Ich, 45 seit 22 Jahren in einer Beziehung mit 2 Kindern (16 Jahre), habe mich ohne mein wollen in eine 17 Jahre jüngere Arbeitskollegin verliebt.
Wir arbeiten mittlerweile seit ca. 2 Jahren zusammen und ich muss sagen am Anfang konnte ich sie überhaupt nicht leiden.
Keine Ahnung wann aber so ungefähr vor einem halben Jahr waren wir eher durch Zufall mal gemeinsam, auf ein B. aus.
Es war ein netter unverfänglicher Abend wo wir uns eigentlich nur über die Arbeit unterhalten haben.
Dieses gemeinsame B. trinken haben wir dann öfters wiederholt und haben uns irgendwann auch privat unterhalten.
Wir hatten eigentlich überhaupt keine Gedanken dass dies mehr als Freundschaftlich wäre bis uns mich eine Arbeitskollegin mit welcher wir beide befreundet sind darauf angesprochen habt und meine Checkt ihr beide eigentlich gar nichts, das sieht doch ein Blinder mit Krückstock dass ihr beide ineinander verliebt seid
Wir haben dies Sache dann weiterlaufen lassen, gemeinsame Feierabendbiere die dann damit geendet haben dass ich Sie nach Hause gebracht habe und wir uns dann bei ihr auf dem Parkplatz noch bis spät in die Nacht unterhalten haben.
Dazu zu sagen ist dass wir uns da bereits jeden Tag und jede Nacht lange über WhatsApp unterhalten haben, sei es über Arbeit als auch über sehr persönliche Dinge.
Dann kam dieser famose Donnerstag an dem es ihr auf der Arbeit wie schon öfters sehr schlecht ging und sie schon zu Mittag Schluss gemacht hat und mit dann schreib sie würde Kündigen weil sie den Stress mit einigen Arbeitskollegen nicht mehr aushalten würde.
Ich habe ihr daraufhin Angeboten ob wir uns nicht treffen könnten damit wir über alles reden könnten, es ist dazu zu sagen dass es solche Situationen schon öfters gab und ich sie dabei immer wieder aufbauen konnte.
Diesmal war es aber so schlimm dass sie meinte sie wolle einfach nur allein sein.
Aus einer Reaktion heraus habe ich ihr dann geschrieben dass ich weitaus mehr für sie empfinde als vielleicht gut ist.
Sie meinte daraufhin sie hätte gehofft dass ich ihr das nicht an diesem Tag gesagt hätte.
Ich habe sie daraufhin dann leider etwas unter druck gesetzt indem ich ich schrieb wenn sie das selbe empfinden würde wäre genau der richtige Moment um ihr das zu sagen und bei ihr zu sein wenn es ihr schlecht geht. Wenn sie aber nicht so empfindet dann kann sie mir das auch ohne weiteres über Whatsapp mitteilen und ich lasse sie in Ruhe.
Ihre Antwort darauf war dass sie auch so empfindet, so was aber schon hinter sich habe und nicht mehr in so einer Situation enden möchte denn das mit uns kann nicht funktionieren.
Auf meine Frage wie sie das meinte und wie sie so sicher sein kann meinte sie nur ich solle nicht nachfragen und das einfach akzeptieren.
Am nächsten Tag auf der Arbeit bin ich dann total zusammengebrochen und hab auf dem Parkplatz vor dem Büro einen Weinkrampf bekommen, bin umgedreht hab mir Alk besorgt und bin in einen Wald um mich volllaufen zu lassen.
Irgendwann in meinem Vollrausch habe ich meiner Lebensgefährtin dann geschrieben sie solle gut auf die Jungs aufpassen. Und dass es mir leid täte.
Es ist dazu zu sagen dass meine Lebensgefährtin und ich uns total auseinandergelebt haben, seit 5 Jahren getrennte Schlafzimmer haben und uns auch sonst nichts mehr zu sagen hatten.
Sie hat auf meine Nachricht die totale Panik bekommen und alle Hebel in Bewegung gesetzt um mich zu finden, meinen Chef angerufen um zu fragen ob er etwas wisse, mich mit WhatsApp bombardiert ich soll ihr doch sagen was los sei und wo ich sei.
Das letzte was ich mich an diesem Tag erinnern kann ist dass ich ihr irgendwann meinen Standort geschickt habe und sie mich dann holen kam.
Sie hat mich dann am nächsten Tag als ich wieder halbwegs ansprechbar war zum Arzt geschleift, welcher Bournout diagnostizierte und mich für einige Zeit von der Arbeit freistellte.
Am nächsten Tag meldete sich dann meine Arbeitskollegin über WhatsApp um mich zu fragen was los sei sie hätte gehört ich sei krank. Wie haben uns dann die nächsten Tage sehr intensiv unterhalten und ich muss sagen ich konnte mit ihr über Dinge sprechen, welche ich meiner Lebensgefährtin in 22 Jahren nicht anvertraut habe.
Als ich dann wieder zurück auf Arbeit war fragte ich sie irgendwann ob wir wieder mal auf ein B. gehen würden, sie meinte gerne als Freunde. Ich habe an diesem Abend und auch in den Chats sowie bei der Arbeit gemerkt dass auch sie mehr empfindet. Wir waren zusammen Wandern, wo sie dann plötzlich meine Hand nahm und wir beide Hand in Hand wanderten als sei es das natürlichste der Welt.
Irgendwann habe ich sie dann darauf angesprochen dass ihre Signale und ihr Verhalten gar nicht zu dem passen würde was sie mir sagte dass sie nichts wolle.
Ihr täte es leid dass ich ihre Signale falsch interpretiert hätte aber wir sollten und sie weiß dass sie sich manchmal verhalten hat wie ein verliebter Teenager aber sie wisse auch dass dies nicht funktionieren können deshalb sollten wir es bei einer Freundschaft belassen und versuchen damit zu leben.
Es ging noch einige Zeit hin und her und ich war wirklich auf dem Punkt meine Familie zu verlassen, da sie mir gezeigt hat dass das Leben noch mehr zu bieten hat als Arbeit, und Vater sein.
Wir hatten eine wirklich schöne Zeit in der wir viel zusammen unternommen haben, uns körperlich aber nie näher gekommen sind.
Irgendwann meinte meine Lebensgefährtin, welche wusste dass es eine Arbeitskollegin gibt mit welcher ich befreundet bin, dass sie es nicht mehr aushalte sie sieht dass ich Nächte weise Chatte und sie wisse genau mit wem. Wenn das so weiterginge würde sie ausziehen.
Als wir uns dann weiterhin unterhalten haben kam ich irgendwann nach Hause und meine Lebensgefährtin war weg.
In der Zwischenzeit hatte ich bereits Termine bei einem Psychologen um mir in meinem Gefühlschaos helfen zu lassen und ich war mir relativ sicher dass die Beziehung mit meiner Lebensgefährtin keine Chance mehr hätte.
Am zweiten Tag als meine Lebensgefährtin ausgezogen war besuchte ich mit meiner Arbeitskollegin einen Weihnachtsmarkt und wir hatten einen sehr schönen Abend.
Am Tag darauf kehrte meine Lebensgefährtin wieder nach Hause zurück kam ins Wohnzimmer nahm mich in den Arm und meinte, bitte sag mir was los ist. Ich habe ihr dann erzählt dass ich mich in diese Arbeitskollegin verliebt habe. Daraufhin meinte sie zu mir ich kann dir diese Entscheidung nicht abnehmen, nimm dir die Zeit die du brauchst, bedenke aber dass ich dich die ganzen Jahre immer geliebt habe und es tut mir so leid dass ich dich in diese Situation getrieben habe.
In dem Moment wusste ich wo mein Platz ist.
Ich habe dies meine Arbeitskollegin geschrieben und sie meinte sie sei froh dass ich mich so entschieden habe, es ist auch für sie nicht leicht und hat mir dann auch die Gründe genannt weshalb das nicht funktionieren kann. Und sie hat Recht.
Trotz alldem ist es sehr schmerzhaft da sie ein Mensch ist bei dem ich mich sehr wohlfühle und wirklich ein so tiefes vertrauen in sie habe wie ich noch nie in meinem Leben zu jemandem hatte.
Habe jetzt meiner Lebensgefährtin versprochen dass wir uns eine Zeitlang nicht mehr schreiben, sie meinte aber auch dass sie absolut nichts dagegen hätte wenn wir befreundet wären und sie sie auch gerne kennenlernen möchte, aber nicht jetzt sondern wenn unsere Beziehung wieder auf festen Beinen steht.
Wir werden jetzt eine Paartherapie machen und diese Geschichte und unsere 22 Jährige nicht immer schöne Beziehung aufzuarbeiten.
Hat jemand von euch auch solche Erfahrungen gemacht und glaubt ihr dass es eine Chance gibt mit dieser Arbeitskollegin wirklich irgendwann mal eine echte Freundschaft ohne Hintergedanken zu haben? Ich weiß jetzt auch nicht wirklich was auf der Arbeit der beste Umgang ist um die Sache für beide so wenig schmerzhaft wie möglich zu gestalten. Aus dem Weg gehen ist leider nicht so einfach möglich.
12.12.2022 11:45 •
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