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Versteht Ihr Sie? Ist das Einfersucht / Zwang

W
[size=85]Hallo Zusammen,
Ich war lange nicht mehr hier selber aktiv, obwohl ich gerne mitlese.

Jetzt brauche ich Hilfe. EIgentlich suche ich keinen richtigen Rat, sondern eine Erklärung. Ich möchte es verstehen. Und vielleicht gibt es hier Menschen, die die Gegenseite verstehen.

Wir sind Mitte 30, beide weiblich. Sie hat zwei pubertäre Kinder (von Ihrer Ex-Beziehung). Beide selbstständig und leben bei ihr, bis auf die Tatsache, dass ich beruflich leider ca. 3/7 - 4/7 Tagen weg sein muss. Einen neuen Ort zu finden, ist nicht so einfach möglich. Einer von uns beiden würde die Selbständigkeit verlieren müssen. Und wie beide lieben unserem Job und brauchen ihn auch. Also Pendel ich weitgehend. Das waren die Rahmenbedingungen, die vielleicht wichtig sind.

Jetzt zu meinem Problem.
Ich habe das Gefühl, dass Sie mir keinerlei Achtung entgegenbringt. Ich fühle mich dominiert und im Nachhinein bestraft für Dinge die ich nicht verstehe. Es geht schon über Monate. Das erste Jahr war sie verständnisvoll und rücksichtsvoll. Jetzt genau das Gegenteil. Sie ist aggressiv in Ihrem vorgehen und schroff und bestraft mich emotional. Ich bin ADHS-ler. Es hat eigentlich positive EIgenschaften (für mich) aber für andere vielleicht nicht. Durch die Beziehungsbelastung merke ich, dass ich stärker auf Medikamente angewiesen bin. Eigentlich käme ich ohne zurecht, nur dann benötige ich meine Strukturen (zB. Klare Listen, ein Ordnungssystem und klare Routinen) und eine gewisse Ruhe, damit ich das packe. Das geht aber nicht mit Ihr. Sie weiss es zwar und ich habe alles ausgiebig klar erklärt, aber sie möchte es nicht so sehen. Habe ich meine Liste, so ist es ihr egal und sie wirft alles um. Dann mache ich oft alles, wie sie es wünscht, merke aber, dass ich mir unheimliche private und berufliche Probleme verursache. Ich enttäusche andere, weil dann alles im Chaos versinkt. Versuche ich meine Liste und Aufgaben zu verteidigen und biete ihr einen Platz auf meiner Todo liste an, wird sie unfreundlich und will wehement, dass ich Dinge sofort mache. Was manchmal einfach nicht geht.
Ich kann nicht sofort alles liegen lassen und Einkaufen fahren. Irgendein Gesprächstehma bearbeiten oder mit Ihr Spazieren gehen. Oder kochen gehen. Ich kann nicht spontan den Hund duschen / kämmen / krallen schneiden gehen. Biete ich an, dass ich diese Dinge gerne gerne noch am selbigen Tag (Aber dann später mit Uhrzeit) zu erledigen, schnauft sie. Spricht mich unfreundlich an, dass sie nicht so lange warten kann und warum ich ihre bitte nicht ernst nehme.
Ich verstehe das nicht. Ich arbeite (ok mit vielleicht 1 Std. Verspätung) aber ich arbeite alles ab! Und wenn ich bis 1 Uhr nachts meine Liste abarbeite. Aber ich mache es.

Das selbe, wenn sie mich anrufen will. 1 mal, 2 mal, 3 mal, 4 mal. Irgendwann bin ich dann mal am Telefon und bitte sie, das Gespräch auf später zu verschieben, weil ich aus Gründen nicht telefonieren kann. (Abgesehen davon lenkt mich das anklingeln total ab, wenn ich ein Kundengespräch habe)
Ihr ist das nicht wichtig. Sie ist daraufhin sauer. Ich nehme mir keine Zeit für sie. Und bockt mich an.

Wir waren zur Taufe eingeladen. Vormittags Taufre und anschließend Kuchen und abends das Essen. Außerdem bat man uns, dass wir ggf. einige älterer Herrschafften Abends nach Hause fahren könnten und meine Tante zur Taufe abholen könnten. Erst bekam ich ärger, ich hätte nicht gesagt: Ich wünsche mir, dass Du mich als meine Partner begleitest. Das wäre mir sehr wichtig. Habe ich auch nicht gesagt. Sondern ich sagte: Mein Onkel hat uns eingeladen zur Taufe. Wir haben eine Einladung bekommen. Hast Du Zeit und Lust?
Ich musste also, diesen Satz, den sie mir vorgelegt hat nachsprechen. Warum?

Eigentlich sagte Sie kurz zuvor, weil sie keinen Termin kannte (obwohl ich ihr die Einladung schriftlich vorlegte) dass sie arbeiten müsste und erst Abends mitkäme. Ich fand es ok. Ist ja kein Ding. Ich bat ihr an, sie abzuholen kurz vor dem Essen am Abend. 30 min später bekam ich ärger. Warum ich denn nicht sagten würde: Ich würde mich freuen, wenn Du mich auf die Taufe begleiten würdest
Ich antwortete verwirrt: habe ich doch schon vor ein paar Tagen, als Du mir das sagtest, da habe ich den Satz nachgesprochen. Soll ich den wiederholen
Darauf hin sagte sie mir: Dir scheint es ja egal zu sein, ob ich mitkomme. Wäre es dir wichtig, dann würdest du mich bitten, dich zu begleiten. Also habe ich dumme Kuh wieder gesagt: Schatz, ich würde mich freuen, wenn Du mich begleiten würdest.
Also machte sie sich fertig und wir fuhren direkt zusammen los, kamen natürlich etwas verspätet zur Treffzeit 7 Aber pünktlich zur Taufe an, wie ich Ihre Zeit, die sie nachträglich benötigte nicht zeitlich auf meiner Liste hatte. Sie machte sich erst fertig, als ich schon das Haus hätte verlassen müssen. Aber es passte. Gegen 21 Uhr sagte sie, sie möchte gerne 22 Uhr heim fahren. Ok sagte ich. Ich kläre das mit ab und frage wen wir mitnehmen sollen. Habe das mit Witz und alles easy getan. Jeder verstand mich. Kurz nach 22 Uhr fing sie unhöflich an Druck aufzubauen. Total blöd fr mich. Mein Bruder ging gerade nach vorne und lud einige auf einen abschließenden Drink ein. Das dauerte aber ne weile. Bestellen, servieren lassen, Trost aussprechen, und dann war noch jemand, der mitfahren wollte auf Toilette und kam einige Minuten nicht wieder und so waren wir 22:45 am Auto (inkl anziehen verabschieden und laufen) fand die Verspätung ok. Und der Umweg machte nur 10 Minuten aus. Also hatten wir eine effektive Verspätung von 55 Minuten. Obwohl ich liebend gerne länger geblieben wäre. Hatte teile meiner Familie seit über 7 Jahren nicht mehr gesehen und denke, dass ich davon einige nie mehr sehen werde. (Wir wohnen zu weit weg und einige sind sehr alt)
Nun traurig aber wahr. Was war das Ergebnis. Ich bekam die Mega vorwürfe. Sie hätte das letzte mal jemanden abgeholt oder weggefahren. Und ich hätte sie ignoriert. Klipp und klar sagte sie mit, dass sie dingend arbeiten müsste. Und ich nun schuld bin, dass sie die Arbeit nicht schaffen würde, die müsste morgen abgegeben werden.
Ich war verwirrt. Warum fuhr sie denn dann mit? Ich dachte sie hätte es koordiniert. Ich hatte es nicht auf dem Schirm und wusste abgesehen davon nicht mal was von der Deadline.
Sie hatte sich an den Abend dann weitere 2 Stunden an mir ausgelassen. Dann legte sie sich 1 Stunden schlafen und stieg mitten in der Nacht - total sauer - in ihr Auto und fuhr 2 Stunden heim.
Leider tanke sie vorher nicht, was zu stress und Problemen bei der Tanstellensuche nachts führte. Vorher raste sie über die Straßen und liess sich 2 mal blitzen. Denke der Lappen könnte für ne Zeit weg sein. Und das alles wegen nichts. Oder wegen den 55 min Verspätung Abend.
Ich verstehe das nicht, wie man so viel Druck und stress ausdrücken kann und dann mit dieser Wut und emotionalen Auf und Ab Gefühle so verantwortungslos spricht und handelt.

Ich zwinge zu nichts. Ich frage höflich und ich warte. Natürlich warte ich sogar manchmal Monate. Lach. - jetzt im Ernst, ja ich wartetet schon wegen Bitten, die ich mal hatte wirklich Monate. In der Regel warte ich aber 1-2 Wochen. Das könnte Kleinigkeiten sein, wie eine kurze Übersetzung oder eine Hilfe in Ihrer Landessprache. Dass sie mir ein Dokument raussucht, darauf warte ich seit 2 Monaten. Aber nun ja. Ich brauche das Dokument um eine Reklamation für sie zu machen. Aber sie gibt es mir nicht. Und ich fragte schon zig mal. ABER, natürlich: (Jetzt werde ich schon sarkastisch) ich habe vorgeworfen bekommen, wann ich denn endlich bereit bin ich Reklamation zu machen. (Lach)
Und dann arntworte ich immer das selbe: Sobald ich die Rechnung haben, die benötige ich dafür. Bitte lege sie mir doch auf dem SChreibtisch, damit ich einen Kopie davon machen kann. Es kommt natürlich nichts. Aber dann wieder der Vorwurf, ich würde nichts machen.
Versteht sie das nicht? Oder liegt es an mir? Ich meine, es steht auf meiner ToDo Liste und ich kann es nicht abarbeiten. Stattdessen kommt sie meiner bitte nicht nach.
Wenn ich mir das erlauben würde.

Nun meine Gefühle sind auf den Null-Punkt. Ob da überhaupt etwas zu retten ist, ist für mich nicht abzuwägen. Aber ich kann definitiv nicht mehr. Wie sehr ich es mir auch gewünscht hätte.

Es gibt Dinge, die gar nicht gehen, wie:
Durchsuchen meines Handys
Abhören und zuschauen meiner Kollegengespräche / Meetings im Büro über die Überwachungskamera.
Zufälliges Zuhören von privaten Gesprächen mit anschließenden Verhörfragen, die falsch Annahmen darstellen.
Unterbringen von Familiären Gesprächen, weil sie den Abend sich JETZT anderes vorstellt.
Vorwerfen vom falschen Verhalten nachträglich. Ich finde es sch., dass Du gestern Abend Marmelade gekocht hast. Ich wollte Zeit mit Dir auf der Couch (Aber gesagt wurde mir das natürlich nicht)
Vorwürfe, wenn ich Abends Kundentelefongespräche führen muss. Wenn ich Abends zu Kundengesprächen muss. Wenn ich Abends oder am Wochenende zu Veranstaltungen muss. (Es geht halt nicht anderes) Und Vorwürfe, wenn ich dann diese Zeit natürlich 200km weit weg verbringe und nicht telefonisch erreichbar bin. Abends dann spät einfach nur müden bin und nicht 1-2 Std. telefonieren will.
Es ist so. Ich schreibe bspw. Eine nette und freundliche NAchricht per WhatsApp. Mit Küsschen u nd wünsche ihr ne Gute Nacht. (Aber unter dem Hintergrund, dass wir schon zig mal telefonierten an dem Tag oder ich noch keine 6 STunden weg bin) Und was kommt zurück: Eine unfreundliche Nachricht Nein, wenn Du mir was zu sagen hast, dann gibt es andere Wege . Ich bin verwirrt. Auf einmal. Schon wieder. Das macht sie in regelmäßigen Abständen von ca. 3 Monaten. Warum tut man das?
Treffen mit Freunden und Kollegen wird kritisiert.
Usw. Die Liste ist unendlich.

Fakt ist: Ich kann nichts richtig machen. Fakt ist meine Mühe wird zerschmettert.
Backe ich Abends, bekomme ich Vorwürfe. Mache ich mal Mittags ne längere Pause, weil ich es brauche, bekomme ich Vorwürfe. Egal was ich mache, ich bekomme Vorwürfe. Manchmal sogar, weil ich den ganzen Tag tat, was sie wollte. Und dann am nächsten Tag sagt sie mir, ich hätte folgende Aufgaben nicht erledigt. Ich schaffe nichts korrekt zu machen.

Nun einige Male ist mir richtig die Hutschnurr gerissen. Ich war dann auch nicht zu überhören und habe Ihr verbal die Grenze gezeigt. Aber ich merke, dass diese Situation mich in einem Riesen Schritt von ihr entfernt. Sobald ich ruhig bleibe, geht nicht so viel kaputt, als wenn ich mal so richtig Dampf ab lasse.

Es klingt alles so traurig. Aber derzeit ist es so.

Letzten Feiertag habe ich vergessen. Hatte es nicht auf den Plan. Sie machte mir vorwürfe, ich hätte nicht geplant für UNS. Ich entschuldigte mich. Hatte es vergessen, dass da ein Feiertag ist. Das liegt daran, dass ich so weit im Voraus noch nicht in den Kalender schaute. Dazu muss ich umblättern und das bekomme ich nicht hin. Ich habe nur die Termine der nächsten 2 Tage im Kopf. Und der Feiertag lag 5 Tage später in der nächsten Wochen auf der Folgeseite. Und es gab 1 STunden vorwürfe. Man, das nervte mich so. Entschuldigung bringt nicht. Dann bat ich sie zu x ten mal freundlich zu sein. Dann riss ich mich zusammen. Und schuld vor, ach - lass uns nach Venlo fahren. Ich Dachte das wäre super. war es aber nicht. Eskam zurück: pffff, Venlo ist für dich ja gar nicht so weit weg. Ich fahre da länger. Das ist unfair. Ich werde nicht erst zu dir kommen und dann nach venlo fahren.
Also sagte ich: Kein Problem, wir könnten direkt dahin. Dann ist es von unseren Standorten aus nicht mehr so viel Unterschied
Sie sagte: Für mich ist es dennoch weiter weg..
Ich dann: Wie sieht dein Vorschlag aus
Sie ich weiss es nicht. Wir haben keine gemeinsame zeit. Ich möchte dass wir solche Tage für uns planen
Ich: Bitte macht einen Vorschlag und wir machen das
Sie: Wir könnten wandern gehen.
Ich: Ok machen wir das. Gerne mal einen neue Route
Sie: Eigentlich haben wir keine Zeit für den Freiertag. Ich muss arbeiten und Du sicherlich auch. Wir haben den bisher nicht geplant, dann ist es besser das zu lassen. Ich muss meine Projekte fertig machen.
ich: Ok.
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Ab hier könnte ich noch ein ganzes Buch füllen.

Das lasse ich besser.

Ich fühle mich unterdrückt. Für eine angenehme Atmosphäre beuge ich mich. Für Hamonie, die ich brauche, bin ich wie ein Vollidiot. Und wenn ich dann mal Schluß sage, bin ich wieder das A..
So fühle ich mich nicht mehr wohl.

Aber ändern kann ich nichts. Was ich aber gerne möchte ist. Ich würde so gerne verstehen.
Warum ist das so? Warum kann man nicht das Leben nehmen wie es ist. Es leben und die Zeit geniessen. Wenn man sich sieht, sich darauf freuen. Die Momente erfreut wahrnehmen. Die Wünsche als Wüsche äussern. Mit Optimismuss das Umfeld mitreißen und Glück und Spass versprühen. Einfach Leben. Das Leben kann so kurz sein. Positiv denken und positiv handeln.

Danke Euch allen. Es tat gut, das alles einfach mal zu schreiben.


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13.10.2017 14:18 • x 3 #1


Killian
Dankeschön für den ausführlichen Text ! Meine ich ernst !

Verstehe ich das richtig ? Sie war vorher mit einem Mann zusammen und hat aus dieser Beziehung zwei Kinder ? Interessant wäre warum sie plötzlich Frauen bevorzugt.

Verstehe sehr das ADHS-Betroffene nen geregelten Tagesablauf brauchen um sich Kräfte, Konzentration und Co einzuteilen. Ist leider aber auch verständlich wenn man in einer gleichberechtigten Beziehung halt nicht nur nen Punkt auf der Liste sein will der dann interessant ist wenn er passt.

Kann sein das sie damit nicht umgehen kann, kein Punkt auf der Liste sein will wie nen Einkauf sondern auch spontan mal was Liebes usw. möchte. Ist ja vielleicht auch nen Test ala wie sehr liebt sie mich und kann sich da kontrollieren und verbiegen. Sie fordert Dich da schon heraus, teils auch verständlich leider. ADHS ist leider auch kein Schnupfen und wirkt auf andere Menschen schon mal befremdlich auch im Alltag.

Weiss nicht, ist schwer zu sagen. Und kann bei Dir ne zwanghafte Sache sein zb. das Du Dir beweisen willst *normal* oder beziehungsfähig zu sein, kann auch sein das sie Beweise will wirklich geliebt zu werden und nicht nur nach Deiner Störung zu funktionieren und sich da anpassen muss.

13.10.2017 16:06 • #2


A


Versteht Ihr Sie? Ist das Einfersucht / Zwang

x 3


W
Das ist ein interessanter Aspekt.
Vielleicht will sie wirklich kein Punkt auf der Liste sein. Es ist für mich sehr schwierig.

Ja, sie war vorher mit einem Mann zusammen. Hat sich dann vor knapp über 2 Jahren entschieden die gleichgeschlechtliche Beziehung zu suchen. Und fand mich.

Wie sich mein ADHS so äußert. Tue ich nichts, ist es das absolute Chaos. Mir würde weder einfallen, das Fenster zu schliessen, wenn ich das Haus verlasse. Ich würde die Wäsche Tage Lang in der Maschine vergessen und mich bei einem Kumpel zurückmelden, der mich vor 6 Monaten fragte, ob wie uns spontan treffen. Lach.
Es sind tausenden von Ideen am Tag. Ständig sehe ich etwas oder etwas fällt mir ein, was gemacht werden muss. Wenn ich das Laub im Garten hacke, sehe ich bspw. Tomaatenplanzen die raus müssen. Was passiert also. Ich hacke nicht weiter, sondern rupfe die Tomatenpfalnzen raus und vergesse, dass es nun dunkel wird. Und zack, bleibt dann alles angefangen liegen und ich muss mich wirklich wirklich konzentrieren (Mit Strateige) das dann am nächsten Tag zu erledigen.
Ohne diese Listen läuft nichts. Ich habe sogar automatisches Licht im Büro. Es deunkelt ab ab 0 Uhr nachts. Damit ich (wenn ich mal in der Zeit auswärts allein in meinem Büro bin) daran erinnert werde ins Bett zu gehen. Sonst kann es passieren, dass ich erst wieder was registriere, wenn die Sonne aufgeht! Und das ist natürlich super schlecht für den Wach-Schlaf Zyklus.
Das Positve daran ist, ich bin ein Meister daran Dinge Mutig zu beginnen und irgendwie zu schaffen. Erprobt in jeder Situation, die ich mir selber antat. Lach

Fakt ist aber, dass ich Dir recht geben muss. Ich vergesse auch diese Liebesdinge Und hier kommt der Rattenschwanz. Nehme ich Medikenet, werde ich normaler und kann konzentrierter arbeiten, aber werde dadurch gefühlsloser. Es macht mich mehr zum Roboter. Dann kann ich nichts kuscheln oder Romantik verstehen. Dafür habe ich weniger Chaos. Und ich würde auch nicht durch alle Straßen laufen, weil ich vergessen habe, wo ich mein Auto ein paar Stunden zuvor abgestellt habe.
Nehme ich das Zeug nicht, ist das Chaos an erster Stelle. Es ist wie in einem Raum zu stehen der Rund ist und dan den Wänden überall 20 Monitoren hängen. Jeder Monitir hat ein anderes Programm und ich schaue mir eins nach dem anderen an. Es ist laut im Kopf und ich muss mich richtig zwingen diesen Dingen nicht nachzugehen. Daher die Listen. Damit priorisieren ich Aufgaben nach Dringlichkeit und ich weiss, dass ich das erledigen muss. Zwar nicht immer in einem Zug, aber pünktlich zur notierten Deadline.
Privat will ich das nicht immer. Da möchte ich gerne mal 1-2 Tage in der Woche am Wochende ICH sein. Dann lass ich Chaos zu. Eigentlich wissen alle, die mich kennen wie ich bin. Laut, lustig, aufgedreht, ständig was neues im Programm, nicht still sitzend, 1001 Idee die begonnen werden und in Action von früh bis spät. Und natürlich immer zu spät beim essen und zu spät zu Verabredungen. (Wenn es keine super Wichtigen sind, die ich dann zeitlich in kleinsten Schritten planen muss, damit ich schaffe jede Tätigkeit in der richten Reihenfolge. Und im richtigen Zeitrahmen durchzuführen)

Nur wie soll ich sie priorisieren? Ich kann mich nicht verändern. Um das alles einigermaßen hinzubekommen habe ich Jahrzehnte gebraucht.

Ein Beispiel: Sie fragt ob wie Abends einen Film gucken. Ich sage ja, gerne. Dann kommt der Sohn zu mir. Zack bin ich abgelenkt. Er frag mich, lass uns ne Runde am Handy spielen. Klar sage ich. Zack ist ne Stunde vorbei. Und es ist schon spät. Sie kommt irgendwann sauer angerauscht. Jetzt ist es ihr zu spät, sie muss moorigen früh raus.
Doof, denke ich mir - hab ich verpatzt. Aber dann denke ich. 22 Uhr kann man ja noch nen Film gucken. So spät ist es ja nicht. - Läuft aber darauf hinaus, dass wir streit haben.
Situation andersherum: Ich verabrede mich mit ihr. Abend einen Film / Serie zu gucken. Sie macht irgendwas ich Haus. Und macht und macht und macht. Ich warte. Es ist wieder 22 Uhr. So, irgendwann kommt sie dann. In der Zwischenzeit war ich beschäftigt. Gibt ja eine Millionen Dinge die ich machen kann, bis sie kommt. Ich bin also weiterhin gut drauf und freue mich einfach, dass sie dann da ist. Und wir gucken TV. 3 min später schläft sie ein. Und ich gucke allein. Dann wecke ich sie am Ende lieb und bitte sie ins Bett zu gehen. Und zack, bekomme ich schon wieder eins drüber! Entweder ist sie genervt, dass ich sie wecke. Oder sie ist genervt und wirft mir vor, dass ich vor ihr ins Bett gehe (Was nichts stimmt, weil ich 20 Minuten weckte, sie aber sich nicht bewegen wollte). Oder sie ist genervt, weil sie dann nach mit ins Bett kommt und mir dann sagt: Mach das licht aus. Aber dann weigere ich mich! Und Sie will es selber nicht aus machen.


Vor ein paar Wochen das selbe. Sie wollte Zeit verbringen. Ihr Sohn kam, redete mit mir. Sie schlief ein. Der Sohn ging ins Bett. Da fiel mir erst auf, dass sie schläft. Aber lange war der Sohn nicht da. Ich sitze da. Ok, denke ich mir. Dann beschäftige ich mich mit der Zeitschrift. Und las etwas. Irgendwann wollte ich schlafen. Dann weckte ich Sie lieb und bat sie, sich ins Bett zu legen. Und was kommt. Sie wirft mir vor, dass ich mich den ganzen Abend vor dem Rechner im Büro rumgetrieben habe. Und sie es unverschämt findet, hier auf mich gewartet zu haben. ?! Das kann nicht wahr sein, denke ich mir. Ich war nur 2 Mal weg. 1 mal habe ich mir Wasser geholt und das andere mal war ich kurz im Bad. Ansonsten saß ich die ganze Zeit neben ihr.

Frage ist einfach. Was wird erwartet? Wie soll ich jemanden Aufmerksamkeit geben, wenn ich nicht mal weiss, was man von mir verlangt.
Und anders gefragt. Ich war nun schon immer so. Das erste Jahr hatte Sie gegen mein Chaos und meine Art nicht einzuwenden. Sie war verständnisvoll. Sie akzeptierte es, wenn ich mal Troubleshooting hatte und ließ mich wieder Routine finden. Nur jetzt ist alles anders geworden.
Leider ist es so, dass ich mich sehr schlecht verstellen kann. Ich komme zwar schnell runter und bin dann wieder relaxed. Aber ich kann mir nicht vorstellen ihr hinterher zu laufen und die zu umschwärmen, wo ich doch das Gefühl habe, dass sie es mit Druck erzwingen will.

13.10.2017 18:46 • x 1 #3


gala
Ich finde deine Selbstbeschreibungen unglaublich gut.... so gut, dass ich quasi in jedem Satz meine Ex erkenne.
Die hatte nur keinerlei Organisation und Listen wurden zwar geschrieben, aber nie wirklich genutzt... du hast meinen größten Respekt, dass du das so gut hinbekommst.

Das Problem liegt meiner Meinung nach leider nicht maßgeblich an dir. Du hast eine schwere Krankheit, die von dir eine extreme Disziplin verlangt damit du ein geregeltes Leben führen kannst. An diesen Techniken und Methoden, welche du dir über Jahre angeeignet hast geht wenig vorbei... davon abzuweichen ist wie eine einzelne Karte aus einem Kartenhaus zu ziehen.
Du machst das unglaublich toll für jemanden mit ADHS in diesem Maße und ich würde meine Ex womöglich mit Kuss-Hand zurücknehmen, wenn sie deine Disziplin hätte.
Du kannst versuchen deiner Partnerin in gewissen Dingen entgegen zu kommen, aber das braucht Zeit... und was sowieso vorher da sein sollte ist Verständnis von ihrer Seite. Ein Verständnis und eine Rücksichtnahme auf deine Krankheit und den Umfang wie dich diese Krankheit einschränkt.

14.10.2017 00:40 • x 1 #4


VictoriaSiempre
Du kannst nix für Deine Krankheit.
Sie kann nix dafür, dass sie letztlich nicht damit klarkommt. Liebe reicht eben nicht immer.

14.10.2017 01:13 • #5


W
Danke für die tollen aufbauenden Worte.

Vielleicht versuche ich auch zu sehr zu verstehen, was vor sich geht - eine Lösung zu finden, als wenn es sich um reine Mathematik handelt.

Diese Strategien, damit klar zu kommen habe ich in Therapiesitzungen gelernt und in vielen Büchern gelesen. Das wird sogar Menschen vermittelt, die bzw. in Lebenskriesen stecken.
Problem auf ein Papier zu notieren und dann in kleine Pakete und kleine Schritte zerlegen. Cases aufstellen, wie man ans Ziel kommt und vor jedem Schritt ein Feld einzeichnen, das man nach Erledigung erfolgreich abhacken kann.
Ich finde das sehr motivierend und es macht Spaß.

Sie uns ich sind heute an einem Punkt angekommen, an dem ich und sie genau wissen, dass ich Ihre Wünsche nicht erfüllen kannn Manchmal verstehe ich sie ja nicht mal.

Sie wünscht sich nun viel mehr Lieben und Geborgenheit und gemeinsame Zeit. Ich denke immer, hey, das haben wir doch und schau mal wie toll das Leben ist. Sie denkt vielleicht was anderes. Sie denkt wie viel sie die Woche gearbeitet hat. Ich denke, was ich noch alles für neue Projekte machen könnte. Und ob es jetz nicht perfekt wäre die Betonfigur zu Formen, die meine Mutter sich wünscht, oder die Pflastersteine zu ende zu legen, damit ich bald mal das Holzhaus aufstellen kann oder das eine Dielenbrett neu anzupassen (Es knirscht), meine Türleiste ans Auto zu kleben (die fiel letztens ab) oder endlich mal den neuen Kotflugel zu montieren. Der Liegt schon seit einem Jahr auf dem Dachboden ... Kürbissuppe wollte ich auch nich einkochen. Und so weiter...

Aber wie fühlt man sich dann als Gegenpart in der Partnerschaft?
Meine zwei Beziehungen davor waren auch das reine Desaster. Die vorletzte Partnerin hatte mich sogar verbal laut kritisiert und ich musste flüchten, damit ich wieder in meine Harmonie kam. Das lief nicht mal 1 Jahr.
Die letzte Parterin kam mit meinem Aktionsdrang nicht klar. Sie sagte, sie kann diese Unnruhe nicht aushalten. Sie braucht Ruhe, ich bin zu laut und zu aktiv. Und meine Ideen, das könnte sie einfach nicht ertragen. Das lief 1 Jahr und 1 Monat.

Jetzt habe ich schon ganze 2 Jahre geschafft. Oder anderes herum

In der ersten Zeit der Beziehung ist immer alles top. Klar habe ich auch mal nen Monat an dem ich einfach Kraftlos bin. Da komme ich dann in so eine Art Überlastung. Aber dann gehts meistens wieder.
Sie finden das dann immer super. Diese Energie und diese Ideen. Aber dann merken Sie vielleicht, dass es nicht zu einer Routine kommt. Also Alltag gibt es bei mir nicht. Das schaffe ich nicht. Und werde das bestimmt nie bieten können. Meine Familie sagt dazu, ich bin das schwarze Schaaaaaaffff aber alle mögen mich genauso.
Und man weiss, dass man sich auf mein Wort verlassen kann. Irgendwie kriege ich alles hin.

Würdest Du Deine Partnerin wirklich zurück nehmen, wenn sie die Listen führen könnte?
Wie war es für Dich, als sie die Listen nicht führte? Was waren da die Reibungspunkte?
(Bezogen auf unsere Ähnlichkeit - Schnittfläche)

14.10.2017 19:38 • #6




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