Wann geht es wieder aufwärts?

B
Hallo an alle Verlassenen!

mein Freund und ich haben uns vor 4 Wochen getrennt. Ich war erst froh darüber, das sich unsere Wege in letzter Zeit getrennt haben. Ich habe mich die ersten Tage auf die Zukunft gefreut, nach vorne geblickt. Ich geh viel aus, rede mit Freunden darüber und treibe Sport und setze mir neue Ziele. Die Dinge, die einem eigentlich weiterhelfen sollten.

Nun meine Frage: Wieso fühle ich mich von Tag zu Tag elender, bin nur noch am weinen, denke permanent an ihn (auch in Gesellschaft von leuten) und fühle mich jeden Tag etwas einsamer. Da kommt ständig der Spruch Die Zeit heilt alle Wunden. Mir kommt es eher so vor wie wenn die Zeit offene Wunden aufreisst.
Ab wann geht es wieder bergauf? Habt Ihr vielleicht noch einen Rat für mich?

Betty

26.02.2006 17:32 • #1


E
Hallo Betty,

anfangs war die Freude groß, Neues hast Du erfahren. Endlich ist die Beziehung beendet - Du warst ja erst froh darüber. Diese Sicht ist die erste Sicht.

Jetzt holt Dich wohl die Vergangenheit wieder ein. Du hattest einen Rhythmus in Deinem Leben, der natürlich (auch wenn anfangs nicht so beachtet) nun nicht mehr in dieser Form vorherrscht. Und ein fester Bestandteil war Dein Partner in Deinem Rhythmus - und wenn ihr Euch auch nur gestritten hättet, so wäre das unter Umständen auch eine Regelmäßigkeit.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier... man gewöhnt sich an einen wiederkehrenden Tagesablauf/Wochenablauf. Und das macht Dir wohl jetzt zu schaffen.

Wenn man sagt, daß die Zeit alle Wunden heilt, dann ist damit auch die Erkenntnis verbunden, daß sich mit der Zeit eben ein neuer Lebens-rhythmus ergibt, Du einen neuen Tages-Wochenablauf lebst. Und bis eine Gewohnheit auf eine neue Gewohnheit übergeht, gehen ein paar Tage - Wochen - Jahre ins Land. Es kommt eben darauf an, wie intensiv Deine Gewohnheiten gelebt wurden.

Es geht meist dann bergauf, wenn Du auch neue Gedankenmuster beginnst zu denken (also z. B. weniger an ihn denkst oder die Beziehung irgendwann als etwas positives siehst, in der auch viel gegeben wurde). Das geht in der akuten Schockphase überhaupt nicht, dann stellt man fest, daß man 10 Minuten an etwas anderes gedacht hat, dann waren es 30 Minuten, ein halber Tag, ein ganzer Tag.

Und diese Momente geben auch die Kraft, Dellen zu ertragen. Man weiß dann ja - es gibt auch Zeiten, wo die Gedanken einen nicht quälen, man eben nicht (negativ) in der Vergangenheit verweilt.

Und ich denke, allein diese Erkenntis hilft schon etwas, aus dem Dunkel herauszusehen. Gruß, Gerd

27.02.2006 21:06 • #2


B
Meine Vorgängerin hat diese unerträgliche Situation schon wunderbar beschrieben. Hinzufügen kann ich noch, dass es normal ist zu trauern, denn du verlierst einen wichtigen Menschen. Verlust führt zu Trauer und die muss man einfach zulassen, um zu verarbeiten.

Ich bin momentan auch sehr traurig, obwohl die Trennung von beiden Seiten gewollt ist. Ich hatte heute den ganzen Tag Flashbacks. Bilder an unseren Urlaub hatte ich plötzlich vor Augen. Erinnerungen an gemeinsame Stunden im Bett. Von der Arbeit nach Hause gehen, wo keiner wartet ist am schlimmsten

Ich wünschte es ginge ganz schnell vorbei.

13.05.2014 21:34 • #3




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