Wann werde ich endlich wieder leben?

U
Wann hört dieser Schmerz endlich auf?
Wann werden die Erinnerungen nicht mehr so weh tun?
Wann werde ich aufhören, mich danach zu sehnen, daß er mich in die Arme nimmt?
Wann wird nicht mehr alles was er sagt, tut oder eben nicht einfach nur weh tun?
Wann werden mich die Fragen nach dem warum nicht mehr quälen?
Wann wird die Einsamkeit mich nicht jeden Tag aufs Neue einholen?
Wann kann ich wieder auf die Straße gehen ohne Angst zu haben seiner Tussi zu begegnen?
Wann werde ich aufhören, nach meiner Schuld an der Trennung zu suchen?
Wann werde ich wieder glauben können, daß auch mich irgendwann wieder jemand liebt?
Wann werde ich bereit sein, einen anderen Mann außer ihn auch nur in Erwägung zu ziehen?
Wann werden sich nicht mehr alle Gedanken um ihn drehen?
Wann werde ich endlich die Hoffnung aufgeben können, daß es vielleicht irgendwann doch noch eine Chance für uns gibt?
Wann werde ich mich nicht mehr so hilflos und klein fühlen?
Wann wird die Welt für mich nicht mehr nur grau sein?
Wann werde ich wieder Freude empfinden können?
Wann werde ich wieder einen Sinn in meinem Leben sehen?

Wann werde ich endlich wieder leben?

28.10.2002 16:53 • #1


E
Liebe U.K.,

von dem Moment an, wo DU es wirklich für dich selber willst,wirst du endlich wieder leben.

Nur aus dir kann die Kraft kommen, schau dich um im Leben,es gibt so viel Schönes zu entdecken.... ein lachendes Kindergesicht, die letzten , späten Rosen, der Wind, der dir durch dein Haar fährt, das goldene Herbstlaub, die sternenklare Nacht, die immer noch wärmenden Sonnenstrahlen, ein freundlich lächelnder Mensch, DEIN Gesicht im Spiegel, Freunde die für einen da sind.

Spürst du das Leben? Es ist immer da, um dich herum, du mußt es nur hereinbitten, und schon füllt es dich aus und bringt dir Freude.

UK, verschließe nicht dein Herz vor der Schönheit des Lebens,
mach die Augen auf und genieße ganz bewußt, und du wirst sehen, jeder Schmerz und jede Frage wird von tag zu Tag weniger werden, du mußt es nur wollen.

Es umarmt dich lieb hier oben aus dem hohen Norden

Deine Thilde

28.10.2002 18:32 • #2


A


Wann werde ich endlich wieder leben?

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E
Liebe Uschi liebe Thilde

Uschi ja Thilde hat recht, du lebst... nur siehst du es nicht,du machst vor den schoenen Dingen im Leben die Augen zu, du siehst nicht mehr was noch schoen sein kann.
Der Schmerz?!....wenn du es zulasst dann hoert er auf

Erinnerungen?!... sind das was uns bleibt denn sie waren ja fast immer schoen

Sehnsucht?!..verliere sie nie denn der Tag wird kommen wo du sie wieder brauchst..

Seine Worte tuen dann nicht mehr weh?!....wenn du sie verstehst richtig zu hoeren..

der Glaube das dich irgendwann wer liebt?!....wieso sollte es nicht wieder so sein es war schon einmal so...

Einsamkeit?!...Lass nicht zu das sie ueberhand nimmt,sieh dich um...

Schuld?!.....eine Frage auf die es keine Antwort gibt solange du auch suchst...

Seine Gedanken drehn??!!!....wieso solltest du das,denn du wuerdest doch lieber richtig und aufrecht geliebt werden oder...

Hilflos und Klein?!!!...das warst du nie und bist du nicht du hast schon soviel Mut gezeit und bewiesen..

Hoffnung?!...Ist etwas was man nie verlieren sollte...

Die Welt grau?!!..ist sie nicht sei sicher mach die augen auf,wenns auch schwer faellt...

Freude empfinden....das machst du jeden Tag auch wenn du es nicht siehst..ein laechel z.b.

Der Sinn des Lebens?!...Uschi den kennst du schon schau in dich rein ...

Uschi und leben tust du schon nur hast du Angst davor ...keine Angst nur Mut Du schaffst das schon und denke dran du bist nicht allein ....

Feechen

29.10.2002 07:18 • #3


E
Hallo Uschi,

hab da einen netten Artikel entdeckt von einer Leidensgenossin. Dachte, vielleicht hilft er Dir auch
Lieben Gruß
wilde Flocke

Die Sprache des Herzens
Mein Problem ist, dass ich mich kaum spüre! Ich bin oft unendlich traurig und fühle mich so alleine, dass ich es kaum ertragen kann und immer wieder versuche, mich mit Beschäftigungen darüber hinweg zu trösten.

Ich glaube auch, dass nur, wenn mich jemand liebt, ich alles einfacher ertragen kann. Ich weiß nicht, wie ich es schaffen kann mich selbst zu lieben. Ständig muss ich erkennen, dass ich es nicht tue, dass ich um alle anderen immer zehnmal besorgter bin als um mich selbst, dass ich mir nicht gerecht werde und mich ständig verurteile.

Wie sehr sehne ich mich nach den Augenblicken meiner Kindheit, als alles so vollkommen war und ich eins war mit allem. Ich habe gehofft, dass ich es mittels Meditation schaffe, diesen Zustand wenigstens für kurze Zeit herzustellen, aber leider schaffe ich es nicht, meine Gedanken loszulassen.

Warum funktioniert es nicht? Wie lernt man loslassen? Wie lernt man auf sich selbst zu hören? Eigenverantwortlich zu leben? Seine innere Stimme wieder wahrzunehmen und überhaupt wieder Gefühle zu spüren?




Antwort:
Du lernst diese Dinge sobald du bereit bist dich so anzunehmen, wie du im Moment bist. Mit deinem Kummer. Mit deiner Trauer. Mit deiner Hilflosigkeit. Mit deiner Angst es niemandem Recht zu machen und nicht gut genug zu sein. Du sagst, du spürst dich nicht mehr? Wie nennst du das, was du gerade erlebst?
Traurigkeit ist vielleicht kein schönes, dafür aber ein sehr wichtiges, ein wertvolles, ein wirklich bedeutendes Gefühl. Eine Traurigkeit wie du sie empfindest ist die Sprache eines weiten, geöffneten Herzens, das auf Resonanz wartet. Nimm sie an wie sie ist. Nimm sie als ein Geschenk, denn nicht jedes Herz spricht eine so deutliche Sprache wie das deine es tut. #8222;Deine Traurigkeit#8220;, sagt dein Herz, #8222;hat damit zu tun, dass du dir noch nicht genommen hast, was dir zusteht. Und was dir zusteht ist nicht weniger als ALLES.#8220;
Dein Kopf wird immer versuchen, dir das Gegenteil davon einzureden. Er wird dir sagen, dass dir nichts zustünde. Dass alle anderen Vorrang vor dir hätten, weil sie angeblich besser seien als du. Er wird dir stets die Welt so zeigen, dass du dich von allem getrennt fühlen musst. Er weiß sehr gut, dass dir das Angst macht, aber ihm ist es allemal lieber, du hast Angst, als dass dass er mit ansehen müsste, wie du über die Grenzen deines Verstandes hinauswächst.
Richtig ist aber, dass du mit allem verbunden bist. Dass nichts dich von der Fülle trennen kann, solange du nicht deinem Verstand, sondern deinem Herzen die innere Führung überlässt. Das ist schwer. Ein ganz schwerer Schritt. Aber du stehst an der Schwelle und du wirst diesen Schritt tun.
Du bist auf der Suche nach der Fülle und Geborgenheit, die nur das Wissen um die Zugehörigkeit zum Ganzen geben kann und du suchst sehr bewusst. Du willst weiterkommen. Für deine Seele ist das Korsett zu eng geworden, das die Realität für dich einmal geschnürt hat. Du bist gewachsen, bist über deine eigenen Grenzen hinausgewachsen, aber du traust dem Frieden noch nicht. Du glaubst, jemand müsse erst von außen kommen und die Eierschale für dich zerbrechen, in der du hockst, doch das kann niemand anders als du selbst für dich tun. Du brauchst keine Erlaubnis dazu, deinen inneren Reichtum vor der Welt auszubreiten. Und da gibt es sehr viel, was du der Welt zu geben hast!
Nimm die Traurigkeit als wichtige Botschaft, mit der deine Seele dir sagen will: #8222;Komm an meine Hand und lass uns gemeinsam weitergehen!#8220; Fühle die Lebendigkeit in deinem Kummer. Kummer ist nur die andere Seite der Freude und es liegt an dir, welche Seite du sehen willst.
Man #8222;lernt#8220; nicht loszulassen. Jedenfalls nicht in dem Sinne wie du es meinst. Man tut es einfach, wenn der Zeitpunkt dafür gekommen ist. Dasselbe gilt für alle anderen Fragen, mit denen du dich quälst. Schau nicht auf das was du angeblich nicht hast, sondern schau auf den Reichtum, den du besitzt! Breite ihn vor dir und der Welt aus und freu dich an seiner grenzenlosen Fülle. Dein Verstand hat ein dunkles Tuch über diese Schätze geworfen, damit du dir ihrer nicht bewusst werden kannst. Er hat kein Interesse an deinem spirituellen Wachstum, ihm ist ein ängstliches, eingeschüchtertes Ich, über das er die Kontrolle hat, allemal lieber, das darfst du nie vergessen. Aber unter dem Tuch liegen die Reichtümer deiner vielfältigen Persönlichkeit und warten darauf von dir wahrgenommen zu werden!
Du hast alles. Nichts fehlt dir. Du bist perfekt ausgerüstet für den Weg des Herzens, den deine Seele mit dir gehen will. Alles was du tun musst ist, dich anzunehmen wie du bist. Wie du jetzt bist. Und zu wissen, dass du perfekt bist.

29.10.2002 07:32 • #4


U
Hallo Ihr Lieben,

danke für die aufbauenden Worte.
Ich fühl mich nur so leer und völlig allein.
Nichts kann die Lücke füllen, die er hinterlassen hat.
Die wenigen kleinen Dinge die Freude bereiten können wie ein paar Sonnenstrahlen, ein Lachen... zeigen mir nur, daß die Welt um mich herum sich nicht verändert hat. Aber es ist nur das, was um mich herum passiert, nicht was mit oder in mir passiert. Keiner lächelt mich an, keiner nimmt mich in den Arm, keiner gibt mir das Gefühl, wertvoll zu sein.
Ich hasse die Einsamkeit! Sie hat mich zu viele Jahre begleitet. Sie hat so garnichts von Freiheit und Selbständigkeit. Denn frei fühlte ich mich nur mit ihm und selbständig kann ich auch in einer Beziehung sein. Ich mag nicht mehr alleine sein. Warum haben alle meine Freunde einen Menschen, der sie liebt, nur ich bleibe immer auf der Strecke? Manchmal frage ich mich, ob ich irgendwas an mir habe, was die Männer abstösst. Er war der erste, der wirklich in mich verliebt war, aber selbst das hat kaum 2 Monate gehalten. Und die Jahre davor hat sich kein Mann auch nur ernsthaft für mich interessiert. Sie fanden mich alle immer nur nett. Wie ich dieses Wort hasse. Ich will nicht nett sein. Ich will, daß mich jemand liebt. Ich will einfach nicht mehr alleine sein. Und er war die ganze Zeit ein so liebevoller, zärtlicher Partner. Jetzt scheint er nur noch egoistisch, gefühlskalt und rücksichtslos zu handeln. Was ist nur aus dem Menschen geworden, den ich so sehr liebe? Wie soll ich den jemals vergessen? Und wie soll ich ohne ihn weiterleben? Er war mein Universum, er gab mir das Gefühl zu leben, mit ihm wollte ich alt werden. Kann es das wirklich nochmal geben? Ich möchte es gerne glauben, aber ich kann es nicht. Ich habe einfach nur Angst, daß mich nie wieder jemand lieben wird und daß ich immer einsam bleiben werde. Ist das Leben? Hat das Leben so wirklich Sinn?

29.10.2002 10:25 • #5


E
Liebe Uschi!

Da, wo du gerade bist, was du gerade durchmachst, haben wir grösstenteils alle schon hinter uns. Es ist ein Ort, wo man nicht mehr anders kann als zu trauern, die Welt zu hassen und sich selbst zu bemitleiden. Entschuldige bitte die Worte, aber so empfand ich es damals bei mir selbst.

Es ist schon alles gesagt worden; das Leben IST schön. Du musst es nur sehen WOLLEN und dich NICHT verschliessen hinter deiner Trauer.
Wieso lächelt dich keiner an? Bist du sicher oder siehst du es nur hinter dem Tränenschleier nicht? Oder liegt es daran, dass du mit einem bösen und abweisendem Gesicht durchs Leben läufst?
Es gibt den Märchenprinzen nicht, der dich dort findet, wo du dich versteckst. Dornröschen ist leider nur ein Märchen.
Du musst dich schon selbst auf den Weg machen und das Leben SEHEN, FÜHLEN und leben WOLLEN.

Anders wird es leider, leider nicht funktionieren und du gehst irgendwann in deiner Trauer unter.

Du bist wie du bist und das darf nur dich allein interessieren! Niemand hat das recht Einfluss auf dein Leben zu nehmen, dir ein schlechtes Gewissen allein bezüglich deiner Existenz zu machen.

DU lebst DEIN Leben für DICH! Und ohne diese Erfahrung wird es auch mit einer neuen Partnerschaft nicht funktionieren. Du wirst dich sonst darin völlig aufgeben und das ist ein vorprommierbartes Ende mit Schrecken.

Uschi, hebe den Blick, schau nach vorn. Sieh den Leuten in die Augen. DANN bemerkst du das Läcxheln, welches dir gewidmet ist!

Liebe Grüsse Nicole

29.10.2002 12:58 • #6


U
Hallo Nicole,

es hört sich alles so einfach an. Glaub an Dich, lebe, öffne Dich für die Umwelt...
Aber warum ist es so unheimlich schwer, diese Worte nicht nur Worte sein zu lassen?
Ich höre so viele dieser Worte, Ratschläge etc. und ich sage sie mir auch selbst immer wieder vor. Aber mein Herz nimmt sie irgendwie nicht auf. Wie kann ich mich für was Neues öffnen, solange ich nicht mit dem alten abgeschlossen habe?
Und das kann ich immer noch nicht ganz loslassen.
Ich vermisse ihn so sehr! Nicht die Dinge, die wir zusammen hatten, nur oder hauptsächlich den Menschen, der mir so nahe war. Ich vermisse seine Art mich anzusehen, sein liebevoller Tonfall wenn er mit mir sprach, seine Berührungen, seine Wärme... Geht es wirklich darum, irgendjemanden zu finden, mit dem man sein Leben teilen kann? Geht es nicht eher darum, DEN EINEN zu finden, der dein Herz mit Sonne erhellt, den du bedingungslos liebst, dem du bedingungslos vertraust, bei dem du du selbst sein kannst und genau so was besonderes bist, bei dem du dich geborgen und frei fühlst, bei dem du einfach nur das Gefühl hast zu leben, mit dem du jede Sekunde deines Lebens teilen möchtest und es niemals langweilig wird, deinen Seelenverwandten, der dich ohne Worte versteht und den du ohne Worte verstehst? Den Einen hatte ich gefunden. Dachte ich jedenfalls. Und ich denke auch jetzt noch, dass wir eine lange glückliche Beziehung hätten haben können, wenn er uns nur eine Chance gegeben hätte.
Wie kann ich glauben, dass einem sowas mehrmals im Leben passiert? Ich gebe zu, ich habe wenig Erfahrungen mit richtigen Beziehungen und sehe diese eine wunderbare Erfahrung vielleicht deshalb als so besonders an. Ich weiss es nicht. Ich weiss eigentlich garnichts mehr.

Ich muss auf jeden Fall hier raus (aus der Firma). Vorher hab ich wahrscheinlich keine Chance, wirklich abzuschließen und neu anzufangen. Wenn es nur so einfach wäre, einen neuen Job zu finden.

29.10.2002 14:32 • #7


E
Liebe Uschi,

es ist manchmal richtig erschreckend, wenn man sich in Beiträgen, Fragen, Schmerzen der anderen im Forum wiedererkennt. Mir geht es so bei deiner Geschichte. Ich möchte die viele liebe Arbeit der Anderen jetzt nicht kaputtmachen, aber ich muss dir als Leidensgenossin sagen: Die vielen klugen Worte, die liebgemeinten Ratschläge und weitergegebenen Erfahungen verpuffen erst einmal (obwohl sie alle richtig sind). Mitunter eine ziemlich lange Weile. Mittlerweile glaube ich, dass es so sein muss, man muss durch diese Leidenszeit allein durch, man sollte sich das auch gönnen, all die Tränen, Hoffnungen, Sehnsüchte, Erinnerungen. Vielleicht muss man diese schmerzhafte Phase erst wirklich mit Haut und Haar durchlebt haben, in voller Länge, ehe man sich wieder auf den Weg nach oben machen kann. Zumindest geht es mi auch so: Alle, die anfangs noch mit mir mitgefühlt haben, scheinen sich auch langsam abzuwenden, wollen irgendwie nichts mehr davon hören, dass ich ihm noch immer nachtraure (auch bei mir jetzt schon länger, als wir überhaupt zusammen waren; auch bei mir nach langer Einsamkeit und wenigen zum Scheitern verurteilten Partnerschaften der erste Mann, der mich richtig von Herzen liebte, mir die Wärme und Zukunftsfreude gab, die mir offenbar sehr fehlte und jetzt wieder fehlt - wie bei dir). Um mich herum versteht mich niemand, ich denke deshalb, man muss das mit sich allein ausmachen, auf seine ganz individuelle Weise. (Und mit Hilfe dieses Forums!!!) Und wenn man daran fast zerbricht, muss das sicher auch so sein, dann ging es eben nicht anders! Nur: Ganz zerbrechen darfst du nicht! Da musst du aufpassen, es ist ein schmaler Grat. Ich bin z.B. wach geworden, als mich mein Sohn kürzlich abends plötzlich zu Hause empfing - weinend, fix und fertig. Er hatte ein Riesenproblem, schon eine ganze Weile - und ich habe nichts gemerkt, weil ich derartig auf mich fixiert und nur mit meiner Trauer und Traurigkeit befasst war (wovon er leider einen ganzen Teil mitbekommen hatte). Ich habe nichts bemerkt - und er hat sich nicht getraut zu mir zu kommen: Du warst schon so traurig und hast auch so schon so viel geweint! Da bin ich sehr erschrocken, war beschämt, merkte: Das Leben geht weiter, du kannst dich nicht einpuppen. Seitdem versuche ich, mich wieder etwas zu öffnen. Versuch das auch, versuch es erstmal in ganz, ganz kleinen Schritten. Ich denke die Taktik der großen Schritte (tolle Unternehmungen, etwas ganz Neues anpacken, sein Leben völlig umkrempeln) funktioniert nicht. Lass dir Zeit, gib dir soviel Zeit, wie du brauchst (auch wenn um dich herum jeder denkt, es dauert zu lange oder ER war es doch nicht wert). Doch: DIR ist er es wert, es war dein neues Leben; genieße die Erinnerung und versuch dich ganz langsam zu lösen und erstmal mit der Leere anzufreunden. Diese Leere, die er - auch nach nur 2 Monaten - hinterlässt, kann nicht so rasch etwas anderes oder gar ein anderer ausfüllen. Erwarte das nicht von dir. Und freu dich über kleine Erfolge - mal einen Vormittag nicht an ihn gedacht zu haben, mal einen ganzen Tag nicht mehr geweint zu haben, mal wieder eingeschlafen zu sein, ohne nochmal sein Foro hervorzuholen. Ich denke, auch mit solch kleinen Schritten werden wir es schaffen. Sicher werden wir auch irgendwann wieder glücklich sein, aber die Narbe wird bleiben - wir sollten sie akzeptieren und mit ihr leben lernen. Schließlich kann man ja auch mit anderen Narben weiterleben und vergisst diese meist fast völlig.

Liebe Uschi,
ich wünsche Dir alles Gute und gute Genesung (denn man ist wirklich krank in dieser Situation, ich weiß).
Ich drücke dich in Verbundenheit
Karin

29.10.2002 15:23 • #8


U
Liebe Karin,

vielen vielen Dank für Dein Posting.
Ich habe schon manchmal daran gezweifelt, ob ich mich vielleicht doch zu sehr in was hineinsteigere oder in Selbstmitleid zerfließe, wie mir manche Leute sagen.
Es ist schön zu wissen, daß nicht nur ich so empfinde. Du hast ganz sicher Recht. Da müssen wir ganz alleine durch. All die netten Worte und guten Ratschläge sind lieb gemeint und auch sicher richtig, aber im Moment sind es nur Worte. Umsetzen kann ich sie wohl erst viel später, wenn ich wirklich abgeschlossen habe. Es ist immer schön, wenn einem jemand zuhört und Mut macht. Deswegen bin ich sehr dankbar, daß es dieses Forum gibt. Aber wirklich helfen kann mir keiner. Daß muß ich ganz alleine schaffen. Und es geht nur in sehr kleinen Schritten vorwärts. Immer wenn ich denke, ich bin schon ein ganzes Stück weiter, falle ich doch irgendwie wieder zurück. Womit ich garnicht umgehen kann, ist die Gleichgültigkeit mit der er mich behandelt. Ich kann und will nicht glauben, daß nach allem was zwischen uns war bei ihm so garnichts mehr übrig ist. Das tut so furchtbar weh. Und dann all die Kleinigkeiten, die mich ständig an ihre Präsenz erinnern (seit einiger Zeit sammelt sich da einiges auf seinem Schreibtisch an, u.a. ein Foto, obwohl er vorher - vor uns - nie irgendwas von ihr im Büro hatte) und jetzt hat er sogar so einen Passbildanhänger an seinem Schlüssel. Ich hab es zwar nur von Weitem gesehen, aber ich kann mir ja denken, was drauf ist. Und das obwohl (oder weil?) die Beziehung ja keineswegs harmonisch verläuft sondern nur noch aus Zoff besteht und er selbst Aussagen trifft wie ich treffe mich schon nicht mehr gerne mit ihr. Da scheinen mir all diese Dinge doch als ob er damit was beweisen müsste. Aber egal warum er das tut und was es wirklich bedeutet, es tut mir weh. Und das noch beinahe genauso stark wie vor 4 Monaten direkt nach der Trennung. In dem Punkt komme ich überhaupt nicht weiter. Ihm gegenüber habe ich wechselnde Gefühle. Manchmal möchte ich ihn an die Wand klatschen, weil ich so sauer bin, was er mir alles antut und wie er sich verhält, aber im nächsten Moment wünsche ich mir wieder so sehr, daß er mich einfach nur in die Arme nimmt. Es ist manchmal echt schwer, in anzusehen und das Bedürfnis zu unterdrücken, ihn zu berühren oder ihm zu sagen, wie sehr er mir fehlt.

Es ist ein so langer und so schmerzhafter Weg, das alles zu verarbeiten. Ich frage mich manchmal wirklich, ob es das alles wert ist. Möchte ich das alles wirklich nochmal riskieren?

Liebe Grüsse

Uschi

29.10.2002 16:28 • #9


S
Liebe Karin,
ich hoffe, Uschi nimmt es mir nicht übel, daß ich mich auf ihrem Beitrag zu Deinem äußere: Was Du geschrieben hast, ist mir sehr nahe gegangen. Du hast Recht: Die kleinen Schritte sind es. Man darf von sich einfach nicht erwarten, daß man nach einer bestimmten Zeit eine Trennung verarbeitet hat. Hierbei kommt es auch überhaupt nicht auf die Länge der Beziehung an. Andere erwarten das vielleicht von einem. Jetzt bist Du frei für den richtigen Mann. Er ist doch sowieso nicht der Richtige für Dich gewesen. Das sind Äußerungen, die ich am Anfang oft gehört habe, wenn ich mich bei meinen Freunden ausgeweint habe. Wenn ich heute (nach 6 Monaten) immer noch traurig bin, stoße ich eher auf Unverständnis. Auch wenn die Beziehung am Schluß nicht mehr perfekt war, vermisse ich ihn doch jeden Tag.

Warum fällt es uns nur selbst so schwer, uns die Zeit, die wir brauchen zu geben, ohne ungeduldig zu werden? Warum können wir nicht die Zeit der Trauer als das annehmen , was sie ist: Ein Teil unseres Lebens. Warum ist es so mühsam, sich mit der Traurigkeit quasi zumindest vorübergehend anzufreunden? Setzen wir uns selbst unter Druck oder ist es eher die Umwelt, die von uns erwartet, nach einer gewissen Zeit mit allem durch zu sein? Ich bin sicher, daß für uns alle auch wieder die Sonne scheinen wird, aber den Weg dorthin können wir nicht abkürzen, so gern wir das auch wollen. Wir suchen Trost - finden ihn ja oft auch -, aber den Weg müssen wir letztlich doch allein gehen, Schritt für Schritt, Tag für Tag.

Liebe Uschi,
mein Problem ist ähnlich wie Deins: Auch ich sitze mit meinem Ex-Freund in der gleichen Firma (Gott sei Dank nicht im gleichen Büro) und ich hätte auch gern einen neuen Job, aber die liegen ja nun einmal nicht auf der Straße. Und mich erschreckt der Gedanke, nicht nur privat, sondern auch beruflich ganz neu anfangen zu müssen. In meinem jetzigen Job kenne ich ja die meisten meiner Kollegen sehr gut und verstehe mich auch gut mit ihnen. Ich drücke uns beiden die Daumen, daß sich uns bald eine neue Chance öffnet, und daß wir irgendwie lernen, mit dem Schmerz, der Wut und der Einsamkeit umzugehen.

Liebe Grüße
Shannon

29.10.2002 16:37 • #10


U
Und wieder so ein Tag, an dem jede Faser meines Körpers weh tut. Nur seine Stimme zu hören, ihn für einen Augenblick anzusehen reicht aus um wieder in Tränen auszubrechen. Es scheint so garnichts mehr da zu sein, was uns verbindet. Er geht mit mir um wie mit einer flüchtigen Bekannten. Ich ertrag das nicht länger, ich will es nicht mehr. Ich möchte schreien, weinen, ihn schlagen, ihn festhalten...

Geht das denn nur mir so? Ist sein Verhalten wirklich normal und ich empfinde es nur als falsch weil mir die Distanz so weh tut? Liebe Shannon, wie verhält sich den Dein Ex Dir gegenüber? Ihr arbeitet doch auch noch zusammen und seht euch sicher häufiger.

So schwer die Vorstellung auch ist, im Moment würde ich ihn lieber garnicht mehr sehen wollen, als noch länger diese Gleichgültigkeit zu ertragen. Ich möchte einfach nur raus aus diesem Gefühlskarussell. Aber das dreht sich immer weiter und immer schneller und ich finde absolut keinen Ausgang.

30.10.2002 09:02 • #11


E
Liebe Uschi!

Ohja, hier kommt wieder dieser dumme Rat ins Spiel, welcher besagt, daß ein KOMPLETTER Kontaktabbruch das optimalste in einer solchen Sitiuation ist.
Leider hast du bedingt durch deinen Job ebensowenig die Möglichkeit den erforderlichen Abstand zu finden, wie es bei mir, bedingt durch unser Kind, möglich war.
Durch das *Nichtmehrsehen* und *Nichtmehrhören* werden uns all diese Dnge erspart, die du erleben musst.
Klar haben wir dennoch Gedanken, irrige Vorstellungen und Wünsche, aber sie flauen ab, wenn sie keine Nahrung (durch Erlebnisse) bekommen.
Ja, auch ich weiss, dass das Schlimmste die Gleichgültigkeit ist, die Ablehnung und Ignoranz.
Ich spürte sie auch damals. In seiner Gegenwart, bei Telefonaten. Und IMMER hat es mir dabei den mühsam gefunden Boden unter den Füssen weggezogen.
Irgendwann dann hatte ich keine Kraft, keine Lust mehr und habe (nach Monaten der Verzweiflung) mich durchringen können und einen totalen Kontaktabbruch eingefordert.
Nur noch selten sehen, sprechen; und das nur im Notfalle.
Es hat MIR geholfen.
Logisch, ich habe in der ersten Zeit arg gezweifelt ob das so richtig war. Hätte oft fast alles rückgängig gemacht, aber es war sehr schnell spürbar, dass es mir besser ging.
Meine Gedanken wurden nicht mehr nur ständig von ihm beherrscht, ich war nicht mehr irgendwelchen dummen Spielchen und Erlebnissen ausgesetzt.

Ach, Uschi, Mensch, wenn man dir nur wirklich helfen könnte.
Etwas anderes als dir zu sagen, dass man weiss, wie du dich fühlst und bestenfalls ein paar kleine Tips geben kann man leider nicht.

Ich denke ganz feste an Dich und umarme Dich!

Liebe Grüsse Nicole

30.10.2002 09:15 • #12


S
Liebe Uschi,
mein Ex verhält sich mir gegenüber sehr freundlich, ja fast freundschaftlich, aber das ist auch nicht leicht. Ich tue seit Monaten so, als würde mir unsere Trennung nichts ausmachen, denn schließlich war ich diejenige, die die Beziehung abgebrochen hat, weil ich so nicht mehr weitermachen konnte. Ein einziges Mal habe ich ihm gesagt, daß mir das Leben ohne ihn schwer fällt und er hat überraschenderweise geantwortet, daß es ihm genauso geht ... dann kam die Putzfrau rein und alles blieb beim alten :-/

Ich möchte ihn auch manchmal schütteln, ihn anschreien, schlagen, dann will ich mich wieder an seine Brust werfen und mich ausweinen. Die meisten hier im Forum haben Angst, den Kontakt zu ihren Ex-Partnern ganz zu verlieren, aber ich denke auch, daß es vielleicht einfacher ist, über eine Trennung hinwegzukommen, wenn man die Möglichkeit hat, den Kontakt ganz abzubrechen. Diese Möglichkeit haben wir beide jedoch leider im Moment nicht. Wir müssen da leider durch, so schwer es uns auch fällt.

Ich wünsche Dir für den heutigen Tag ganz viel Kraft.

Liebe Grüße
Shannon

30.10.2002 09:20 • #13


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