Warum von einem Partner trennen, den man "vermisst"?

A
Das erzählte mir ein Bekannter letztens

Normale Beziehung, keine Affaire, selbes Alter. Keine Kinder. Gleicher Wohnort. Getrennte Wohnungen, beide berufstätig.

Seine Ex habe er mit der Trennung schrecklich verletzt. Sie wollte mit ihm zusammen bleiben. Dann folgte Blockieren auf Social Media, damit er nichts von ihr erhalte oder sehe, weil es ihn emotional aufgewühlt hätte. Ein paar Monate später hat er sich neu liiert. Die neue Frau sei aber nicht damit klar gekommen, dass er ab und an geweint habe, weil er die Ex so sehr vermisse. Den S., die guten Gespräche, die Vertrautheit etc.

Geht in meinen Kopf nicht rein, denn, wenn es so ist, würde man sich als normal tickender Partner doch nicht trennen, oder?

Wenn ich an meine Trennungen zurückdenke, gab es immer benennbare Gründe, wie andre Frauen (Untreue), man lebt sich auseinander, Beruf- und Lebensplanung ändern sich, man verliebt sich neu

Hat jemand eine Trennung mit starkem Vermissen beiderseits hinter sich und kann mir sagen, was seine Gründe waren?

09.12.2014 02:48 • #1


W
Hi!

Mit eigenen diesbezüglichen Erfahrungen kann ich zwar nicht dienen - aber wie Du ja selber sagst: als normal tickender Partner würde man sich nicht trennen.
Aber nicht alle ticken eben normal oder auch nur halbwegs normal, und dann kann man ein solches Verhalten auch nicht nachvollziehen.
Z. B. wäre es möglich, daß er sehr starke Verlustängste hat und sich aus diesem Grund trennt, um so dem (dann passiv erlittenen) Verlust zuvorzukommen. Oder er hat eine unbewußte sadistische Anlage und will durch die Trennung verletzen und den anderen leiden sehen. Oder er meint vielleicht, daß etwas Besseres nachkommt oder er etwas Besseres verdient hätte. Oder er sucht und sieht (unbewußt) im Leiden des anderen einen Liebesbeweis und erfährt dadurch Selbstbestätigung. Oder er kann Liebe nicht annehmen und meint daher, er würde gar nicht wirklich geliebt und sucht weiter nach der Liebe (die er unter diesen Voraussetzungen natürlich nie finden wird).
Es gibt also durchaus einige Gründe, die dieses Verhalten erklären, auch wenn man sie selber nicht nachvollziehen kann, weil man eben nicht so tickt.

LG

09.12.2014 03:52 • #2


A
He Whynot,

dieser Mensch ist nicht so der große Plauderer, aber was du da geschrieben hast, von *beep* könnte hinkommen.
Also, dass es Menschen gibt, die Schmerzen brauchen, um Gefühle zu erleben (ist fast schon wie selbstverletzendes Verhalten bei Jugendlichen)
Was hieße, dass sie möglicherweise (selbst-)destruktiv sind, mit Liebe, Freude nicht richtig umgehen können.

09.12.2014 04:05 • #3




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