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Was ich weiß und sehe, macht micht traurig

Open Highway
Hallo,

denke gerade an meine Familie und meine Freunde. Mit dem was ich über die ganzen Beziehungen und Ehen weiß und mitkriege, könnte ich

-25% sofort auseinander fliegen lassen
-25% in ernsthafte Diskussion bringen mit keiner Garantie, dass danach alles wieder OK ist
-25% sind halt zusammen
-25% tja die scheinen wirklich glücklich zu sein (weiß man's?)

Dazu kommt noch das was ich selbst schon am eigenen Leib mit erleben musste.

Ich denke dann an Treffen im Freundes/Familienkreis wo man mich als (Wieder) Single fast mitleidig anguckt und wo alle doch so glücklich sind. Ich hoffe, dass ich dann nie ein Glas zuviel trinke und mir irgendeiner einen Spruch drückt, weil ich den ganzen Kram hinter den glücklichen Gesichtern und Fassaden kenn und ich mich dann vergesse.

Vielleicht bin ich selbst auch nicht besser. Wer weiß, wenn meine Ex-Frau und ich uns nicht vor 5 Jahren im Guten getrennt hätten, wären wir bestimmt auch so weit. Aber immerhin können wir uns noch guten Gewissens in die Augen schauen.

Irgendwie denke ich dann, dass Beziehungen wirklich nicht für immer gedacht sind und wie in der Natur nach einer Zeit ein Partnerwechsel ganz normal ist. Viele draussen stecken das auch einfach alles viel lockerer weg als ich.
Hm, das macht mich traurig, weil dieses Denken so gar nicht zu mir passt, denn wie will ich denn mit so einem Gedanken wieder mit Vertrauen in eine neue Beziehung gehen. Ich hab halt nicht mehr die Unbefangenheit der ersten Liebe, weil ich viel zu weit denke, eigentlich schade.

Sind wir denn hier im Forum die einzigen, die so tief fühlen und denen es weh tut?

04.06.2012 18:23 • #1


S
open hig., du sprichst mir aus der seele. den selben eindruck habe ich auch, nur noch wenige schaffen es, die liebe für ein ganzes leben zu halten.
nach meiner ansicht spielt dabei die gesellschaftliche entwicklung eine große rolle. ich denke z.b. an den verlust von normen und werten in allen lebensbereichen.
auch unsere technisierte welt hat einfluss auf uns. internet, handy usw. machen doch fast alles möglich , die medien tragen einen großen teil bei-ist doch alles verlockend, wenn man nicht gefestigt ist...

04.06.2012 18:59 • x 1 #2


A


Was ich weiß und sehe, macht micht traurig

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Traumtänzer
Hallo Open,
jo da kann man manchmal nur den Kopf schütteln, wenn man so mitbekommt, was da alles abgeht. Bei mir ist es derzeit eher so, daß mich im Freundes- und Bekanntenkreis viele um meinen Singlestatus beneiden, anstatt mich da mit Mitleid anzuschauen. Wenn ich dann sage, daß ich da eher manchmal neidisch bin, wenn ich Paare sehe, verstehen sie das nicht. Liegt wohl daran, daß drüben das Gras immer grüner ist . Aber mal ernsthaft. Willst du dich wirklich davon abhalten lassen, trotzdem nochmal eine Partnerschaft einzugehen?

Das ist bei mir nicht der Fall. Auch wenn es dafür keine Garantie gibt, daß es für den Rest meines Lebens hält. Ich komm zwar sehr gut mit dem Singleleben klar. Aber es ist doch auch einfach ein total schönes Gefühl, wenn es da jemanden gibt, mit dem man zusammen den Weg beschreiten kann. Ganz egal, ob es nur ein Teilstück ist oder doch eine sehr lange Strecke. Verliere nicht den Mut und denk vor allem nicht zu weit in die Zukunft. Wir leben im hier und heute und sollten da dann unser Bestes geben. Alles weitere wird sich dann ganz automatisch fügen.

lg
Traumtänzer

04.06.2012 19:06 • x 1 #3


A
Ja, es obligt alles dem Wandel der Zeit... leider!

Es ist schon völlig normal geworden, dass alles irgendwie passen muss... und wenn nicht, dann bedient man sich eben an Affairen und Freunden/innen... das Internet macht es möglich! Und alles was übrig bleibt ist konfuses nichtverstehendes menschliches Gut... ich glaube auch dass es vielleicht besser ist allein zu sein, als sich diesen ganzen Konventionen zu fügen... wer weiss wozu es gut ist... auf die eingene Wertevorstellung und Zukunft

04.06.2012 19:12 • x 1 #4


E
Hallo Open Highway,

ich habe in der Tat schon Menschen erlebt, die, als meine Tochter Liebeskummer hatte, mich ernsthaft nach 1 Woche gefragt haben, ob es ihr wieder gut geht? Das waren 2 Männer über 40, geschieden, unabhängig voneinander. Ich habe dann gefragt, ob sie noch nie Liebeskummer hatten, zur Antwort kam 1 nein? und beim 2 so 1-2 Wochen aber dann haake ich das ab. Seit dem wies ich, dass nicht alle Menschen tief und innig lieben, vielleicht lieben sie nur sich selbst.

Ich bin in jede Beziehung so rein gegangen, dass ich gehofft habe, es sei für immer, ich brauche keine Abwechslung in der Hinsicht. Nun bin ich 49 Jahre und habe die Erfahrung, dass ich immer wieder angelogen werde, dabei dachte ich beim letzten, er ist ehrlich, Erfahrung macht klug. Nach meiner Ehe, die schon 12 Jahre beendet ist, war ich erst mal schon sehr naiv und gutgläubig.

Ich weis nicht, ob ich wieder jemandem trauen kann, aber zum jetztigen Zeitpunkt glaube ich das nicht mehr. Und von daher werde ich mein Herz schützen. Es ist wirklich schade, ich wollte nie alleine alt werden, aber wenn die Menschen alle so leichtfertig mit ihren Beziehungen umgehen, und sich immer sofort was neues, aufregendes suchen, wenn es mal nicht so klappt, oder wenn der Alltag kommt, anstatt dran zu arbeiten, dann bleibe ich lieber alleine. Wenn ich liebe, dann liebe ich richtig und umso größer ist auch Schmerz.

Liebe Grüße
Engel

04.06.2012 19:12 • x 2 #5


Traumtänzer
Zitat von summerrain:
open hig., du sprichst mir aus der seele. den selben eindruck habe ich auch, nur noch wenige schaffen es, die liebe für ein ganzes leben zu halten.
nach meiner ansicht spielt dabei die gesellschaftliche entwicklung eine große rolle. ich denke z.b. an den verlust von normen und werten in allen lebensbereichen.
auch unsere technisierte welt hat einfluss auf uns. internet, handy usw. machen doch fast alles möglich , die medien tragen einen großen teil bei-ist doch alles verlockend, wenn man nicht gefestigt ist...


Das beeinflusst uns sicher auch in unserem Denken und Handeln. Aber ich denke auch, daß man sich gerade in unserer schnelllebigen Welt nach einem Ruhepol sehnt, wo man einfach nur mal abschalten kann und sich gegenseitig stützt und Halt gibt. Und das findet man halt dann doch meistens nur in einer erfüllten Partnerschaft. Wenn man das erst mal begriffen hat, geht man dann ganz anders an sowas ran. Viel schwieriger finde ich, daß man den nachfolgenden Generationen gewisse Werte, die heute leider nicht mehr so vorhanden sind, nahe bringt. Im Grunde ist der Druck bei den Kids ja heute schon enorm. So viele Scheidungen hinterlassen dann junge Menschen, die selber meist nicht in der Lage sind, eine Beziehung zu führen. Eben weil sie gewisse Werte einfach nicht von ihren Eltern vorgelebt und vermittelt bekommen haben.

lg
Traumtänzer

04.06.2012 19:14 • x 1 #6


S
Traumtänzer,, da stimme ich völlig mit Dir überein, nur leider sieht das nicht jeder so, zu viele geben den Verlockungen nach ohne darüber nachzudenken, was dieser Werteverfall auch der nachkommenden Generation antut.
Die Lehrerin meiner Enkeltochter sagte mir beispielsweise, dass in ihrer Klasse noch höchstens ein Drittel der Kinder in ihren Ursprungsfamilien lebt.

lg summerrain

04.06.2012 19:23 • x 1 #7


A
Zitat von Open Highway:
Irgendwie denke ich dann, dass Beziehungen wirklich nicht für immer gedacht sind und wie in der Natur nach einer Zeit ein Partnerwechsel ganz normal ist. Viele draussen stecken das auch einfach alles viel lockerer weg als ich.
willkommen

in dieser schnelllebigen zeit werden auch die partner viel schneller gewechselt oder man hält noch aus und bleibt obwohl es manchmal besser wäre zu gehen. die angst hält dann fest.

auch wenn ich mir das wünschen würde, aber an einen partner auf lebenszeit können wohl nur wenige von uns hoffen.

ich habe zwei lange beziehungen hinter mir. beide haben ihre früchte getragen und auch spuren hinterlassen, die mich zu der gemacht haben, die ich heute bin. ich bin inzwischen dankbar dafür. jeder partner hat mein leben bereichert in dem er mir geholfen hat mich selbst zu erkennen und ein stück zu wachsen und zu reifen. wohl niemand von uns geht mit dem gedanken an eine trennung in die beziehung. erst später, im gemeinsamen alltag lernt man sich kennen und kann überprüfen ob das wirklich passt. jeder entwickelt sich weiter, alles verändert sich ständig im leben - auch die partner und wir selbst - so kann es geschehen, dass sich plötzlich zwei fremde gegenüberstehen, besondern dann wenn offene kommunikation nicht stattgefunden hat.

die liebe und das leben ist ein abenteuer und für beides brauche ich mut und risikobereitschaft um mich immer wieder darauf einzulassen. wer beides aufbringen kann - den beschenkt das leben.

04.06.2012 19:37 • x 2 #8


Open Highway
Hallo Ihr Lieben,

Ihr wisst gar nicht, wie gut das tut, ja einfach das Gefühl nicht allein zu sein, kann gar nicht auf alles eingehen, weil in jedem Eurer Beiträge so viel wahres steckt.

Und natürlich gebe ich nicht so einfach auf, aber ich konnte mich nach langer Zeit wieder auf jemanden einlassen, vertrauen und fallen lassen und dann geht es nach kurzer Zeit doch kaputt (war zwar noch in der Verliebheitsphase und später hätte es bestimmt noch mehr wehgetan, aber ich denke noch viel zu viel daran, auch wenn ich das Ende längst akzeptiert habe). Es wird einfach Zeit brauchen und die Zeit nehme ich mir. Aber Eure Erfahrung ähneln sich so, und da muss es doch schwer fallen, wieder Vertrauen aufzubauen. Wieso sollte jeder von uns ausgerechnet derjenige sein, mit dem es der Partner ehrlich meint?

Ja oft bin ich auf meine Eltern neidisch, die bis in den Tod zusammen waren, dort war auch nicht alles gut, aber sie haben zusammen gehalten. Ja und ich kenn auch Paare, die sich besser vorher getrennt hätten, als das ganze Leben mit jemandem zu verbringen, mit dem es so gar nicht geht.

Das Singelleben hatte ich vorher und es war gut, ich hätte aber so gerne von den Freiheiten, um die mich andere beneiden, abgegeben. Und manchmal frage ich mich Nachts auf irgendeiner Feier oder in der Disco, was ich da verloren habe.

@ Traumtänzer. Den Spruch mit dem grüneren Gras auf der anderen Zaunseite hat ein Freund mit den Worten ergänzt

Man muss nur für sich entscheiden, ob das Gras auf der eigenen Seite grün genug ist Das hat mir gefallen.

In der Hoffnung, dass wir alle den Glauben an das Gute in uns und anderen nicht verlieren, Euch eine gute Nacht

Open Highway

04.06.2012 20:18 • x 1 #9


P
Auch mich entsetzt richtig mit welcher Schnelligkeit die Partner und Beziehungen ersetzt werden.
Lügen, Täuschungen, Betrügen und Hinhalten scheinen für einige Menschen wohl ihr persönliches Lebensmotto zu sein.

Bedauerlich an dieser ganzen Sache ist, daß ich nun bemerke, das nicht nur das Vertrauen in neue Kontakte leidet; sondern auch mein Bauch sofort Alarm schlägt, wenn einer mal nett ist und sich freundschaftlich um mich kümmert.

Das find ich so ungerecht. Der nachfolgende Mann (ob er nun Partner oder guter Freund ist) muß sich verdammt viel Mühe geben, um mein Mißtrauen und meine Angst zu beseitigen.

Dieser Gedanke: Das passiert dir immer wieder daß du nur ausgenutzt wirst, kann sich so schnell im Kopf ausbreiten - auch wenn ich das garnicht wil. Natürlich möchte ich niemanden für die Fehler eines anderen leiden lassen. Aber im Moment (weil es auch noch sehr frisch ist) herrscht diese Angst des Enttäuschtwerdens sehr vor.

Wie ungerecht, so sollten doch bitte die leiden, welche so locker flockig uns übel mitgespielt haben.
Aber da sie kein Gewissen haben und ihre die Gefühle anderer ziemlich egal sind, leben die weiter ihr tolles Leben mit den nächsten ahnungslossem Opfer.

Gut, daß ich ganz fest ans Schicksal und die Gerechtigkeit glaube. Auch diese werden irgendwann mal die Bilanz ihrer Taten vorgelegt bekommen.

Dann ist es zu spät was dran zu ändern

25.06.2012 00:24 • #10


A


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