Hi Ihr,
will das mal loswerden und paar Meinungen von euch, zu meinen verzwickten Gedankengegängen hören.
Jeder redet von Liebe und Sehnsucht, von Enttäuschungen und Verletzungen. Vielleicht mag das auch der richtige Weg sein um beziehungsfähig zu werden, jedoch ist beziehungsfähig so ein grosses Wort. Jeder der hier im Forum ist, hat und bringt seine Verletzungen und Störungen mit ein. Wenn ihr euch jetzt fragt, was meint der nur mit Störungen, dann erklär ich euch das mal. Jeder der hier schreibt und in einer Beziehung ist und war, schaut in seinem Erfahrungsschatz nach und projeziert dann seine Erfahrungen auf bestimmte Situationen. Um so mehr schlechte aber auch gute Erfahrungen man gemacht hat, desto größer wird aber das Missverständnis Situationen objektiv zu beurteilen. Der Mensch ist irgendwie zu gleichem Teil gut aber auch böse. Deswegen sollte es in jedem von euch erstmal darum gehen heil zu werden. Heil von den ganzen Verletzungen und Störungen, die Ihr im laufe der Zeit erfahren habt. Wenn viele von euch jetzt sagen, sie haben keine Störungen etc. dann ist das nur ignorant, oder ihr habt noch nicht erkannt was es bedeutet heil zu sein. Auch ich bin noch weit davon entfernt.
Ich geb euch jetzt nochmal ein kurzes praktisches Beispiel zur Theorie von mir:
Angenommen eine Frau trennt sich von einem Mann (kann man natürlich auch umgekehrt sehen). Die Trennungsgründe sind wie immer am Anfang nicht deutlich zu erkennen und alles ist verzwickt und endlos problematisch. Man leidet, kämpt, hofft, bangt und weint. Man stellt sich vor was der andere gerade macht und leidet durch diese Projektion noch mehr. Nun hat man sich mal aufgerafft und geht mal Abends wieder aus. Wie es der Zufall natürlich will, man hat ja auch Bedürfnisse etc. lernt man jemanden kennen und macht mit dieser Person ein treffen, zum Kaffee trinken, Essen gehen etc. aus. WArum macht man das? Bestätigung, Ablenkung, Langeweile?? ich weiss es nicht, auf jeden FAll passiert es meistens zu früh. Bereits nach der ersten halben Stunde merkt man, das man den EX, die EX doch vermisst und ist angeschlagen. So, am nächsten Tag klingelt das Telefon und wer ist dran? Natürlich EX, man fühlt sich von gestern noch schlecht und bedenklich. Man freut sich allerdings auch, das EX angerufen hat. Ex fragt dann, was man gestern so gemacht hat. Man sagt um natürlich keine HOffnungen zu zerstören und die Harmonie beizubehalten, da man ja noch liebt, dass man mit Freunden unterwegs war. Jetzt kommts: Dann fragt man, was hast du denn gemacht...und EX sagt, ach ich war auch mit meinen Freunden unterwegs....mmhh wisst ihr was man jetzt denkt??? Klar...
All die Dinge die man anderen antut, fügt man sich in erster Linie selber zu, da man automatisch das eigene Verhalten auf den anderen bezieht. Man glaubt dann, der andere lügt oder betrügt auch...dann beginnt das Spiel und es beginnt ein erbarmungsloses Wettrüsten.
Also Fakt ist, das ich finde, das wenn man selbst was reines und gutes Aufbauen möchte, muss man seine eigenen Störungen und Verletzungen erst heilen um Verhaltensweisen am anderen nicht falsch zu deuten. Die Welt bekommt dann ein ganz neues Gesicht, wenn man sich nicht ständig selbst betrügt. Man bekommt mehr Hoffnung in den Mensch und fühlt sich nicht gefangen. Wenn man selbst gut ist, dann deutet man auch Verhaltensweisen und Situationen beim Partner anders. Vertrauen ist so endlos wichtig...
Ich hoffe es wurde verstanden, was ich versucht hab mitzuteilen...ich glaube es steckt viel Potenzial drin.
danke fürs lesen..
15.11.2002 10:28 •
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