Hallo Betty,
anfangs war die Freude groß, Neues hast Du erfahren. Endlich ist die Beziehung beendet - Du warst ja erst froh darüber. Diese Sicht ist die erste Sicht.
Jetzt holt Dich wohl die Vergangenheit wieder ein. Du hattest einen Rhythmus in Deinem Leben, der natürlich (auch wenn anfangs nicht so beachtet) nun nicht mehr in dieser Form vorherrscht. Und ein fester Bestandteil war Dein Partner in Deinem Rhythmus - und wenn ihr Euch auch nur gestritten hättet, so wäre das unter Umständen auch eine Regelmäßigkeit.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier... man gewöhnt sich an einen wiederkehrenden Tagesablauf/Wochenablauf. Und das macht Dir wohl jetzt zu schaffen.
Wenn man sagt, daß die Zeit alle Wunden heilt, dann ist damit auch die Erkenntnis verbunden, daß sich mit der Zeit eben ein neuer Lebens-rhythmus ergibt, Du einen neuen Tages-Wochenablauf lebst. Und bis eine Gewohnheit auf eine neue Gewohnheit übergeht, gehen ein paar Tage - Wochen - Jahre ins Land. Es kommt eben darauf an, wie intensiv Deine Gewohnheiten gelebt wurden.
Es geht meist dann bergauf, wenn Du auch neue Gedankenmuster beginnst zu denken (also z. B. weniger an ihn denkst oder die Beziehung irgendwann als etwas positives siehst, in der auch viel gegeben wurde). Das geht in der akuten Schockphase überhaupt nicht, dann stellt man fest, daß man 10 Minuten an etwas anderes gedacht hat, dann waren es 30 Minuten, ein halber Tag, ein ganzer Tag.
Und diese Momente geben auch die Kraft, Dellen zu ertragen. Man weiß dann ja - es gibt auch Zeiten, wo die Gedanken einen nicht quälen, man eben nicht (negativ) in der Vergangenheit verweilt.
Und ich denke, allein diese Erkenntis hilft schon etwas, aus dem Dunkel herauszusehen. Gruß, Gerd
27.02.2006 21:06 •
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