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Was ist Selbstliebe? Und wie "lerne" ich Selbstliebe?

E
Zitat von LostGirl1:
Ich hab auch schon gute Erfahrungen mit gebrauchten Möbeln von ebay Kleinanzeigen gemacht, man kann ja nicht immer alles sofort neu kaufen. Evtl auch eine Idee für Dich?


Ja, also definitiv. Wir hatten damals für unsere gemeinsame Wohnung auch zunächst gebrauchte Möbel gekauft (einige haben wir noch immer), als Student kann man sich definitiv nicht alles neu leisten!

Aber ich muss erst einmal schauen: ich werde ab Mitte nächster Woche eine kleine/große Deutschlandtournee machen und einige Kumpels besuchen, die halt verteilt sind. Ich werde dann so ungefähr 2 - 3 Wochen unterwegs sein (sind ja Semesterferien ) und danach werde ich wohl in Angriff nehmen, umzuziehen. Für mich ist die jetzige Wohnung einfach zu groß und es besteht einfach auch eine emotionale Bindung, da wir dort ja zusammen eingezogen sind. Mich würde einfach immer alles an sie erinnern und das würde den Abschluss enorm bremsen.
Ich hatte dasselbe ein wenig bei meiner vorigen Wohnung (dort hat meine andere Partnerin aber nicht offiziell bei mir gewohnt) und das hat auch den gesamten Prozess verzögert..

Zusätzlich würde ich dann ein wenig Geld sparen, weil ich auch noch einen Teil des neuen Autos abbezahlen muss (und ihre Anteile abkaufen muss). Meine Eltern haben mir zwar auch in der Hinsicht Unterstützung angeboten - aber wie weiter oben geschrieben: ich will mich davon abkoppeln. Und ich kann finanziell eh nur eins: Auto oder Wohnung. Und da geht dann eher die Wohnung.

14.02.2020 10:13 • x 1 #31


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Sorry für den Doppelpost, aber ich kann meinen vorigen Beitrag nicht bearbeiten (?)..

Zitat von JonJames:
Soetwas kann man nicht in der Schule lernen und damit beginnt es. Wer sagt, das so etwas wie Selbstliebe überhaupt existiert. Fang erst mal an dich selber zu respektieren indem du deine eigenen Probleme löst, statt sie auf andere zu übertragen. Männer werden für Leistung respektiert. So einfach ist das


Ich würde sagen, sich selbst zu respektieren ist ein Bestandteil der Selbstliebe oder der Selbstfreundschaft. Ehrlicherweise ist ja genau das eines meiner Probleme: der Respekt zu sich selbst und die damit verbundenen Leistungen, die du angesprochen hast. Und hier ist das ironische an meiner Persönlichkeit: während ich mich für Dinge begeistern kann, obwohl ich sie nicht kenne und durchaus dann auch einen guten Ehrgeiz entwickle, hatte ich lange lange Zeit Probleme, mein Studium in eine abschließende Laufbahn zu entwickeln. Das Problem dabei war nicht, dass ich keine Lust auf das Fach habe oder Schwierigkeiten habe, sondern - unnötigerweise - eine gewisse Angst vor der Arbeitswelt habe/hatte. Das hat oft dazu geführt, dass ich Kurse geschoben habe und sich mein Abschluss immer weiter nach hinten verschoben hat. Man muss dazu auch ehrlicherweise sagen: ich hab in meinem Leben bisher nie was anderes gemacht als gelernt. 14 Jahre Schule bis zum Abitur und nun inzwischen 5 Jahre Studium. Dazwischen gab es kein FSJ oder Bundeswehrdienst. Natürlich hatte ich verschiedene Nebenjobs - die aber fast alle von zuhause aus stattfanden.

Inzwischen habe ich dieses Problem aber in den Griff bekommen: ich habe seit Sommer einen gut dotierten Studentenjob in meinem Studiumbereich gefunden, der mir wirklich Spaß macht. Das Team ist toll und ich habe Aufgaben, die auch etwas mit meinem Studium zutun haben inklusive stetigem guten Feedback. Ich kann dadurch mein Praktikum fallen lassen und darf hier auch meine Bachelorarbeit schreiben. Und ich stehe auch kurz vor der. Seitdem hatte ich auch das Gefühl, dass mein Selbstwertgefühl schon gestiegen sei und ich auf etwas stolz sein könnte..

14.02.2020 11:46 • x 1 #32


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Was ist Selbstliebe? Und wie "lerne" ich Selbstliebe?

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Zitat von Erzii:
- eine gewisse Angst vor der Arbeitswelt habe/hatte

kann es sein, dass auch das damit zusammenhängt, dass Du nicht wirklich selbständig warst, sondern Deine Eltern immer im Hintergrund?
Auch wenn es Eltern fast immer nur gut meinen, treiben sie Kinder doch in die Abhängigkeit, wenn sie ihnen alles abnehmen, bis zu dem Punkt, an dem sich das Kind nichts zutraut, weil seine Eltern ihm ja offensichtlich auch nichts zutrauen...

Zitat von Erzii:
ich habe seit Sommer einen gut dotierten Studentenjob in meinem Studiumbereich gefunden, der mir wirklich Spaß macht. Das Team ist toll und ich habe Aufgaben, die auch etwas mit meinem Studium zutun haben inklusive stetigem guten Feedback.

Ein riesiger Schritt in die richtige Richtung!

Zitat von Erzii:
Seitdem hatte ich auch das Gefühl, dass mein Selbstwertgefühl schon gestiegen sei und ich auf etwas stolz sein könnte

Kannst Du auch absolut sein

Eventuell findest Du ein Hobby, in dem Du Dich ein wenig selbst verwirklichen kannst, selbst etwas erschaffen oder erreichen? Das würde Deinem Selbstbewusstsein sicherlich gut tun. Und Dir zeigen, dass Du sehr wohl Dinge allein schaffen und erreichen kannst.

14.02.2020 11:54 • x 1 #33


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Zitat von LostGirl1:
kann es sein, dass auch das damit zusammenhängt, dass Du nicht wirklich selbständig warst, sondern Deine Eltern immer im Hintergrund?
Auch wenn es Eltern fast immer nur gut meinen, treiben sie Kinder doch in die Abhängigkeit, wenn sie ihnen alles abnehmen, bis zu dem Punkt, an dem sich das Kind nichts zutraut, weil seine Eltern ihm ja offensichtlich auch nichts zutrauen...


Das wird definitiv damit zusammenhängen. Und das war schon seit jeher ein Kritikpunkt bei uns in der Beziehung, dass sich meine Eltern versucht haben, einzumischen oder mich zu umklammern. Das war aber relativ schnell vorbei, als ich merkte, dass meine Ex-Partnerin darüber sehr unzufrieden war und ich dann ein sehr ernstes Wort mit meinen Eltern darüber gesprochen habe. Trotzdem waren sie oft im Hintergrund noch aktiv; haben oft verlangt, dass ich mal vorbeikomme, weil bei denen technisch wieder etwas nicht einwandfrei lief oder es wichtige Probleme gab (die natürlich nicht wichtig waren...).

Für unsere Zukunftspläne war auch relativ schnell klar, dass wir beide auch gar nicht in meiner Heimatstadt wohnen bleiben wollten. Die Nähe zu meinen Eltern war einfach zu viel; und gleichzeitig war die Distanz zu ihrer Familie zu groß. Deswegen saßen wir Anfang Dezember auch bei meinen und ihren Eltern und haben ihnen erklärt, dass wir dieses Jahr nach Hamburg/Bremen gezogen wären.

Man könnte damit sagen: ich wollte mich aufgrund der physischen Distanz von meinen Eltern dann komplett losreißen, das ein spontanes wir brauchen mal Hilfe nicht mehr so vorkommen kann. In der Hinsicht klammern meine Eltern leider auch extrem - und wie du sagst, sie haben mich schon immer in eine Abhängigkeit getrieben (und ich hab es lange Zeit mit mir machen lassen..).

Zitat von LostGirl1:
Ein riesiger Schritt in die richtige Richtung!

Kannst Du auch absolut sein

Eventuell findest Du ein Hobby, in dem Du Dich ein wenig selbst verwirklichen kannst, selbst etwas erschaffen oder erreichen? Das würde Deinem Selbstbewusstsein sicherlich gut tun. Und Dir zeigen, dass Du sehr wohl Dinge allein schaffen und erreichen kannst.


Für mich war das auch wirklich sehr befreiend und ich hatte dort auch das Gefühl, dass es unserer Beziehung noch mal einen enormen Schub verpasst hat. Mir ist dann auch endlich die finanzielle Last abgefallen und ich konnte wesentlich unabhängiger agieren (bspw. die restliche finanzielle Unterstützung meiner Eltern - Stichwort: Abhängigkeit - streichen).

Eigentlich habe ich ein paar schöne Hobbys. Zugegeben, sportlich ist da eher nichts dabei. Aber ansonsten bin ich der Hinsicht sehr zufrieden ^^

14.02.2020 12:13 • x 1 #34


L
Zitat von Erzii:
dass sich meine Eltern versucht haben, einzumischen oder mich zu umklammern.

Das ist tatsächlich kritisch, Du bist immerhin schon mehr als ein Vierteljahrhundert auf dieser Welt. Im Mittelalter hättest Du vermutlich schon 5 eigene Kinder Grenz Dich ruhig ab! Natürlich ohne Deine Eltern komplett abzuschreiben - natürlich möchten die, dass Sohni sich mal blicken läßt. Ist natürlich ein Stück weit ein Drahtseilakt, aber machbar. Ich glaub, Du gehst einen guten Weg. Sowas braucht halt Zeit.

Zitat von Erzii:
Zugegeben, sportlich ist da eher nichts dabei.

Kann ich sehr gut nachvollziehen

14.02.2020 12:16 • x 1 #35


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Zitat von LostGirl1:
Das ist tatsächlich kritisch, Du bist immerhin schon mehr als ein Vierteljahrhundert auf dieser Welt. Im Mittelalter hättest Du vermutlich schon 5 eigene Kinder Grenz Dich ruhig ab! Natürlich ohne Deine Eltern komplett abzuschreiben - natürlich möchten die, dass Sohni sich mal blicken läßt. Ist natürlich ein Stück weit ein Drahtseilakt, aber machbar. Ich glaub, Du gehst einen guten Weg. Sowas braucht halt Zeit.


Im Mittelalter wäre ich eher schon weg vom Fenster, so wie ich mich einlullen lasse.

Ich kann natürlich verstehen, dass meine Eltern wollen, dass ich mal vorbeischaue. Und ich kann sie auch verstehen, dass es nervig ist, wenn mal wieder das Internet ausgefallen ist oder man Probleme mit Smartphone hat. Leider sind es aber meistens Kleinigkeiten und selbst, wenn man wirklich gar nichts am Hut damit hat - zu lösen sind die meistens, indem man einfach den Anleitungen folgt.
Es gibt da unzählige Beispiele, aber mal ein konkretes: Meine Eltern haben für wirklich viel Geld einen Kaffeevollautomaten gekauft. Und statt, dass die sich damit beschäftigen, wurde die Erstbedienung und Einweisung mir überlassen. Ich habe es denen damals erklärt, ruhig und es sind nun wirklich nicht viele Dinge zu beachten. Noch heute nutzen sie ihre 20 Euro Kaffeemaschine von LIDL mit der guten Kanne, weil sie die andere nicht bedienen können. Interessanterweise sind meine Eltern auch unselbstständig, fällt mir so auf..

Es ist natürlich jetzt gerade ein allgemein harter Rückschritt. Vor 2 1/2 Monaten noch groß angekündigt: Dieses Jahr ziehen ich und meine Partnerin hier weg und nun ist natürlich dieser Gedanke erst einmal ganz weg. Muss ehrlich sagen: den großen Schritt alleine in eine Großstadt zu ziehen, traue ich mir derzeit auch nicht zu.

14.02.2020 12:27 • x 1 #36


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Zitat von Erzii:
Interessanterweise sind meine Eltern auch unselbstständig, fällt mir so auf..

Schreib Dir doch mal so ein paar Erkenntnisse für Dich auf. In einem Notizbuch, oder richte Dir eine zweite Mailadresse ein, und schick Dir EMails. Wenn Du mal das Gefühl hast, irgendwo nicht so recht weiterzukommen mit Erkenntnissen, dann kannst Du nochmal Stück für Stück für Dich sortieren.

Zitat von Erzii:
Muss ehrlich sagen: den großen Schritt alleine in eine Großstadt zu ziehen, traue ich mir derzeit auch nicht zu.

Den würde ich mir bis heute nicht zutrauen, glaub ich, Großstadt liegt mir nicht.
Aber hey, eigene Wohnung, Studium abschließen, und dann mal sehen, wohin es Dich Jobtechnisch verschlägt.

Zitat von Erzii:
es sind nun wirklich nicht viele Dinge zu beachten.

Mach ein Zettelchen als Anleitung. A4. Mit Bildchen. Drucks in Farbe und laminier es. Legs neben die Kaffeemaschine.
Unten noch ein Motivierendes Zitat drunter. Oder ein Ich glaub an Euch *zwinker*

Zitat von Erzii:
Leider sind es aber meistens Kleinigkeiten

Was sie nicht erwarten können ist, dass Du sofort springst, wenn sie was haben. Wenns nix Lebensnotwendiges ist muss es halt bis zum WE warten, oder wenn es Dir passt. Da ist es jetzt an Dir, Deine Eltern auch ein wenig zu erziehen

14.02.2020 12:33 • x 1 #37


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Zitat von LostGirl1:
Schreib Dir doch mal so ein paar Erkenntnisse für Dich auf. In einem Notizbuch, oder richte Dir eine zweite Mailadresse ein, und schick Dir EMails. Wenn Du mal das Gefühl hast, irgendwo nicht so recht weiterzukommen mit Erkenntnissen, dann kannst Du nochmal Stück für Stück für Dich sortieren.


Das werde ich definitiv mal machen! Ich denke da eher an ein Notizbuch, das ist eher was handfestes. E-Mail-Adressen habe ich dann doch inzwischen genug.

Zitat von LostGirl1:
Den würde ich mir bis heute nicht zutrauen, glaub ich, Großstadt liegt mir nicht.
Aber hey, eigene Wohnung, Studium abschließen, und dann mal sehen, wohin es Dich Jobtechnisch verschlägt.


Also gut, es muss natürlich keine Großstadt sein. Aber generell alleine in eine andere Stadt oder weiter entfernt stelle ich mir derzeit sehr schwierig vor. Deswegen war es auch so schön und passend, eine Partnerin zu haben, die dasselbe Ziel verfolgt. Und ein bisschen sind wir damit wieder beim eigentlichen Topic: das ich damit ein wenig meine Probleme auf meine Partnerin mitverschoben habe. Wenn man es sich genau überlegt, lege ich damit mein Glück in ihre Hände, da ich mich alleine den Schritt nicht trauen würde.

Und ja, vielleicht muss ich meine Eltern auch ein bisschen erziehen.

14.02.2020 12:49 • x 1 #38


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Zitat von LarsWilhelm:
Aber wie kommt man dahin?
Hier habe ich einen Buchtipp: Wilhelm Schmid Selbstfreundschaft.
Hier zeigt der Autor Wege zu der Freundschaft zu sich selbst und damit zur Selbstliebe.


Ich habe das Buch nun mir als Lesung angehört und muss sagen, dass ich begeistert bin. Tatsächlich ist es keine leichte Kost und ich musste einige Stellen doppelt hören, da ich ab und an auf der Arbeit abgelenkt war. Insgesamt hat es mir aber definitiv geholfen; vor allem das letzte Drittel des Buches hat mich extrem aufhorchen lassen und es sind einige Dinge darin, die mir auch wirklich zu denken geben/gegeben haben.
Ich danke dir!

14.02.2020 13:50 • #39


E
Das Wochenende ist durch und ich selber auch ein wenig.

Es fing Freitag mit dem Valentinstag an, wo abends meine Ex-Partnerin zu mir ins Zimmer kam und mich fragte, ob wir noch einen letzten gemeinsamen Wein + Abend verbringen würden. Am Ende schliefen wir Arm in Arm im Bett ein und sie sprach im Schlaf, dass sie mich lieben würde.

Am nächsten Tag ist sie dann mit ihren Sachen ausgezogen.

Ich hab den Tag dann über einige interessante Übungen gemacht und mir eine weitere Audioübung angehört. Abends ging es dann mit einigen Kumpels los - und ich hatte wirklich das Gefühl, dass ich wesentlich selbstbewusster und befreiter auftreten konnte, weil ich mir immer wieder das Thema Selbstliebe Selbstbewusstsein hervor geholt habe.

Muss aber auch gleichzeitig sagen, dass ich mich nicht bereit gefühlt habe, eine fremde Frau anzusprechen, die mir eindeutig interessierte Blicke und Signale gesendet hat. Für mich persönlich ist es dafür einfach noch zu früh, aber auch dort kam wieder ein mangelndes Selbstbewusstsein zum Vorschein.

Ich hatte aber dennoch einen netten Abend und habe einige neue Leute kennengelernt.

16.02.2020 22:53 • #40


H
Was Selbstliebe ist? Ganz einfach...

Man nimmt und akzeptiert sich gemau so, wie man wirklich ist. Also mit all den Schwächen sowie Stärken... Die Schwächen sowie Stärken hinterfragt man nicht, sondern man nimmt sie einfach so hin, weil sie immer dazugehören... Wenn man das kann, dann kann man sich nicht nur selber lieben, sondern all Das, auch anderen Menschen zugestehen.

VG Holzer60
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16.02.2020 23:08 • x 3 #41


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