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Von Trauer nach Trennung zerrissen

Miseler
Hallo liebe ForumsmitgliederInnen,

Morgen werden es 14 Tage, dass ich mich nach 5 Jahren von meiner Freundin getrennt habe.
Auch wenn ich den entscheidenden Schritt nun schlussendlich gegangen bin, bin ich unendlich traurig.
Es gibt Momente, in denen ich mich so von der Trauer überrannt fühle, dass ich Angst habe, sie würde mich zerreißen.
Die Erinnerungen, Bilder und Gedanken an gemeinsame Zeiten schmerzen ungemein. Was auch immer ich tue, irgendwas erinnert an sie. Sei es ein Lied, das wie beide gemocht oder gerne zusammen gehört haben, ein Kleidungsstück, das sie für mich ausgesucht hat oder Schuhe, die sie mir geschenkt hat - sie ist eigentlich noch überall und in fast allem bei mir.

Ich weiß dass es irgendwann besser wird und der Schmerz nachlässt, doch im Moment übermannt es mich immer wieder

Bis dann und liebe Grüße.

24.08.2024 23:38 • #1


Chrome
@Miseler

Vollkommen normal, nimm den Schmerz an und verarbeite. Die Kunst ist es nicht zu verdrängen oder sich abzulenken wenn man gerade ein tief hat, sondern es zu zulassen.

Weine wenn dir danach ist, lass den Schmerz raus und du wirst sehen, in wenigen Wochen wirst du immer weniger weinen bis du gar nicht mehr weinst

25.08.2024 08:43 • x 2 #2


A


Von Trauer nach Trennung zerrissen

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M
Was war denn der Grund, dass Du diese Beziehung beenden musstest?

25.08.2024 08:50 • #3


Amaible
@Miseler Man meint immer nur, dass der Verlassene leidet. Anders herum hinterlässt es auch manchmal gewaltige Spuren.
Magst du etwas mehr erzählen, warum du dich getrennt hast?
Trennungsschmerz tut einfach richtig weh. Es dauert, dafür hat man ja mal geliebt und das Leben miteinander geteilt.
Kann dir nur sagen, dass es milder wird...

25.08.2024 08:52 • x 1 #4


C
Man kann richtig nachvollziehen, wie du dich fühlst. Fühl dich mal virtuell gedrückt.
Gerade Musik ist ein starker Trigger. Geschenke, Erinnerungsstücke etc. würde ich, soweit möglich, in Kartons verfrachten und in den Keller stellen. Vielleicht magst du später mal wieder reinschauen, vielleicht nicht.
Falls du erzählen magst: Was waren denn die Trennungsgründe für dich?

25.08.2024 08:53 • x 5 #5


Miseler
Lieben Dank für eure Antworten.
Es tut richtig gut, sich verstanden zu fühlen.
Was waren die Gründe für die Trennung? Ich würde unsere Beziehung als toxisch bezeichnen. Es gab immer wieder üblen Streit mit sehr verletzendem Ausmaß wegen ihrer starken Eifersucht und der ständigen Kritik an meiner Person. Wir haben uns beide nichts geschenkt. Trotzdem habe ich es meines Erachtens nach 2 oder 3 Jahren geschafft, weniger zerstörerisch zu sein, während es bei ihr immer schlimmer wurde. Ich konnte die Beleidigungen und Verletzungen irgendwann nicht mehr ertragen und habe alles gemacht, damit es nicht mehr dazu kommt.
Innerhalb der letzten Monate habe ich dann immer mehr den Zugang zu mir selbst verloren

25.08.2024 14:08 • x 1 #6


Laetitia2024
@Miseler
Ich kann deine Trauer gut verstehen. Kenne das auch aus eigener Erfahrung. Ich hab in der Zeit auf Musik ganz verzichtet. War mir zu emotional und hat sofort Erinnerungen an ihn hoch geholt. Vermeide am besten alles, was dich an sie erinnert. Den Rest musst du eben aushalten, durchhalten. Es geht vorbei. Alles Gute!

25.08.2024 15:36 • x 2 #7


C
Zitat von Miseler:
Lieben Dank für eure Antworten. Es tut richtig gut, sich verstanden zu fühlen. Was waren die Gründe für die Trennung? Ich würde unsere Beziehung als toxisch bezeichnen. Es gab immer wieder üblen Streit mit sehr verletzendem Ausmaß wegen ihrer starken Eifersucht und der ständigen Kritik an meiner Person. Wir ...

Das klingt so, als sei die Trennung unvermeidbar gewesen. Eifersucht kann wirklich toxisch sein. Hart ist es trotzdem.

Aber du kannst eurer beider Anteile am Scheitern sehen - das ist schon mal eine sehr gute Voraussetzung dafür, einigermaßen zügig über das Ganze hinwegzukommen.

Mir haben am Anfang (neben dem Wegpacken von Erinnerungen und der Auflösung des alten Haushalts) auch Ablenkung und Aktivitäten geholfen - die Trauer war immer da, aber ich konnte sie beim Sport, bei Treffen mit FreundInnen etc., phasenweise vergessen. Irgendwann habe ich das immer weniger gebraucht und konnte auch ruhigere Zeiten wieder besser aushalten.

25.08.2024 17:38 • x 3 #8


Miseler
@Caecilia Vielen Dank für deine Antwort und deinen Zuspruch.
Weißt du noch ungefähr wann du das Gröbste überstanden hattest?

LG

25.08.2024 21:17 • #9


Hedwig11
Ich hatte im Februar so eine Trennung. Wie bei dir waren wir knapp fünf Jahre zusammen. Wenn deine Trennung erst 14 Tage her ist, braucht es noch Zeit. Ich bin ewig nicht damit klargekommen. Eigentlich hilft am besten radikaler Kontaktabbruch. Vielleicht packst du ihre Geschenke vorerst so gut weg, dass du sie nicht mehr ständig vor Augen hast? Falls du noch ihr Bild über WhatsApp etc ständig siehst, verschiebe es ins Archiv, wenn du den Kontakt nicht löschen willst. Ich habe ihn auch aufgefordert, mich für seinen WhatsApp Status zu blockieren, weil es mich wirklich belastete, da immer wieder an ihn erinnert zu werden. Den Kontakt verschob ich fürs Erste ins Archiv, so sehe ich ihn nicht ständig in meiner Kontakte-Liste. Mir ging es zwischendurch immer wieder nicht gut. Aber nun bin ich einigermaßen über den Berg. Ich denke, du wirst noch Geduld mit dir selbst brauchen.

26.08.2024 10:47 • x 1 #10


Miseler
@Hedwig11 vielen Dank für deine Nachricht und deine Tipps. Wir haben seit der Trennung keinen Kontakt mehr gehabt, und ja, die Geschenke werden erstmal weggepackt. Schön dass es bei dir jetzt bergauf geht

26.08.2024 12:24 • x 1 #11


C
Zitat von Miseler:
@Caecilia Vielen Dank für deine Antwort und deinen Zuspruch. Weißt du noch ungefähr wann du das Gröbste überstanden hattest? LG

Ja, ziemlich genau sogar. Das war nach etwas mehr als drei Monaten, auch wenn es auch vorher schon recht gute Phasen gab. Aber ab da ging es stetig aufwärts, wenn auch in Wellen, mit ab und an noch kleineren Ausschlägen nach unten.

Ich habe mir auch während der ersten Wochen ein paar Stunden Coaching gegönnt - Therapie wäre übertrieben, war bei einer Beratungsstelle. Irgendwas großartig bahnbrechend Neues haben die mir auch nicht gesagt, aber das Darüber-Reden hat mir gutgetan und bei der Verarbeitung geholfen und ich musste Freunde/innen und Familie nicht zu sehr belasten. Vielleicht wäre das auch was für dich? Hier ist das bei der Diakonie, Caritas, AWO ... kostenlos und man bekommt ganz schnell einen Termin.

26.08.2024 14:26 • x 1 #12


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