Liebe Community und Mitleidensgenossen/-innen,
Ich (männlich, 28 Jahre alt) befinde ich mich in folgender Situation:
Meine Ex und ich waren 6 Jahre lang glücklich zusammen. Dann gab es plötzlich zeitgleich zwei Änderungen: Meine Karriere ging steil nach oben, wodurch ich wenig Zeit hatte, während ihre simultan zu Bruch ging, weshalb sie praktisch gar nichts mehr zu tun hatte Das hatte ihr schwer zugesetzt, auch im Hinblick auf ihr Selbstbewusstsein. Nach einigen stressigen, von Routine geprägten Wochen kam ich zu dem Schluss, einen romantischen Abend zu planen, um unserer Beziehung wieder Aufschwung zu verleihen. An eben jenem Abend setzte sie sich zu mir, sagte Wir müssen reden und wollte eine Beziehungspause auf unbestimmte Zeit, ohne Kontakt zu mir. Sie sagte, sie brauche ihre Freiheit und wäre sich mit mir nicht mehr sicher. Und wir können ja mit anderen schlafen in dieser Zeit (sinnhaftes Zitat ihrerseits).
Drei kontaktfreie Wochen vergehen (von einem Brief nach drei Tagen von mir mal abgesehen, in dem ich das geschrieben habe, was mir an besagtem Tag nicht möglich war, zu sagen, da ich überrumpelt war), bis sie sich bei mir meldet und wir uns treffen. Dabei weint sie, sagt mir, sie habe mich vermisst und dass sie mich liebe. Ich erwiderte das; wir küssten uns auch. Sie wolle nicht wirklich, dass ich weg bin, aber zusammen sein könne sie grad auch nicht. Ich war verwirrt und sagte, ich könne mit dieser Unklarheit nicht wirklich umgehen und meinte, ich will erst mal Zeit für mich. Ich bin irgendwann gegangen; sie blickte mich noch an und fragte, ob sie sich melden dürfe, wenn sie zur Vernunft gekommen sei. Ich gab ihr eine schwammige Antwort (sollte nicht so wirken, als wäre ich bedürftig, sollte aber auch kein klares nein sein).
Wieder vergeht Zeit, in der von ihr nichts kommt. Ich widerrum komme zu dem Schluss, dass sie mich offenbar gar nicht mehr will und schreibe ihr eine Mail, in der es darum geht, dass eben langsam Dinge geregelt werden müssen und mich dieses ständige vielleicht und weiß nicht umbringt.
Wir treffen uns ein letztes Mal. Diesmal ist die völlig kalt und distanziert, sagt mir, sie wolle mir keine Hoffnungen machen. Sie sagte, dass es sie total verletzt habe, als ich Schluss gemacht hatte; sie wollte ja immer nur eine Pause, nie Schluss haben. Ich sagte ihr, dass das wohl ein Missverständnis war, denn ich will ja nichts mehr, als wieder zu ihr zu finden. Darauf kam keine Reaktion. Nachdem ich eine gefühlte Ewigkeit gegen eine Eiswand geredet habe, die mir bis zum Schluss nicht sagen konnte, was sie nun tatsächlich wollte/will, bin ich gegangen. Seitdem kein Kontakt. Seit ihrem ersten Ich will Pause sind nun zwei Monate vergangen.
Wer bis hier hin gelesen hat: Danke! Nun bin ich in einer Phase zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit gefangen. Offenbar hat sie mich noch geliebt, zusammen sein wollte sie aber auch nicht. Ihrer Aussage nach haben sich ihre Gefühle innerhalb kürzester Zeit von ich liebe dich und ich will dich nicht verlieren zu ich habe keine Gefühle für dich und ich will dir keine Hoffnungen machen gewandelt.
Was nun? Meint ihr, es besteht noch die Hoffnung, dass sie sich meldet, wenn sie beruflich nicht mehr in der Luft hängt? Oder hat sie mich längst abgeschrieben und es besteht keine Chance mehr, dass sie Interesse an mir hat?
Sie hat übrigens noch Sachen von mir und ihre Sachen stehen noch bei mir rum; sie hat noch noch einen Schlüssel für meine Wohnung. Ist ihr das egal? Hat sie das noch nicht geregelt, weil sie nicht die letzte Brücke zu mir verlieren möchte? Oder fehlt ihr der Mut, das zu regeln, obwohl sie mich endgültig loswerden möchte?
Ich bin verwirrt, sehr.
11.12.2015 19:22 •
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