Frage. Bei mir war das so:
Ich glaub eigentlich kann fremdgehen im Sinne von mit mehreren Personen s. haben schon funktionieren, wenn alle gut kommunizieren und gegenseitig auf sich aufpassen. Ich habe in meiner Umgebung sehr schöne respektvolle über Jahre hinweg funktionierende polyamore Beziehungen erlebt. Ich hab gedacht: Na dann ist das wohl sowas. Das mit dem Spaß (?) und mit dem nicht erzählen, schien mir tatsächlich von Anfang an eine ziemlich blöde Idee, aber ich dachte: Die meisten Menschen mit denen ich in s.uelle Interaktion getreten bin, sind mit Konzepten angekommen, mit denen ich wenig anfangen konnte. Diese Frage zum Beispiel: machen wir Spaß oder Ernst? fand ich schon immer schwierig zu beantworten. Bis jetzt hab ich immer darauf vertraut, dass die Realität sich selbst erklärt, und die andere Person das dann so einsortiert, wie es ihr guttut. Leider hat er ja überhaupt nicht an Polyamorie geglaubt, und wusste das deshalb gar nicht einzusortieren. Zweitens: schon bevor wir das gestartet haben, war ich sehr heftig verknallt. Noch nie in meinem Leben hat jemand es aufgegriffen, wenn ich so viel gefühlt hat, also hab ich gedacht: das ist der wahnsinn (damals im positiven Sinne), ich nehme es wie es kommt, koste es voll aus, und wenn ich merke es tut mir nicht gut, geh ich wieder. Leider hab ich den Absprung nicht geschafft, weil ich meine eigene Suchtanfälligkeit, meine Schwierigkeiten mich selbst in so einer Situation zu durchschauen und die Dynamik von so einer geheimen, bald schuldbeladenen Kiste falsch eingeschätzt habe. Es schwebte ja sowas wie emotionales betrügen in der Luft, was er dann mit ziemlich abrupten und manchmal (als generelle Umgangsform) unfairen Abgrenzungen gegen mich beantwortet hat glaub ich.
Zitat von Sashimi:Hier hilft nur ein radikaler Cut und der Schritt zur eigenen Integrität zurück. Kontaktsperre, Ablenkung etc.
Da hast du wahrscheinlich recht. Wiegesagt praktiziere ich das, aber jenseits von den unmittelbaren was tun fragen gibst halt noch die Frage: was soll ich fühlen? Meine Wut durchsteig ich einfach nicht. Zuerst ist die schon hilfreich um sich abzuseilen, aber dann muss es ja irgendwie weitergehen? Irgendwie muss man doch sich selbst und die Person wieder in einen wenn auch nicht konfliktfreien, trotzdem halbwegs friedlichen Zusammenhang stellen können. Ob nun abstrakt, weil man sie nicht mehr sieht, oder real, wie bei mir, weil ich gottseidank noch mehr im Kopf hab, als diesen Typen, und nicht mein komplettes Leben wegen dieser Kiste über den Haufen werfen werde.